Rassismus

Wie so oft Juden herhalten müssen ,die dann plötzlich im Freundeskreis auftauchen. Dabei besteht der ausländische Freundeskreis oft aus Polen und Russen, die dann gerne noch in den Antisemitismus einstimmen. Aber ich kann ja nicht rechts sein ich habe dich polnische Freunde.

-VOLLSTRECKER- schrieb:Na und, wie ein kommunistischer Gesinnungsterrorist meint mich beschimpfen zu müssen ist mir so egal wie wenn in China ein Sack Reis umfällt. Frage mal einen Schwarzen was er davon hält, der lacht sich über den Unsinn kaputt (habe ich selbst mehrfach erlebt in meinem Bekanntenkreis)!

Rassist wäre also eine Beschimpfung, "Neger" aber nicht?
Und Dein Bekanntenkreis ist vollkommen unerheblich, da eine Anekdote, sonst nix, ich habe eine Seite verlinkt von ausschliesslich Schwarzen Menschen.....die haben da eine andere Meinung dazu, als Deine (womöglich imaginären) Bekannte. Man redet ja auch mit seinen Schwarzen bekannten darüber, ob sie es ok finden, "Neger" genannt zu werden, ja sicher :shot:
Und wenn sie es Dir gestatten würden, dann ändert dies NULL daran, dass die Bezeichnung rassistisch ist. Schon immer.

Apache205 schrieb:Das Wort "Rassismus" wird mittlerweile so inflationär verwendet, das kann man auch mittlerweile nicht mehr ernst nehmen.

Das mag in gewissen Teilbereichen oder Debatten so sein, also vorschnelles oder inflationäres Benutzen weil das Gegenüber, also die Person mit anderer Meinung oder vermeintlich anderer Meinung, irgendwo nicht zustimmt. Oder man mit jener in eine Konfliktsituation gerät und es verbal ausfällig wird. Sporadisch sehe ich das auf sozialen Netzwerken bei überschwänglichen / lautstarken Vertretern gewisser Ansichten.

Das gibt es also durchaus. Jetzt kommt das aber.

Man möge sich umsehen. Innehalten. Erkennen. Ich denke in vielen Fällen ist es auch wieder berechtigt. Ich habe die "wilden 90er" bzw. Baseballschlägerjahre nicht wirklich wahrgenommen weil ich da zu jung war. Aber man fühlt sich dann bei manchen Debatten oder Personenkreisen die zunehmen an solche Zeiten erinnert. Der Ton verändert sich und scheinbar hat Rassismus markant zugenommen. Der Diskurs im Netz verroht "spürbar" (subjektiv hin oder her, es ist ein Dauerthema) und durch eine Art "political shift", also ein Rücken nach rechts in Teilen der Gesellschaft, nimmt auch Rassismus wieder zu. "Salonfähig", quasi.

Ja, manche mögen es inflationär verwenden, oder voreilig. Aber ich denke dass das nun in aller Munde ist, ist dennoch oder unabhängig davon berechtigt. Leugnen kann man es auch schlecht, oder?

Warden schrieb:Ja, manche mögen es inflationär verwenden, oder voreilig. Aber ich denke dass das nun in aller Munde ist, ist dennoch oder unabhängig davon berechtigt. Leugnen kann man es auch schlecht, oder?

Sollte eigentlich auch nicht mehr sein, das Leugnen. Schon gar nicht mehr nach Hanau.

Tussinelda schrieb:Und wenn sie es Dir gestatten würden, dann ändert dies NULL daran, dass die Bezeichnung rassistisch ist. Schon immer.

War es vor etwa 1975 nicht. Schon deshalb, weil es gar kein anderes Wort für dunkelhäutige Menschen gab. Und sie sich selbst so bezeichneten. Martin Luther King mehr als ein Dutzend Mal in seiner berühmten Rede. Und was da gesagt wird hat sehr viel mit der Würde auch schwarzer Menschen zu tun und ist durch die Bezeichnung "Negro" weder damals noch heute eine Selbstbeschimpfung. Dieser Meilenstein der Weltgeschichte wird durch eine Bezeichnung nicht entwertet, auch wenn sie in den letzten 50 Jahren verfallen und zum Schimpfwort geworden ist.

Wertewandel halt. In diesem Fall Aufwertung dunkelhäutiger Menschen, die versucht haben, durch das bewusste Ablegen einer Bezeichnung aus böseren Tagen diesen gesellschaftlichen Prozess der Emanzipation zu verstärken und zu dokumentieren.
Auch wenn die Transformation mehr eine gefühlsmäßige ist, muß das akzepziert werden.

Lupo54 schrieb:War es vor etwa 1975 nicht.

Das ist schlicht falsch.

Lupo54 schrieb:Schon deshalb, weil es gar kein anderes Wort für dunkelhäutige Menschen gab

Und dies ist unglaublicher bullshit

Lupo54 schrieb:In diesem Fall Aufwertung dunkelhäutiger Menschen,

Wie kann man die mit einem neuen Begriff "aufwerten", wenn der alte gar nicht abwertend war?

Lupo54 schrieb:War es vor etwa 1975 nicht.

war es immer.

Lupo54 schrieb:Schon deshalb, weil es gar kein anderes Wort für dunkelhäutige Menschen gab.

nee, ist klar, nur eine erfundene Fremdbezeichnung, was anderes gab es nicht. Die Schwarzen Menschen gefragt hat ja eh keiner.

Lupo54 schrieb:Und sie sich selbst so bezeichneten. Martin Luther King mehr als ein Dutzend Mal in seiner berühmten Rede.

er sich selbst ist erstens etwas anderes, als wenn andere ihn so bezeichnen und zweitens war das die Bürgerrechtsbewegung, da kam es dann erst zu Selbstbezeichnung und dem Ablehnen von Fremdbezeichnungen, vorher war es vollkommen uninteressant, was Schwarze Menschen wollten, sagten etc. Sie hatten schlicht den Mund zu halten. Was bin ich froh, dass Du Dich so doll auskennst.

Groucho schrieb:Und dies ist unglaublicher bullshit

Wenn das nicht stimmt bin ich aber gespannt, was das denn für eine Bezeichnung war.

Tussinelda schrieb:nur eine erfundene Fremdbezeichnung

Ist ziemlich egal, wers erfunden hat, wenn es erst Sprachgebrauch ist, d.h von jedem akzepiert. Sogar ein geografischer Irtum wie "Indianer" ist nicht zurückgenommen worden, obwohl sich sehr schnell herausgestellt hat, das er nicht stimmte.

Ich bin ja eurer Meinung, dass der Begriff nicht mehr angemessen ist. Aber ihr könnt die Ereignisse, die dazu geführt haben nicht einfach negieren und so tun, als ob heute anerkannte Werte und Ansichten schon immer so gegolten hätten bis in die graue Vorzeit. Wenn ihr das macht, wird euch das Handeln vergangener Menschen, dass was sie wirklich antrieb und bewegte, für immer ein Rätsel sein.

Lupo54 schrieb:Aber ihr könnt die Ereignisse, die dazu geführt haben nicht einfach negieren und so tun, als ob heute anerkannte Werte und Ansichten schon immer so gegolten hätten bis in die graue Vorzeit.

das macht kein Mensch.

Lupo54 schrieb:Wenn ihr das macht, wird euch das Handeln vergangener Menschen, dass was sie wirklich antrieb und bewegte, für immer ein Rätsel sein.

nein, ist es nicht. Nichts ist ein Rätsel, wenn man es als das benennt, was es ist.

Lupo54 schrieb:Ich bin ja eurer Meinung, dass der Begriff nicht mehr angemessen ist.

War er nie.

Lupo54 schrieb:Aber ihr könnt die Ereignisse, die dazu geführt haben nicht einfach negieren und so tun, als ob heute anerkannte Werte und Ansichten schon immer so gegolten hätten bis in die graue Vorzeit.

Wie @Tussinelda schon sagte: Das machen wir ja auch nicht.

Du vermischt hier zwei Sachen, den Begriff und den "Wertewandel"

Der Begriff war schon immer abwertend, nur hat das früher niemanden gestört, weil sich niemand darüber Gedanken gemacht hat. Nur ist man mittlerweile viel sensibler gegenüber Rassismus geworden (dein "Wertewandel"), so dass man nun auch ehemals nicht problematisierte Begriffe, als das sieht, was sie immer waren: Abwertend und rassistisch.

capspauldin schrieb:Aber ich kann ja nicht rechts sein ich habe dich polnische Freunde.

So sieht es nämlich aus! Genau diesen Satz habe ich schon sooft gehört. Die Russen sind mit die schlimmsten Rassisten, die man sich vorstellen kann.

Tussinelda schrieb:nein, ist es nicht. Nichts ist ein Rätsel, wenn man es als das benennt, was es ist.

Darum geht es nicht. Sklaverei oder die Apartheit in den USA, auch die unterschwellig schlechtere Behandlung der schwarzen Bevölkerung dort - das ist Rassismus, darüber brauchen wir uns nicht zu unterhalten.
Aber die Bezeichnung "Neger" in alten Schulbüchern, wissenschaftlichen Werken, Texten, in denen Schwarze eindeutig positiv dargestellt werden - das muß einem heutigen Leser doch zu denken geben. Übrigens nicht nur den heutigen. Die durchgängige Bezeichnung "Nigger" in der deutschen Übersetzung der beiden Mark Twain Romane hat mich schon 1965 gestört. Das war damals schon in Deutschland ein Schimpfwort.
Und jetzt zu argumentieren, dass eben die ganze weiße Geseellschaft eben latente Rassisten waren, das ist mir zu kurz gegriffen.
Was natürliich stimmt ist das was @Groucho schreibt. Wir waren damals unsensibler - übrigens nicht nur auf diesem Gebiet.
Ich lese nicht erst seit gestern in diesem Thread (auch den Vorgängertreads) mit und danke gerade @Tussinelda und @Groucho dafür, dass ich so manches diffenzierter sehe. Aber was den Sprachgebrauch in der Vergangenheit besrifft und das Motiv, was dahintersteckt - da sind wir verschiedener Meinung.

Lupo54 schrieb:Aber was den Sprachgebrauch in der Vergangenheit besrifft und das Motiv, was dahintersteckt - da sind wir verschiedener Meinung.

Was das Motiv betrifft vielleicht gar nicht mal. Ich war auch zu einer Zeit Kind und Jugendlicher, wo es normal war Schwarze 'N****' zu nennen. Keiner von uns wäre auf die Idee gekommen, dass das ein abwertender Begriff wäre. Wir haben uns nichts Böses dabei gedacht und schon gar nicht wollten wir damit beleidigen. Der Begriff und sein Gebrauch war dennoch abwertend und rassistisch - nur war uns das damals nicht klar.

Aufgrund eines Shitstorms im Internet möchte der Lebensmittelhersteller Bahlsen sein Produkt, welches seit 60 Jahren ''Afrika'' heißt, nun umbenennen.

Zahlreichen Nutzern fiel offenbar zum ersten Mal auf, dass es dieses Produkt gibt und wie es benannt ist. „Ein brauner Keks, der Afrika heißt? For Real?“, fragte eine Nutzerin und schob den Hashtag #alltäglicherrassismus nach. Auch andere Nutzer ereiferten sich über den Produktnamen.

Etliche verwiesen darauf, dass es nun wirklich Zeit sei, den Namen zu überdenken. „Das Argument ‚Das haben wir schon immer so gemacht‘ zieht nicht mehr so ganz, finde ich. Alle sagen immer, man muss mit der Zeit gehen. Warum dann doch dieser Name? Könnte nach 60 Jahren ja mal aufgefrischt werden, was meint ihr?“, schrieb eine Nutzerin.

https://amp.welt.de/wirtschaft/article206457863/Bahlsen-Rassismus-Vorwurf-Erregung-ueber-Keks-Afrika.html#Comments

@peekaboo
find ich völlig richtig, ich finde die Bezeichnung Afrika, der Name für eine braune Schokolade lässt einen automatisch an die braune Haut vieler Afrikaner denken, solche GEWOLLTEN Asoziationen finde ich bedenklich und zu tiefst rassistisch.

Lebensmittel mit Afrika per se in Verbindung zu bringen ist unnötig.
Finde Bahlsen sollte die Kekse Deutschland nennen.

capspauldin schrieb:Finde Bahlsen sollte die Kekse Deutschland nennen.

Da würde die braune Farbe wenigstens Sinn ergeben.

capspauldin schrieb:Finde Bahlsen sollte die Kekse Deutschland nennen.

Den Vorschlag finde ich jetzt nicht so gut. Was hältst du davon das Bahlsen ihre braunen Schokoladenkekse 'in 'Nazis'' oder ''AfD'' umbenennt?

paranomal schrieb:Da würde die braune Farbe wenigstens Sinn ergeben.

Inwiefern?

peekaboo schrieb:Was hältst du davon das Bahlsen ihre braunen Schokoladenkekse 'in 'Nazis'' oder ''AfD'' umbenennt?

Wieso eine Politisierung von Lebensmitteln?

Da gibt es einen viel bessereren Vorschlag:
https://www.welt.de/satire/article206485185/Bahlsen-benennt-Keks-Afrika-in-Antifa-um.html
Top politisch korrekt.