Tussinelda schrieb:wie viele wurden denn aufgrund eines gefälschten Zertifikats eingebürgert? Nur damit man mal eine Vorstellung davon hat.....
zudem bedarf es noch mehr, als nur einem Sprachzertifikat:
Erinnert mich an eine Doku über organisierte Kriminalität in Berlin. Weiß die genaue Quelle/Doku/Link nicht mehr aber da ging es auch um die Bekämpfung von Schmuggel oder dem Verkauf nicht genehmigten Tabaks in Shisha-Bars. In der Doku wurde auch ein Händler von 'gefälschten' bzw. 'echten' aber illegitim erworbenen Führerscheinen (also den benötigten Qualifikationen, vermutlich über bestochene Leute bei TÜV und Co) interviewt. Alle möglichen Führerscheinqualifikationen könne man da erwerben die theoretisch leichter zum Führerschein führen.
Aber dann denke ich mir: Junge, welchen großen Sinn soll das haben, am Ende musste immer noch das Gerät bedienen können, ob PKW oder LKW. Wenn du wie Arsch fährst (nehmen wir im best case an du fährst niemanden platt) nützt dir die kleine oder mittlere Abkürzung zum Führerschein auch nichts.
Ehe mich andere falsch verstehen: Ich finde das auch nicht ok aber dann gehört am Ende eben doch auch mehr dazu als nur dieser eine Teilaspekt. Und alles in einem Gesamtprozess zu fälschen/zu umgehen halte ich dann für schwierig. Du kannst nicht alle involvierten Stellen bestechen.
Leider denken nicht alle so aber würde jemand zu mir als Beamter kommen und mich bestechen wollen würde ich die Person auslachen (und je nach Fall/Gebot dann melden) - mal unabhängig von Idealismus oder Gesetzestreue, die noch on top käme: Wer riskiert in der heutigen Zeit (mit KI-Hölle am Horizont) denn eine ggf. überlebensrelevante Pension für ein bisschen Zuverdienst anbei?
Mir ist natürlich klar, dass gerade bei Prüfstellen usw (im Führerscheinfall) die Leute die da Prüfer sind keine Beamten sind, aber im Falle der Einbürgerungen und Asyl kommst du nicht ums BAMF oder andere Stellen umhin wo eben jene arbeiten.
Lange Rede kurzer Sinn: Du kannst dich nicht komplett durchmogeln. Höchstens bei einzelnen Stellen oder Stufen. Dennoch gehört so was natürlich bekämpft oder unterbunden weil viele Systeme am Ende je auch einen gewissen Sinn oder Zweck verfolgen.
Lanza schrieb:15 Jahre finde ich auch angemessen. Dann erübrigt es sich wahrscheinlich auch über die Sprachbescheinungen dann zu sprechen.
Das ist mir irgendwie zu pauschal. Ich verstehe, dass du hier wohl eine Art abstrakte Aufwertung ersuchst, aber das ist mir wiederum zu pauschal / lang, so wie ggf. 3 Jahre zu kurz sein können. Dann lieber im Schnitt 5-10 - mit Raum für fallbezogene Flexibilität.
Man sollte gerade die mit einer Perspektive belohnen die sich eben auch augenscheinlich aktiv darum bemühen. Auch wenn ich den Begriff "verramschen" kritisierte: Ja, man sollte das nicht sinngemäß und plakativ 'verschenken' oder zu früh vergeben wenn manche Aspekte offen sind. Andererseits sollte man wiederum die die sich augenscheinlich aktiv bemühen und tun auch wiederum damit zeitnah belohnen können. Gerade wenn es sich wirklich um Fachkräfte (geprüft/getestet/ersichtlich) handelt, die halt auch situativ vor Krieg und politischer Verfolgung oder sonstiger Krise flüchten können. Oft scheint ja eher ein Bild vorzuherrschen, dass Fachkräfte immer regulär und geplant einwandern/migrieren und Flüchtlinge oft in einer abstrakten Wahrnehmung (mancher) eher bildungsfern oder ein "Kosten-Posten" wären. Ich glaube das ist dann (bei jenen wo es zutreffen möge) aber eine verzerrte Wahrnehmung bzw. zumindest eine zu pauschale Annahme.
Anders: Wir würden in einem Pool an Flüchtenden Leute die sich besonders gewillt hervortun mit solchen pauschalen Zeiträumen dann halt irgendwie auch unnötig strafen weil ... ja warum eigentlich? Weil wir fürchten, dass abstrakt eine Staatsbürgerschaft entwertet wird?
Ich reg mich wirklich gern als erster über kriminelle fehl- bzw. nicht-integrierte Migranten usw. auf aber um hier mal ne Lanze zu brechen: Wir sollten gewissen Personengruppen gegenüber auch nicht zu pauschale negative Ansichten vertreten und (im Subtext/indirekt) zugleich annehmen, alle hier Sozialisierten die schon in x-ter Generation leben immer abstrakt besser seien. Viele reguläre aber auch irreguläre Einwanderer erkämpfen sich ihren Platz in der Gesellschaft ganz akut oder bringen dafür Dinge mit. Jemand der (Urdeutsch) hier aufwächst ist ggf. im Schnitt, aber nicht immer zwingend individuell besser sozial integriert oder produktiver.
N' Flüchtling oder sonstiger Einwanderer, der sich wirklich mit Fleiß alles erarbeitet und sich integriert und dann zur Gesellschaft - am Ende hoffentlich mit insgesamt positiver Bilanz - beiträgt ist mir lieber als ein "Kai-Uwe", der qua Geburt Staatsbürger wurde aber nur rumlungert oder im Netz Hass und Gülle postet und ein "net negative" verursacht. Pauschal die Staatsbürgerschaft auf 15 Jahre festzulegen weil 'drum' würde mir persönlich die Gewillten zu sehr abschrecken oder strafen.
behind_eyes schrieb:5 Jahre finde ich ok, aber nicht als Automatismus.
15 Jahre finde ich zuviel.
Amen.