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06.04.2021 um 08:19Anzeige
shionoro schrieb:Wie folgerst du denn die Bliebtheit des ÖR aus den Mahnbescheiden?Steht doch da:
Abahatschi schrieb:7,7% zahlen nicht so wie gewünscht...Ist der ÖR wirklich so beliebt wie er sich das selbst bescheinigt? Glaube ich nicht.
shionoro schrieb:Ich habe nichts über die Privaten gesagt, was nicht stimmt. Dass da der Eigner im Gegensatz zum ÖR vorgeben kann, was gemacht wird, ist schlichtweg die Wahrheit.Du hast aber unzulässig verallgemeinert, indem du seriöse Medienarbeit, die im privaten Sektor genauso betrieben wird, wie im ÖR, dadurch abwertest, dass du den schlimmstmöglichen Fall konstruierst oder darauf verweist. Wahrheiten wegzulassen mag kein Lügen sein, aber auch nur, weil wir kein gutes Wort dafür im Deutschen haben.
Dass da natürlich eine größere Abhängigkeit vom Markt herrscht und man zu eher reisserischen Artikeln tendiert die man dann hinter ne Paywall packt, stimmt schlichtweg auch. Spiegel, Zeit und Welt machen das auch so. Die machen trotzdem halbwegs seriöse News, aber wenn man sich gerade beim Spiegel deren Paywall politik anguckt, dann verstecken die immer die polarisierenden Artikel hinter der paywall, damit du draufklickst und dann doch das geld berappst.
shionoro schrieb:Wie machst du das denn, die auswählen? Kannst du die einfach entlassen, die Chefreadakteure?Richtig. Ich unterstelle. Aber lass es mich mal so erklären. Das Finanzamt darf einen Unternehmen unterstellen das Firmenfahrzeuig privat genutzt zu haben, wenn es das Fahrtenbuch nicht akkurat pflegt, selbst wenn es nicht den Tatsachen entspricht. Du darfst mir unterstellen, dass ich ideologisch identitär und reaktionär bin, weil offensichtlich irgend eine Art von Klischee erfülle und es nicht den Tatsachen entspricht, aber wenn ich dem ÖRR eine Abhängigkeit von der Politik unterstelle, einfach nur weil die Anzahl von Politikern, Leute mit Parteibuch und solche Seltsamkeiten wie Seibert -> Wilhelm einen blöden Gesamteindruck hinterlassen, dann ist es natürlich was völlig anderes und gehört unterlasen oder wie?
Wir können keinen konsens bekommen, wenn du dir einfach sachen ausdenkst ohne konkrete Belege dazu imd das damm als unterstellung gebrauchst.
shionoro schrieb:Aber wie folgert sich das daraus?Also, wenn es Statistiken gibt, dass sich die Anzahl an Mahnverfahren und Vollstreckungsverfahren seit 2013 phasenweise verdoppelt haben, würde ich jetzt nicht anfangen das irgendwie daran fest zu machen, dass hier die Leute plötzlich vermehrt finanzielle Probleme haben. Ein Georg Thiel sitzt nicht im Gefängnis, weil er einen Tapetenwechsel wollte.
7.7% ist ne kleine Zahl, heißt das, dass 92% zufrieden sind? Und ist man unzufrieden mit dem ÖR, nur weil man seine Mahnbescheide nicht zahlt? Es gibt leute, die zahlen überhaupt keine rechnungen aus persönlichen gründen und machen ihre post gar nicht auf.
Nevrion schrieb:Du hast aber unzulässig verallgemeinert, indem du seriöse Medienarbeit, die im privaten Sektor genauso betrieben wird, wie im ÖR, dadurch abwertest, dass du den schlimmstmöglichen Fall konstruierst oder darauf verweist. Wahrheiten wegzulassen mag kein Lügen sein, aber auch nur, weil wir kein gutes Wort dafür im Deutschen haben.Das habe ich nicht. Ich habe dir deutlich gemacht, was passiert, wenn kein ÖR mehr da ist. Das heißt nicht, dass alle Privaten schlecht und böse sind, das heißt, dass der Mainstream der Medien, wenn es nur noch private gibt, durch die marktlogik in eine polarisierung und eine paywallfragmentierung gedrückt wird. Gründe habe ich dargelegt. Würde der ÖR wegfallen, würde sich die Paywallsituation und auch die polarisierung verschlimmern, weil jeder die jetzt freiwerdenden 'kunden' mit reisserischen artikeln auf seine seite ziehen will.
Mit deiner Paywall-Phrase stellst du dich mittlerweile auch in kein gutes Licht mehr, denn du hast daus der Paywall-Diskussion überhaupt nichts gelernt. Nicht ein bisschen. Null. Das enttäuscht mich dann doch, weil ich mir da mehr erwartet habe.
Aber ja, es ist wahr dass z.B. Focus Online zu denen gehört zu denen, die mit Schlagzeilen Klicks erzeugen um sich ein paar Euro dazu zu verdienen. Letztendlich ist entsteht dadurch aber kein Schaden - allenfalls beim Focus selbst, der die Erwartungen seiner Leser nicht erfüllen kann. Langfristig schadet man sich so mehr und deswegen ist das kein Standard im privaten Bereich, die natürlich auch darunter leiden, dass ein Riese wie der ÖRR mit Ihnen in Konkurrenz steht. Du erinnerst dich vielleicht. 17,50 Euro stehen monatlich erst mal nicht für andere Medien zur Verfügung. Das macht schon was aus.
Du beschwerst dich zwar über die Privaten, verkennst aber auch ein Stück weit, dass einige Probleme eben auch durch die aktuelle Marktsituation zustande kommen, die der ÖRR als zwangsfinanziertes Bollwerk mit sich bringt.
Nevrion schrieb:Richtig. Ich unterstelle. Aber lass es mich mal so erklären. Das Finanzamt darf einen Unternehmen unterstellen das Firmenfahrzeuig privat genutzt zu haben, wenn es das Fahrtenbuch nicht akkurat pflegt, selbst wenn es nicht den Tatsachen entspricht. Du darfst mir unterstellen, dass ich ideologisch identitär und reaktionär bin, weil offensichtlich irgend eine Art von Klischee erfülle und es nicht den Tatsachen entspricht, aber wenn ich dem ÖRR eine Abhängigkeit von der Politik unterstelle, einfach nur weil die Anzahl von Politikern, Leute mit Parteibuch und solche Seltsamkeiten wie Seibert -> Wilhelm einen blöden Gesamteindruck hinterlassen, dann ist es natürlich was völlig anderes und gehört unterlasen oder wie?Ich sagte das zu dir, weil das meine einschätzung darauf ist, was du so schreibst. Aber wenn du dem ÖR sowas einfach kategorisch unterstellst ohne dafür konkrete argumente oder beispiele zu haben, außer eines von vor 12 Jahren wo es dann letztendlich zu großen Aufruhr kam und zu einer Gesetzesänderung, wie soll ich das dann ernst nehmen?
Soll ich hier jetzt noch beratend für Politiker im ÖRR tätig werden und ihnen aufzeigen, wie sie das System ausnutzen könnten oder was erwartest du konkret von mir? Der Vorwurf steht im Raum und ließe sich nur beseitigen, wenn man sich strukturell von der Politik lösen könnte, aber bisweilen sehe ich da nicht viele Bemühungen.
Es geschieht ja eher das Gegenteil. Der ÖRR will was, lässt es in den Rundfunkvertrag einfließen und durch die Minister abnicken. Hat halt nur letztes Jahr ausnahmsweise wegen Sachsen-Anhalt nicht geklappt, weil die AfD so indirekt einen Fuß in der Tür hatte.
Nevrion schrieb:Also, wenn es Statistiken gibt, dass sich die Anzahl an Mahnverfahren und Vollstreckungsverfahren seit 2013 phasenweise verdoppelt haben, würde ich jetzt nicht anfangen das irgendwie daran fest zu machen, dass hier die Leute plötzlich vermehrt finanzielle Probleme haben. Ein Georg Thiel sitzt nicht im Gefängnis, weil er einen Tapetenwechsel wollte.Es hat wohl auch was mit dem erstarken der AFD und deren anti ÖR Propaganda zu tun, ja.
shionoro schrieb:Das habe ich nicht. Ich habe dir deutlich gemacht, was passiert, wenn kein ÖR mehr da ist. Das heißt nicht, dass alle Privaten schlecht und böse sind, das heißt, dass der Mainstream der Medien, wenn es nur noch private gibt, durch die marktlogik in eine polarisierung und eine paywallfragmentierung gedrückt wird. Gründe habe ich dargelegt. Würde der ÖR wegfallen, würde sich die Paywallsituation und auch die polarisierung verschlimmern, weil jeder die jetzt freiwerdenden 'kunden' mit reisserischen artikeln auf seine seite ziehen will.Dann hast du dich sehr unglücklich ausgedrückt, denn bevor überhaupt die Weiterleitung zu "das wäre nur so, wenn der ÖRR nicht da wäre" kam ja erst als Nachwirkung. So wie du es dann versehentlich ausgedrückt hast, entstand hier der Eindruck das der private Sektor nur für "Clickbait" existiert.
shionoro schrieb:Dass da POlitiker in den räten sitzen, ist vom gesetz her so gedacht und auch erstmal richtig so, da man ja will, dass gewählte vertreter den ÖR beaufsichtigen. Wer soll das sonst tun? Das müssten ja dann mindestens vom Staat bauftragte Leute sein.Warum sollten das mindestens vom Staat Beauftragte sein? Es gibt unabhängige Institute in Deutschland. Vorstände und Gremien könnte man genauso gut demokratisch wählen lassen. Der ÖRR könnte jederzeit solche Stellschrauben durch Gesetztesänderungen anpassen lassen, aber offensichtlich hängt man dann doch noch etwas zu sehr am staatlichen Rockzipfel - so zumindest mein Eindruck. Und ja, du musst es ja nicht so sehen wie ich, aber zumindest nachvollziehen sollte man es können und sich nicht wundern, warum man bei der Phrase der hochgepriesenen Unabhängigkeit des ÖRR einen solchen Konter einstecken muss.
shionoro schrieb:Es hat wohl auch was mit dem erstarken der AFD und deren anti ÖR Propaganda zu tun, ja.Ja ja, Kausalität und Korrelation - ich bin lange genug dabei um zu wissen, dass sich der harte Kern im Zweifelsfall nicht politisch instrumentalisieren lässt und man sich eher von der AfD distanziert.
Nevrion schrieb:Ist sicher wieder nur Infotaiment. Wer käme denn bei sowas auf die Idee, dass es tatsächlich was anderes wäre, nicht? Reißerische Beiträge und der ÖRR? Sowas passiert halt auch dort, wenn sich der Redakteur nicht reinreden lässt oder wie erklärt sich sowas?Es war der Praktikant. Der Redakteur schaut nicht drauf. Da probiert man was aus. Ist nicht teuer.
Nevrion schrieb:Dann hast du dich sehr unglücklich ausgedrückt, denn bevor überhaupt die Weiterleitung zu "das wäre nur so, wenn der ÖRR nicht da wäre" kam ja erst als Nachwirkung. So wie du es dann versehentlich ausgedrückt hast, entstand hier der Eindruck das der private Sektor nur für "Clickbait" existiert.
Allerdings muss man in diesem Zusammenhang auch festhalten, dass auch z.B. der RBB mit reißerischen Artikeln durchaus mitzieht.
Nevrion schrieb:Ach, vermutlich hat KuchenTV das wieder falsch verstanden. Ist sicher wieder nur Infotaiment. Wer käme denn bei sowas auf die Idee, dass es tatsächlich was anderes wäre, nicht? Reißerische Beiträge und der ÖRR? Sowas passiert halt auch dort, wenn sich der Redakteur nicht reinreden lässt oder wie erklärt sich sowas?Wir müssen Einzelinhalte von medialer struktur trennen. Ich weiß nicht, ob du marshall mc luhan kennst, aber in der medientheorie gibt es den satz 'the medium is the message'.
Nevrion schrieb:Warum sollten das mindestens vom Staat Beauftragte sein? Es gibt unabhängige Institute in Deutschland. Vorstände und Gremien könnte man genauso gut demokratisch wählen lassen. Der ÖRR könnte jederzeit solche Stellschrauben durch Gesetztesänderungen anpassen lassen, aber offensichtlich hängt man dann doch noch etwas zu sehr am staatlichen Rockzipfel - so zumindest mein Eindruck. Und ja, du musst es ja nicht so sehen wie ich, aber zumindest nachvollziehen sollte man es können und sich nicht wundern, warum man bei der Phrase der hochgepriesenen Unabhängigkeit des ÖRR einen solchen Konter einstecken muss.Nein, nachvollziehen kann ich das nicht, weil die argumentation einfach schrecklich schwach ist. Auch Richter am Verfassungsgericht haben zum Teil ein Parteibuch oder die vorstände wichtiger stellen wie Gewerkschaften, Polizeichefs und ähnliches. Nur beim ÖR soll das ein Problem sein, ob wohl ganz klar vom Grundgesetz die Verantwortung des Rundfunk an die Bundesländer gegeben wird.
shionoro schrieb:In einer Medienlandschaft ohne ÖR nur mit privaten passiert ganz zwingend das, was in den USA bereits geschehen ist: Zersplitterung, Paywalls,Aber das ist doch bereits trotz ÖRR heute Realität, Zersplitterung und Paywalls. (hatten wir zwar schon, aber Du bringst es ja wieder als Argument vor)
shionoro schrieb:In einer Medienlandschaft ohne ÖR nur mit privaten passiert ganz zwingend das, was in den USA bereits geschehen ist: Zersplitterung, Paywalls, Klientelpropaganda und fake news. Das würde genauso auch in deutschland passieren, weil es vollkommen zwingend ist durch marktzwänge.Und? was ist das Problem eigentlich? Mir ist USA nicht in der Form bekannt dass da ein Bürgerkrieg droht oder sie zur Grunde gehen.
shionoro schrieb:Selbst wenn unser ÖR wesentlich unseriöser wäre als jetzt, wäre es deswegen absurd, ihn zu entschlacken oder ihm die gelder zu kürzen oder ihn ganz abzuschaffen. Dann müsste man überlegen, wie man ihn sinnvoll verändern kann (was schlichtweg auch geld kostet), damit er wieder seriöser wird.Nö, 8 Mrd sind mehr als genug. Ich empfehle Ballast raus.
shionoro schrieb:Ein paar cringige sendungen irgendwo im Webjugendprogramm sind sicherlich keine sinnvolle begründung für finanzielle Kürzungen.Bis jetzt waren sie Dir gut genug als Grund für mehr Geld.
shionoro schrieb:Nein, nachvollziehen kann ich das nicht, weil die argumentation einfach schrecklich schwach ist. Auch Richter am Verfassungsgericht haben zum Teil ein Parteibuch oder die vorstände wichtiger stellen wie Gewerkschaften, Polizeichefs und ähnliches. Nur beim ÖR soll das ein Problem sein, ob wohl ganz klar vom Grundgesetz die Verantwortung des Rundfunk an die Bundesländer gegeben wird.Witzig. Du verwechselst Parteibuch mit politischen Amt. Die Forderung ist: keine aktive Politiker(=Personen die ein Amt bekleiden).
shionoro schrieb:Dafür bewahrt uns der ÖR, weil der eben mit weiter reichweite nichttendenziöse berichterstattung gewährleistetGenau das war es doch nicht beim RBB Männerhass Video. Das ist tendenziöse Propaganda.
Wir müssen Einzelinhalte von medialer struktur trennen. Ich weiß nicht, ob du marshall mc luhan kennst, aber in der medientheorie gibt es den satz 'the medium is the message'.
Man kann medien nicht nach ihren Inhalten bewerten, im sinne von 'fernsehen ist gut, wenn da viele gute sendungen drin laufen', sondern man muss sich anschauen, wie die medienstruktur und die bevölkerung ein medium wohl formen werden, sodass bestimmte INhalte zwingend erscheinen.
Es ist vollkommen irrelevant selbst wenn du mir 100 beispiele von schlechtem jouranlismus oder schlechten sendungen aus dem ÖR gibt, genauso wie es für meine Bewertung des spiegel erstmal egal ist, was claas relotius macht.
Wichtig sind dahinterliegende strukturelle Zwänge.
In einer Medienlandschaft ohne ÖR nur mit privaten passiert ganz zwingend das, was in den USA bereits geschehen ist: Zersplitterung, Paywalls, Klientelpropaganda und fake news. Das würde genauso auch in deutschland passieren, weil es vollkommen zwingend ist durch marktzwänge.
Selbst wenn unser ÖR wesentlich unseriöser wäre als jetzt, wäre es deswegen absurd, ihn zu entschlacken oder ihm die gelder zu kürzen oder ihn ganz abzuschaffen. Dann müsste man überlegen, wie man ihn sinnvoll verändern kann (was schlichtweg auch geld kostet), damit er wieder seriöser wird.
Ein paar cringige sendungen irgendwo im Webjugendprogramm sind sicherlich keine sinnvolle begründung für finanzielle Kürzungen.
shionoro schrieb:aber ich glaub die diskussion möchte ich gerade nicht mit dir führen, du würdest ja doch nur den nächsten artikel raussuchen wo irgendwas passiertDas passiert weil der ÖR mittlerweile so einen Scheiß zuverlässig liefert. Nicht weil ich es suche.
shionoro schrieb:Es ist vollkommen irrelevant, ob der RBB mal irgendwo irgendeinen fragwürdigen artikel hatte.Das hast Du zu jedem Skandal geschrieben.
shionoro schrieb:Es geht um systematische ProblemeJa, wo sind die Reformen dazu? Schlagen Externe Lösungen vor...Gschrei Grundrechte, Einmischung. Verlangt man als Externer Lösungen von den Beteiligten: nein, es braucht keine, alles Bestens.
Abahatschi schrieb:Das hast Du zu jedem Skandal geschrieben.Weil keins davon ein skandal ist und weil es bei jedem Kinkerlitzchen, was hier geposted wird, nunmal auch stimmt.
Abahatschi schrieb:Ja, wo sind die Reformen dazu? Schlagen Externe Lösungen vor...Gschrei Grundrechte, Einmischung. Verlangt man als Externer Lösungen von den Beteiligten: nein, es braucht keine, alles Bestens.Die notwendige Form in amerika wäre es, einen ÖR aufzubauen oder die privaten heftig zu regulieren.
In 20 Jahren ist der ÖR wenn er sich nicht ändert, reformiert, verschlankt..tot. Einfach tot.