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Israel - wohin führt der Weg?

43.646 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Krieg, Kinder, Israel ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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Israel - wohin führt der Weg?

04.07.2019 um 23:36
Zitat von AhmoseAhmose schrieb:Palästina ist sicher weder von den Institutionen noch von dem Terrirtorium ein Staat wie man dies gemeinhin aus Europa kennt. Aber das kann man ihnen schlecht doch vorwerfen, wenn man gleichzeitig der Meinung ist, das z.B. die Jordangrenze auch nach einer Zwei-Staaten-Lösung für 50 oder mehr Jahre von Israel gepachtet werden sollte. Das ist dann doch sehr widersprüchlich.
Vielleicht wenn man davon ausgeht, das es sich da eindeutig um palästinensisches Land handeln würde. Da die Frage aber erst in Endstatusverhandlungen geklärt werden müsste, wissen wir das nicht.

Am Jordantal scheitert es aber eh nicht, das die Palästinenser in den von ihnen verwalteten Gebieten parastaatliche Strukturen aufbauen.
Zitat von AhmoseAhmose schrieb:Als Basis für Verhandlungen reicht das aber aus. Man kann nicht sagen das man nicht wisse was die Palästinenser wollen.
Israel wird sich aber nicht auf Waffenstillstandslinien von 1949 zurückziehen, weil man da wieder das Problem mit der strategischen Tiefe haben. Und sich auf 242 als Parameter der Palästinenser berufen, aber ausblenden, das die Resolution gewisse Voraussetzungen formuliert, die die Palis nicht willig sind umzusetzen, ist auch nicht so schlüssig.

Lustigerweise sind die Araber da heute wohl näher dran als je zuvor.


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06.07.2019 um 12:15
Zitat von FabsFabs schrieb:Vielleicht wenn man davon ausgeht, das es sich da eindeutig um palästinensisches Land handeln würde. Da die Frage aber erst in Endstatusverhandlungen geklärt werden müsste, wissen wir das nicht.

Am Jordantal scheitert es aber eh nicht, das die Palästinenser in den von ihnen verwalteten Gebieten parastaatliche Strukturen aufbauen.
Das stimmt jetzt aber nicht. Es gibt sehr wohl staatliche Strukturen und Institutionen im Westjordanland und auch in Gaza. Sicher nicht in dem Umfang und der Ausgestaltung wie z.B. in Spanien oder Indien oder auch nur in Jordanien. Aber das es dort gar keine staatlichen oder halb- bzw quasi-staatlichen Strukturen gibt ist falsch. Zudem: Warum "muss" das denn sein? Andere Staaten die ihre Unabhängigkeit im 19. und 20. Jahrhundert erlangten hatten das doch auch nicht. Oder hatte z.B. Slowenien irgendetwas, was bedeutend über das hinaus geht, was die Palästinenser heute haben?

Dann bleibt natürlich der große Knackpunkt: Wo genau sollen sie denn diese parastaatlichen Strukturen aufbauen? 62 Prozent des Landes gehören eh zur Zone C und stehen zivilrechtlich und militärisch unter Kontrolle Israels. Bleiben also die Zonen A und B. Aber da sie nicht zusammenhängen kann man hier die Forderung nach dem Aufbau eines Territorialstaats sowieso nicht nachkommen.

Und wie man die Wüste im Negev, also das Gebiet das es evtl. zum Austausch gegen Teile der Zone C gibt, ohne das Wasser vom Jordan bewässern soll, ist mir auch schleierhaft.


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06.07.2019 um 12:57
Zitat von AhmoseAhmose schrieb:Das stimmt jetzt aber nicht.
Da hast du recht, es fehlt nämlich ein "funktionierend", wie mir gerade auffällt. Damit wollte ich auf die Korruption, daraus resultierend Mangelversorgung und Autokratie der Palästinenser hinaus. Das abzustellen ist keine Frage von Besatzung oder Landmasse, sondern der Einstellung und des Wollens der politischen Elite.
Zitat von AhmoseAhmose schrieb:Oder hatte z.B. Slowenien irgendetwas, was bedeutend über das hinaus geht, was die Palästinenser heute haben?
Slowenien ist aus einem Nationalstaat hervorgegangen und konnte auf die bestehenden (infra)strukturellen Gegebenheiten Jugoslawiens zurückgreifen.

Das haben die Palästinenser nicht, die fangen bei null an.
Zitat von AhmoseAhmose schrieb:Warum "muss" das denn sein?
Weil es eine wertvolle Starthilfe ist? Ist doch sogar in ihrem Interesse, beugt einem failed state Fiasko vor.
Zitat von AhmoseAhmose schrieb:Und wie man die Wüste im Negev, also das Gebiet das es evtl. zum Austausch gegen Teile der Zone C gibt, ohne das Wasser vom Jordan bewässern soll, ist mir auch schleierhaft.
Es geht Israel um die Verwaltung des Wassers, nicht darum, den Palästinenser das Wasser einfach abzudrehen.


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06.07.2019 um 14:26
Zitat von AhmoseAhmose schrieb:Und wie man die Wüste im Negev, also das Gebiet das es evtl. zum Austausch gegen Teile der Zone C gibt, ohne das Wasser vom Jordan bewässern soll, ist mir auch schleierhaft.
Wasser hat für Israel nicht mehr den Stellenwert wie vor einigen Jahren. Sie setzen konsequent auf Entsalzungsanlagen und Wassereinsparung. Tendenz weiter steigend.

https://www.timesofisrael.com/three-groups-bid-to-built-israels-biggest-yet-desalination-plant/
Noch ambitionierter zeigt sich das 900 Millionen Dollar schwere Projekt des Rotes Meer–Totes Meer Kanals. Es ist ein Gemeinschaftsprojekt zwischen Israel und Jordanien, das den Bau einer großen Entsalzungsanlage am Roten Meer vorsieht, dort wo beide Länder aneinandergrenzen. Israelis, Jordanier und Palästinenser sollen dadurch mit Wasser versorgt werden
https://de.globalvoices.org/2016/10/06/israel-eines-der-trockensten-lander-der-welt-hat-nun-wasser-im-uberfluss/

https://en.wikipedia.org/wiki/Red_Sea%E2%80%93Dead_Sea_Water_Conveyance

Pläne für Entsalzungsanlagen im Süden um Israel, Jordanien und die Palestinenser mit Trinkwasser zu versorgen existieren längst. Ist wohl eher eine Kostenfrage. Vielleicht bringt der Trumps Plan ein paar Sponsoren mit...


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06.07.2019 um 19:38
Zitat von FabsFabs schrieb:Slowenien ist aus einem Nationalstaat hervorgegangen und konnte auf die bestehenden (infra)strukturellen Gegebenheiten Jugoslawiens zurückgreifen.

Das haben die Palästinenser nicht, die fangen bei null an.
Na ja, bei "Null" fangen die Palästinenser nun wirklich nicht an. Es gibt eine Autonomiebehörde, es gibt Gerichte, Feuerwehr, Polizei, Post, es gibt eine zugegeben schwache Infrastruktur, usw. Viel mehr hatten die Slowenen auch nicht. Ok, sie hatten ein zusammenhängendes Gebiet und keine Besatzungsmacht.
Zitat von FabsFabs schrieb:Es geht Israel um die Verwaltung des Wassers, nicht darum, den Palästinenser das Wasser einfach abzudrehen.
Schon klar. Aber würde denn genug Wasser zu Bewässerung neuer Gebiete im Negev bereitgestellt? Wasser ist doch schon heute sehr knapp. Woher kommt als das zusätzlich notwendige Wasser? Aus dem immer weiter austrocknenden Toten Meer? Der Wasserstand des See Genezareth ist heute schon kritisch, d.h. unter der Roten Linie.
Zitat von antilinksantilinks schrieb:Wasser hat für Israel nicht mehr den Stellenwert wie vor einigen Jahren. Sie setzen konsequent auf Entsalzungsanlagen und Wassereinsparung. Tendenz weiter steigend.
Na dann wird der Wasserpegel des See Genezareth ja wieder dauerhaft ansteigen. Sehr schön. ... ;) ;) ;)


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06.07.2019 um 20:03
Zitat von AhmoseAhmose schrieb:Und wie man die Wüste im Negev, also das Gebiet das es evtl. zum Austausch gegen Teile der Zone C gibt, ohne das Wasser vom Jordan bewässern soll, ist mir auch schleierhaft.
Der Witz ist das Israel es ja selbst bis heute nicht im Ansatz geschafft hat die Negev zu besiedeln obwohl sie den größten Teil des Staatsgebiets ausmacht. Israel hat also mehr als ausreichend unentwickeltes Gebiet und müsste dort nur die Besiedlung antreiben und die Möglichkeiten dazu haben sie im Gegensatz zu den Palästinensern.


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06.07.2019 um 20:29
@taren

Im Negev wurden in den letzten Jahren vor allem Äthiopier und Russen angesiedelt und in einigen Bereichen floriert das Gebiet.

Eine flächendeckende Besiedelung ist aber gar nicht vorgesehen. Warum? Wegen der militärischen Nutzung weiter Gebietsteile.
Schon seit der Gründung des Staates Israel wird an der Verwirklichung des Traums gearbeitet, die Wüste in fruchtbares Land zu verwandeln. Der bekannteste Vertreter dieser Idee war David Ben Gurion (erster Ministerpräsident Israels), der selbst in den Kibbuz Sede Boker zog, um an der Besiedlung der Wüste mitzuwirken.

Innovative landwirtschaftliche Methoden, wie die auf antike Vorbilder aufbauende Sturzwasserlandwirtschaft, werden im Negev entwickelt, erprobt und angewendet. Ein Vorreiter dabei war der in Metz geborene Michael Evenari. Das Nationale Israelische Solarforschungsinstitut und das Israelische Wüstenforschungszentrum der Ben-Gurion-Universität des Negev in Sede Boker gehören zu den weltweit führenden in ihrem Bereich.

Ein aufstrebender Wirtschaftszweig des Negev ist erstaunlicherweise die Fischzucht. So wird fossiles Brackwasser in künstliche Teiche gepumpt. Die Ausbeuten sind wegen des wüstenhaften Klimas äußerst ertragreich und der Wirtschaftszweig hat sich als sehr profitabel erwiesen. Das leicht salzhaltige fossile Brackwasser hat sich für die Bewässerung von speziell für diese Bedingungen gezüchteten Früchten und Gemüsesorten als geeignet erwiesen. Viele in Europa bekannte israelische Landwirtschaftserzeugnisse stammen aus der Wüste, auch deshalb, weil das ganzjährig milde Klima einen Exportvorsprung ermöglicht.

Der Negev beherbergt einige wichtige Rohstofflager. Große Phosphatlagerstätten werden intensiv abgebaut und für den Export verarbeitet. Mehrere Großbetriebe der Schwerindustrie beschäftigen tausende von Arbeitern. So wird im Negev beispielsweise das vom Toten Meer gewonnene Bromid weiterverarbeitet.

Der Tourismus spielt ebenfalls eine wichtige Rolle in der wirtschaftlichen Nutzung dieser Wüste. Die extreme Vielfalt der Negevwüste und die relativ kurzen Distanzen werden von vielen in- und ausländischen Touristen geschätzt, sodass sich das Gebiet touristisch ständig weiterentwickelt.

Auch viele Neueinwanderer, vor allem aus der ehemaligen Sowjetunion und aus Äthiopien, wurden zuletzt gezielt dort angesiedelt. Insgesamt leben circa 600.000 Menschen im Gebiet des Negev.

Weitläufige Gebiete der Negevwüste sind ausschließlich für die militärische Nutzung vorgesehen. Die wichtigsten Militärflugplätze Israels konzentrieren sich in dieser Region und Truppenübungen sowie Raketentests werden vor allem dort durchgeführt.
Wikipedia: Negev
Zitat von AhmoseAhmose schrieb:Aber würde denn genug Wasser zu Bewässerung neuer Gebiete im Negev bereitgestellt?
Wie soll ich dir die Frage beantworten? Das wäre abhängig von Größe und Projekten.
Zitat von AhmoseAhmose schrieb:Na ja, bei "Null" fangen die Palästinenser nun wirklich nicht an. Es gibt eine Autonomiebehörde, es gibt Gerichte, Feuerwehr, Polizei, Post, es gibt eine zugegeben schwache Infrastruktur, usw. Viel mehr hatten die Slowenen auch nicht.
Infrastrukturell konnte man auf die jugoslawischen Errungenschaften bauen, institutionell hatte man bereits Erfahrungen mit einem Staatswesen, hat sicher auf Personal auf niederer behördlicher Ebene zurückgreifen können. Da haben die Palästinenser nach Ausrufung der PA ja von vorn begonnen.

Was die Infrastruktur betrifft, könnte man aber auch mit Verbesserungen im Zuge der Besatzung argumentieren.
Zitat von AhmoseAhmose schrieb:Der Wasserstand des See Genezareth ist heute schon kritisch, d.h. unter der Roten Linie.
Dann sollten die Palästinenser besser damit umgehen. Ein großer Teil deren Wasserprobleme sind nämlich hausgemacht und nicht weil die Israelis böse Wasserdiebe sind.


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06.07.2019 um 20:44
Zitat von FabsFabs schrieb:Eine flächendeckende Besiedelung ist aber gar nicht vorgesehen. Warum? Wegen der militärischen Nutzung weiter Gebietsteile.
Soll das jetzt ein Argument sein, soll sich das Militär halt was anderes als Spielwiese suchen.


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06.07.2019 um 21:06
@taren

Ja, genau, das ist ein Argument. Für Truppenmanöver, Raketentests und militärische Einrichtungen braucht man Platz. Platz, der in einem Land von der Größe Israels arg begrenzt ist. Daher brauchst du auch nicht mit dem Vorschlag kommen, einfach auszuweichen. Es gibt keine andere "Spielwiese", die den Raum und die Gegebenheiten bieten, du Schlauberger.

Aber das ist für Israelkritiker symptomatisch. Logik und Vernunft sind ihnen fremd, da sabbelt man lieber dumm daher, nur damit der erweckte negative Eindruck über Israel nicht korrigiert werden muss.


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07.07.2019 um 09:31
Zitat von FabsFabs schrieb:Ja, genau, das ist ein Argument. Für Truppenmanöver, Raketentests und militärische Einrichtungen braucht man Platz. Platz, der in einem Land von der Größe Israels arg begrenzt ist. Daher brauchst du auch nicht mit dem Vorschlag kommen, einfach auszuweichen. Es gibt keine andere "Spielwiese", die den Raum und die Gegebenheiten bieten, du Schlauberger.
Eine Fläche die 48x so groß ist wie der Truppenübungsplatz Bergen... welcher zu den größten in Europa gehört. Im Westjordanland leben etwa genauso viele Siedler aus Israel wie in der Negev, welche etwa 60% des israelischen Staatsgebiets ausmacht.


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07.07.2019 um 10:23
Zitat von tarentaren schrieb:Eine Fläche die 48x so groß ist wie der Truppenübungsplatz Bergen... welcher zu den größten in Europa gehört.
Ist das aus dem "Unnützes Wissen für Israelkritiker"?

Du hast immer noch nicht geschrieben wohin denn der israelische Militärkomplex ausweichen soll.
The Negev is home to hazardous infrastructures that include Negev Nuclear Research Center nuclear reactor, 22 agrochemical and petrochemical factories, an oil terminal, closed military zones, quarries, a toxic waste incinerator at Ne'ot Hovav, cell towers, a power plant, several airports, a prison, and 2 rivers of open sewage.[49]
Wiki

Eine durchgehende zivile Besiedelung kann es also nicht geben. Man siedelt keine Menschen im militärischen Sperrgebiet an.

Daran, die Region attraktiver zu machen und Zuzug von Menschen und Firmen zu fördern, arbeitet man dennoch seit Jahren.
Wikipedia: Blueprint Negev


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07.07.2019 um 13:01
Zitat von FabsFabs schrieb:Wie soll ich dir die Frage beantworten? Das wäre abhängig von Größe und Projekten.
Ach komm, so schwer ist es doch nicht. Sagen mir mal Ersatz für 1000 km/2 Land oder 200 km/2 Wasserfläche. Also: Wo kommt das Wasser dafür her? Und nein, hier gehts nicht um irgendwelche "Wasserdiebe" oder "böse Israelis" sondern einfach um die Frage woher all dieses Wasser kommt. Wer hat es und wer stellt es bereit?
Zitat von FabsFabs schrieb:Infrastrukturell konnte man auf die jugoslawischen Errungenschaften bauen, institutionell hatte man bereits Erfahrungen mit einem Staatswesen, hat sicher auf Personal auf niederer behördlicher Ebene zurückgreifen können. Da haben die Palästinenser nach Ausrufung der PA ja von vorn begonnen.
Als wenn Slowenien 1991 so viel weiter entwickelt gewesen wäre als Palästina 2019. Warst du zu DDR-Zeiten mal dort gewesen und hast dir mal ein Rathaus von innen angesehen?
Zitat von FabsFabs schrieb:Was die Infrastruktur betrifft, könnte man aber auch mit Verbesserungen im Zuge der Besatzung argumentieren.
Schön das doch keiner bei "Null" anfangen muss. ;)
Zitat von FabsFabs schrieb:Dann sollten die Palästinenser besser damit umgehen. Ein großer Teil deren Wasserprobleme sind nämlich hausgemacht und nicht weil die Israelis böse Wasserdiebe sind.
Ähem... der Wasserstand im See ist aber wegen Israel kritisch und nicht wegen der Palästinenser. Die haben gar keinen Zugang zum See.
Zitat von FabsFabs schrieb:Eine durchgehende zivile Besiedelung kann es also nicht geben. Man siedelt keine Menschen im militärischen Sperrgebiet an.
Du drehst die Sache um. Im Negev gibt es milit. und andere Sperrgebiete, eben weil dort keine bzw. nur wenige Menschen leben. Das ist nicht andersherum. Wüsten kann man nicht so einfach besiedeln. Das haben schon ganz andere versucht und die Erfolge blieben immer überschaubar. Entweder man muss immense Mengen Wasser importieren und subventionieren oder das Leben dort wäre extrem teuer ebenso wie die landwirtschaftlichen Produkte.

Natürlich könnte man am Roten Meer zehn oder zwanzig Entsalzungsanlage bauen, die Zustimmung Saudi Arabiens oder Ägyptens vorausgesetzt, um 1000 km entfernt ein bisschen Land zu bewässern. Aber wie aufwändig soll das sein? Wer bezahlt das denn?

Übrigens entstehen für 1 Liter Trinkwasser rund 1,5 Liter mit Schwermetallen belastete Salzlauge. Wohin kippt man das Zeug?

Die "Bewässerung der Wüste" ist ein schöner Traum der in der Realität einen ganzen Rattenschwanz von ernsten Problemen nach sich zieht. Das ist keine Lösung für die Palästinenser.


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07.07.2019 um 15:18
Zitat von AhmoseAhmose schrieb:Ähem... der Wasserstand im See ist aber wegen Israel kritisch und nicht wegen der Palästinenser. Die haben gar keinen Zugang zum See.
Das habe ich auch nicht behauptet. Ich bezog mich damit auf das von Israel bereitgestellte Wasser, mit dem man schludrig umgeht (Leckage, keine Kläranlagen).

Genezareth will Israel ab 2025 wieder aufpumpen. Schaun mer mal.
Zitat von AhmoseAhmose schrieb:Also: Wo kommt das Wasser dafür her?
Entsalzungsanlagen hast du ja schon selbst erwähnt. Das ist umständlich und auch umweltschädigend, wenn du aber in einer süsswasserarmen Region eine Bevölkerung versorgen musst, nimmst du das in Kauf.

In den letzten Jahren wurden in den Palästinensergebieten auch welche gebaut bzw. Gelder für bereitgestellt. Die Israelis decken so heute 70% ihres Trinkwasserbedarfs ab, warum sollten die Palästinenser nicht eine ihre Verhältnissen angepasste Lösung finden?

Wer das bezahlt? Nun, die Palästinenser wollen ja ein Staat sein, die üppigen Subventionen aus dem Ausland fallen dann weg und es gibt ein paar Groschen Entwicklungshilfe. Als Staat werden sie die ökonomischen Lasten selber tragen, sie schaffen das schon. Vor allem mit der florierenden Wirtschaft, die sie seit Jahren aufbauen, weil sie der Korruption und dem Terror abgeschworen haben. ;)

Oder sie lassen sich weiter von den Europäern aushalten. Was ist eigentlich aus der halben Milliarde geworden, die letztes Jahr in Brüssel für eine neue Entsalzungsanlage gesammelt wurde?
Zitat von AhmoseAhmose schrieb:Das ist keine Lösung für die Palästinenser.
Mehr gibt es nicht. Und Möglichkeiten, das Gebiet landwirtschaftlich oder touristisch nutzbar zu machen, sind gegeben. Das wurde oben bereits aufgezeigt.

Leicht ist es nie, Probleme gibt es immer. Das haben auch die Israelis erfahren müssen und das Gebiet trotzdem für sie profitabel ausgenutzt, weiterhin mit Entwicklungspotential.

Wenn man seine humanen und finanziellen Ressourcen aber per se falsch einsetzt, kann ja nichts werden.

Wobei, geht ja beides.

https://www.israelnetz.com/kommentar-analyse/2017/02/03/wo-wasseraufbereitung-und-terrorausbildung-nachbarn-sind/
Zitat von AhmoseAhmose schrieb:Übrigens entstehen für 1 Liter Trinkwasser rund 1,5 Liter mit Schwermetallen belastete Salzlauge. Wohin kippt man das Zeug?
Dafür gibt es mittlerweile eine neue Recyclingmethode:

https://www.recyclingmagazin.de/2019/04/01/sole-von-entsalzungsanlagen-recyceln/

Oder ist das auch wieder unzumutbar?


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07.07.2019 um 21:55
Zitat von FabsFabs schrieb:In den letzten Jahren wurden in den Palästinensergebieten auch welche gebaut bzw. Gelder für bereitgestellt. Die Israelis decken so heute 70% ihres Trinkwasserbedarfs ab, warum sollten die Palästinenser nicht eine ihre Verhältnissen angepasste Lösung finden?
Weil es zu teuer für sie ist? Und unnötig, denn eigentlich hat die Westbank doch genug Wasser.
Zitat von FabsFabs schrieb:Oder sie lassen sich weiter von den Europäern aushalten. Was ist eigentlich aus der halben Milliarde geworden, die letztes Jahr in Brüssel für eine neue Entsalzungsanlage gesammelt wurde?
Soweit ich weiß sollen die Bauarbeiten im August starten. Aber ich schätze das weißt du auch.
Zitat von FabsFabs schrieb:Leicht ist es nie, Probleme gibt es immer. Das haben auch die Israelis erfahren müssen und das Gebiet trotzdem für sie profitabel ausgenutzt, weiterhin mit Entwicklungspotential.
Wenn man genug Geld hat und einem die Umweltprobleme egal sind, dann ist das sicher möglich. Palästina ist aber ein armes Land und daher sind Lösungen wie in Israel nur mit massiver Hilfe von aussen möglich. Jedenfalls dann, wenn der Jordan bei Israel verbleibt und die Wasserwirtschaft von Israel kontrolliert wird. Eigentlich bräuchte die Westbank gar keine Entsalzungsanlagen am Roten Meer.
Zitat von FabsFabs schrieb:Oder ist das auch wieder unzumutbar?
Ich glaube du hast die Frage nicht verstanden: Wo kippst du das Zeug hin?


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07.07.2019 um 23:22
Zitat von AhmoseAhmose schrieb:Soweit ich weiß sollen die Bauarbeiten im August starten. Aber ich schätze das weißt du auch.
Dann hätte ich nicht gefragt.
Zitat von AhmoseAhmose schrieb:Ich glaube du hast die Frage nicht verstanden: Wo kippst du das Zeug hin?
Doch. Aktuelle Methoden wurden ja auch in dem von mir eingestellten Link angesprochen (etwa die Rückstände ins Meer zu kippen, was die Israelis machen). Da es da aber nun neue, umweltschonendere Lösungen gibt, wird man mit dieser Praxis in Zukunft brechen können.
Zitat von AhmoseAhmose schrieb:Weil es zu teuer für sie ist?
Zitat von AhmoseAhmose schrieb:Palästina ist aber ein armes Land und daher sind Lösungen wie in Israel nur mit massiver Hilfe von aussen möglich
Umso besser, dass sie es seit Jahren bezahlt bekommen. ;)
Zitat von AhmoseAhmose schrieb:Und unnötig, denn eigentlich hat die Westbank doch genug Wasser.
Das darf bezweifelt werden. Die Rückläufigkeit des Toten Meeres wirkt sich auch auf die palästinensischen Grundwasserspeicher aus. Da kannst du jetzt Israel für verantwortlich machen, die Situation aber bleibt geologisch bestehen.

"Viel gefährlicher ist, dass mit dem Toten Meer auch das Süßwasser verschwindet. Die Grundwasserspeicher der Westbank laufen aus wie ein alter löchriger Eimer – ausgerechnet ins salzige Tote Meer. Damit wird ihr Trinkwasser praktisch unbrauchbar. (...)

Geologisch ist das Phänomen des auslaufenden Trinkwassers relativ einfach erklärt: Regenfälle in den Bergen speisen die Grundwasserspeicher der Westbank, doch nur ein geringer Teil von ihnen kommt überhaupt im Boden an. Der größte Teil verdunstet in der Wüste sofort, oder er fließt oberirdisch in Sturzbächen gleich ins Meer. Der kleinere Teil, der versickert, fließt unterirdisch automatisch in die Richtung des Toten Meers.

"Die Schwerkraft leitet das Wasser immer zum tiefsten Punkt", erklärt der Hydrologe Christian Siebert vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung in Leipzig, "und das Tote Meer liegt mittlerweile mehr als 420 Meter unter dem Meeresspiegel."

Die stete Austrocknung des Toten Meers bewirkt, dass seine Wassermassen weniger Druck auf den Untergrund in ihrer Umgebung ausüben. Je weiter der Salzsee zurückweicht, desto schneller fließt das Süßwasser deshalb unter der Erde zu ihm hin – ganz so, als würde es angesogen. Inzwischen haben die unterirdischen Ströme eine enorme Geschwindigkeit."

https://www.zeit.de/wirtschaft/2015-01/westbank-grundwasser-austrocknung-trinkwasser-knappheit/seite-2

Es gibt da auch eine trilaterale Zusammenarbeit zwischen Israelis, Jordaniern und Palis, die in den letzten Jahren verstärkt wurde und einen 35-Jahresplan zur Folge hatte.

http://eipa.eu.com/2015/06/israel-palestinian-authority-and-jordan-unveil-joint-plan-to-tackle-jordan-river-pollution-there-is-ample-opportunity-to-build-bridges-for-peace/
http://ecopeaceme.org

Mangels Klärung des Wassers und dem unkontrollierten Bohren gehen den Palästinensern Jahr für Jahr auch noch Millionen Kubikmeter Wasser verloren. Sollte man angesichts ihrer Situation auch mal angehen.


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08.07.2019 um 10:28
Zitat von FabsFabs schrieb:Doch. Aktuelle Methoden wurden ja auch in dem von mir eingestellten Link angesprochen (etwa die Rückstände ins Meer zu kippen, was die Israelis machen). Da es da aber nun neue, umweltschonendere Lösungen gibt, wird man mit dieser Praxis in Zukunft brechen können.
Die Rückstände verschwinden nicht. Man muss sie irgendwo lagern. Dafür gibt es keine Lösung. Man kann sie ins Meer kippen oder an Land riesige Berge aufschichten. Derzeit werden täglich weltweit 142 Millionen Kubikmeter konzentrierter Salzlauge erzeugt. Selbst wenn man das in harmloses Salz und Mineralien umwandelt, bleibt die Masse trotzdem erhalten. Und die muss halt irgendwo hin.
Zitat von FabsFabs schrieb:Das darf bezweifelt werden. Die Rückläufigkeit des Toten Meeres wirkt sich auch auf die palästinensischen Grundwasserspeicher aus. Da kannst du jetzt Israel für verantwortlich machen, die Situation aber bleibt geologisch bestehen.
Klimawandel und Geologie sind sicher nicht Israels Schuld. Aber da Israel cirka 4/5 des Wassers der Westbank verbraucht, wäre die Situation für die Palästinenser wesentlich weniger kritisch, wenn sie über ihr Wasser selbst verfügen könnten.


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12.07.2019 um 14:13
Zitat von AhmoseAhmose schrieb am 01.07.2019:Die Palästinenser sind halt ein Volk mit Stärken und Schwächen wie alle anderen auch.
Das sich manche dort überhaupt als Teil eines Volkes begreifen, ist eines der Ursachen für den Konflikt. Palästinenser war ursprünglich jeder, der im Bereich des Völkerbundmandates lebte. Erst seit 1964 wird die Bezeichnung von den Arabern im Gazastreifen und Westjordanland überhaupt erst genutzt. Es handelt sich also ganz und gar um kein "gewöhnliches" Staatsvolk (nichtmal um eine Ethnie), sondern um einen politischen Kampfbegriff der PLO für Araber die keine Israelis sein wollten.


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12.07.2019 um 15:02
Zitat von paranomalparanomal schrieb:Das sich manche dort überhaupt als Teil eines Volkes begreifen, ist eines der Ursachen für den Konflikt. Palästinenser war ursprünglich jeder, der im Bereich des Völkerbundmandates lebte. Erst seit 1964 wird die Bezeichnung von den Arabern im Gazastreifen und Westjordanland überhaupt erst genutzt. Es handelt sich also ganz und gar um kein "gewöhnliches" Staatsvolk (nichtmal um eine Ethnie), sondern um einen politischen Kampfbegriff der PLO für Araber die keine Israelis sein wollten.
Was du schreibst ist prinzipiell halt irrelevant, weil sie nach Region halt dort gelebt haben und demnach nach ihrer regionalen Zugehörigkeit eben durchaus Palästinenser sind, wie es auch hier Münchner gibt. Das die Palästinenser als Einwohner der Region Palästina durchaus damit auch alle Rechte nach dem Selbstbestimmungsrecht der Völker haben ist auch gegeben. Natürlich war jeder vorher in der Region Palästinenser, weil erst mit der Schaffung des Staates Israel gibt es überhaupt Israelis.


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12.07.2019 um 15:06
@paranomal

schön auf den Punkt gebracht.


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12.07.2019 um 15:33
Zitat von tarentaren schrieb:eben durchaus Palästinenser sind,
Weil's halt eine terrororganisation sagt muss das so sein
https://www.webcitation.org/5dvKVLCqu?url=http://www.un.int/palestine/PLO/PNA2.html , ganz im Sinne aller Nationalsozialisten und weiter adolfs weg beschreitend.
https://www.webcitation.org/5dvKJdeEU?url=http://www.un.int/palestine/PLO/doc3plo.html

Da sind sie wieder die dopelstandardstralala von selbstbestimmungsrecht der Völker und Co , am liebsten würd ich ja das Bundesinstitut für politische Bildung verlinken .


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