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Rassismus

24.989 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Rassismus, AFD, Rechtsextremismus ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Rassismus

17.08.2021 um 09:51
@emanon

Glaube die Intention warum zb eine Gruppe das NWort sagt oder die andere es gäbe keinen Rassismus gegen Weisse, ist obwohl beide Gruppen wissen müssten dass es eben falsch ist, dass das Umfeld diese Sprache vorlebt.

Bildung spielt beim NWort finde ich keine Rolle, beim "Schwarz/Weiss System" schon, da es primär in gebimdeteren Kreisen genutzt wird.

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17.08.2021 um 09:52
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Ich habe nicht den Hauch einer Ahnung, was du mir sagen willst, oder warum....
Tut mir leid, dass das der Kontext hier nicht verständlich war. Ich wollte nur meinem Ärger ggü einer von mir wahrgenommenen Tendenz den Nationalsozialismus herunterzuspielen zum Ausdruck bringen - nicht durch dich sondern durch gewisse antirassistische Aktivisten in den sozialen Medien - da er nicht so in das schwarz-weiß-Schema der gerade im Vormarsch befindlichen neuen Rassekategorien passt.


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17.08.2021 um 09:57
Zitat von capspauldincapspauldin schrieb:Glaube die Intention warum zb eine Gruppe das NWort sagt oder die andere es gäbe keinen Rassismus gegen Weisse, ist obwohl beide Gruppen wissen müssten dass es eben falsch ist, dass das Umfeld diese Sprache vorlebt.
OK. Aber irgendwann kann man sich meines Erachtens nicht mehr darauf zurückziehen und muss anerkennen dass man selbst für seine Wortwahl verantwortlich ist.
Zitat von capspauldincapspauldin schrieb:Bildung spielt beim NWort finde ich keine Rolle, beim "Schwarz/Weiss System" schon, da es primär in gebimdeteren Kreisen genutzt wird
Auch OK.
Aber was sagst du zu Menschen die immer noch davon ausgehen es gäbe Mneschenrassen?
Obwohl diese Theorie schon längst überholt ist.


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17.08.2021 um 09:59
Zitat von Zarathustra80Zarathustra80 schrieb:gerade im Vormarsch befindlichen neuen Rassekategorien passt.
Ach, sowas gibt es? Neue Rassenkategorien?
Das ist ja völlig an mir vorübergegangen.
Gut, dass du uns hier aufklärst. Was jetzt noch sehr angenehm wäre: BELEGE für diese abenteuerliche Behauptung!
Im Übrigen wird meiner Erfahrung nach der NS nur von Personen mit ,ähm, sehr speziellen politischen Vorstellungen heruntergespielt.


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17.08.2021 um 10:00
Zitat von emanonemanon schrieb:OK. Aber irgendwann kann man sich meines Erachtens nicht mehr darauf zurückziehen und muss anerkennen dass man selbst für seine Wortwahl verantwortlich ist.
Auf beiden Seiten überwiegt die Ignoranz. Auf die läuft am Ende alles hinaus. Sie selber sehen es aber nicht, da das Umfeld ob nun real oder virtuell ja genau so sind.


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17.08.2021 um 10:05
Zitat von sidnewsidnew schrieb:Das ist ja völlig an mir vorübergegangen.
Gut, dass du uns hier aufklärst. Was jetzt noch sehr angenehm wäre: BELEGE für diese abenteuerliche Behauptung!
Im Übrigen wird meiner Erfahrung nach der NS nur von Personen mit ,ähm, sehr speziellen politischen Vorstellungen heruntergespielt.
Dass gerade Rassekategorien wie "weiß", "PoC" und "BIPoc" überall im Fokus stehen und von den Medien und Aktivisten gepushed werden - ich denke da brauche ich keine Belege (es dürfte schwierig sein, diese Entwicklung nicht wahrzunehmen). Und das sind halt Rassekategorien, die neu entstanden sind und in Deutschland keine so große Rolle gespielt haben wie in den USA. Die Nazis haben andere Rassekategorien verwendet, da die Hauptziele ihrer rassistischen Politik hellhäutige Juden und Slawen (neben Roma und Sinti) waren und da eine Einteilung in "weiß" und "nichtweiß" wenig Sinn gemacht hätte. Deshalb haben sie die Rassekategorien "Arier", "Slawen", "Juden", etc verwendet.

Natürlich wird man mir jetzt entgegnen, dass "Rasse" etwas völlig anderes sei als "race" und man eben letzteres als Analysekategorie braucht.

Der NS wird in meinen Augen nicht mehr nur von Rechtsextremen heruntergespielt, sondern auch von Antirassisten, die halt glauben eine Beschäftigung mit der NS-Zeit würde zulasten von Opfern der dt. Kolonialzeit gehen.


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17.08.2021 um 10:09
Zitat von sidnewsidnew schrieb:Ach, sowas gibt es? Neue Rassenkategorien?
Das ist ja völlig an mir vorübergegangen.
Gut, dass du uns hier aufklärst. Was jetzt noch sehr angenehm wäre: BELEGE für diese abenteuerliche Behauptung!
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Der deutsche Sozialwissenschaftler Samuel Salzborn sieht die Ansätze der Critical-Whiteness-Forschung als „kollektiv-repressiv“ und damit als nahezu identisch mit völkischen Konzepten der extremen Rechten an: Man wolle nicht mehr pluralistisch über Ziele und Inhalte diskutieren, sondern reduziere „alles und jeden auf eine vermeintliche Identität und hierarchische, antiemanzipative Vorstellungen von irreversiblen ‚Sprechorten‘ innerhalb von Gesellschaften“. Der Kampf um Identitäten ersetze „Emanzipation durch Repression“.[71]
Wikipedia: Kritische Weißseinsforschung
Zitat von sidnewsidnew schrieb:Im Übrigen wird meiner Erfahrung nach der NS nur von Personen mit ,ähm, sehr speziellen politischen Vorstellungen heruntergespielt.
Political correctness, ein gescheitertes Experiment (Seite 1092) (Beitrag von capspauldin)

Wie nennst du es denn bspw, wenn man in einem Land, welches 6 Millionem Juden industriell vernichtet hat und einen Vernichtungskrieg gegen die "slawischen Untermenschen" führte, behauptet wird, es gäbe uns könne auch keinen Rassismus gegen "Weisse"geben?
Ganz abgesehen von der Situation osteuropäischer Menschen in der Gegenwart.

Aus derselben Ecke kommen auch kontinuierliche Angriffe auf die Auslegenung des Holocaust als singuläres Ereignis bspw.


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Rassismus

17.08.2021 um 10:56
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Und nur um das nochmal zu erwähnen: Es gibt keine verbotenen Worte, höchstens "verbotene" Worte.
Wie bereits erwähnt, geht es längst nicht mehr nur um "verbotene Worte" sondern um Sanktionen! Das sollte auch hinsichtlich der Entwicklungen in diesem Land langsam klar geworden sein.
Die Vorkommnisse um u.a. Jens Lehmann, Dennis Aogo, Annalena Baerbock... zeigen ziemlich deutlich, dass es mitnichten darum geht, klare Kante gegen überzeugte Rassisten zu zeigen sondern vielmehr ein Exempel statuiert wird, welches seine Wurzeln in der Critical Race Theory findet. Nicht der rassistische Gehalt ist wichtig, alleine das Wort soll die Gesinnung dahinter aufdecken... Wo sonst Verfehlungen reflektiert, entschuldigt und erklärt werden konnten, werden heutzutage derartige Ausrutscher häufig mit dem Jobverlust sanktioniert, gut, Baerbock hatte noch Glück. Dazu gesellt sich gerne die persönliche Diskreditierung. Vielleicht fehlt mir schlicht die Phantasie was daran konstruktiv oder emanzipatorisch sein soll, da es für mich ein reaktionäres und autoritäres Konzept der Angst darstellt.
Das Frappante bei diesen Beispielen ist, dass das «N-Wort» wie ein Reiz funktioniert, der automatisch eine empörte Reaktion hervorruft. Es geht überhaupt nicht mehr um die Haltung des Betreffenden, sondern nur noch um ein reflexartiges und mechanisches Aburteilen. Das ist umso merkwürdiger, als es zweifellos genug echte Rassisten in den USA gäbe, die man ins Visier nehmen könnte. Aber sie arbeiten wahrscheinlich nicht bei der «New York Times» und unterrichten nicht an Schulen, an denen man Biografien von Bürgerrechtlerinnen behandelt.

Lieber schiesst man auf Leute aus der gleichen Blase, deren Ansichten möglicherweise minimal von den eigenen abweichen. Freud nannte das den «Narzissmus der kleinen Differenzen»: Oft stören winzige Abweichungen von der eigenen Meinung im engen Umfeld das Selbstbild mehr als die absolut konträren Einstellungen von Entfernten. Das erklärt, warum Schweizer sich eher über Deutsche als über Spanier ärgern, es innerhalb der gleichen Ideologie, zum Beispiel unter den Kommunisten, zu den erbittertsten Kämpfen kam und weshalb die Revolution oft ihre eigenen Kinder frisst.

Manchmal hat man den Eindruck, dass gewisse Antirassisten die Empörung geradezu suchen und sich zur Not Feinde fabrizieren, wenn gerade keine echten zur Hand sind. Die eigene «Verletzung» wird dann zum Trumpf, den man jederzeit ausspielen kann, weil sie nicht durch Argumente entkräftet werden kann, sondern eine absolute, emotionale Wahrheit darstellt. Die Konsequenz dieser Hexenjagd ist wahrscheinlich, dass weisse Journalisten oder Lehrerinnen irgendwann einen Bogen um das Thema Afroamerikaner machen, weil sie sich nicht die Finger verbrennen wollen. Das käme der verbreiteten Forderung entgegen, dass sowieso nur Schwarze berechtigt seien, über Schwarze zu reden – eine Art diskursive Apartheid, jede Gruppe in ihrer Blase

...

Eine Lehrerin an einer katholischen Schule in Omaha hat in einer Schulstunde «Nigger» gesagt. Dies war die empörte Nachricht, die vor kurzem in den sozialen Netzwerken kursierte. Als Beweis war sogar eine Videoaufnahme angehängt, die den Vorfall belegte. Ein klarer Fall von Rassismus, so schien es. Bis das Erzbistum den angeblichen Skandal aufklärte. Die Aufnahme hatte das Zitat mit dem «N-Wort» nämlich völlig aus dem Kontext gerissen.

Tatsächlich wurde in der Lektion die Biografie der schwarzen Bürgerrechtskämpferin Fannie Lou Hamer behandelt. Dabei las die Lehrerin unter anderem eine Stelle vor, in der Hamer beschreibt, wie sie von Gefängniswärtern als «Hure» und «Nigger» beschimpft wurde. Die Lehrerin hatte die Schüler sogar noch vorsorglich gewarnt, dass in der Passage das «N-Wort» vorkommen werde. Kurz gesagt: Von Rassismus im Schulzimmer konnte keine Rede sein, im Gegenteil. Das betonte auch das Erzbistum, erklärte aber zugleich, man müsse noch mehr tun, um Lehrpersonen zu sensibilisieren. Ob die Lehrerin mit Sanktionen zu rechnen habe, wollte das Bistum nicht sagen.

Selbst eine Diskussion über das Wort ist heikel

Kürzlich kursierte in den amerikanischen Medien die Meldung, eine Bezirksrichterin von Colorado, Natalie Chase, sei entlassen worden, weil sie das «N-Wort» verwendet habe. Auch in diesem Fall ging es jedoch nicht um eine rassistische Beschimpfung, sondern um eine Diskussion über die Verwendung des Wortes. Es wurde also gewissermassen nur in Anführungszeichen verwendet.

Chase war mit zwei Angestellten des Gerichts, einem Weissen und einem Schwarzen, im Auto unterwegs. Im Laufe des Gesprächs fragte sie, warum eigentlich Schwarze das Wort verwenden dürften, Weisse hingegen nicht und was der Unterschied zwischen «Nigger» und «Nigga» (der Form, in der Schwarze das Wort oft verwenden) sei. Nachher sagte sie noch, sie finde es nicht in Ordnung, wenn schwarze Sportler als Zeichen des Protestes gegen Polizeigewalt während der Nationalhymne niederknieten. Das reichte offenbar, um sie als Rassistin zu brandmarken, und sie musste von ihrem Amt zurücktreten.

In einem Schulbus in Phoenix rief ein Angestellter den Schülern zu: «Ich will das Wort ‹Nigger› hier nicht mehr hören.» Die kurze Videoaufnahme sorgte in den sozialen Netzwerken für Aufruhr. Es wurde eine Untersuchung angeordnet, der Angestellte sei bis jetzt nicht an die Schule zurückgekehrt, heisst es. Auch hier handelte es sich eigentlich um eine Verkehrung, weil der Mann ja genau den rassistischen Äusserungen Einhalt gebieten wollte und nun an den Pranger gestellt wird.

Ähnlich liegt der Fall von Donald McNeil, einem renommierten Wissenschaftsjournalisten, der nach 45 Jahren bei der «New York Times» entlassen wurde, weil er das «N-Wort» benutzt hatte. Auch hier ging es nicht um die Beleidigung eines Schwarzen. McNeil hatte mit Studenten in einem Bus über Rassismus diskutiert, dabei auch die Verwendung des «N-Worts» thematisiert und es, dies war sein fataler Fehler, ausgesprochen. Rasch hiess es, er habe sich auch sonst schon herablassend über Schwarze geäussert. Der einzige konkrete Hinweis ist jedoch, dass er im Gespräch die These hinterfragt habe, Weisse seien per se privilegiert.


Quelle: https://www.nzz.ch/international/n-wort-amerikas-explosivstes-wort-ld.1614314
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Wie will man Rassismus bekämpfen, wenn einem rassistische Sprechweisen egal sind?
Wenn man diese ignoriert?
Egal? Ignorieren? Ist das wirklich so oder ist es nicht eher ein weiterer, sehr transparenter Versuch deinerseits Menschen mit Meinungen, die dir nicht genehm sind, mit haltlosen Vorwürfen zu denunzieren?
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Könnte man sich dann nicht den Vorwurf einhandeln, mal wolle sich ja nur selbst produzieren es gehe einem gar nicht um die Sache, wenn man nicht auch gegen rassistische Sprechwesen vor geht?
Den Vorwurf ein Maulheld zu sein, weil ich eine gewisse Meinung vertrete, kann ich gerne einstecken. Nur damit alles seine Ordnung hat, weise ich darauf hin, lediglich auf deine Fragen einzugehen... Es geht also nicht um Rassismus, sondern um die Verwendung eines Wortes, welche in den allermeisten Fällen einen völlig anderen Hintergrund hat. Dies bitte ich zu berücksichtigen!

Für eine konstruktive und wirksame Kritik an Rassisten und Rassistinnen ist eine kontextuelle Prüfung aller Sachverhalte unerlässlich. Das vorschnelle Urteil mag sich selbst gefallen aber überwindet mMn keinesfalls den Rassismus, es macht alles nur noch schlimmer und die Fronten zwischen den Gräben nur tiefer. Wenn im hypersensitiven, antirassistischen Milieu augenscheinlich nahezu alles skandalisiert wird um das "weiße", gewisse Etwas als genuin Gräßliches zu zeichnen, dann hat das eine negative Gesamtwirkung auf uns alle, da die Teufelsaustreibung kein Ende finden wird. Ebenso ist man nicht per se Antisemit weil Opa Nazi war und man muss auch keine Familiengeschichte offenlegen, wie von Emilia von Senger um den Buchladen "She said..." aufgrund des Nazierbes verlangt wurde.

Wenn @navi12.0 x-mal erklären muss, dass er nicht darauf verzichten möchte seine Kumpels mit "Yo Niggas" anzusprechen, dann ist das seine Sache und va sein gutes Recht. Natürlich lässt sich das hier auch mit gutem Recht hinterfragen. Wer seine Kommentare aber halbwegs lesen kann, dem erschließt sich, dass da ein sensitiver und reflektierter Mensch hinter der Tastatur sitzt dem ich einiges zutraue, aber sicher kein rassistisches Verhalten. Und genau dieser Kontext trennt mich von den Reflexen der selbsternannten "Rasseexperten"...


Im Folgendem verlinke ich einen Text, der sich kritisch mit zeitgemäßen Diversity-Workshops und Antirassismus-Training auseinandersetzt, genauer gesagt, dokumentiert und beleuchtet er die Vorgehensweise einer modernen, gewinnbringenden Antirassismus-Industrie und den immer stärkeren Eingriff in die Privatsphäre von Individuen, welche aufgrund von erzeugten Schuldgefühlen mürbe gemacht, verunsichert und ausgebeutet werden. Angesprochen sollen sich va nicht nur die fühlen, welche wirklich rassistische Stereotypen ideologisch weitergeben, sondern generell alle "priviligierten" Menschen mt weißer, brauner... Haut.
Der Text zeigt eine autoritäre Praxis auf, welche sich eben längst nicht mehr mit "verbotenen Wörtern" zufrieden gibt.
The racism racket

Diversity training in the workplace and beyond is worse than useless.

Joanna Williams

...



Dennoch bestehen immer mehr Arbeitgeber darauf, dass ihre Mitarbeiter ein Anti-Rassismus-Training absolvieren. Aus einer im Auftrag des Guardian durchgeführten Umfrage geht hervor, dass über 80 Prozent aller britischen Unternehmen Schulungen speziell zum Thema unbewusste Vorurteile durchführen. Praktisch alle Fortune-500-Unternehmen bieten irgendeine Form von Diversity-Training an. Die Diversity-Industrie hat sich zu einem globalen Phänomen entwickelt, das viele Millionen Bürger erreicht und mit Online-Kursen noch viel mehr anspricht. In vielen Schulen, Universitäten und am Arbeitsplatz ist die Teilnahme an Anti-Rassismus-Workshops obligatorisch - oder faktisch obligatorisch, wenn die Nichtteilnahme die eigene Position unhaltbar macht.

...

Binna Kandola, Autorin von Rassismus am Arbeitsplatz, erklärt:

"Der Rassismus in Unternehmen ist heute nicht durch feindselige Beschimpfungen und bedrohliches Verhalten gekennzeichnet. Er ist weder offenkundig noch offensichtlich. Rassismus ist heute subtil und nuanciert, wird meist von den Betroffenen wahrgenommen, aber von den Tätern und Umstehenden ignoriert und möglicherweise nicht einmal gesehen. Der Rassismus von heute mag raffinierter sein, aber er schadet der Karriere und dem Leben der Menschen in ganz erheblichem Maße".

Experten wie Binna zufolge ist der heutige Rassismus so subtil, dass man ihn nur durch Training erkennen kann, und doch so verheerend, dass er den Karrieren der Menschen irreparablen Schaden zufügt. Er existiert in der Gleichgültigkeit, in den Dingen, die die Menschen nicht sagen, und doch ist er in jedem Aspekt unseres täglichen Lebens offensichtlich.

Die Rassismuskeule

Das Beharren darauf, dass Rassismus nirgendwo existiert, aber überall vorhanden ist, dass er auch bei Menschen zu finden ist, die "keine negativen Ansichten über Minderheitengruppen äußern", sondern tatsächlich "an eine stärkere Integration glauben", und sogar bei Personen, die "möglicherweise konsequent politische Maßnahmen zur Förderung der Vielfalt unterstützen", stammt direkt aus der kritischen Rassentheorie. Die rechtliche Gleichstellung mag erreicht worden sein. Und wie Bill Michael zu seinem Nachteil feststellen musste, kann man seinen Job verlieren, wenn man einen Gedanken äußert, der die zeitgenössischen antirassistischen Orthodoxien auch nur in Frage stellt. Aber die Rassenexperten bestehen darauf, dass sie jetzt mehr denn je gebraucht werden. Nur sie sind in der Lage, ein "Erbe rassistischer Ideen, Handlungen und Bilder aufzudecken, das öffentlich in Stereotypen - und privat in unserem Unterbewusstsein - weiterlebt" (2).

Unbewusste Voreingenommenheit

...

Darüber hinaus impliziert die Vorstellung, dass unbewusste Voreingenommenheit Vorurteile und Diskriminierung auslöst, dass ein direkter Zusammenhang zwischen unseren impliziten Einstellungen und unserem Handeln besteht. Die Forschung hat jedoch gezeigt, dass Testergebnisse, die angeblich implizite Einstellungen messen, das tatsächliche diskriminierende Verhalten nicht wirksam vorhersagen. Entweder können die Inhalte unseres Unterbewusstseins nicht genau gemessen werden, oder die Menschen sind in der Lage, Selbstkontrolle auszuüben und handeln nicht automatisch nach den Inhalten ihres Unterbewusstseins.

Wenn das Training mit unbewussten Vorurteilen einfach unwirksam ist, könnte man es als harmlose Zeitverschwendung abtun. Aber es erhebt auch den pseudowissenschaftlichen Anspruch, die innere Funktionsweise unseres Gehirns am Arbeitsplatz oder in der Ausbildung zu enthüllen. Vor dem Hintergrund, dass Rassismus eine der größten Sünden ist, die ein Mensch begehen kann, ist das Training mit unbewussten Vorurteilen daher weitaus gefährlicher als reine Zeitverschwendung. Implizite Assoziationstests verletzen das Recht des Einzelnen auf Gewissensfreiheit. Sie machen Menschen nicht für ihre Sprache, ihre Handlungen oder gar ihre Gedanken verantwortlich - sondern für Impulse, die sie nicht kontrollieren können. Letztendlich ist das Training für unbewusste Vorurteile trennend; es zwingt uns, einander als Mitglieder rassischer Gruppen zu sehen, und in dem Bestreben, alle Interaktionen bewusst zu machen, besteht die Gefahr, dass die Spontaneität und Ungezwungenheit, die zu echter Freundschaft führen, verhindert wird.

Mikroaggressionen

...


Während Schwarze lernen, Beleidigungen wahrzunehmen, lernen Weiße, dass nicht nur ihre Sprache, sondern auch ihre Körpersprache einen tief verborgenen Rassismus verraten kann. Die einzige Möglichkeit, dem entgegenzuwirken, so wird ihnen beigebracht, ist übermäßige Wachsamkeit. Dies verkompliziert und problematisiert spontane Beziehungen zusätzlich. Es besteht die Gefahr, dass Schwarze Menschen als besonders verletzlich und anfällig für Beleidigungen angesehen werden - und sich selbst als solche wahrnehmen. Am Arbeitsplatz kann dies dazu führen, dass Kollegen davon absehen, informelle Beziehungen zu knüpfen, die zu Aufstiegschancen führen können, oder dass Vorgesetzte weniger bereit sind, Feedback zu geben, das zu besseren Leistungen führen könnte.

...

Zählen der Kosten

Diversity-Training ist ein riesiger Wirtschaftszweig. Aber sie tragen nicht nur wenig zur sozialen Gleichheit oder zu den Beziehungen am Arbeitsplatz bei - sie können die Dinge sogar noch verschlimmern. Trotzdem ist es ein höchst lukratives Geschäft, ein Experte für Antirassismus zu sein. Erfolgreiche Unternehmer wie Robin DiAngelo und Ibram X Kendi in den USA sowie Reni Eddo-Lodge und Afua Hirsch im Vereinigten Königreich verdienen mit Büchern und Workshops riesige Summen. In einer Untersuchung wird behauptet, dass DiAngelo "wahrscheinlich über 2 Millionen Dollar mit ihrem Buch verdient hat", aber dass "sie mit ihren Vorträgen abräumt... [Eine] 60- bis 90-minütige Grundsatzrede würde 30.000 Dollar kosten, ein zweistündiger Workshop 35.000 Dollar und eine halbtägige Veranstaltung 40.000 Dollar". Weiter heißt es: "Ibram X Kendi, dessen Buch sich mit dem von DiAngelo auf der Bestsellerliste gemessen hat, verlangt 150 Dollar für Eintrittskarten zu öffentlichen Veranstaltungen und 25.000 Dollar für einen einstündigen Vortrag... Der ehemalige Atlantic-Autor Ta-Nehisi Coates hat für öffentliche Vorträge zwischen 30.000 und 40.000 Dollar verlangt.
...


Identitätspolitik trifft auf Therapie

Die kritische Rassentheorie verleiht den Rassenexperten akademische Legitimität und bietet eine theoretische Grundlage für den Inhalt ihrer Literatur und Workshops. In ihrer Praxis stützen sie sich dagegen auf Techniken, die ihren Ursprung in der Therapie und Beratung haben. Der nicht wertende Ausgangspunkt des Diversity-Trainings ist, dass "wir alle unbewusste Vorurteile haben" und die Tatsache, dass diese Vorurteile unbewusst sind, bedeutet, dass wir von jeglicher Verantwortung befreit sind.

...

Die therapeutische Praxis, die den meisten Diversity-Trainings zugrunde liegt, führt dazu, dass vertraute Muster beobachtet werden, unabhängig vom spezifischen Schwerpunkt des Workshops. Um neue Denk- und Verhaltensweisen gegenüber anderen einführen zu können, müssen sich die Menschen zunächst ihrer bestehenden Beziehungen bewusst werden. Den Menschen wird beigebracht, sich nicht als Individuen oder als Freunde und Kollegen mit gemeinsamen Interessen zu sehen, sondern als Vertreter von Rassengruppen. Dann wird die Spontaneität durch Selbstbewusstsein ersetzt, und die Aufmerksamkeit wird auf die Unterschiede zwischen den Gruppen gelenkt. Manchmal werden die Teilnehmer aufgefordert, Stereotypen, denen sie begegnet sind, zu verbalisieren - auch wenn sie diese Stereotypen selbst nicht akzeptieren oder verstärken, und dies auch nie getan haben.


Anschließend werden die Teilnehmer darüber informiert, dass es rassisch bedingte Unterschiede in den emotionalen Reaktionen gibt, die Menschen zeigen, wenn sie mit solchen Stereotypen konfrontiert werden: schwarze Wut und weiße Schuldgefühle. Und schließlich führen die Trainer die Teilnehmer durch einen Prozess der Akzeptanz und Validierung dieser emotionalen Reaktionen. Lasch-Quinn argumentiert, dass schwarze Wut und weiße Schuldgefühle auf der Grundlage der Annahme bestätigt werden, dass kein Individuum für seine Gefühle verantwortlich ist: Es ist die Gesellschaft, die Stereotypen geschaffen hat und Vorurteile schürt. Wenn akzeptiert wird, dass Stereotypen und nicht Individuen für Rassismus verantwortlich sind, dann kann der Ausbilder eine Anleitung für anerkannte Umgangsformen zwischen den Rassen anbieten, die sich auf die Anerkennung und den Umgang mit emotionalen Reaktionen in einer akzeptablen Weise konzentriert.


So gesehen geht die Erwartung, dass Diversity-Trainings die Zahl der rassistischen Vorfälle verringern, möglicherweise am Thema vorbei. Das Ziel scheint nicht die Lösung des Rassismus zu sein, sondern die Versöhnung mit seiner Existenz und die Verpflichtung, ihn dort aufzuspüren, wo er verborgen bleibt, wodurch noch mehr Probleme aufgedeckt werden, die durch weitere Schulungsrunden gelöst werden müssen. Jede Kritik an diesem Prozess wird als "weiße Schwäche" erklärt und dient als Beweis für die Notwendigkeit von noch mehr Training. Das einzige Ziel der Diversity-Industrie scheint also ihre eigene Selbsterhaltung zu sein. Jede neue Iteration verschafft den professionellen Antirassisten zusätzliches moralisches Gewicht und natürlich auch Einnahmen.

...

Diversity-Trainings zerstören jegliches Gefühl der Solidarität zwischen den Menschen und machen die Bildung spontaner Verbindungen sehr viel unwahrscheinlicher. Der Einzelne lernt, auf sein eigenes Verhalten zu achten, die Handlungen anderer einzuschätzen und Indiskretionen an die Vorgesetzten zu melden, und zwar weitaus effektiver als jeder Clipboard-tragende Zeit- und Bewegungsmonitor. Durch die Schulung in unbewusster Voreingenommenheit erhalten Arbeitgeber nicht nur Zugang zu unserer Arbeitskraft oder sogar zu unserem Verstand, sondern auch zu unseren Gefühlen. Sie sind dann in der Lage, sich selbst als therapeutische Schiedsrichter zu positionieren, nicht nur in unseren Beziehungen zu anderen, sondern auch, was noch wichtiger ist, in unserem Gefühl, wer wir sind. Der obligatorische Charakter vieler Diversity-Trainings bedeutet, dass Schulen, Universitäten und der Arbeitsplatz von Orten der Bildung oder Arbeit in Orte verwandelt werden, an denen ein bestimmter ideologischer Ansatz eingeimpft wird. Die kritische Rassentheorie - wahrhaftig das Geschenk, das immer weiter gegeben wird - bedeutet, dass Sie, wenn Sie an einer Schulung teilnehmen, feststellen werden, dass Sie rassistisch sind; aber die Weigerung, daran teilzunehmen, ist auch ein Zeichen für Ihren Rassismus.

Quelle: Employers not only have free rein to intervene in workplace relationships but they can also take the moral high ground while doing so. Whether through conviction, calculation or cowardice, the diversity-training juggernaut rolls ever onwards, to the detriment of all but a tiny elite.

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Joanna Williams is the author of Rethinking Race: A critique of contemporary anti-racism programmes, published by Civitas.

(1) Racism at Work, by B Kandola, Pearn Kandola Publishing, 2018

(2) Racism at Work, by B Kandola, Pearn Kandola Publishing, 2018

(3) Race Experts, by E Lasch-Quinn, Rowman and Littlefield, 2001

Quelle: https://www.spiked-online.com/2021/04/09/the-racism-racket/
Aus dem Englischen der leichteren Lesbarkeit wegen übersetzt.


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Rassismus

17.08.2021 um 12:21
Zitat von MokaEftiMokaEfti schrieb:Wie bereits erwähnt, geht es längst nicht mehr nur um "verbotene Worte" sondern um Sanktionen! Das sollte auch hinsichtlich der Entwicklungen in diesem Land langsam klar geworden sein.
Diese sogenannten "Entwicklungen" halte ich für eine Erfindung.
Nicht dass das Gemeinte nicht passiert, sondern dass das eine neue Sache wäre.
Das ist schlicht Unsinn. Schon immer haben Menschen, die dem gerade herrschenden gesellschaftlichen Konsens zuwider handelten dafür Konsequenzen zu spüren bekommen.
Zitat von MokaEftiMokaEfti schrieb:Egal? Ignorieren?
Entschuldigen nicht zu vergessen.
Zitat von MokaEftiMokaEfti schrieb:Ist das wirklich so
das ist jedenfalls wirklich mein Eindruck hier, ja.
Zitat von MokaEftiMokaEfti schrieb:oder ist es nicht eher ein weiterer, sehr transparenter Versuch deinerseits Menschen mit Meinungen, die dir nicht genehm sind, mit haltlosen Vorwürfen zu denunzieren?
Du meinst, so wie du das gerade hier mit mir machst?
Zitat von MokaEftiMokaEfti schrieb:Es geht also nicht um Rassismus, sondern um die Verwendung eines Wortes, welche in den allermeisten Fällen einen völlig anderen Hintergrund hat.
Womit wir dann bei "Entschuldigen " wären.
Klar, es gibt zig gute unverdächtige Gründe "N****" zu sagen, aber doch kein Rassismus.
Ich kann mir nur einen anderen Grund als Rassismus denken, dieses Wort zu benutzen: Trotz
Klar, Trotz ist sicher ein entschuldbarer Grund rassistische Begriffe zu benutzen.... (*Sarkasmus*)
Zitat von MokaEftiMokaEfti schrieb:Wenn @navi12.0 x-mal erklären muss, dass er nicht darauf verzichten möchte seine Kumpels mit "Yo Niggas" anzusprechen, dann ist das seine Sache und va sein gutes Recht.
Von dem Wort rede doch gar nicht. Wer das benutzt. ist entweder Hip-Hopper und meint, das gehöre zwingend zum Wortschatz eines wahren Hip-Hoppers (wobei ich mich da in Grund und Boden schämen würde), oder er ist überzeugter Rassist.
ich rede von dem anderen N-Wort.
Zitat von MokaEftiMokaEfti schrieb:Und genau dieser Kontext trennt mich von den Reflexen der selbsternannten "Rasseexperten"...
Und mal wieder die persönliche Ebene.
Du machst gerade das, was du den anderen vorwirfst: Du erhöhst dich, weil dein Verhalten dMn das Bessere ist.
Zitat von MokaEftiMokaEfti schrieb:Für eine konstruktive und wirksame Kritik an Rassisten und Rassistinnen ist eine kontextuelle Prüfung aller Sachverhalte unerlässlich.
Und ich habe immer noch keine verständliche Antwort auf die Frage bekommen, warum man das Wort weiter benutzen sollte?


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Rassismus

17.08.2021 um 13:57
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Diese sogenannten "Entwicklungen" halte ich für eine Erfindung.
Nicht dass das Gemeinte nicht passiert, sondern dass das eine neue Sache wäre.
Irrelevant, ob das neu oder was auch immer ist. Faktisch haben sich derlei Ereignisse gehäuft und deswegen ist eine Überarbeitung oder ein Umgang damit die logische Konsequenz.
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Das ist schlicht Unsinn. Schon immer haben Menschen, die dem gerade herrschenden gesellschaftlichen Konsens zuwider handelten dafür Konsequenzen zu spüren bekommen.
Ok. Mag ja sein. Aber gehts darum? Das hier ist aber immer noch der "Rassimus"-Thread und nicht der -normale Konsequenzen wegen dem herrschenden Konsens-Thread. Und wenn dieses Rassismus-Thema mehr und mehr unterlaufen wird, wie die Beispiele belegen, dann ist das keine gute Entwicklung für mich.
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Klar, es gibt zig gute unverdächtige Gründe "N****" zu sagen, aber doch kein Rassismus.
Zeig mir ein einziges Beispiel aus den Beispielen in meinem Post, in welchem man eine entsprechende klare Diskriminierung festmachen kann. Unterstellen lässt sich das sicher immer, aber wenn antirassistisches Engagement so begründet wird, dann puh...
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Klar, Trotz ist sicher ein entschuldbarer Grund rassistische Begriffe zu benutzen.... (*Sarkasmus*)
Weiß nicht, Trotz? Ich denke, dass das Wort "schwul" oder "ist doch schwul" auch nicht immer gleich als homophob zu interpretieren ist. Eine inflationäre Unterwanderung und Streuung solcher Begriffe nimmt ja auch den ursprünglichen diskriminierenden Stellenwert den Wind aus den Segeln.
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Und mal wieder die persönliche Ebene.
Du machst gerade das, was du den anderen vorwirfst: Du erhöhst dich, weil dein Verhalten dMn das Bessere ist.
Das war durchaus allgemein zu verstehen. Wenn für mich ein Schaltkreis zwischen Sender und Empfänger fehlt, dann ist das als Kritik an einer antirassistischen Bewegung zu verstehen, die sich mMn reflexartig an Triggerwörtern aufhängt. Mir geht es nicht um "besser" oder "schlechter". Bin ja selbst definitiv kein Engel!
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Und ich habe immer noch keine verständliche Antwort auf die Frage bekommen, warum man das Wort weiter benutzen sollte?
Genausogut könntest du nach den Sinn des Lebens fragen... Oder: Warum sollten wir uns noch weiter streiten? Machen wir halt, weil es uns wahrscheinlich trotz totaler Hirnlosigkeit irgendetwas etwas bringt...


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17.08.2021 um 17:35
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Klar, Trotz ist sicher ein entschuldbarer Grund rassistische Begriffe zu benutzen.... (*Sarkasmus*)
Trotz ist in diesem Fall tatsächlich ein entschuldbarer Grund einen Begriff zu benutzen, der im normalen Sprachgebrauch als rassistisch konnotiert verstanden wird, hier aber keinen rassistischen Hintergrund hat, weil sich kein Betroffener rassistisch angegriffen fühlt.

Es ist schließlich -bei mir zumindest- der Trotz gegen eine ideologische Perversion von identitärem Gedankengut, die sich zwar vorgeblich gegen Rassismus stark machen will, aber selbst nicht umhin kommt semirassistische Denkmuster zu propagieren, die da in etwa lauten: "die Schwarzen sind so empfindlich gegenüber dem Wort, dass sie reihenweise beim vernehmen dieses traumatisiert werden".

Jedes mal, wenn ich also einen Schwarzen treffe, der sich gegen diese semirassistische Veropferung seiner Person positioniert, und tatsächlich auch kein Trauma davon trägt, wenn er einen rassistisch konnotierten Begriff vernimmt, so es auch tatsächlich nichts mit Rassismus zu tun hat, unterstütze ich das.

Hebe damit die Individualität der Menschen hervor, auch innerhalb dieser Gruppe, und so wirke ich nachhaltiger gegen Rassismus, weil er ja nur dann entstehen kann, wenn tatsächlich geglaubt wird, dass die jeweiligen Gruppenmitglieder in irgendwelchen Punkten grundsätzlich anders denken, als die anderen. Was ja nachweislich nicht stimmt, und eben deshalb beim Kampf gegen den Rassismus deutlich hervorgehoben sein muss. Immer.

Nur wenn klar ist, dass es keinen Menschen gibt, der einem anderen gleicht, und es keine rassespezifischen Eigenschaften gibt, die die Gruppenmitglieder untereinander einen, kann Rassismus überwunden werden.

Deshalb mein Trotz, sich dieser gruppenspezifischen Gleichmacherei entgegen zu stellen
- die auch noch zu allem Überfluss das Opfer-Täter Szenario stellenweise derart befeuert, dass sie die Menschen eher noch weiter trennt, statt sie zu einen.

Würde die Umbenennung der Gruppen wenigstens wirklich was grundsätzlich gegen den Rassismus bringen, könnte ich auch ganz leicht drauf verzichten, jede unangemessene Bezeichnung zu verwenden. Wo tut sie das aber denn wirklich? Sehe ich nicht.

Einem Rassisten ist es doch völlig egal, ob er alle NWort nach Afrika wünscht, weil er meint, dass sie irgendwie andere Charaktereigenschaften haben als Weiße, und deshalb nicht her gehören, oder ob er sagt, dass alle POC diese Eigenschaften haben. Macht doch gar keinen Unterschied.

"Alle NWort raus" ist exakt genau der gleiche Rassismus wie "alle Schwarzen, Farbigen oder POC raus", weil sie anders sind, als Weiße. Es ist exakt der gleiche Rassismus, nur eben PC konform. Super Sache - nur irgendwie nichts gekonnt.

Mit der Umbenennung doktert man also nur bestenfalls an der Symptomatik von Rassismus, und verhindert höchstens, dass sich besonders sensible Mitglieder dieser Gruppe nicht ständig mit irgendwelchen üblen Assoziationen abmühen müssen. Was ja schon ok ist, aber eben weder nachhaltig, noch -wenn übertrieben- zieldienlich, wie weiter oben erklärt.

Man ändert damit nichts an den Ursachen.
Die Ursachen von Rassismus kann man nur dann wirksam bekämpfen, wenn man es schafft, dass der Mensch in erster Linie als gleichwertiger Mensch wahrgenommen wird, und nicht zuerst als Teil einer politischen Verhandlungsmasse, die mich irgendwo vllt auch belastet.
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Wer das benutzt. ist entweder Hip-Hopper und meint, das gehöre zwingend zum Wortschatz eines wahren Hip-Hoppers (wobei ich mich da in Grund und Boden schämen würde), oder er ist überzeugter Rassist.
Es gibt da nichts zu schämen. Ist schließlich Teil der Subkultur und hat mit Rassismus nichts zu tun. Eher mit der Überwindung von Rassismus, indem man eben nicht so tut, als wären alle Schwarzen gleich.


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Rassismus

17.08.2021 um 18:35
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Jedes mal, wenn ich also einen Schwarzen treffe, der sich gegen diese semirassistische Veropferung seiner Person positioniert, und tatsächlich auch kein Trauma davon trägt, wenn er einen rassistisch konnotierten Begriff vernimmt, so es auch tatsächlich nichts mit Rassismus zu tun hat, unterstütze ich das.
Bist schon ein toller Typ, keine Frage.
Warum überhaupt rassistisch konnotierte Begriffe (deine Aussage) benutzen?
Ist man dann irgendwie supercool?
Ich verstehe es immer noch nicht.

Warum nutzt man rassistisch konnotierte Begriffe wenn man, ohne sich die Zunge zu verbigen, auch Begriffe nutzen könnte die nicht rassistisch konnotiert sind?




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Rassismus

17.08.2021 um 20:12
Zitat von emanonemanon schrieb:Warum nutzt man rassistisch konnotierte Begriffe wenn man, ohne sich die Zunge zu verbigen, auch Begriffe nutzen könnte die nicht rassistisch konnotiert sind?
1000mal wichtiger als Begriffe ist für mich immer die Intension dahinter, nämlich ob bewusst diskriminiert wird.
Die Taktik echten Rassismus (leider muss ich das so schreiben) mit Verboten zu bekämpfen, wird mMn definitiv scheitern. Warum sollten zB Rassisten davon absehen?
Es wird immer wieder neue Begriffe geben, welche man nicht nutzen dürfte. Ein Fass ohne Boden...

@emanon

Denkst du die Zustände für Betroffene würden sich verbessern, wenn niemand mehr dieses Wort sagen würde?
Welche Worte müssten sonst noch verboten werden, so dass Betroffene weniger diskriminiert werden?

Wenn du der Meinung bist, dass "weiße" Menschen immer potentielle Täter sind und deswegen nur "schwarze" Menschen, eine Diskriminierung richtig verorten können, dann werden hier wohl nicht weiterkommen.

Deswegen teilen auch einige Frauen vergleichsweise nicht gerne ihren Toilettenbereich mit Menschen, welche sich zwar als Frau fühlen, aber männlich sozialisiert wurden. Sie bleiben immer irgendwie Täter und triggern durch sozialisiertes, stereotypes Verhalten, lautet eine Begründung. Selbst wenn es punktuell zutrifft, verhindern solche Muster die Überwindung von in Stein gemeiselte Rasse -und Geschlechterdogmen, indem sie stets auf ihre naturhafte Fehlerhaftigkeit zurückgeworfen werden.


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Rassismus

17.08.2021 um 20:46
Zitat von MokaEftiMokaEfti schrieb:1000mal wichtiger als Begriffe ist für mich immer die Intension dahinter, nämlich ob bewusst diskriminiert wird.
Welche Gründe gibt es rassistische konnotierte Begriffe zu benutzen?
Das ist doch die entscheidende Frage.
Deine bemühte Ablenkung wirft in meinen Augen kein sonderlich gutes Licht auf dich.
Das kann dir egal sein, aber es fällt halt auf dass du dich um die Beantwortung dieser simplen Frage drückst.


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Rassismus

17.08.2021 um 20:50
Zitat von emanonemanon schrieb:Welche Gründe gibt es rassistische konnotierte Begriffe zu benutzen?
Das ist doch die entscheidende Frage.
Diese Frage habe ich auch noch nicht nachvollziehen können. Gibt es da ein tiefes inneres Bedürfnis, diese Begriffe unbedingt gebrauchen zu wollen, obwohl man schon oft mitbekommen hat, dass sich andere Leute davon gekränkt und verletzt fühlen? Warum würde man sonst so beharrlich darauf bestehen?


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Rassismus

17.08.2021 um 20:51
@emanon
@martenot
Hab ich doch gerade erklärt, was meine Motivation ist.

Hier noch mal:

Beitrag von navi12.0 (Seite 1.008)


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Rassismus

17.08.2021 um 21:02
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Hier noch mal:
Unnötig.
Ich fand den Vortrag schon beim ersten Versuch insuffizient.
Du hast selbst eingeräumt dass der Begriff rassistisch konnotiert ist. Es gibt Ausweichmöglichkeiten.
Eigentlich ist es ganz einfach.
Es geht auch mir hier auch nicht ausschliesslich um Rassismus. Ich abe schon heute morgen eingeräumt dass es mehr als einen Grund gibt rassistisch konnotierte Begriffe zu nutzen.
Mir ist nur noch keiner eingefallen der nicht peinlich für die Nutzer ist.


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Rassismus

17.08.2021 um 21:08
Zitat von emanonemanon schrieb:Unnötig.
Schön wärs.
Zitat von emanonemanon schrieb:Mir ist nur noch keiner eingefallen der nicht peinlich für die Nutzer ist.
Ich hab dir gerade ausführlich beschrieben, wie wichtig ich die Portionierung gegen solch ein semirassistisches Gedankengut samt den identeren Auswüchsen und den damit einhergehenden Problemen zwischen den Gruppenmitgliedern im Privaten finde
-weiterführende Links, die das noch ausführlicher behandeln gab es auch-, und wenn du diese paar einfachen Zusammenhänge nicht nachvollziehen kannst, habe nicht ich was, wessen ich mich schämen müsste.


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17.08.2021 um 21:10
@navi12.0
Mir völlig wurscht was du dir einredest.
Warum sollte man rassistisch konnotierte Begriffe benutzen wenn es völlig unnötig ist?
Darum gehts.


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Rassismus

17.08.2021 um 21:12
Zitat von emanonemanon schrieb:Mir völlig wurscht was du dir einredest.
Ich rede mir nichts ein. Egal wie oft du das behauptest, das macht es nicht wahr.

Lies die Links von oben. Da wird das ausführlich beschrieben, wo die ganze Problematik liegt.
Zitat von emanonemanon schrieb:Warum sollte man rassistisch konnotierte Begriffe benutzen wenn es völlig unnötig ist?
Weil es eben doch nicht so unnötig ist, wie du es glaubst. Wie ausführlich beschrieben.
Zitat von emanonemanon schrieb:Darum gehts.
Genau darum gehts.


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