Was haltet ihr von Atomkraftwerken?

@ohmeingott2

ja - nomen est omen- oh mein gott2 - was wäre wenn die akw`s vom netz gegen - -

tja - dann haben wir eben keinen strom - kenne genug, die "abgeklemmt" davon leben müssen - und ich kenne genug leute, die bewusst ihr licht auslassen - - das dumme ist nur, dass sie trotzdem sie jahre sparen nicht weniger kosten haben . .

schön, wenn jetzt die firmen weniger strom brauchen - das beste was passieren kann - weiter so . . .

Es gibt übrigens weltweit noch kein einziges AKW, das in Betrieb war, dass abgebaut und entsorgt wurde. Still strahlt der Altreaktor.

Aber bitte: Wir haben ja die Asse. Super sicher für die nächsten Jahrtausende. Funny how time flies!

das abgebaut - mit einem "s".

@Doors
Doch...Grundremmingen ist wieder grüne Wiese

Solange man nicht weiß, wie man radioaktiven Müll sicher für die nächsten 100 000 Jahre entsorgen kann, sollte man besser auch erst gar keinen produzieren !

Was hatte man uns vor 20 Jahren gesagt? Die Einlagerung von Atommüll in Salzstöcke sei sicher ! - Und was beweist uns die Asse? Genau das Gegenteil !

Aber auf die Atomkraftgegner will ja keiner hören...

Wie war das mit dem größten anzunehmenden Unfall? Angeblich komme sowas nur alle 10.000 Jahre einmal vor... Tschernobyl hat uns schonmal den ersten Supergau beschert. Da war die Atomkraftnutzung noch keine 10.000 Jahre alt... Und Harrysburg war nahe dran, ein paar Jährchen vorher...

Und Windscale ein paar Jahre davor...und nun Temelin am laufenden Band

Der Gau ist dabei allerdings ein Begriff, der im Lauf der Zeit immer etwas anderes bezeichnet....während frühere Reaktoren zumindest nicht in einer Kernexplosion enden konnten, aber sehr wohl der Kern schmelzen konnte, ist in den heutigen Leichtwasserreaktoren auch das nicht mehr möglich.

Das liegt an einem grundlegend anderen Konstruktionsprinzip. Als Kühlung und Moderator gleichzeitig wird Wasser verwendet.....fallen alle Sicherungen aus und die Kerntemperatur steigt zu stark an , verdampft die Kühlflüssigkeit. Das ist zwar an sich schlecht, allerdings fehlt dann auch der Moderator, der ausreichend Neutronen abbremst um sie der Kettenreaktion zugänglich zu machen...mit anderen Worten: auch so erstirbt die Kettenreaktion sofort.

Das heute schlimmste besteht also darin, dass entweder radioaktives Gas austritt, oder eine Knallgasexplosion Teile der Betonummantelung zerstört..

Ich finde auch die Berichterstattung sehr einseitig: Während jeder kleine "Störfall" wie ein ausgefallener Trafo etc. bei AKW´s sofort Einzug in die Medien hält, wird völlig unerwähnt gelassen, dass solche Probleme auch zum Alltag aller konventioneller Kraftwerke gehören...

Bei Atomkraftwerken ist aber das Sicherheitsrisiko um einiges Größer als bei konventionellen Kraftwerken. Wenn in einem AKW ein Brand entsteht, auch wenn es nur ein durchgeschmorter Trafo ist, dann kann das wesentlich schlimmere Folgen nach sich ziehen als wenn zB. in einem Kohlekraftwerk ein Trafo durchschmort...

Und wenn sich bei besonders alten AKW´s die Störfälle allmählich häufen, dann sollte man schon darüber nachdenken ob es sinnvoll ist, diese nicht besser vom Netz zu nehmen. Bei einem alten Fahrzeug, wo alle Nase lang Reparaturen anstehen, wird man sich irgendwann dazu entschließen: Verschrotten und ein neues kaufen ist billiger als laufend reparieren zu lassen.

Viele Störfälle in AKW´s gelangen gar nicht an die Öffentlichkeit und wenn es dann doch schonmal heißt, hier sei Radioaktivität ausgetreten, heißt es immer: Für die Bevölkerung besteht keine Gefahr... Ich würde es ja gerne glauben, aber wenn erst versucht wird zu vertuschen und dann wenn es nicht mehr geht immer nur beschwichtigt wird, es bestehe keine Gefahr, dann wirkt das eher unglaubwürdig.

Und wie schon gleich zu Anfang: Das Abfallproblem ist nach wie vor nicht gelöst !

Wir haben es mit teils hochradioaktiven Stoffen zutun, die mehrere hunderttausend Jahre lang strahlen ! Wer so brisante Abfälle laufend produziert und den nächsten X-Generationen als Erbe aufbürdet, der sollte auch eine Lösung allmählich mal erarbeitet haben, wohin damit?

Strahlender Giftmüll
Karlsruher AKW-Abfälle sollen verglast werden. Doch die Entsorgung verzögert sich und kostet Milliarden
Von Reimar Paul

In Karlsruhe lagert eine der gefährlichsten Hinterlassenschaften der deutschen Atomforschung. 500 Kilogramm hoch angereichertes Uran, fast 17 Kilogramm Plutonium, aufgelöst in etwa 60000 Litern Salpetersäure. Das Gebräu strahlt extrem.

Das baden-württembergische Umweltministerium läßt derzeit noch einmal durch Gutachter den Betriebsbereich prüfen, in dem die hochradioaktive Brühe verglast wird. »Nach über zehn Jahren kommt es auf ein paar Wochen auch nicht mehr an«, sagte ein Ministeriumssprecher. Das Umweltministerium geht davon aus, daß die Verglasung nun Ende Juli starten kann.

also wundern wir uns nicht, wenn wir höhere stromgebühren zahlen müssen, um dieses wahnsinn ermöglichen zu können - - nicht mehr nur strom ist teuer, sondern wir zahlen für den entstehenden müll - weiter so atomkraftfreunde. . . .

hier zum nachlesen http://www.jungewelt.de/2009/07-20/047.php

@kiki1962

Im von dir verlinkten Artikel finden sich zwar recht große Zahlen, aber interessanter ist doch der Preis der kWh. Der liegt für Atomstrom nun einmal bei nur etwa 3-4 Cent, während Windstrom bei etwa 9 Cent und Solarstrom je nach Anlage bei 20-40 Cent Erzeugungskosten je kWh liegt. Steigende Strompreise auf Atomkraftwerke zurückzuführen halte ich daher für etwas naiv.

Aber ich bin nach wie vor offen für ein finanzierbares Gesamtkonzept alternativer Energieformen, welches es schafft die komplette Last des Stromnetzes bereit zu stellen und dafür nicht extrem große Flächen in Mondlandschaften verwandelt. Bis dahin hab ich persönlich wenig Probleme mit AKW´s

@annabea
wenn wir als kunden diese entsorgung zahlen, die nicht nur paar tausend euro ausmachen - bleibt dieser strom nicht mehr günstig .. . .

annabea schrieb: Der liegt für Atomstrom nun einmal bei nur etwa 3-4 Cent,

Dir saollte auch klar sein das dies nicht der Presi ist den der Bürger zahlt. Da fehlt das ganze Geld das über die Steuern in die Atomwirtschaft gesteckt wird und das in der Stromrechnung nicht auftaucht.

@UffTaTa

Entscheidend für den Strompreis ist der Erzeugungspreis aller Kraftwerke im Netz + Gewinnspanne für die Energieunternehmen. Da Strom aus AKW´s nur etwa 30% des Bedarfs in Deutschland ausmacht, zahlt man natürlich mehr!!

Ich bin sehr gespannt auf Desertec, zumal das nach nem recht vernünftigen Konzept aussieht. Wir dürfen mitfiebern, wie sich das entwickelt und ob die Kosten nicht explodieren! Aber wenigstens ist der Anfang gemacht. Sehr gespannt darf man auch bleiben, was sich in den nächsten Jahren in der Fusionsforschung tut, ich freu mich auf ITER und dessen Ergebnisse.

... und ich freu mich auf eine strahlende Zukunft :D

@UffTaTa
oh - dies wird kein günstiger strom - keine sorge - und afrika braucht glaube ich selbst mehr strom . .. und wir beuten schon wieder aus . . .

@kiki1962

Da geb ich dir ja Recht Kiki, aber worin siehst du die Alternative?

@annabea
wie es schon einige kleine orte selbst tun: sich selbst versorgen mit biogas anlagen, solarzellen auf den dächern . . .

und was übrig bleibt speißt man ins netz .... unsere stadt mit 7000 einwohnern könnte locker solch ein projekt starten - -

Das funktioniert alles im Kleinen, aber ob Städte wie Berlin so versorgt werden können?
Deutschland benötigt im Jahr etwas über 600 TWh Energie, wir brauchen also Kraftwerke die im Schnitt 68.5 GW Leistung insgesamt bereit stellen können. Darin enthalten sind noch nicht Überlegungen zu Spitzen- und Basislast sowie Energiespeicher. Ein Umsteigen ist zwar sicher auf Dauer möglich (man berechne nebenbei mal bitte den Platzbedarf ;) ), aber man darf nicht vergessen, dass dazu auch Unmengen an Pumpspeicherwerken etc. gehören. Die Kosten und der Platzbedarf hierfür dürften jeden vorstellbaren Rahmen sprengen...