geeky schrieb:Zum wiederholten Male:
das steht außer Frage, um den Vertragstext geht es hier gar nicht, sondern um den Inhalt bisher geheimer Protokollnotizen, die im Rahmen des Informationsfreiheitsgesetzes deklassifiziert wurden. Den Wortlaut des Vertrages immer wieder als vermeintliches Gegenargument zu bemühen, obwohl es erklärtermaßen um die mündlichen Zusagen geht, lässt vermuten, daß es ohne dieses Scheinargument noch düsterer aussehen würde für die Leugner der Tatsache,
- dass die russischen Anschuldigungen keineswegs haltlos sind;
- dass die Diskussionen über die NATO im Rahmen der Verhandlungen über die deutsche Wiedervereinigung keineswegs nur auf den Status des ostdeutschen Staatsgebiets beschränkt waren
- und dass spätere sowjetische und russische Beschwerden darüber, dass sie in Bezug auf die NATO-Erweiterung in die Irre geführt worden seien, auf schriftlichen und telefonischen Notizen auf höchster Ebene beruhten.
Alles nachzulesen in den bereits verlinkten wissenschaftlichen Untersuchungen der freigegebenen Dokumente. Man muss die Untersuchungsergebnisse nicht nachvollziehen können, wohl aber als seriöse Belegstelle akzeptieren, will man selbst als seriös gelten.
Das die Anschuldigungen nicht total frei aus der Luft gegriffen sind, wurde nie so bestritten, hab ich auch schon mehrfach so geschrieben.
Sogar mal in Bezug zu Baker:
nocheinPoet schrieb am 15.08.2025:Und ja, unbestritten von mir ist, es gibt jedoch einige wenige Wissenschaftler und Kommentatoren, die argumentieren, dass verbale Zusicherungen von James Baker und anderen westlichen Politikern in den Verhandlungen von 1990 so interpretiert werden könnten, dass sie ein implizites Versprechen enthielten, das die Sowjetunion „zu der Annahme verleitete“, die NATO würde sich nicht nach Osten erweitern. Diese Interpretationen betonen jedoch selten „rechtlich bindend“, da keine solchen Verträge existieren.
Wir können Baker auch austauschen, es wurde eben verhandelt, da ist nicht gleich alles klar, da sagen die einen eben, wir wollen das und das, aber nicht das und jenes, und die anderen sagen, ja das geht, das nicht, wollt ihr auch das, dann bekommt ihr aber dann nicht dieses. Mag sein, dass die Sowjets sagten, wir wollen aber nicht, dass die NATO sich weiter nach Osten ausdehnt, andere dann eventuell sagten, ja denken wir mal drüber nach.
Das ist aber was ganz anderes zu behaupten, es gab hier feste rechtlich binden mündliche Vereinbarungen, welche vom Westen gebrochen wurden. Diese "Vereinbarungen" sind ja nicht mal wirklich richtig klar formuliert, es wurde versprochen, die NATO expandiert nicht nach Osteuropa? Das ist alles? Wer hat es wem versprochen? Eben ...
Die Staaten, die nun in die NATO gekommen sind, die aus Osteuropa waren damals noch Teil der UDSSR, haben die Sowjets also gesagt, ja wenn die UDSSR zerfällt, und viele von uns bis jetzt geknechtete Staaten dann souverän werden, dann dürft Ihr - Westen - diese aber nicht in die NATO aufnehmen. Weil so viel Souveränität geht uns dann doch zu weit.
Und der Fensterputzer sagte, klar versprochen und die Russen, Sa sdorowje!