Wie findet ihr die Aktivistengruppe "Letzte Generation"

Ich bin froh, dass die Aktion in Berlin schon jetzt ein Erfolg zu sein scheint. Auch ist es schön, dass die Polizei in Berlin einen Tick weitsichtiger reagiert als in Hamburg:

https://www.morgenpost.de/berlin/article238169599/letzte-generation-berlin-heute-aktuell-blockade-live-blog-2004.html

Die Berliner Polizei warnt Autofahrer davor, Klimademonstranten von der Straße zu ziehen. Auf Twitter postete sie: "Auch wenn Sie sehr in Eile sind und sich über die Einschränkungen ärgern. Wer versucht Menschen gewaltsam von der Straße zu ziehen, kann sich strafbar machen. Die Abwehr von Gefahren für alle Beteiligten ist alleinige Aufgabe der Polizei."

shionoro schrieb:Ich bin froh, dass die Aktion in Berlin schon jetzt ein Erfolg zu sein scheint.

Was wertest Du als Erfolg?

@shionoro
Das Wegziehen kann eine strafbare Handlung sein, muss sie aber nicht.
Ich würde sie wegziehen um sie vor aggressiven Fahrern zu schützen.

Ickebindavid schrieb:Genau ich hab da auch schon ganz dolle Mitleid.

Weißt du eigentlich schon, wie du selbst damit umgehen wirst, wenn du älter geworden bist? Dann gehörst du ja selbst zu der verachteten Menschengruppe der Alten. Meinst du, die kriegst es bis dahin hin, Frieden zu schließen mit dem Alter? Und weißt du schon, wie du es hinbekommst, dass die nachkommenden Generationen gnädiger mit dir umgehen werden, als du mit uns?

Der zitierte Beitrag von ickebindavid wurde gelöscht. Begründung: Spam

Oh, eine Runde Bullshit-Bingo gespielt? Ein Spiel der alten Säcke (haben wir nämlich schon vor 25 Jahren gespielt)? Dass du Dich mit so altsackigem Zeug abgibst, wo du doch so eine Aversion gegen alte Säcke und Säckinnen hast? Gibts da nix neues, frisches, junges? Am besten was, was die alten Säcke nicht kapieren, damit man sich köstlich drüber amüsieren kann? Das wär doch ein Spaß, oder?

martenot schrieb:Weißt du eigentlich schon, wie du selbst damit umgehen wirst, wenn du älter geworden bist?

Ja. Nicht die Realität leugnen, das geht auch schon jetzt.

Gwyddion schrieb:Was wertest Du als Erfolg?

Es ist ein guter Auftakt für die Gruppe. Man hat es geschafft, organisiert mit vielen Leuten auf die Straße zu gehen. Das sind diesmal nicht nur eine handvoll Leute pro Blockadeaktion, sondern man schafft es, dort in drei Reihen zu sitzen oder zu laufen.

Man hat die Aktionen vorher angekündigt, trotzdem können sie wie es scheint nicht verhindert werden.

Zuletzt hat man in Berlin versucht, ein generelles Klebeverbot zu erwirken. das hat nicht geklappt: https://www.tagesspiegel.de/berlin/vor-klimablockaden-in-berlin-unkonkret-falscher-paragraf--gericht-hebt-klebeverbot-der-polizei-auf-9670688.html

Kurz vor den Protestwochen von Klimaaktivisten in Berlin hat das Verwaltungsgericht ein wichtiges Instrument der Polizei gegen Blockaden für rechtswidrig erklärt. Das Gericht hat in einem Eilverfahren das von der Polizei verhängte Klebeverbot gegen eine Klimaaktivistin aufgehoben. Grund sind gravierende Mängel in der sogenannten Beschränkungsverfügung nach dem Versammlungsgesetz.

Damit gilt das gegen die Klimaaktivistin im Dezember verhängte Klebeverbot nicht mehr. Seit November hatte die Polizei solche Bescheide gegen 17 Wiederholungstäter erlassen, die sich mindestens achtmal bei Blockaden auf die Straße geklebt hatten. Auch für weitere Aktivisten dürften die Klebeverbote mit der Eilentscheidung wackeln. Acht Personen hatten bereits Widerspruch bei der Polizei eingelegt, in einem Fall wehrt sich ein Aktivist gegen das verhängte Zwangsgeld. Wer gegen das Klebeverbot verstößt, der wird zur Zahlung von 2000 Euro aufgefordert.

Es ist zwischenzeitlich eine ganze Menge auf LG eingeprasselt, auch an polizeilichen bzw. gerichtlichen Aktionen. Trotzdem geht die Anzahl der Aktivisten nach oben, nicht nach unten. Solche Aktionen hätten sie vor einer Weile wohl noch nicht geschafft.

Ickebindavid schrieb:Ja. Nicht die Realität leugnen, das geht auch schon jetzt.

Warum wird dann die globale Realität nicht wahr genommen, dass auch ohne unser Zutun so viel Treihausgas emittiert wird, dass der Klimawandel immer weiter voran schreitet? Was gedenkt LG dagegen zu unternehmen? Denn den Aktionismus auf einige wenige Länder zu beschränken, bringt noch weniger, als es ohnehin schon nichts bring. Klingt lustiger als es ist, sorry dafür.

Es gibt nämlich keinerlei Anzeichen dafür, dass sich die meisten Staaten dieser Erde groß am CO² Ausstoß stören, zumindest solange es der eigene ist, und dass sie unsere Bemühung dahingehend in irgendeiner Form teilen. Ganz im Gegenteil, es wird verfeuert, dass die Schwarte kracht. Geht nicht anders, denn ihre Bürger wollen auch einen angemessenen technischen Standard.

Die Industriellen dieser Welt sind zudem nicht an bestimmte Länder gebunden. Sie produzieren dort, wo die ökonomischen Bedingungen am günstigsten sind. Wenn wir sie hierzulande also mit irgendwelchen Maßnahmen ausbremsen, durch Blockaden zB oder den Verzicht auf günstige Energieträger, produzieren sie ihre Güter woanders, und der CO² Außsstoß, den wir heute verursachen, geht morgen schon woanders weiter. Das alles gehört zur Realität dazu. Warum wird das ignoriert, und irgendwas gefordert, was höchstvermutlich global betrachtet keinerlei Unterschied für den Klimawandel macht?

Ickebindavid schrieb:Ja. Nicht die Realität leugnen, das geht auch schon jetzt.

Zum einen hat wahrscheinlich jeder eine andere Vorstellung, wie die Realität beschaffen ist. Zum anderen ist das (mal wieder) eigentlich keine Frage des Alters. Und ob dir in 30 Jahren nicht auch die jüngere Generation Realitätsverlust unterstellen wird, das kannst du nicht garantieren, denn auch dann werden sich die erlebten Realitäten der Menschen voneinander unterscheiden.

martenot schrieb:Und ob dir in 30 Jahren nicht auch die jüngere Generation Realitätsverlust unterstellen wird, das kannst du nicht garantieren, denn auch dann werden sich die erlebten Realitäten der Menschen voneinander unterscheiden.

Schwachsinn, man kann wissenschaftliche tatsachen akzeptieren oder nicht. Der Klimawandel ist seit weit mehr als 30 Jahren bekannt.


@nasenstüber

Ja, bla bla, wir können eh nichts ausrichten also weiter Vollgas. Sag ich ja bullshit bingo.

Ickebindavid schrieb:Schwachsinn

Die Verwendung von Ausdrücken dieser Art überzeugen natürlich sofort.

Ickebindavid schrieb:Der Klimawandel ist seit weit mehr als 30 Jahren bekannt.

Ich kenne auch nicht viele Leute, die das bestreiten wollen. Das bedeutet aber nicht automatisch, dass man die Aktionen der LG für sinnvoll und zielführend halten muss. LG und ihre Aktionen haben mit dem Themenkomplex Klimawandel letztlich nicht viel zu tun. Ich habe aber nach wie vor den Eindruck, dass das häufig in einen Topf geworfen wird: wer die LG-Aktionen kritisiert, wird für einen Klimaleugner gehalten.

martenot schrieb:Das bedeutet aber nicht automatisch, dass man die Aktionen der LG für sinnvoll und zielführend halten muss

Was ich nirgendwo behauptet habe.

Ickebindavid schrieb:Was ich nirgendwo behauptet habe.

Dann weiß ich ehrlich gesagt nicht genau, welche Vorwürfe du eigentlich machen willst. Wie gesagt, die Klimaproblematik ist ja offensichtlich und eigentlich fast jedem bekannt. Hier in diesem Thread geht es aber vorrangig darum, ob die LG-Aktionen sinnvoll und zielführend sind oder nicht.

martenot schrieb:Hier in diesem Thread geht es aber vorrangig darum, ob die LG-Aktionen sinnvoll und zielführend sind oder nicht

Aha. Hast du das gerade so fest gelegt?

martenot schrieb:Wie gesagt, die Klimaproblematik ist ja offensichtlich und eigentlich fast jedem bekannt.

Ganz offensichtlich nicht, nein. Dieser Thread ist der beste Beweis dafür.

Gwyddion schrieb:Ohne die wuppen wir rein gar nix.

Na dann sparen wir uns den ärger einfach und machen so weiter, wie bisher :Y:

Kokolores82 schrieb:Wirklich?
Müssen die Schüler von heute, dann wieder zu Fuss zur Schule laufen, weil Elterntaxi verboten.
Flüge verboten, weil Urlaub zu Hause reicht zur Erholung auch?
Weniger Handy & Internetzeit für alle?

Also wenn das die hauptprobleme der zukünftigen jugend sind, dann haben wir ganz viel richtig gemacht.

emanon schrieb:Sinnvoller wäre es mal vorzurechnen wie viel welche Einsparungen in Deutschland dazu beitragen die Klimakrise zu beenden.

Du hast mir vor 2 tagen eine technische innovation näher gebracht, die solche informationen beinhaltet.

Nehmen wir die forderungen von LG, kommen wir bei tempolimit 100km/h auf ca. 4,3mio t eingespartes CO2 (klick). Beim 9€ ticket sagt die bilanz ~600.000t CO2 pro monat (klick), was aufs jahr hochgerechnet ca. 7,2mio t CO2 wären.

Man kann durchaus sagen, dass die fassadendämmung ~290kg CO2 einspart, ne PV aufs dach schlägt mit ~1,2t CO2 einsparung zu buche usw usf.

https://www.co2online.de/klima-schuetzen/klimawandel/co2-einsparen/#c152789

Nun haben wir hierzulande aber (irgendwo glücklicherweise) das problem, dass daten nur unzureichend erfasst werden und es sich damit nur um durchschnittswerte handeln kann. Sie geben allerdings eine grobe richtung.

Entsprechende zahlen finden sich zu nahezu allen bereichen und können durch etwas eigeninitiative selbst aus dem netz gezogen werden, ohne von LG und Co vorgekaut werden zu müssen.

emanon schrieb:Kannst du nicht, kann auch keiner der LGler.

Kommt drauf an, wie genau die zahlen sein sollen. Das internet liefert da einiges.

emanon schrieb:Traurig wenn man keine anderen Idole finden kann.
Aber dir reicht das ja und du kommst damit klar. :Y:
Also alles töfte.

Noch trauriger, wenn man wieder mit solch einem diskussionsstil ankommen muss.

nasenstüber schrieb:Statt die Ressourcen dafür zu verpulvern, einen Klimawandel aufzuhalten, den man aller Voraussicht nach gar nicht aufhalten kann, wäre es doch vernünftiger, sich auf ihn entsprechend vorzubereiten, oder?

Wie stellst du dir das "darauf vorbereiten" vor? Aufhalten und vorbereiten haben so ziemlich die gleichen probleme.

gastric schrieb:Also wenn das die hauptprobleme der zukünftigen jugend sind, dann haben wir ganz viel richtig gemacht

Was wären denn dann die Probleme? Ich bin ganz Ohr, und nun bitte nicht mit Weltuntergangsphrasen um die Ecke kommen.

Frau.N.Zimmer schrieb:Wobei ich persönlich finde, dass 5 Monate alles andere als hart sind. Naja, kommt wohl auf die Mitgefangenen an.

Heftig, was die alles fast ungestraft so "dürfen", bzw. einfach tun.

Gucky.

Ickebindavid schrieb:Aha. Hast du das gerade so fest gelegt?

Wie lautet der Titel dieses Threads gleich noch, von wem ist der Titel vergeben worden, und was könnte die vorrangige Intention des Threads sein, wenn er diesen Titel hat? Würdest du sagen, dass ich das alles festgelegt habe?

Übrigens, da hier die Behauptung zu lesen war, dass viele Menschen zu einer gewissen Realitätsverweigerung tendieren würden (bezogen auf die Klimathematik): wie ist das eigentlich bei Euch im persönlichen Umfeld? Welche Ansichten werden zu diesem Themenbereich geäußert? Nimmt man den Klimawandel wahr und ernst?

Was mein soziales Umfeld betrifft, würde ich sagen, dass eigentlich jedem klar ist, dass sich das Klima ändert. Man kann es ja kaum übersehen, vor allem, wenn man den Zeitraum von mehreren Jahrzehnten überblicken kann. Die Winter und Sommer sind eindeutig wärmer geworden und die Anzahl der extremen Wetterereignisse hat zugenommen (Dürreperioden und Hochwasser, etc.). Dazu der fehlende Schnee in den Alpen und die abschmelzenden Gletscher.

Kokolores82 schrieb:Was wären denn dann die Probleme? Ich bin ganz Ohr, und nun bitte nicht mit Weltuntergangsphrasen um die Ecke kommen.

Hitze läßt schüler schlechter denken, mehr hitzewellen, die auch noch früher beginnen (siehe aktuell spanien), dürften das lerntempo von schülern ziemlich einschränken, wissenvermittlung erschweren. Vermehrte waldbrände können zu temporären schulschließungen führen (so geschehen bspw in brandenburg letztes jahr). Auch auf die gesundheit haben wetterextreme besondere auswirkungen. Sowohl direkte auswirkungen wie bspw verletzungen/infektionen nach überschwemmungen/stürmen oder hitzestress, aber auch indirekte auswirkungen, wie bspw auftreten typischer "tropenkrankheiten", beeinträchtigung von trinkwasserqualität aber auch quantität aufgrund fortschreitender dürren, längere allergiezeiten bei pollen.

Aber auch klimaflüchtlinge müssen untergebracht werden. Weltweite dürren verringern die lebensmittelproduktion, erhöhen damit global die preise (yay gurken für 3€). Damit einhergehend steigen auch die wahrscheinlichkeiten für soziale unruhen, aber auch mangelernährungen (inkl. gesundheitlichen folgen). Austrocknende flüsse erschwerden den güterverkehr. Lieferengpässe (des neuen smartphones lol) aber auch produktionsausfälle sind die folge.

Das sind übrigens keine horrorszenarien oder weltuntergangsphrasen, sondern beobachtungen, die wir bereits jetzt in ihren anfängen erleben. Frankreich rechnet mit verherendem dürresommer, spanien ächzt unter der hitze. Globale hitzewellen können mehrere "kornkammern der welt" gleichzeitig treffen, aber auch kältere winter sind drin, blizzards....

Aber auch die kosten der wetterextreme zu beheben, wird eine mammutaufgabe. Wiederaufbau nach überschwemmungen zb.

Wohlstand bezieht sich nicht nur auf "elterntaxi" oder smartphone.... wohlstand bedeutet auch uneingeschränkter zugang zu bildung, gesundheitsfürsorge, zugang zu ausreichend sauberem wasser und einer ausgewogenen ernährung.

Wir werden alle unweigerlich ärmer.
https://www.deutschlandfunk.de/klimawandel-studie-grosse-schaeden-100.html

Ickebindavid schrieb:Ja, bla bla, wir können eh nichts ausrichten also weiter Vollgas. Sag ich ja bullshit bingo.

Wir können sehr wohl was ausrichten, nur nicht gegen den Klimawandel, so wie es momentan aussiegt, und ein weiter so gibt es ohnehin nicht, weil sich die Gesellschaften anpassen müssen.

Die Frage ist, was ist hier sinvoll, und was eben nicht.
Sich irgendwo auf der Straße festzukleben, wird nichts am Klima verbessern. Also warum unterstützt man das?

gastric schrieb:Wie stellst du dir das "darauf vorbereiten" vor? Aufhalten und vorbereiten haben so ziemlich die gleichen probleme.

Man ahnt doch in etwa, wo es zukünftig welche Probleme geben wird. Du hast selbst einige genannt. Das Risiko von Dürren steigt, sagst du. Sehe ich auch so. Was könnte man also tun? Wohl am besten die Wasserökonomie anpassen. Stauseen wären ein Thema, Speicher, Leitungen, Grundwassermanagement, durch Feuchtgebietausweitung könnte eine Rolle spielen, usw.

Dann hast du mögliche Kriege benannt. Hier wäre es doch sinnvoller eine gut funktionierende Industrie und ein schlagfähiges Militär zu pflegen, damit uns zB ein Puntin nicht einfach überrollt, wenn es ihm danach ist.

Wie hilft jetzt die LG dabei, genau solche Vorbereitungen zu treffen, bzw. überhaupt das zu erhalten, was schon an Infrastruktur da ist, und es weiterhin für allemöglichen Anpassungen brauchen wird?