Unverständlich finde ich die politische Entscheidung, nicht konzentriert und effektiv die Ortskräfte rauszuholen.
Die hätten sich nämlich entgegen manch anderer Personen tatsächlich auch Aufenthalt oder in weiterer Konsequenz Staatsbürgerschaft durch ihre aktive Unterstützung und ihre Wahl, sich dem Risiko auszusetzen (so präsent es jenen bei Annahme des Jobs auch war oder nicht), verdient.
Neulich auf Twitter gesehen (Videolink angesehen, ist authentisch und kein Fakebild). Da Gewalt (wenn auch 'blurred', verschwommen) gezeigt wird, kann ich es nicht verlinken.
Es ist mir aber durch das Bild wichtig auch bildhaft darzulegen, was da gerade abgeht. Wie die Taliban mehr an Boden gewinnen und sich durch Propaganda weitere geschwächte Gegenwehr erhoffen, nach dem Motto: Wenn ihr euch ergebt, könnt ihr leben. Sah man ja dann oben. Das Video erwähnt zwar auch, dass Teile der ANA (Afghan. Streitkräfte) Boden gewinnen konnten - aber wenn das so weitergeht, sehe ich da auf lange Sicht eher schlechte Karten.
Man kann sich jetzt lange über Nutzen und Schaden des Einsatzes streiten. Ich glaube, Afghanistan ist bis dato ein Fass ohne Boden. Ob es was gebracht hätte wenn NATO erst in ca. weiteren 20 Jahren abgezogen wäre oder sich genau das gleiche abgespielt hätte? Ich weiß es nicht.
Da es aber vermutlich absehbar war, umso unverständlicher die eigenen Ortskräfte nicht effektiv rauszuholen. Ich fand die Entscheidung unverständlich und war umso erfreuter, als ich von einer Art Spendenkampagne unter Schirmherrschaft namhafter Personen, auch (Ex-)Soldaten, las. Diese sammeln Geld um in diversen Kategorien (Visa/Unterkunftskosten nahe der dt. Konsulte/Botschaften in Aghanistan um diese Angelegenheiten zu regeln, Flugtickets, Unterbringung in DE, Integrationskurse, etc). Ich habe auch schon gespendet und hoffe, dass wenigstens diese kollektive private Kraftanstrengung, quasi DER Gesellschaft, etwas und wem helfen kann.
Wer sich informieren und beteiligen will, sucht nach:
Patenschaftsnetzwerk Afghanische Ortskräfte e.V.