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Jüdische Magie-Das Buch der Geheimnisse

3 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Buch, Geheimnisse ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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mr.psycho Diskussionsleiter
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Jüdische Magie-Das Buch der Geheimnisse

24.11.2005 um 17:33
Hallo Freunde, ich war mir nicht sicher ob das in den Bereich Mystery oder Religion gehört. Jedenfalls habe ich etwas gefunden das euch sicher Intressiert.

Das Buch der Geheimnisse

Sie bieten Beschwörungsformeln für alle Lebenslagen und sind zugleich Zeugnisse regen Kulturkontakts: die magischen Texte des Judentums. Jetzt wird das bis in die Spätantike zurückreichende „Buch der Geheimnisse“ ediert, ins Deutsche übersetzt und kommentiert.
Die Erforschung der jüdischen Magie hat in den zurückliegenden zwei Jahrzehnten erhebliche Fortschritte zu verzeichnen. In dieser Zeit wurden magische Texte aus Handschriften ediert sowie babylonische Zauberschalen und palästinische Amulette untersucht. Damit konnte die wissenschaftliche Bearbeitung jüdischer Magie erstmals auf eine breite Grundlage originaler Quellentexte gestellt werden. Fragen nach der Beziehung der jüdischen Magie zum jüdischen Religionsgesetz und zur Liturgie, zur antiken und mittelalterlichen Medizin sowie zu den griechischen Zaubertexten stehen im Vordergrund der Forschung.

Das „Buch der Geheimnisse“ (hebräisch „Sefer ha-Razim“) gilt als das klassische Werk der jüdischen Magie. Es stammt mit Sicherheit aus dem Orient, wobei Ägypten oder Palästina als Entstehungsort wahrscheinlich sind. Wenngleich die ältesten Traditionen dieses Buchs wahrscheinlich sogar in die spätantike Zeit zurückreichen, wird es doch erst im 8. oder 9. Jahrhundert zusammengestellt worden sein. Die ersten Verweise auf das „Buch der Geheimnisse“ stammen aus dieser Zeit und stehen mit den Karäern in Verbindung, einer jüdischen Sekte, die im 8. Jahrhundert in Mesopotamien entstand und die Autorität der Rabbinen ablehnte. Das „Buch der Geheimnisse“ wird sowohl durch orientalische als auch durch europäische Handschriften bezeugt. Die hebräische Fassung wurde im Mittelalter ins Jüdisch-Arabische und ins Lateinische übersetzt. Aus dem Lateinischen wurden in den folgenden Jahrhunderten französische, englische, deutsche und tschechische Übersetzungen angefertigt.

Der erste Versuch einer wissenschaftlichen Edition des „Buches der Geheimnisse“ wurde von Mordecai Margalioth im Jahr 1966 in Jerusalem vorgelegt. Es ist sicherlich Margalioths Verdienst, die Fachwelt überhaupt erst auf diesen Text aufmerksam gemacht zu haben. Allerdings wurden die zahlreichen Mängel dieser Erstedition wiederholt kritisiert. Eine Neuedition schien notwendig, als zusätzliche Textzeugen bekannt-wurden und das Forschungsinteresse sich verstärkt der Wirkungsgeschichte dieses Textes zuwandte. Am Institut für Judaistik der Freien Universität Berlin wird seit Ende 1999 unter der Leitung von Prof. Dr. Peter Schäfer ein Projekt von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert, das die Herausgabe einer wissenschaftlichen Ausgabe des „Buches der Geheimnisse“ zum Ziel hat.

Der Aufbau des Werks ist klar gegliedert: Auf eine Einleitung, in der die Offenbarung dieses Buchs durch den Engel Raziel an Noah und die genealogische Kette der Überlieferung (von Abraham über Isaak bis schließlich zu König Salomo) geschildert werden, folgen sieben Kapitel, die einem kosmologischen Schema von sieben Himmeln entsprechen. Das damit vorgegebene Gerüst wird durch auf die Darstellung der Aufgaben und Namen der Engel bezügliche sowie magische Texte gefüllt. In den ersten sechs Himmeln werden Engel oder Engelsgruppen angesiedelt, die jeweils spezielle Fähigkeiten besitzen und für den entsprechenden Zauber angerufen werden müssen.

Die komplexen magischen Rituale dienen vor allem der Heilung oder umgekehrt dem Zufügen von Schaden, oder sie sollen als Liebeszauber wirken. So heißt es etwa: „Wenn du die Liebe zu einem Mann in das Herz einer Frau legen möchtest, nimm zwei Kupferplättchen und schreibe auf sie von beiden Seiten die Namen dieser Engel sowie den Namen des Mannes und den Namen der Frau und sprich: ‚Ich erbitte von euch, den Engeln, die über die Sternbilder der Kinder Adams und Evas gesetzt sind, daß ihr meinen Willen tut und das Sternbild von N. N., Sohn von N. N., der Frau N. N., Tochter der N. N., nahebringt und er Gnade in ihren Augen und Huld findet. Gebt ihr keine Erlaubnis, mit einem anderen Mann zusammen zu sein, außer mit ihm.‘ Gib eines der Plättchen in einen Feuerofen und eines in ihre Mikwe [rituelles Tauchbad] und führe dies am 29. des Monats aus, wenn der Mond voll ist. Nimm dich in acht und enthalte dich drei Tage lang von Frau, Wein und jeglichem Fleisch“ (aus dem zweiten Himmel, zweite Stufe). Wesentlicher Bestandteil dieser Rituale sind zudem lange Reihen von Engelnamen. Erst die richtige Aussprache dieser Namen ermöglicht die Dienstbarmachung der entsprechenden Engel.

Das „Buch der Geheimnisse“ weist zahlreiche Parallelen zu den Texten der frühjüdischen Mystik auf. Darüber hinaus bestehen enge Verbindungen zum griechischen Denken: Sowohl sprachlich – erkenn-bar an den Lehnwörtern – als auch inhaltlich, etwa bei den magischen Rezepten und Beschwörungsformeln, gibt es eine große Nähe zu magischen griechischen Texten (den „Papyri Graecae Magicae“). In den Bezeichnungen und dem Inventar der Himmel nimmt es kosmologische Traditionen der griechischen Philosophie auf. Im Kapitel zum vierten Himmel findet sich ein griechisches Gebet an den Sonnengott Helios, das die Frage nach der religionsgeschichtlichen Verortung dieses magischen Werkes aufkommen läßt.
Über den Gebrauch des Textes weiß man leider nur wenig. Es liegt in der Natur der Sache, daß die Anwendung der Beschwörungsrituale im geheimen und individuell stattfand. Die Tatsache Tausender schriftlicher Hinweise zur jüdischen Magie und ihren Praktiken aus allen Jahrhunderten zeigt aber deutlich deren große Bedeutung, sowohl für die praktische Lebensbewältigung als auch für den Wissenstransfer. Denn das „Buch der Geheimnisse“ wurde in un?terschiedlichen kultur?historischen Kontexten, sowohl innerjüdisch als auch christlich, rezipiert und dabei redaktionell den Bedürfnissen der jeweiligen Rezipienten angepaßt. Die Textgestalt änderte sich, indem Umstellungen bzw. sprachliche Neuformulierungen vorgenommen oder thematische Komplexe eingeschaltet wurden. Bereits bei den ältesten Textzeugen aus der Kairoer Geniza (Synago?gen?archiv) lassen sich solche Bearbeitungen beobachten.

Einzelne Abschnitte aus dem „Buch der Geheimnisse“ wurden in einige jüdische Werke eingearbeitet. Zum Beispiel lag den „deutschen Frommen“ (Haside Ashkenaz), die um 1200 in Süddeutschland wirkten, dieses Buch vor. Aus der Renaissance ist uns die Bearbeitung des magischen Textes durch den jüdischen Philosophen und Kabbalisten Yohanan Alemanno (um 1433 – um 1505), Lehrer des italienischen Humanisten Pico della Mirandola, bekannt. In die magisch-mystische Kompi?lation „Buch des Engels Raziel“ („Sefer Razi’el ha-Mal’akh), die im Jahr 1701 in Amsterdam zum erstenmal gedruckt wurde und seither überaus populär ist, sowie in ein anderes magisches Sammelwerk, den „Schlüssel Salomos“ („Mafteah Shelomo“), sind große Teile aus dem „Buch der Geheimnisse“ eingeflossen.

Spätestens im 13. Jahrhundert wurde das „Buch der Geheimnisse“ auch außerhalb des Judentums rezipiert. Am Hof von Alfons X. von Kastilien wurden diverse Übersetzungen angefertigt, die jüdische und islamische Traditionen dem lateinischen Abendland erschlossen. Eines der übersetzten und neu zusammengestellten Werke ist der siebenteilige „Liber Razielis“, dessen sechster Teil eine lateinische Übersetzung des „Buchs der Geheimnisse“ ist. Seine größte Wirkung entfaltete der lateinische „Liber Razielis“ in der frühen Neuzeit. Der Leibarzt der Wittelsbacher Herzöge, Johannes Hartlieb (um 1400 –1468), warnte in seinem „Buch aller verbotenen Künste“ vor diesem „bösen Aberglauben“. Etliche Frühhumani?sten wie Abt Trithemius (1462–1516) und Agrippa von Nettesheim (1486 –1535) machten dagegen in ihren Werken reichen Gebrauch von diesen magischen Traditionen. Aber auch Nikolaus von Kues, Johannes Reuchlin und Guillaume Postel waren mit diesem Buch vertraut. Von der lateinischen Fassung existieren wiederum Rückübersetzungen ins Hebräische, die den interkulturellen Austausch auch in umgekehrter Richtung belegen.

Sowohl die ältesten Textzeugen als auch die zahlreichen redaktionellen Bearbeitungen werden nun in einer synoptischen Edition zugänglich gemacht. Die jüdisch-arabische und die lateinische Übersetzung werden ebenfalls ediert. Eine deutsche Übersetzung und Kommentierung machen das „Buch der Geheimnisse“ auch für nichtjudaistische Wissenschaftler interessant. In diesem Jahr werden die Arbeiten in diesem Forschungsprojekt beendet und die beiden geplanten Bände für den Druck vorbereitet.

Quelle: Bill Rebiger



Ein Leben ohne Liebe ist einsam,ein Leben ohne Hoffnung ist grausam aber ein Leben ohne dich ist nicht Lebenswert.


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Jüdische Magie-Das Buch der Geheimnisse

24.11.2005 um 18:55
erster!
aber ich glaube nicht an magie.also kann ich nix zum thema sagen.

Trotzdem erster!

Don´t Want to be an american idiot!
Don´t want 4 nation under the new mania!
can you heard the sound of hysteria?
The subliminal mind fuck America!



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Jüdische Magie-Das Buch der Geheimnisse

24.11.2005 um 19:10
http://web.fu-berlin.de/presse/wissenschaft/pdw02/pdw_02_004.html

Auszug aus dem link:

"Harry Potters Urahnen.
Judaisten der Freien Universität erforschen ein antikes Zauberbuch.

14.02.2002

"Buch der Geheimnisse" – ein Titel, der für sich spricht. Geheimnisvoller klingt dagegen der Name des Originalwerkes: Sefer ha-Razim. Das ist hebräisch und heißt doch nichts anderes. Womit das erste Geheimnis schon gelüftet wäre. Zugegeben ein bescheidenes Geheimnis angesichts der in diesem klassischen Werk der jüdischen Magie zu entdeckenden Beschwörungsformeln, der verschlungenen Liebes- und Heilungszauber, der verschiedenen magischen Anwendungen, die beispielsweise helfen sollen im Pferderennen zu gewinnen oder den Ofen zu befeuern. Für die Wissenschaft mindestens ebenso obskur ist die Überlieferung dieses spätantiken Zauberbuchs. Es kursierte in unzähligen Versionen und Abschriften, wurde dann im Mittelalter ins Lateinische übersetzt und seit der Neuzeit auch in englischen, französischen, deutschen und tschechischen Übertragungen und Bearbeitungen gelesen. Die Geheimnisse um die Überlieferung und Rezeption des Textes versucht ein Forscherteam unter der Leitung von Prof. Peter Schäfer am Institut für Judaistik der Freien Universität Berlin derzeit zu lösen. In zwei bis drei Jahren sollen die Texte in einer synoptischen Edition mit deutscher Übersetzung und ausführlichem Kommentar zur Verfügung stehen...."


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