Israel - wohin führt der Weg?

http://www.spiegel.de/politik/ausland/israel-fuehrt-twitter-krieg-in-gaza-gegen-die-hamas-a-867436.html

Twitter-Krieg um Gaza

Von Raniah Salloum


Israelische Armee auf Twitter: Die Online-Krieger verbreiten ihre Sicht der Dinge

Der jüngste Konflikt zwischen Israel und der Hamas eskaliert auch im Web. Nach dem Angriff auf den Gaza-Streifen liefern sich die Kontrahenten eine Propaganda-Schlacht auf Twitter. Jerusalem hat aus Fehlern gelernt und kämpft jetzt gezielt um Bilder und Schlagzeilen.



Gaza-Stadt - Es ist das erste Mal, dass die neue PR-Abteilung der israelischen Armee zeigen konnte, was sie zu bieten hat. Auf Twitter setzten die Militärs am Mittwoch den Krieg fort, kurz nachdem eine israelische Rakete ein Auto in die Luft jagte, in dem der Militärchef der Hamas, Ahmed al-Dschabari, saß. Es folgte ein Link zum Video, das den Raketenangriff zeigen soll, und die Erklärung: "Wir empfehlen Hamas-Mitgliedern, egal ob niedrig- oder hochrangige Chefs, ihren Kopf in den kommenden Tagen unten zu halten."


Tweet

IDF ✔@IDFSpokesperson We recommend that no Hamas operatives, whether low level or senior leaders, show their faces above ground in the days ahead.

14 Nov 12 AntwortenRetweetenFavorisierenÜber ihren Twitter-Account antworteten Hamas-Kämpfer ebenso martialisch: "Unsere gesegneten Hände werden eure Anführer und Soldaten erreichen, wo auch immer sie sein mögen (Ihr habt euch selbst die Tore zur Hölle geöffnet)." Tweet

IDF ✔@IDFSpokesperson 14 Nov 12 We recommend that no Hamas operatives, whether low level or senior leaders, show their faces above ground in the days ahead.
Alqassam Brigades @AlqassamBrigade @IDFSpokesperson Our blessed hands will reach your leaders and soldiers wherever they are (You Opened Hell Gates on Yourselves)
14 Nov 12 AntwortenRetweetenFavorisieren

Stundenlang hielten beide Seiten ihre Follower live über den Fortgang des Krieges auf dem Laufenden. Um drei Uhr morgens Ortszeit legte sich der Hamas-Twitterer offenbar schlafen, während in Israel wohl die Nachtschicht übernahm - strategisch geschickt, schließlich steuerte man in den USA erst noch auf die Abend-Fernsehsendungen und den Druckschluss der Zeitungen zu.

Israels PR-Debakel

Es ist eine alte Maxime, dass die Wahrheit im Krieg als Erstes stirbt. Daran haben auch die Zeiten des Sofort-Journalismus im Internet nichts geändert, im Gegenteil. Für die Konfliktparteien ist es essentiell, mit ihrer Sichtweise der Dinge sofort auf allen Kanälen präsent zu sein - und da hatte Jerusalem einiges aufzuholen.


Beim Einmarsch in den Libanon 2006 musste Jerusalem zusehen, wie der Hisbollah-Fernsehsender al-Manar rund um die Uhr die Bilder von verletzten libanesischen Zivilisten zeigte und die Zahl der getöteten israelischen Soldaten live nach oben aktualisierte.

Von der Gaza-Offensive 2008 blieben die Bilder verletzter palästinensischer Zivilisten und ihrer zerstörten Häuser in Erinnerung.

Und dann war da auch noch das Debakel der Gaza-Flotille 2010: Israelische Soldaten stürmten ein Boot mit Aktivisten, die offenbar nur mit Messern und Stöcken bewaffnet waren. Mehrere von ihnen wurden von den Israelis erschossen. Die Aktivisten stellten anschließend Videos des Militärzugriffs ins Internet. Im Gedächtnis blieb, dass Israel Menschenrechtler erschoss.

Seitdem hat die israelische Armee aufgerüstet an der Medienfront. Eigene Kameramänner sollen die Soldaten im Krieg begleiten. 2009 wurde eine neue Einheit gegründet - besetzt anfangs mit knapp einem Dutzend junger Leute, die als computerbegeistert galten. Rund um die Uhr twittert, bloggt und postet die neue Einheit für soziale Netzwerke der israelischen Armee - und das auch noch mehrsprachig.


Fotostrecke

10 BilderAngriff auf Gaza-Streifen: Feuerball in der Nacht
Sie befüttern Blog, Facebook-Seite, Tumblr, Twitter-Accounts und YouTube-Seite der israelischen Armee. Hin und wieder sind ihre Tweets auch grenzwertig. "James Bond hat ein paar nette Gadgets, aber unsere sind besser. Bond, schau dir das an und du wirst heulen", hieß es neulich mit einem Link auf Militärgerät der israelischen Armee.

Junge Online-Krieger

Während der aktuellen Gaza-Attacke agieren die jungen Online-Krieger allerdings ganz wie alte PR-Hasen. Im Minutentakt wird scheinbar objektive Hintergrundinformation geliefert, etwa eine Kurzbiografie zum getöteten al-Dschabari, in der er als Terrorist bezeichnet wird und in der die Verfasser ausblenden, dass man den Hamas-Militärchef jahrelang als zuverlässigen Verhandlungspartner akzeptierte.

Auch werden Fotos von Flugblättern getwittert, die man im Gaza-Streifen abgeworfen hat, um Zivilisten zu warnen. Die Botschaft: Die israelische Armee schaltet mit chirurgischer Präzision Bösewichte aus und tut alles, um Unschuldige zu schützen.

Die Hamas-Kämpfer zeigten unterdessen auf Twitter kommentarlos Fotos, auf denen Babys zu sehen sein sollen, die bei den israelischen Angriffen ums Leben kamen. Sie twitterten, ihre eigenen Raketen-Angriffe richteten sich ausschließlich auf militärische Ziele in Israel. Die Israelis konterten mit Meldungen über zivile Opfer auf ihrer Seite.

Wie erfolgreich die neue israelische Internet-Offensive ist, muss sich erst noch zeigen. Einen ersten kleinen Sieg konnten die Palästinenser einfahren: Das Video der israelischen Armee, das den Raketen-Angriff auf den Hamas-Militärchef zeigte, wurde inzwischen von YouTube entfernt. Offenbar gingen Beschwerden ein, das Video verstoße gegen die Nutzungsbedingungen - Gewaltszenen will die Plattform nicht zeigen.

@Wolfshaag

http://www.jpost.com/Headlines/Article.aspx?id=292146

Dozens of rockets rained down on the South on Friday morning as Egyptian Prime Minister Hesham Kandil visited the territory.
Israel had agreed to cease strikes on terror targets in the Strip during Kandil's approximately three hour visit.
Ofir Gendelman, a spokesman for Prime Minister Binyamin Netanyahu wrote on his Twitter account that, "Hamas does not respect the Egyptian PM's visit to Gaza and violates the temporary cease fire that Israel agreed to during the visit."
Hamas Prime Minister Ismail Haniyeh, who has been in hiding since the targeted killing of Hamas military chief Ahmed Jabari on Wednesday, publicly welcomed Kandil on Friday and accompanied him on a visit to a hospital in Gaza.

Nicht wirklich, aber vermutlich ists auch Israels Schuld...wie immer

Israel and Hamas Gaza Strikes: The 'Collateral Damage' (Disturbing Video)

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'Iron dome' from the united states. We give you the iron dome but dont start no trouble before election, right after 'go for it'. Netanjahu said, that obama is the best president in the usa.

2 days after the elections, a 12 year old boy getting killed by israelis while he played soccer, 2 weeks before nothing happened. Hamas strikes back, one israeli was injured, israelis respondes with two more deads.
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jajaja die bösen Paliterroristen. Ich sponsere weiterhin mein Fussballverein 1.FC Israel.

Der Ägypter ist wohl bereits gescheitert, mal sehen wie lange sich Israel das gefallen lässt, denn sie haben den Beschuss aktuell eingestellt:

08:09 A house in the Eshkol Regional Council suffers a direct rocket hit (Haaretz)

08:41 Rockets explode in open areas in the Kiryat Gat area; no casualties or damage reported (Haaretz)

09:27 Gaza Rocket explodes in parking lot near a school in southern city of Ashkelon (Haaretz)

09:27 Gaza fire hits a Reuters vehicle near the Gaza border (Haaretz)

usw....

@JoschiX
Abwarten.^^
Aber es wäre sowieso spannend, wie Muslimbruder Mursi, in Ägypten reagiert, wenn Israel in Gaza einmarschiert, hält er zu seinen Kumpels von der Hamas, oder lässt er sich von den Amis den Mund verbieten, weil er ohne deren Kohle nicht klar kommt?
Ich meine, er steht ja ganz schön innenpolitisch unter Druck, wirtschaftlich geht es Ägypten mies, er hat die Grenze zu Gaza nicht geöffnet, sondern sogar Hamastunnel geplättet und der Frieden mit Israel war in der ägyptischen Bevölkerung nie sehr beliebt. Das alles nehmen im viele Ägypter krumm. Dazu kommen noch diverse islamistische Gruppen im Sinai, welche sich nicht von ihm kontrollieren lassen. Könnte spannend werden.

Gerade kam in den Nachrichten, dass Israel wohl doch nen Luftangriff geflogen hat, obwohl der Kandil da rumschwirrte.

Es riecht nach Eskalation und Krieg. Das schon seit geraumer Zeit..

jojo72 schrieb:Der Ägypter ist wohl bereits gescheitert, mal sehen wie lange sich Israel das gefallen lässt, denn sie haben den Beschuss aktuell eingestellt:

lol, da beschließen die Israelis eine einseitige 3stündige Feuerpause, nachdem sie eine Nacht bevor ordentlich Bomben über Gaza regen gelassen haben. Aber klar, die Palis sind die Buhmänner, sie haben ja die 'Feuerpause' gebrochen.

@can


Viel offensichtlicher geht nicht, ne?

Für dich ist also völlig ok das die Palis ihren "Gast" regelrecht missbrauchen um unter dem Schutz seiner Anwesenheit weiter zu schiessen. Widerlich, echt widerlich.

Zum Glück sind da selbst Israelis anders gestrickt:

10:43 A.M. Home Front Minister Avi Dichter: Israel will not endanger the life of Egypt Prime Minister Hashim Kandil (Yanir Yagna)

Und gestern hast du mich noch so scheinheilig gefragt warum ich gerade dich anspreche. LMAO.

Die Süddeutsche berichtet von 100 Luftangriffen die die IDF über Nacht geflogen hat... ich kann mich da an einen Thread erinnern in dem viel weniger für eine Entrüstung gesorgt haben... :D

In Syrien wirft man den Fundis Waffen hinterher die dann im Zweifelsfall gegen Israel eingesetzt werden... Was werden denn die ganzen Extremisten anstellen wenn in Syrien keiner mehr mit ihnen spielt? Welcher neue Feind ist denn dann der naheliegendste?

Begreifen muss man die Argumentation scheinbar nicht.

Gaza: Israel bombardiert gezielt Terroristen die sich in der Nähe von Zivilisten aufhalten. (Was ja auch richtig ist... Kollateralschäden sind ja nach allgemeiner Meinung hier ok...) -> Reaktion: Immer druff uff die Palis, die habens nicht anders verdient und sind durch die Bank pöse Islamisten. Israel sollte sie am besten alle meucheln...

Syrien: Die regulären Truppen bombardieren Terroristen die sich in Wohngebieten verschanzen. -> Reaktion: Dieser miese Despot bombardiert Zivilisten! Alles liebenswerte Muslime die für ihre Freiheit, Demokratie und Menschenrechte eintreten... Kollateralschäden? Unverzeilich... Assad muss weg!

Diese Wendehalstaktik ist schon witzig... ich dokumentiere das mal bisschen und wenn mir danach ist mach ich im Unterhaltungsteil mal nen Thread dazu auf...

LG

die einzig vernünftige Maßnahme wäre eine Zwei-Staaten-Lösung. Da muß man Israel halt gemeinschaftlich zu drängen.

Da sieht man mal wieder was die Paliterroristen alles in kauf nehmen bei ihren terroristischen Raketenangriffen. Sie nehmen es gezielt in Kauf dass Menschen bei ihnen durch Israels Verteidigung sterben weil sie sich extra in zivilisierten Gebieten aufhalten. Was für widerliche Dreckshunde

@SusiII

Da stimme ich dir voll zu!

Wie findest du es denn das wir andernorts genau solche widerlichen Dreckshunde unterstützen und bewaffnen?

LG

@def

Ich bin generell gegen die Einmischung innerstaatlichen Angelegenheiten in andere Länder. Jedenfalls so lange dort keine wirklich groß angelegten Säuberungsaktionen sind

@def
Israel wehrt sich gegen Raketenbeschuss. Niemand hat die Hamas gebeten, Israels Zivilbevölkerung zu beschiessen. Und mit den "armen" Palis wäre ich vorsichtig, immerhin haben sie die Hamas gewählt und dulden es, wenn sich Hamaskämpfer in ihren Häusern verstecken, um von dort mit Raketen um sich zu ballern.

Was Syrien betrifft, ist es erstmal ein Konflikt unter Syrern. Assad ist deshalb ein Feind des Westens, weil er mit dem Iran gemeinsame Sache macht und verbündet ist, weil sich Syrien weigert einen Friedensvertrag mit Israel zu schließen. Über wen, meinst Du, werden wohl die iranischen Fajr5-Raketen der Hamas mit einer Reichweite von 75km geliefert?

@Wolfshaag

Der Unterschied ist mir durchaus klar aber hier heiligt der Zweck die Mittel und das darf einfach nicht sein...

Sich als bewaffnete Konfliktspartei in Wohngebieten zu verschanzen ist unter aller Sau... da ist es wurscht inwieweit Legitimation für den Konflikt an sich vorliegt... man nimmt damit klar den Tod Unbeteiligter in Kauf und ist damit keinen Deut besser als die, die einen mit Bomben bewerfen...

Israel darf und soll sich Angriffe erwehren aber die Verhältnismäßigkeit steht dort meiner Meinung nach auf der Kippe... genau wie auch bei Assad in Syrien... wie er sein Land verteidigt kann man kritisieren, das er es tut allerdings nicht.

LG

@def
Na ja, aber Assad verteidigt "sein" Land gegen Syrer, nicht gegen einen Angriff von Außen.

def schrieb:aber die Verhältnismäßigkeit steht dort meiner Meinung nach auf der Kippe

Soll also Israel etwa, nur weil die Palis zum Glück hoffnungslos militärisch unterlegen sind, auf ihre militärischen Möglichkeiten verzichten und nun sich lediglich mit Zwillen wehren dürfen?

@SusiII

Nein, wo sage ich das?

Die Frage ist, warum es von Assad so vehement von Personen gefordert wird, die hier im Thread genau das Israel zugestehen?

LG

@def

Ich hatte es mit der Verhältnismäßigkeit so verstanden, dass es unfair ist mit welchen militärischen Mitteln Israel sich verteidigt.
Dann müsste nämlich als nächstes die Forderung kommen dass Israel seinen Iron-Dome abschaltet, weil es unfair ist dass so viele der Terrorraketen nichtmal ihr Ziel erreichen können