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DIE LINKE

8.385 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Sozialismus, Alternative, Die Linke ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

DIE LINKE

04.08.2013 um 23:21
@collectivist
Zitat von collectivistcollectivist schrieb:Den Neoliberalen schadet es natürlich, die könnten sich ihre fetten Renditen dann an die Backe nageln!
Neoliberale interessieren sich nen feuchten Kericht für andere, die denken nur an ihr Scheiss-Ego... nach mir die Sintflut...jeder ist sich selbst der nächste
Das stimmt aber nur soweit die eigenen Geistesfähigkeiten nicht über das nachschreien stupider Parolen hinausgeht. Jenseits davon bedeutet Neoliberalismus etwas vollkommen anderes. Was man wüsste, wenn man sich informieren würde und nicht nur ein dankbares Propagandawiedergabegerät ist.

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DIE LINKE

04.08.2013 um 23:33
@tris
Deine pfützenflachen Polemiken kannst du dir sonst wohin schieben!
Ich weiss schon was Neoliberalismus ist, nämlich:
- Abbau aller sozialen Leistungen
- Privatisierung staatlichen Eigentums, wie z.B. Wasserversorgung, Infrastruktur,...
- Nachtwächterstaat
Die Neoliberalsierung ist ein schleichender Übergang ökonomischer und damit auch politischer Macht vom Staat direkt auf das Kapital, vor allem auf die großen internationalen Konzerne.
In einem neoklassischen oder neoliberalen System ist sich jeder selbst der nächste und wer mit dem neoliberalen Terror nicht mithalten kann, gerät unter die Räder und verhungert, wird obdachlos usw.
Du bist indoktriniert und wahrscheinlich sogar ein Nutznießer dieses menscheninkompatiblen Systems


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DIE LINKE

04.08.2013 um 23:51
@collectivist
Zitat von collectivistcollectivist schrieb:- Abbau aller sozialen Leistungen
Falsch. Der Neoliberalismus setzt sich von anderen Liberalismus-Konzepten gerade dadurch ab, dass er soziale Leistungen befürwortet.
Zitat von collectivistcollectivist schrieb:- Privatisierung staatlichen Eigentums, wie z.B. Wasserversorgung, Infrastruktur,...
Ebenso falsch.
Zitat von collectivistcollectivist schrieb:- Nachtwächterstaat
Auch falsch, gerade vom Laissez-faire-Liberalismus setzt sich der Neoliberalismus ab.
Zitat von collectivistcollectivist schrieb:Die Neoliberalsierung ist ein schleichender Übergang ökonomischer und damit auch politischer Macht vom Staat direkt auf das Kapital, vor allem auf die großen internationalen Konzerne.
Nur, wenn man sein Wissen über den Neoliberalismus ausschließlich aus über Jahrzehnte festgefahrenen Parolen bezieht und diese nicht weiter hinterfragt.
Zitat von collectivistcollectivist schrieb:In einem neoklassischen oder neoliberalen System ist sich jeder selbst der nächste und wer mit dem neoliberalen Terror nicht mithalten kann, gerät unter die Räder und verhungert, wird obdachlos usw.
Falsch. S.o. Die Wirtschaftstheorie des Neoliberalismus entwickelte sich aufgrund der Erkenntnis, dass die vorherigen Laissez-faire-Konzepte absolut mangelhaft sind.
Der Neoliberalismus bleibt zwar weiter auf der Basis des Liberalismus (Eigentums- und Vertragsfreiheit, Produktionsmittel in privater Hand etc.), fordert aber auch, dass der Staat soweit einzugreifen hat, dass das gesellschaftliche und wirtschaftliche System stabil bleibt. Dazu gehören bspw. soziale Sicherheitsnetze. Und angesichts der aufgrund der fehlenden Kontrolle des Bankensektors entstandenen Finanzkrise, hätte es m.E. im vollen Einklang mit dem Neoliberalismus einen Eingriff gebraucht. Die Privatisierung vormals staatlicher Versorgung gehört da auch nicht unbedingt dazu.

Natürlich unterscheidet sich die Antwort auf die Frage, wie weit der Staat einzugreifen hat, von Befragtem zu Befragtem. Zum einen bedeutet das, dass deine pauschalisierenden Aussagen von Vornherein falsch sein müssen, dazu ist das Feld an Konzepten, die unter dem Begriff "Neoliberalismus" zusammengefasst sind, zu breit. Aber selbst in diesem breiten Feld hat der Laissez-Faire-Liberalismus, den du hier skizzierst, keinen Platz.
Zitat von collectivistcollectivist schrieb:Du bist indoktriniert und wahrscheinlich sogar ein Nutznießer dieses menscheninkompatiblen Systems
Nein, ich hinterfrage bloß. Und je vehementer mit einem Begriff um sich geworfen wird, desto eher informiere ich mich mittels unabhängiger Quellen und übernehme nicht einfach einen Kampfbegriff, nur weil ich mit der politischen Meinung des Verwenders konform gehe.

Bleibt jetzt natürlich ganz dir überlassen, ob du dich informieren willst oder ob du dich lieber an die Vorstellung klammerst, dass die, deren Parolen du aufgreifst, wissen, von was sie sprechen.


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DIE LINKE

04.08.2013 um 23:54
@tris
Ja du beziehst dich auf die Definition der Freiburger Schule, ich hingegen auf die der Chicagoer Schule


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DIE LINKE

05.08.2013 um 00:01
@kakaobart
Zitat von kakaobartkakaobart schrieb:Shionoro...unzählige Leute aus dem Parteivorstand der LINKE haben mit diversen Äußerungen bereits ein mangelhaftes Ethik-Verständnis bewiesen. Ein Mangel, der soweit geht, daß man sogar MASSENMÖRDER bis zur "Liebeshymne" gloryfiziert!

Das Gefahren-Potenzial dieser Partei und ihrer äußerst fragwürdigen Ideologie ("Kommunismus-Plattform", "Der Weg zum Kommunismus",...) unter diesen Umständen immernoch unter den Teppich kehren zu wollen kommt schon fast politischer Propaganda gleich.
Es werden teils slche dinge udn aussagen von linken gemacht, das ist wahr, und das muss auch keiner gutfinden.
Wir wollen aber nicht verhehlen, dass andere parteien ebenfalls sehr fragwürdige leute hofieren.
Die linken tun das offen, jedenflls manche.
Dem schreiben da an den alten fidel konnten sich ebenfalls ein großteil der partei nicht anschließen und fanden das verfehlt.

was ich von dir will ist konkrete inge, die die linke getan hat, um zu sagen: hey, die arbeiten darauf hin, wieder in richtung DDR zu gehen.

denn das gegenteil ist der fall, überwacht werden wir schon, und das nicht auf initiative der linken hin, die linken wollen mehr rechte für gefährdete gruppen und mehr unterstützung, wie z.b.für arbeitslose, asylanten oder gefährdete minderheiten wie Roma, die linken sind absolute kriegsgegner und ich wüsste nicht wo sie sich propolizeistaat einsetzen. Im gegenteil.

An den Taten sollteman eine Partei messenn.

Denn einfach dinge zu unterstellen, einer ganzen partei, die einzelne mitglieder gesagt oder getan haben, die teils nichtmal mehr dabei sind, ist ebenfalls kein vernüntiges diskussionsniveau.

Ich find auch furchtbar, wenn so ein gisy sagt, dass foltern damals in dem prozess wo der polizist folter angedroht hat dem kindermörder doch eigentlich voll okay wäre.

Sowas kann ich ebenfalls nicht unterstützen.

Die Parteilinie jedoch schon.


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DIE LINKE

05.08.2013 um 00:04
sorr, war nich gisy, war der oscar:
Im Fall des entführten und ermordeten Jakob von Metzler unterstützte Lafontaine am 17. Mai 2004 die Gewaltandrohung des Frankfurter Polizeivizepräsidenten Wolfgang Daschner: Er hätte in dessen Lage ebenso gehandelt. Das Folterverbot des Grundgesetzes gelte „nicht nur für den Verbrecher, sondern auch für das entführte Kind“. Eine Bestrafung Daschners sei eine „Katastrophe für den Rechtsstaat“.[38] Dieser dürfe nicht „tatenlos zusehen“, „wie ein Kind gequält und gefoltert wird“: Wenn dann der Täter feststehe, müsse Gewaltandrohung erlaubt sein
Sowas z.b. geht gar nicht.
Wenn sowas offizielleparteilinie wäre, dann wäre das für mich unwählbar, denn das wäre z.b. ein schritt pro polizeistaat, den ich nicht rechtfertigen könnte.

Aber man muss auch parteilinie und einzelmeinung trennen können.

Traurigerweise is das aber ne aussage, mit der sich wohl die mehrheit der deutschen anfreunden könnte, die immer gegen die linke hetzen.


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DIE LINKE

05.08.2013 um 00:16
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Dem schreiben da an den alten fidel konnten sich ebenfalls ein großteil der partei nicht anschließen und fanden das verfehlt.
Ich fände so einen Brief an einige westliche Staatsführer um einiges schlimmer als an Fidel Castro :) Großen Respekt kann ich ihm nur entgegen bringen


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DIE LINKE

05.08.2013 um 00:19
@phyberoptikk

Der hat seinen anteil an verbrechen begangen.
Glorifizieren muss man castro nun wirklich nicht.


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DIE LINKE

05.08.2013 um 00:26
@shionoro

Muss man nicht und tu ich nicht, aber wie soviele Menschen auch hege ich großen Respekt für ihn.


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DIE LINKE

05.08.2013 um 00:27
@phyberoptikk

hm. ich bin ja generell ein respektloser mensch.


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DIE LINKE

05.08.2013 um 00:29
@collectivist
Zitat von collectivistcollectivist schrieb:Ja du beziehst dich auf die Definition der Freiburger Schule, ich hingegen auf die der Chicagoer Schule
Erstens: Man kann sich bei einem Überbegriff, der - wie hier - mehrere Schulen umfasst, nicht einfach irgendeine Schule raussuchen und dann den Überbegriff einzig und allein in diesem Sinne verwenden. Das ist so als würdest du Gemüse prinzipiell Blumenkohl nennen, auch wenn es Paprika ist.

Zweitens: Die Chicago School veränderte sich auch im Laufe der Zeit. Als sie den Punkt erreichte, den du skizzierst, hat sie sich schon ziehmlich weit von der neoliberalen "Durchschnitsposition" entfernt. Soweit, dass sich selbst Milton Friedman, der bekannteste Vertreter der Chicago School, von der Bezeichnung "Neoliberalismus" distanzierte, da er seine Theorien durch die Bezeichnung nicht mehr vertreten sah. Er verstand sie als "klassischen Liberalismus".

Fazit: Deine Pauschalisierung bleibt falsch und als die Chicago School, auf deren "Definition" du dich beziehst, die von dir skizzierten Aussagen vertreten hat, wurde sie nicht einmal mehr von ihrem wichtigsten Vertreter als neoliberal angesehen.

Mal ganz abgesehen davon, dass die verschiedenen Schulen überhaupt keine unterschiedlichen Definitionen von "Neoliberalismus" haben. Es gibt lediglich verschiedene wirtschaftstheoretische Auffassung, die unter dem Überbegriff "Neoliberalismus" zusammengefasst werden. Wie gesagt, ist wie mit dem Gemüse. Da gibt es auch verschiedene, dennoch kommt niemand auf die Idee, die Definition einer bestimmten Sorte auf den Überbegriff zu übertragen.


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DIE LINKE

05.08.2013 um 00:32
@tris

wie findest du denn eig die linken?


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DIE LINKE

05.08.2013 um 00:34
@tris
Nein, du laberst nen Schmarrn... das, was du meinst, ist der Ordoliberalismus, ein gezügeltes System. Der Neoliberalismus ist absolut ungezügelt


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DIE LINKE

05.08.2013 um 00:49
@tris

Ist das ungefähr die Vorstellung des Neoliberalismus?

neoliberale idealgesellschaft


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DIE LINKE

05.08.2013 um 01:02
@shionoro
Was das Programm angeht:
Die strikte Wettbewerbskontrolle lehne ich ab. Ich unterstelle jetzt zwar mal gute Absichten, aber m.E. würgt ein Übermaß an Kontrolle den Fortschritt ab.

Gesetzlichen Mindestlohn lehne ich ab. Arbeitsverträge werden zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern beschlossen. Einige Punkte können gesetzlich geregelt werden, insbesondere die, bei denen keine Flexibilität gefordert ist. Aber gerade die Entlohnung als an sich wichtigster Punkt eines Arbeitsvertrags, sollte im Machtbereich der Vertragspartner, evtl. vertreten durch bspw. die Gewerkschaften, verbleiben. Insbesondere da hier u.U. entsprechend der wirtschaftlichen Lage Anpassungen sind, für die das Gesetzgebungsverfahren nicht flexibel und schnell genug ist. Ließe sich zwar über Verordnungen machen, aber ich sehe da die Missbrauchsmöglichkeit zu wahlkampfpolitischen Zwecken zu hoch, wenn der Mindestlohn mal eben durch die Regierung umgestellt werden kann; da hätte man ihn garnicht erst einzuführen brauchen. M.E. ist die Forderung der Gewerkschaften nach einem gesetzlichen Mindestlohn das Eingeständnis, dass sie nicht fähig oder willens sind, die bei ihnen organisierten Arbeitnehmer zu entsprechend zu vertreten.

Die prinzipielle Ablehnung von Auslandseinsätzen der Bundeswehr lehne ich ebenso ab. Über einzelne Einsätze kann man sich natürlich streiten, prinzipiell Auslandseinsätze abzulehnen und Deutschland damit sicherheitspolitisch zu isolieren halte ich für falsch.

Das sind die Hauptpunkte, wieso ich die Linke programmatisch ablehne.


Ansonsten ist es eher das "Selbstverständnis" (weiß nicht genau, wie ich es jetzt ausdrücken soll) der Linken. Der Brief an Castro bspw. Auch, wenn es den Kubanern besser geht als der Bevölkerung unter anderen Diktaturen, er war ein Diktator, dessen Erfolge in erster Linie den Geldern der Sowjets, die ein karibisches sozialistisches Vorzeigeland vor der Haustür der USA haben wollten, zu verdanken ist. Und auch, wenn der Brief von was weiß ich wie viele Parteimitgliedern abgelehnt wurde, viele stimmten ihm zu. Oder auch die Verwendung dieser scheintoter Kampfbegriffe, allen voran der vielbeschworene Imperialismus (in erster Linie der USA).

Es ist einfach der Gesamteindruck, den ich jetzt zwar (außerhalb von schwachen Momenten) nicht auf das einzelne Parteimitglied projieziere, der mich aber die Partei als ganzes eher ablehnend gegenüberstehen lässt.

@collectivist
Zitat von collectivistcollectivist schrieb:Nein, du laberst nen Schmarrn... das, was du meinst, ist der Ordoliberalismus, ein gezügeltes System. Der Neoliberalismus ist absolut ungezügelt
Der Ordoliberalismus fällt unter den Überbegriff "Neoliberalismus". So Leid es mir auch tut, der Neoliberalismus umfasst mehr als pauschalisierende Phrasendrescher diesbezüglich von sich gegeben. Im Gegenteil, die meisten neoliberalen Richtungen vertreten gerade das, was dem Neoliberalismus vorgeworfen wird, überhaupt nicht.

@phyberoptikk
Nettes Schaubild von genau den pauschalisierenden, unwisseneden und parolenschwingenden Phrasendreschern, die sich entweder absichtlich oder aus Desinteresse nie über die unterschiedlichen Konzepte, die von dem Überbegriff "Neoliberalismus" erfasst werden, informiert haben bzw. denen der Sachverhalt bekannt ist, die diesen aber ignorieren, um nicht so einen schönen, nichtssagenden, weitverbreiteten und über alle Maßen stupiden Kampfbegriff zu verlieren.


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DIE LINKE

05.08.2013 um 01:04
@tris

Danke für die sehr ausführliche antwort, hat mich interessiert.


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DIE LINKE

05.08.2013 um 01:08
@tris

Na dann bring doch mal ein link, du hast dich ja wie du sagst informiert, zeig uns wo, damit wir uns selbst ein Bild machen können. Wenn ich nachschlage ergibt sich für mich überwiegend ein eher negatives Bild.


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DIE LINKE

05.08.2013 um 01:12
@phyberoptikk
Wie wäre es zum Anfang mit wikipedia? Und nicht bei (sinngemäß)"Der Begriff wird heutzutage vor allem als hirnloser Kampfbegriff für alles, was einem an der Wirtschaft nicht passt, verwendet.", sondern auch weiterlesen und auch die weiterführenden Links zu den unterschiedlichen Konzepten, die unter dem Begriff "Neoliberalismus" zusammengefasst werden, durchlesen.

Dann sollte ziehmlich schnell auffallen, dass jegliche pauschalisierende Aussage über "den" Neoliberalismus (wie etwa. dein albernes Bildchen) keinerlei Berechtigung hat.


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DIE LINKE

05.08.2013 um 01:19
Was versteht man unter Neoliberalismus?

Kaum ein Begriff wird so kontrovers und so leidenschaftlich diskutiert wie der des Neoliberalismus. Das liegt zum einen an der widersprüchlichen Definition des Wortes Neoliberalismus, zum anderen aber auch an der völlig unterschiedlichen Auffassung über Sinn und Nutzen der neoliberalen Lehre.

Ursprünglich verstand man unter "Neoliberalismus" einen Mittelweg zwischen Kapitalismus und Sozialismus. Die Wortschöpfung entstand zwischen 1930 und 1940 und sollte den Kontrast zum Liberalismus des 19. Jahrhunderts verdeutlichen. Beim Liberalismus vertraute man allein auf die Kräfte des Marktes und verzichtete auf staatliche Eingriffe in die Wirtschaftssteuerung.
In den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts erkannte man aber, dass der Liberalismus, also ein völlig freier Markt ohne staatliche Einmischung, zwangsläufig zur Monopolisierung führen muss, wobei dann von Marktwirtschaft natürlich keine Rede mehr sein kann.

Aber die Definition des Wortes Neoliberalismus hat sich im Laufe der Zeit nun einmal umgekehrt, und dies sollte man akzeptieren. Die ursprünglich positive Ausrichtung des Neoliberalismus, nämlich den unmenschlichen Wirtschaftsliberalismus des 19. Jahrhunderts zu entschärfen, ist nicht mehr gegeben.

Heute versteht man den Neoliberalismus als Rückbesinnung auf den alten Liberalismus (Raubtierkapitalismus).
Neoliberal steht als Abwendung von der sozialen Marktwirtschaft. Der Staat gibt dem Kapital wieder die Zügel in die Hand, er betreibt und propagiert Lohn- und Sozialabbau.

Er erreicht sein Ziel hauptsächlich durch eine einzige Maßnahme: den Verzicht auf den Selbstschutz der heimischen Wirtschaft.
Die einheimischen Produzenten werden gezwungen, mit allen Billiglohnländern dieser Erde in einen offenen Vergleich, einen gnadenlosen Wettstreit zu treten.
Bewirkt wurde dies ganz einfach durch den Abbau der Zölle.

Werden bei der Einfuhr Zölle erhoben, lohnt sich eine Auslagerung des Betriebes ins billige Ausland meistens nicht. Was hätte AEG davon, im Billiglohnland Polen bei der Produktion einer Waschmaschine 80 Euro einzusparen, wenn bei der Einfuhr des Gerätes der Staat einen Zoll von 100 Euro erheben würde?

Der von nimmersatten Kapitalisten so vehement bekämpfte Zoll verhindert also, dass die einheimische Bevölkerung sich langsam aber sicher den Verhältnissen der Billiglohnländer anpassen muss. Der Zoll würde gleichfalls verhindern, dass das Großkapital den Staat erpressen kann (heute muss der Staat die Konzerne mit allerlei Abartigkeiten von Subventionen und Steuergeschenken bei Laune halten).

Die Kapitalisten versuchen natürlich mit allen Mitteln (auch über die ihnen angeschlossenen Wirtschaftsinstitute und Medien), den Zoll zu dämonisieren und malen sogleich das Gespenst der Abschottung an die Wand.
Doch diese Verunglimpfung entstellt die Realität. Es hat über Jahrtausende trotz vieler Zölle immer auch einen regen Welthandel gegeben.

Bei den Zöllen geht es also nicht darum, Importe zu verhindern, sondern darum, Chancengleichheit herzustellen.
Der heimische Produzent soll und muss mit dem Weltangebot konkurrieren (um innovativ und leistungsfähig zu bleiben). Aber er darf nicht allein wegen der riesigen Lohnunterschiede in den Konkurs oder zur Aufgabe getrieben werden!

Heute müssen modernste Fabriken in Deutschland abgebaut werden, obwohl deren Produkte besser sind als die der Weltkonkurrenz und obwohl die Herstellung wesentlich humaner und umweltfreundlicher abläuft.

Fassen wir zusammen: Heute bedeutet der Neoliberalismus die Abkehr von der sozialen Marktwirtschaft und die Renaissance der Liberalismus-Theorien des 19. Jahrhunderts. Erreicht wurde dieser wirtschaftspolitische Umbruch durch eine einzige Maßnahme: dem Abbau der Zollgrenzen.

In meinen Buch "DAS KAPITAL und die Globalisierung" beschreibe ich, wie die Menschheit sich gegen den neoliberalen Zeitgeist wehren und sich von den globalen Fesseln befreien könnte.
Der Leser wird schnell die weltwirtschaftlichen Zusammenhänge (und ihre Grundprinzipien) durchschauen und sehen, wie relativ einfach die großen Probleme unserer Zeit gemeistert werden könnten.

Drohende Banken- und Staatspleiten, sinkende Realeinkommen und Massenarbeitslosigkeit dürfte es nicht geben, wenn nur die Gesetze der Logik und Vernunft sich gegen die Interessen der weitgehend anonymen Kapitallobby durchsetzen könnten.
Der technologische Fortschritt sollte und müsste unsere Lebensqualität permanent verbessern - wegen politischer Fehlentscheidungen geschieht aber seit ca. 1980 genau das Gegenteil.
Sowas z-b spuckt er mir dann aus
Zitat von tristris schrieb: Links zu den unterschiedlichen Konzepten, die unter dem Begriff "Neoliberalismus" zusammengefasst werden, durchlesen.
Oder du sagst mir welches Konzept du vertrittst :)


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DIE LINKE

05.08.2013 um 01:25
Zitat von tristris schrieb:Der Ordoliberalismus fällt unter den Überbegriff "Neoliberalismus".
Und der Neoliberalismus wiederum fällt unter den Überbegriff ''Kapitalismus'' resp. ''Marktwirtschaft'' *darauf spuck, rotz und scheiss*
Ein System, von dem nur wenige profitieren, ist und bleibt ein menschenverachtendes Scheisssystem, basta!
Zitat von tristris schrieb:Gesetzlichen Mindestlohn lehne ich ab.
Das heisst, du befürwortest Hungerlöhne, ja?? Also sollen manche Vollzeitbeschäftigte weiterhin zum Amt rennen, um sich ihre Niedriglöhne auf Kosten des Steuerzahlers aufstocken zu lassen?? Die Arbeitgeber schonen, die Arbeitnehmer schinden, gelle?? Nach oben buckeln, nach unten treten, das ist deine Maxime!!


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DIE LINKE

05.08.2013 um 01:27
@phyberoptikk
Ja das von dir gepostete Bild beschreibt das Schweinesystem ziemlich genau


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DIE LINKE

05.08.2013 um 01:37
@phyberoptikk
Und genau folgendes meine ich:
Zitat von phyberoptikkphyberoptikk schrieb:Heute versteht man den Neoliberalismus als Rückbesinnung auf den alten Liberalismus (Raubtierkapitalismus).
Ab da kannst du den Text in die Tonne kloppen. Denn ab da geht es nicht mehr um das wirtschaftstheoretische Konzept des Neoliberalismus, sondern um den inhaltslosen Kampfbegriff, der mit allem gefüllt wird, was einem nicht passt.

Soweit stimmt der Text sogar:
Zitat von phyberoptikkphyberoptikk schrieb:Heute bedeutet der Neoliberalismus die Abkehr von der sozialen Marktwirtschaft und die Renaissance der Liberalismus-Theorien des 19. Jahrhunderts.
Muss man sich mal klarmachen: Da gibt es eine Wirtschaftstheorie, die sich explizit von gerade dem Liberalismus des 19. Jahrhunders abgrenzt und dannen kommen Jahrzehnte später irgendwelche hirntote Knallköpfe daher und deuteln den Begriff um, zu genau dem, was diese Wirtschaftstheorie eigentlich ablehnt. Und da diese Knallköpfe lauter sind als vernünftige Leute mit Ahnung von der Materie, verbreitet sich der Kampfbegriff.

Da bleibt es jedem selbst überlassen, ob die richtige Bedeutung des Begriffs verwenden will, oder ob er wie ein Papagei Kampfbegriffe und Parolen nachgröhlen will. Ich habe mich für ersteres entscheiden.

Denn nein, auch wenn in dem Artikel gefordert wird, dass man diese Idiotie aktzeptieren soll, ich tue es nicht. Die Kampfbegriff-Definition hat alles in allem ein Ausmaß an Stupidität, dem ich nur nach einer Gehirnamputation folgen könnte.
Zitat von phyberoptikkphyberoptikk schrieb:Oder du sagst mir welches Konzept du vertrittst :)
Am ehesten den Ordoliberalismus, würde ich sagen.

Wozu du das allerdings wissen willst, ist mir schleierhaft. Was hat die neoliberale Ausrichtung, der ich persönlich am nächsten stehe, damit zu tun, dass es nicht den Neoliberalismus gibt und damit jegliche Pauschalisierung von grundauf falsch ist.
Zitat von collectivistcollectivist schrieb:Ein System, von dem nur wenige profitieren, ist und bleibt ein menschenverachtendes Scheisssystem, basta!
Ich weiß. Dein Traumsystem ist ein System, dass nur durch ein Übergangssystem erreicht werden kann, das machtgeilen und selbstgerechten Anführern Tür und Tor öffnet.

Da bleibe ich lieber bei dem nicht so perfekten System anstatt ein (auch meiner Meinung nach) perfektes System zu wollen, auf dem Weg zu dem man aber mit der Menschheit so wie sie seit Jahrtausenden ist und wohl auch noch sein wird, scheitern muss.
Zitat von collectivistcollectivist schrieb:Das heisst, du befürwortest Hungerlöhne, ja?? Also sollen manche Vollzeitbeschäftigte weiterhin zum Amt rennen, um sich ihre Niedriglöhne auf Kosten des Steuerzahlers aufstocken zu lassen?? Die Arbeitgeber schonen, die Arbeitnehmer schinden, gelle?? Nach oben buckeln, nach unten treten, das ist deine Maxime!!
Schalt dich nicht ab, lern Lesen und Schreiben.
Letzteres kannst du offensichtlich, mit ersterem hapert es bei dir.
Da ich bereits geschrieben habe, was ich meine (und dass ich Hungerlöhne befürworte kann man da mit entsprechenden Geistesgaben nun wirklich nicht herauslesen), erspare ich mir eine Erklärung, die du doch eh nur genauso nicht lesen bzw. mutwillig fehlinterpretieren würdest.


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DIE LINKE

05.08.2013 um 01:47
Zitat von tristris schrieb: Arbeitsverträge werden zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern beschlossen
Der Arbeitgeber sitzt nunmal am längeren Hebel! Ein einfacher Arbeiter hat meist keine Hoffnung, nen hohen Lohn zu verhandeln, schließlich weiss er, dass die Arbeitsagenturen bei einer Ablehnung des schlechtdotierten Arbeitsangebots die Sozialleistungen sanktionieren und das nutzt das Schwein -pardon- der Arbeitgeber schamlos aus. Ohne diese fast schon faschistischen Sanktionen könnte man ja evtl. noch verhandeln
Zitat von tristris schrieb:Dein Traumsystem ist ein System, dass nur durch ein Übergangssystem erreicht werden kann, das machtgeilen und selbstgerechten Anführern Tür und Tor öffnet.
Nee, ich präferiere die Arbeiterselbstverwaltung, nix Stalinismus und so'n Dreck! Erstaunlich wie du es immer wieder schaffst, den Leuten Dinge in den Mund zu legen, mit denen sie gar nix zu tun haben.
Ich bin für ne mikroökonomische Demokratisierung, davon sind wir aber noch Lichtjahre entfernt


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DIE LINKE

05.08.2013 um 01:58
@collectivist
Der Arbeitgeber sitzt nunmal am längeren Hebel! Ein einfacher Arbeiter hat meist keine Hoffnung, nen hohen Lohn zu verhandeln, schließlich weiss er, dass die Arbeitsagenturen bei einer Ablehnung des schlechtdotierten Arbeitsangebots die Sozialleistungen sanktionieren und das nutzt das Schwein -pardon- Arbeitgeber schamlos aus. Ohne diese fast schon faschistischen Sanktionen könnte man ja evtl. noch verhandeln
Deswegen bin ich dafür, dass die Gewerkschaften ihren Job endlich mal wieder ordentlich machen anstatt die Hände die Hosentasche zu stecken und jegliche Verwantwortung bequem auf den Staat abzuschieben, ganz nach dem Motto: "Mein Job ist es zwar aufzupassen, dass die Milch nicht überkocht, aber ich habe X doch gesagt, dass der das machen soll, also bin ich nicht schuld."
Das traurige ist nur, dass die Gewerkschaften mit der Masche auch noch durchkommen.
Zitat von collectivistcollectivist schrieb:Nee, ich präferiere die Arbeiterselbstverwaltung, nix Stalinismus und so'n Dreck! Erstaunlich wie du es immer wieder schaffst, den Leuten Dinge in den Mund zu legen, mit denen sie gar nix zu tun haben.
Ich bin für ne mikroökonomische Demokratisierung, davon sind wir aber noch Lichtjahre entfernt
Erstaunlich, wie du wieder nicht fähig bist, zu lesen. Ich habe nicht gesagt, dass du den Stalinismus präferierst, sondern dass die Übergangszeit zu dem von dir präferierten System extrem anfällig für Leute wie Stalin ist.

Denn Schlag auf Fall kannst du nichtmal eine Arbeiterselbstverwaltung einführen. Dazu müsstest du erst die entmachten, die aktuell die Produktion verwalten. Dazu bedarf es einer Übergangszeit. Erstmal muss eine entsprechende Gruppe die Macht erlangen, um das umzusetzen. Und das ist nicht gerade wenig an Macht, die diese Gruppe dann in Händen hält. Das weiß man auch davor schon, deswegen werden besagte machtgeile und selbstgerechte Anführer sich an die Spitze dieser Gruppe setzen, sobald es nur halbwegs wahrscheinlich ist, dass die Gruppe Erfolg haben könnte. Sicher, anfangs gibt es auch noch die Idealisten, denen es wirklich nur um das eigentliche Ziel geht. Aber die Geschichte der Menschheit hat gezeigt, dass reine Idealisten von den Skurpellosen untergebuttert werden.

Und dieses Problem hast du bei jedem System, zu dessen "Fertigstellung" es einer gewissen Übergangszeit bedarf. Und dieses problem wird auch weiterhin bestehen, solange nicht ein Blitz vom Himmel fährt und alle Menschen ausnahmslos nett sind.


Aber darf ich fragen, wie ich das "wie du es immer schaffst..." auffassen darf? Bisher bist es ausschließlich du, der Dinge in Texte interpretiert, die garnicht drinstehen.


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DIE LINKE

05.08.2013 um 02:03
@tris

Für mich ist es jedenfalls nichts ;) das was ich bis jetzt so rausgeselen habe, auch bei wiki...ich tu mich da schwer etwas positives abzugewinnen.

Markt statt Politk, so hört sich das für mich an. Etwas was ich auf keinen Fall befürworten würde. Aber vielleicht verswtehe ich es falsch, oder du verstehst unter dem Begriff etwas wofür er heutzutage einfach nicht mehr steht ^^

Hier noch etwas dazu, von einer (hoffentlich) seriösen Seite.
Zentral für alle neoliberalen Argumentationen ist die Annahme, dass Markt und Wettbewerb trotz ihrer Unfähigkeit, für maximalen Wohlstand zu sorgen, immer noch besser seien als Politik und demokratische Entscheidungen. Nicht Demokratie, nicht Wahlen sollen über die Zukunft der Gesellschaft entscheiden, allein der Markt soll dieses noch tun. Vorher muss mensch ihn nur noch von den "Fesseln der staatlichen Bürokratie" sowie ggf. den "Fesseln der Politik" befreien
Keinesfalls darf der Staat durch Steuergesetze oder ähnliches in die Einkommensverteilung eingreifen: Eine Umverteilung der Einkommen ist vollkommen zu unterlassen. Jeder und jede hat (einzig), was er oder sie verdient. Wer arm ist, ist selbst hierfür verantwortlich – und würde der Staat Arbeitlose unterstützen, würden diese somit nur zur Faulheit motiviert.
http://www.studis-online.de/HoPo/art-503-neoliberalismus.php (Archiv-Version vom 19.07.2012)


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