gagitsch schrieb (Beitrag gelöscht):wenn ein Kind stirbt ist es egal ob gezielt oder nicht.
Es ist sehr wohl ein Unterschied, ob man versehentlich von einer Kugel getroffen wird, oder ob man genüsslich zu Tode gefoltert wird (wie am 07.10.23 durch die Hamas). Vor allem für den Betroffenen. Gilt natürlich auch für Erwachsene.
gagitsch schrieb:die grundsätzliche Haltung, dass alles was die IDF macht ist so richtig und toll, ist sowas von weltfremd.
Ich wüsste nicht, wer diese Haltung hat und das behauptet.
Natürlich kann man immer beide Seiten sehen wollen und für beide Seiten Verständnis haben wollen. Ich habe damit schlechte Erfahrung gemacht, denn dadurch werden meistens die schlimmeren Taten relativiert, weil der Dritte, meistens Nicht-Betroffene, der beide Seiten verstehen will, sich bemühen muss, beides als gleichwertig anzusehen. Das ist so, wie wenn im Kindergarten Kind A Kind B massiv mobbt, Kind B sich wehrt und sich dann anhören muss, dass es doch Verständnis für Kind A haben sollte, weil Kind A aus nachvollziehbaren Gründen schlechte Laune hat. Beide Kinder denken dann, dass Kind A Kind B mobben darf, wann immer es will, und dass Kind B sich auf keinen Fall wehren darf, weil das unfreundlich wäre. Kind A hat dann in beider Augen einen Freibrief und Kind B hat den Schaden.
Wenn es nicht um streitende Kinder, sondern um Krieg-führende Völker geht, ist das Ganze dann extrem.
gagitsch schrieb:Was vor allem auffällt und seit hunderten Seiten, ist das die angeblich so bedingungslos auf der Seite der IDF stehen, ach so Oft vom Juden reden und nicht von Israeli, der in der IDF eben nicht nur aus Juden besteht.
Das mag wohl daran liegen, dass es der Hamas tatsächlich vor allem gegen die Juden geht, die ja schon im Koran diskriminiert werden. Und ginge es nicht hauptsächlich gegen die Juden, dann müssten Juden im fernen Europa, von denen niemand weiß, welche Meinung sie zu Israel haben, nicht Angst um Leib und Leben haben, denn niemand käme auf die Idee, sie zu attackieren.
Die Mutter habe den jüdischen Staat als Zufluchtsort erlebt, der ihr zum ersten Mal das Gefühl gegeben habe, bewaffnete Kräfte stünden auf ihrer Seite.
Das ist ja wohl auch nachvollziehbar, nach jahrhundertelanger Verfolgung und dem Holocaust. Aber dass viele Juden eben aufgrund ihrer Geschichte ein solches Gefühl der Sicherheit brauchen, weil es diese Sicherheit ohne eigene Armee niemals gab (und sogar MIT eigener Armee ja nur eingeschränkt gibt), wird anscheinend nicht verstanden oder zumindest nicht ernstgenommen.
Genau solche innerjüdischen Auseinandersetzungen, so betont er, müssten möglich sein und geführt werden können.
Natürlich. Aber man sollte bei allen Bemühungen, die Gegenseite zu verstehen, nicht die Notwendigkeit zur eigenen Verteidigung vergessen oder gar glauben, sie aus moralischen Gründen vergessen zu müssen.
Auch Kind B aus meinem Vergleichsbeispiel ärgert sich, wenn es gedrängt wird, Verständnis für Kind A zu haben, was umgekehrt selten verlangt wird. Sein Problem, nämlich, dass Kind A es mobbt und das von den Erziehern nicht unterbunden wird, bleibt dennoch bestehen, egal, ob es tatsächlich Verständnis hat oder nicht.