SPD

Abahatschi schrieb:Ich glaube die Wählerschaft lässt sich nicht kevinisieren.
Die ganze Show ist zwar witzig (besser als die AKK und Scheintote) aber für die kommende Wahl ist die SPD irrelevant.

Das kommt doch auch wieder sehr drauf an, welche Wahl die Wählerschaft noch hat. Also sowohl gesellschaftlich, als auch ökonomisch.

Die SPD kündigt einen Linksruck an, was an sich gar nicht so blöd wäre, wenn man die Entwicklung der letzten Dekade so anguckt. Eine Fusion mit der Linken wäre dann auch nicht mehr so weit, und was dann dabei raus käme, hätte zumindest wieder politisches Gewicht.

@navi12.0

Klar, Gesundheit und Finanzen können eine Rolle spielen. Kevin kommt jedenfalls nicht aus verarmten Verhältnissen, die Aufnahme eines weiteren Studiums spricht auch erstmal gegen externe Motivation aufzuhören.

Meiner Erfahrung nach bricht der Großteil ab, weil der Stoff zu schwer ist oder man sich das Studium anders vorgestellt hat. Ist auch beides legitim. Ich denke aber, dass es jedem gut tut mal das Leben an der Basis erlebt zu haben. Da ist die Parallelwelt Universität eben nicht unbedingt geeignet.

@Atrox
Er macht eigentlich einen ganz gewitzten Eindruck, also wird er jetzt auch nicht gerade der dümmste auf dem Campus gewesen sein.

Vermutlich hat er irgendwie sein politisches Talent entdeckt, und sich gedacht, dass er es auch ohne Abschluss versuchen kann. Von wegen, ist doch jetzt nur Zeitverschwendung und lerning by doing. Kann ich ihm jetzt auch nicht wirklich vorwerfen.

Naja, ich bewerte seine mögliche zukünftige Laufbahn jedenfalls nach seinen Kompetenzen. Mal sehen, was da kommt.

Ich persönlich , finde es viel interessanter zu sehen , was da innerhalb der SPD wirklich passiert ist .
Zwei Alibi spitzen . Von männlichen Part sagt man schon jetzt, seine Karriere ist vorbei . Der weibl Part ist dominant und trotzdem ist auch sie nur Lückenhalter . Beide sind einem quälenden Prozess zu verdanken , Der die Partei nochmal nachhaltig beschädigt hat . Zumindest was die außenwarnehmung betrifft . Jeder der einigermaßen zugeschaut hat weiß, dass das alles nur ein Vorspiel ist .
Damit man bald den eigentlichen Prinzen zum König küren kann.
Die SPD hat damit lediglich ihren Niedergang noch etwas nach hinten verschoben . Luft geschafft und Gründe gefunden um noch bis 2021 rumzudümpeln.
Mich wundert manchmal, dass erwachsene Menschen sich für so etwas hergeben . Dieses Duett Theater mit Tourdaten und Luftballons. Die beiden Herr B. und Frau E.
Werden nur Randnotizen der SPD Geschichte sein.
Und es ist sehr bemerkenswert , wie sehr die tatsächlich daran glauben , jemals nochmal zu alter Form sprich wahlprozenten zu gelangen .
Kevin Kühnert hat mit Sicherheit schon seine Antrittsrede als Parteivorsitzender geübt.

navi12.0 schrieb:Er macht eigentlich einen ganz gewitzten Eindruck, also wird er jetzt auch nicht gerade der dümmste auf dem Campus gewesen sein.

Ja, rhetorisch kann er überzeugen. Daran habe ich keinen Zweifel. Das bringt dir an der Uni halt nur bedingt was im Studium. Da bist du entweder gut darin Zusammenhänge zu verstehen oder du kannst gut auswendig lernen (letzteres ist für den Notenspiegel besser, ersteres, wenn man nach dem Studium an der Uni bleiben möchte).

navi12.0 schrieb:Vermutlich hat er irgendwie sein politisches Talent entdeckt, und sich gedacht, dass er es auch ohne Abschluss versuchen kann. Von wegen, ist doch jetzt nur Zeitverschwendung und lerning by doing. Kann ich ihm jetzt auch nicht wirklich vorwerfen.

Ich denke auch, dass Leidenschaft wichtiger ist als ein Bachelorzeugnis. Es sei ihm gegönnt. Er betritt seinen Posten aber mit Vertrauensvorschuss. Nun muss er liefern.

Ich würde seinen Lebenslauf jetzt auch nicht unbedingt in das Zentrum der Kritik stellen, aber er muss sich ebenso messen lassen, wie andere Politiker. Es gibt nun keinen Juso-Welpenschutz mehr. Wenn dann jemand von Verstaatlichung redet, der noch nie in einem Unternehmen gearbeitet hat, hat das eben ein Geschmäckle, wie man so schön sagt.

Atrox schrieb:Ich denke aber, dass es jedem gut tut mal das Leben an der Basis erlebt zu haben. Da ist die Parallelwelt Universität eben nicht unbedingt geeignet.

wohl wahr..

navi12.0 schrieb:Er macht eigentlich einen ganz gewitzten Eindruck, also wird er jetzt auch nicht gerade der dümmste auf dem Campus gewesen sein.

Nee, gab ja auch auf dem Campus noch ein paar Aushilfsrarbeiter

Definiere Gewitz.. Wissenschaftliches Herangehensweise an Themen hat er schon mal nicht.. sonst käme er nicht mit den frischen Ideen des 19 Jahrhhunderts...Populismus, ja das bekommt er auch hin... aber warum dann nicht gleich das Original wählen?

calligraphie schrieb:ich wundert manchmal, dass erwachsene Menschen sich für so etwas hergeben . Dieses Duett Theater mit Tourdaten und Luftballons. Die beiden Herr B. und Frau E.
Werden nur Randnotizen der SPD Geschichte sein.

Tja, das frage ich mich auch. Hoffentlich lohnt es sich fürs Geld und Rente mal SPD Vorsitzender gewesen zu sein.

Fedaykin schrieb:Definiere Gewitz.. Wissenschaftliches Herangehensweise an Themen hat er schon mal nicht.. sonst käme er nicht mit den frischen Ideen des 19 Jahrhhunderts...Populismus, ja das bekommt er auch hin... aber warum dann nicht gleich das Original wählen?

Du bedienst als Politiker auch immer ein Stück weit die Träume deiner Wählerschaft. Sprich, nur weil er aus strategischen Gründen ein Quantum dummes, populäres Geschwätz absondert, muss es noch lange nicht selbst glauben. Hier zählt das Ergebnis, die Emotion, die Profilschärfe, die Bedürfnisse des Wählers. Nicht unbedingt eine wisschenschaftlich einwandfreie Herangehensweise. Die wird erst in höheren politischen Instanzen relevanter.. manchmal zumindest.

calligraphie schrieb:Kevin Kühnert hat mit Sicherheit schon seine Antrittsrede als Parteivorsitzender geübt.

Wenn er auch geübt hat, es hat mich umgehauen, dass er soviele Fans innerhalb der SPD gefunden hat. Denn groß rausgekommen ist er mit dem Satz, dass man BMW verstaatlichen solle. Das zeigt seine unterdrückte Wut auf alles, was Besitztümer hält.

Das er diesen Satz selbst rausgehauen hat, ist nicht weiter schlimm. Das zeigt seine Ignoranz gegenüber arbeitenden Menschen. Ich hätte genauso gesprochen, wie der Betriebsrat von BMW.

Ich habe meine eigene Meinung über Herrn Kühnert, die ich auch nicht revidieren werde, selbst dann nicht, wenn er sich einen umgänglicheren Anstrich gibt. Die Wut die dahintersteckt, dieses auf einen Satz zugespitzt, der Öffentlichkeit präsentieren zu müssen, lässt mich aufhorchen, denn er ist kein kleines Kind mehr, was vor sich hinbrabbelt, ohne zu Wissen welche Bedeutung es nach sich ziehen könnte.

Ich bin fest davon überzeugt, dass auch die Gewerkschaften einen schlechteren Stand haben, wenn sie eine Wahlempfehlung für die SPD aussprechen, solange der Kühnert im Hintergrund die Strippen zieht. Denn das scheint ja der Fall zu sein.

In meinem Leben habe ich nur eines mitbekommen, je rhetorisch ausgefeilter, desto größer das eigene Unvermögen irgendwas zu bewerkstelligen.

calligraphie schrieb:Mich wundert manchmal, dass erwachsene Menschen sich für so etwas hergeben . Dieses Duett Theater mit Tourdaten und Luftballons.

Weil die keine Ahnung haben, was wirklich los ist. Die wissen nicht, dass ihre Partei auf der ITS liegt und künstlich am Leben gehalten wird.

Ich hoffe, den Rot-Rot-Grünen in Berlin fliegt ihr ganzer Laden noch um die Ohren mit ihrem Mietendeckelwahnsinn.

SomertonMan schrieb:Ich hoffe, den Rot-Rot-Grünen in Berlin fliegt ihr ganzer Laden noch um die Ohren mit ihrem Mietendeckelwahnsinn.

Das wird er. Alleine rot-grün hat immer nur Chaos hinterlassen. Trotzdem lernen die Wähler nicht dazu.

Bauli schrieb:Das wird er. Alleine rot-grün hat immer nur Chaos hinterlassen. Trotzdem lernen die Wähler nicht dazu.

Gerade der Osten wurde von der Westwirtschaft ziemlich verarscht, heißt es. Warum die keine Freunde mit den alten konservativen Garden mehr werden, ist damit -so die Geschichten tatsächlich stimmen- leicht zu erklären. Mich wundert es nach solchen Berichten jedenfalls nicht, dass die alte Mitte -CDU/FDP/SPD- dort keinen Fuß mehr auf den Boden bekommt.
Die Menschen fühlen sich verarscht und verraten.

navi12.0 schrieb:Gerade der Osten wurde von der Westwirtschaft ziemlich verarscht, heißt es. Warum die keine Freunde mit den alten konservativen Garden mehr werden,

Ich will Dir mal was sagen. Der Westen ist für fast alles aufgekommen, was die SED und heutige Linkspartei fabrizierten, sogar für deren Renten.

Ich persönlich hätte es besser gefunden, wenn die Bürger aus dem Osten ganz langsam eingegliedert würden. Tatsache ist aber auch das Honecker Kohl weismachte hatte, dass die DDR die zehntgößte Wirtschaft hat. Der gutmütige Westler hatte das geglaubt, ohne zu Hinterfragen. Ja, es werden sogar Entschädigungsrenten für Ostler bezahlt. Warum? Ich habe damit nichts zu tun.

Was ich denke, was auch damit zu tun hat, man wollte die DDR ganz schnell aus dem Warschauer Pakt lösen, damit dieser kleiner wird.....und was noch alles dranhängt.

Berlin war für die Ostler immer das Paradies, ohne dass die DDRler wussten, dass Berlin das Alleinstellungsmerkmal hatte, besonderen Regeln unterworfen zu sein, was im Rest der Bundesrepublik nicht galt.

Es ist also nicht so, dass der Osten verarscht wurde.

Soweit ich das in Erinnerung habe, hat das SED Regime den westdeutschen Konzernen mit Billigpreisen Konkurrenz gemacht, die den westdeutschen Firmen schwer im Magen lagen, haben dann natürlich, sauer wie sie waren, die ostdeutschen Firmen übernommen, sobald sich die Gelegenheit dazu ergab.

Da wird gerne noch ein klitzkleiner nicht zu vergessender Moment vergessen. Die DDRler sind zu den Westdeutschen gekommen, nicht die Westdeutschen zu den DDRlern, um denen ihr System überzustülpen.

Bauli schrieb:ch persönlich hätte es besser gefunden, wenn die Bürger aus dem Osten ganz langsam eingegliedert würden. Tatsache ist aber auch das Honecker Kohl weismachte hatte, dass die DDR die zehntgößte Wirtschaft hat. Der gutmütige Westler hatte das geglaubt, ohne zu Hinterfragen. Ja, es werden sogar Entschädigungsrenten für Ostler bezahlt. Warum? Ich habe damit nichts zu tun.

Mmh, dieses Schrittweise Anpassen hätte mit offener Grenze nur schwerlich funktioniert..

DAs hätte nur in einem Sauberen Übergang geklappt wenn das von der DDR Regierung quasi über Jahre als "Insolvenzverfahren" gelaufen wäre.

Fedaykin schrieb:DAs hätte nur in einem Sauberen Übergang geklappt wenn das von der DDR Regierung quasi über Jahre als "Insolvenzverfahren" gelaufen wäre.

Ja, das ist richtig. Aber dann hätte man das den Bürgern aus dem Osten auch glasklar vor Augen führen können, sobald die Marktwirtschaft Einzug gehalten hätte, dann hätte es heute nicht soviel Diskussionsbedarf gegeben und soviel Wut.

Atrox schrieb:Ob die beiden das getan haben, kann man von außen schwerlich sagen.

Das ist für mich der Knackpunkt, weswegen dieses ganze "der soll erstmal richtig arbeiten!! 11" ziemlich Banane finde. Es ging hier ja ursprünglich um die daraus abgeleitete Qualifikation.

Bauli schrieb:Denn groß rausgekommen ist er mit dem Satz, dass man BMW verstaatlichen solle.

Falsch, er sagte: "Mir ist weniger wichtig, ob am Ende auf dem Klingelschild von BMW 'staatlicher Automobilbetrieb' steht oder 'genossenschaftlicher Automobilbetrieb' oder ob das Kollektiv entscheidet, dass es BMW in dieser Form nicht mehr braucht" und das war auch lediglich die rein hypothetische Antwort auf die Frage, was Sozialismus für ihn sei. Er hat zu keinem Zeitpunkt behauptet, dies sei sein Programm oder eine tatsächliche Forderung. Es ging um ein Gedankenexperiment.

paranomal schrieb:Falsch, er sagte: "Mir ist weniger wichtig, ob am Ende auf dem Klingelschild von BMW 'staatlicher Automobilbetrieb' steht oder 'genossenschaftlicher Automobilbetrieb' oder ob das Kollektiv entscheidet, dass es BMW in dieser Form nicht mehr braucht"

Wer ist denn dieses "Kollektiv"? Kevins Räterepublik?

paranomal schrieb:das war auch lediglich die rein hypothetische Antwort auf die Frage, was Sozialismus für ihn sei.

Schlechte Antwort auf die Frage..

@paranomal

Ich denke, so falsch habe ich das nicht verstanden. Die Forderung war indirekt, das System umzukrempeln. Sonst hätte er das nicht so formuliert. Er hat sich schon was dabei gedacht, dass er es so formuliert. Das war in meinen Augen ein indirekter Aufruf zum Widerstand.

navi12.0 schrieb:Gerade der Osten wurde von der Westwirtschaft ziemlich verarscht, heißt es

ja, so heißt es.
Weil die OStgenossen gerne vergessen, dass sie und ihre planwirtschaftliche Mangelverwaltung, inklusive Stasi und Betriebskampfgruppen (bewaffnete) den Untergang der Wirtschaft und des Landes ""DDR" verursacht haben.

Weil man das nicht wahrhaben will/wollte, musste der "Klassenfeind" her um zu begründen, warum die Ostwirtschaft so kaputt war, dass sie unter freiheitl demokratischen Bedingungen am Markt nicht existenzfähig war.

ich erinnere mich auch noch sehr gut daran, dass die SPD gegen die Wiedervereinigung war.
Weswegen im OSten plötzlich viele Arbeiter die CDU wählten ;)

@Seidenraupe
Wenn ich das richtig in Erinnerung hab, hat Oskar Lafontaine, als Kanzlerkandidat der SPD, vor einer zu schnellen Währungsunion gewarnt, da die Einführung der starken D-Mark in einem wirtschaftlich so schwachen Land wie der DDR viele Probleme bringen würde. Und zwar für Menschen auf beiden Seiten.