Was haltet ihr von Atomkraftwerken?

Auch wenn ich das ganze immernoch für Propaganda halte - die Regierung tut tatsächlich mal etwas. Die sieben ältesten deutschen Atommeiler werden wohl in Kürze für das dreimonatige Moratorium vom Netz genommen.

Derzeit wird davon geredet, sie gar nicht wieder ans Netz zurück zu nehmen, aber das glaube ich erst, wenn es wirklich soweit ist... Abwarten..

Quelle:

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,751039,00.html (Archiv-Version vom 16.03.2011)

Nun ich denke bei allen Dingen sollte man nicht "Kurzschlusshandlungen" vollziehen, weil Otto Normal Bürger Panik schiebt

Denn was mir oft Auffält die lezten Tage das Panik durch Unwissenheit entsteht als auch durch die Medien geschürt wird.

@Fedaykin

du sprichst genau das Richtige an. Es muss aber für beide Seiten gelten.

Es sollte einerseits der "kühle" und emotionsfreie Verstand einsetzen


Im Gegenzug sollte aber daraus nicht wieder ein wirtschaftlich / politisches strategieren werden.


1.) d.h. zur Ernsthaftigkeitsunterstreichen müssen ausgewählte Meiler sofort vom Netz gehen
(max. soviel Leistung, dass wir nicht das Problem nur Verlagern)


2.) Der Ausstieg muss jetzt ohne wenn und aber beschleunigt und endgültig vollzogen werden.
Hierzu ist ein komplett neues Konzept unabdingbar. Das bisherige Marschroute ist dafür
nicht geeignet. Als neue mittelfristige Brücke muss halt auch vermehrt auf Braunkohle ect.
gesetzt werden. Aktuell muss leider die CO2-Senkung hinten angestellt werden.

MajorNeese schrieb:Alle meckern über die Atomkraft aber niemand will bei Kerzenschein sitzen oder?

Also wenn ich ehrlich bin sitze ich lieber in Deutschland beim Kerzenschein als in Japan.

@bit
Keine Frage ich sicher auch...

Aber benutzt du nicht grad deinen Rechner?

Ich will gar nicht wissen wie die Energiepreise steigen werden.
Das wird noch lustig in der Zukunft...
Dann ist das Gejammer nämlich auch wieder gross.

@Fedaykin

zudem was mich etwas nervt, bis jetzt hat man nichts zum Thema Endlagerung geäußert, wenn die abgeschaltet werden, wo dann die alten Brennstäbe hin sollen. Und ich finde diese Frage ist in der Vergangenheit genauso weggeschoben worden, wie die Frage um die Sicherheit der alten AKW´s !

Bin mal gespannt ob das Thema "Wie sicher ist die bisherige Endlagerung ?" auch noch mal auf den Tisch kommt !

Für interessierte .. hier könnt ihr Euch einen Bauplan für ein Atomkraftwerk aus Papier saugen .. sogar mit Schnittmuster.

http://www.lino-modellbau.ch/app/download/4903688011/EPR-cardmodel-800-scale-lores.pdf?t=1297194252

Denke wäre eh an der Zeit lebbare Modelle für ein verantwortliches Energiemanagment zu gestalten !

Auf so manches würde ich verzichten können...denke ich mal wenns dafür vernünftige Alternativen gäbe. Bin auch am überlegen meine Beleuchtungselektronik langsam auf LED umzustellen, von den Energiesparlampen bin ich nicht überzeugt, weil die ja giftige Gase enthalten die diese Dinger auch wieder zu Problemmüll werden lassen !

Was in der Diskussion, neben dem Thema "Endlager" auch fehlt, ist die Diskussion über alternative Techniken für Atomkraftwerke. Es gibt ja nicht nur Siede/Druckwasserreaktoren. Es gibt auch tolle Konzepte wie z.B. Laufwellenreaktor oder Flüssigsalzreaktor. Gerade der letztere ist inheränt sicher, drucklos und vor allem, der Reaktor kommt mit Natururan aus und verbrennt den Brennstoff wirklich vollständig und nicht nur zum kleineren Teil wie die aktuellen Reaktoren.

Das bedeutet dann: Keine Anreicherung, keine Brennstoffwiederaufbereitung, keine Plutoniumwirtschaft, keine großen Endlager und dabei tausendfache Verlängerung der Brennstoffverfügbarkeit. Aber das es eben keine Wiederaufbereitung abgebrannter Brennstoffe benötigt, verdienen die Konzerne auch weniger. Den die Wiederaufbereitung ist nun mal richtig teuer und damit wird auch richtig Geld verdient.

Kurzum, ich bin gegen Atomkraft wie es aktuell gehandhabt wird. Das bedeutet aber nicht das es keine atomare Alternativen gibt, sie müssen nur ergriffen werden.

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Wikipedia: Flüssigsalzreaktor

Flüssigsalzreaktoren (Molten Salt Reactor) sind Kernreaktoren, bei denen geschmolzenes Salz als Kühlmittel wirkt. Bei diesem Reaktortyp ist der Kernbrennstoff selbst flüssig und als Salz (z.B. Urantetrafluorid) gleichmäßig auf das gesamte Kühlmittelvolumen ausgebreitet. Als Moderator wird Graphit eingesetzt. Der Prototyp des Flüssigsalzreaktors wurde 1954 im Rahmen eines US-amerikanischen Forschungsprojektes gebaut, das das Ziel hatte einen nuklear getriebenen Langstreckenbomber zu bauen.

Durch eine bessere Neutronenausbeute, bedingt durch das häufige Entfernen von neutronenabsorbierenden Spaltprodukten aus dem Reaktor, kann ein Flüssigsalzreaktor auch als Brutreaktor Verwendung finden und so, einmal mit einer geringen Menge Kernbrennstoff in Gang gesetzt, nur mit nicht spaltbaren Isotopen, wie zum Beispiel Thorium-232 betrieben werden.

Abgesehen von einigen wenigen Forschungsreaktoren wurden keine (kommerziellen) Kraftwerke gebaut und trotz der Vorteile von Flüssigsalzreaktoren sind sie heutzutage praktisch bedeutungslos. Sie werden allerdings im Rahmen des Generation IV International Forums für zukünftige Kernkraftwerke untersucht.

@UffTaTa
Meine Rede, wenn du dich daran erinnern kannst. (Flüssigfluorid-Thorium-Reaktor)

MajorNeese schrieb:Aber benutzt du nicht grad deinen Rechner?

Nicht mehr lange, weil das KKW Stade schon längst geschlossen ist, Krümmel dauernd Störfälle hat und nun will Merkel auch noch Brunsbüttel und Unterweser abschalten. Dann hängt der ganze Norden nur noch an Brokdorf.
Wenn ich mich die nächsten 3 Monate hier nicht melde weist du woran es liegt. Wenn ich mich aber trotzdem bemerkbar mach können wir die alten Dinger ruhig aus lassen.



Greenpeace Deutschland
In eigener Sache: Wir haben eine 6fache Beanspruchung von dem, was unsere Server max. leisten. Das bedeuetet leider auch, dass wir aus Kapazitätsgründen nicht auf alle eurer Fragen eingehen können. Bitte habt Verständnis dafür :-) Wir tun alles um euch mit Infos zu versorgen!

Greenpeace wohnt in Hamburg. Das wäre doch die Gelegenheit denen mal den Saft abzudrehen.

Ich verstehe den ganzen Hype nicht.
Tsunami und Erdbeben in der Stärke wird es hier niemals geben, und alle anderen Risiken (ich finde das Problem der Endlagerung in unseren Regionen zB viel gefährlicher) waren auch vor den Ereignissen in Japan bereits bekannt....


Naja mir als Betreiber mehrerer Photovoltaikanlagen solls egal sein, bekomme ich halt demnächst 2 Euro pro Kilowattstunde Muahahaha.....

@UffTaTa

Klingt nett, leide wurde aber duch ein ständiges hin und her sich eh von der Atomkraft abgewand und damit auch Zukünfige Technik ( BRD war ziemlich gut in Atomtechnik) nicht wirklich mehr weiterentwickelt.

Es liegt vielleicht auch daran das alles was mit Atom zu tun hat pauschal als Böse und nogo bezeichnet wird.

@Fedaykin

du bist pro Atomkraftwerke ?

würdest du in der nähe einer solchen Anlage wohnen, also so max 1 km ?
obwohl wenn es kommt dann ist die Entfernung 1 km oder mehr nicht so relevant.

@Fedaykin
Mit der KFA Jülich waren wir Deutschen führend in der Kernforschung und hatten schon lange viel sicherere und effizientere Reaktoren in Planung. Mit dem Atomausstieg wurden alle Pläne verkauft. Die meisten nach Frankreich.
Dann wird halt bald der Atomstrom teuer von da importiert (Wobei er günstiger als erneuerbare Energie sein wird)
Wir hatten die Technik und haben alles vergeigt.

@UffTaTa

Gerade dieser Abschnitt liest sich sehr vielversprechend, da wohl auch die Endlagerproblematik entschärft - nicht gelöst - aber entschärft würde. Wikipedia: Flüssigsalzreaktor#Thorium als Brennstoff

Jedoch wird das wohl ein Wunschdenken bleiben, in Zukunft neue Arten der Kerntechnik nutzen zu können, da man gleich mehrere Positionen gegen sich hat. Die heutige Atomlobby, die das wohl teuer zu stehen käme (auch wenn's sich langfristig wohl auch lohnen könnte), die Bürger, die Atomenergie prinzipiell ablehnen, ohne sich mit der Materie auseinandergesetzt zu haben und letztendlich die Politik, die auf der Anti-Atom-Welle mitschwimmen wird.

Dass das, kombiniert mit regenerativen Energien sicher zukunftsfähig wäre, ist von dem her wohl egal. :|

@Ilian
@Foss

Naja, hat wohl auch Schattenseiten. Was in dem Wiki-Artikel nur in einem Nebensatz zur Rede kommt, ist das dieser Reaktortyp eine "eingebaute" Wiederaufbereitungsanlage für das Flüssogsalz benötigt welches die Splatprodukte aus dem Kreislauf abzieht bzw. das Protactinium-233 abzieht und zwischenlagewrt. Kurzum, also eine komplexe atomar-chemische Fabrik. Das ist "eingebaut" immer noch besser als 1000km entfernt (Transportproblematik) und erzeugt wohl auch erheblich weniger radioaktive Abfälle als die aktuellen Säurebäder für die radioaktivem Oxide, ich gehe aber nicht davon aus das dies so ohne Gefahren ist wie man mangels Information meinen könnte.

Der Unfall in dem japanischen Atomkraftwerk Fukushima hat nach Einschätzung aus Frankreich die zweithöchste Stufe in der Internationalen Bewertungsskala (INES).
Die verbliebenen 50 Mitarbeiter der Betreiberfirma Tepco müssten demnach abgezogen werden weil die radioaktive Belastung in den Kontrollräumen zu hoch wird.

Dann haben wir 6 unkontrollierte Reaktoren.

Ich denke im schlimmsten Falle werden denen die Reaktoren 1,2 und 3 um die Ohren fliegen....
Was natürlich schlimm genug ist ;)

@UffTaTa
Ohne Risiko ist nichts, der Artikel liest sich zweifelsfrei gut, wie es real aussieht kann man als Laie wohl nicht bewerten.
Wenn man das aber dahingehend betrachtet, dass Kernenergie eine Brücke zur erneuerbaren Energiegewinnung darstellt und man bereits 50 Jahre an dieser Brücke baut, sollte man doch eigentlich heutzutage die Baumaterialien erneuern. Auf jeden Fall wäre es besser, gleich auszusteigen, das ist aber leider nicht möglich. Man könnte aber wohl das Risiko senken, was wünschenswert ist.
Allein die Tatsache, dass die Endlagerpoblematik, eine der massivsten Problematiken überhaupt, teilweise entschärft würde, ist es das doch schon wert.
Dann ein besserer Wirkungsgrad, was bedeutete, dass man per sé weniger Kraftwerke bräuchte (vorausgesetzt man fortscht), ergo weniger Gefahrenquellen hätte.