Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

@eckhart
Sein Haus zu stürmen und den Kapitalisten zu verdreschen,
ist heutzugage auch nicht die richtige Art, da gibt es andere
Möglichkeiten, z.B. die, die Arbeit zu verweigern, bis die
Forderungen durchgesetzt sind.

Hilft jedoch nicht immer, da meist keine Einigkeit besteht,
es immer wieder Streikbrecher und arbeitswillige Ersatz-Ausländer
geben wird

Das Einfachste wäre eine neue Regierung mit reformierten
Gesetzen, aber das Naheliegendste ist meist in weiter Ferne
- wenn auch nicht utopisch.

Du meinst die verrosteten Bleche.
Oder die deutschen Adressen, die nur aus Briefkästen ausländischer Ltd's mit deutschen "Geschäftsführern" bestehen ?

Erst heite früh wollte wieder so eine Ltd telefonisch meine Bankdaten mit mir "abgleichen" ...

ramisha schrieb:Sein Haus zu stürmen und den Kapitalisten

... Erst mal finden !

Nicht jeder vermeintlich oder tatsächlich Reiche ist ein Kapitalist.

Die ganze Sache ist nicht mehr zuordenbar, sondern gründlichst anonymisiert !

ramisha schrieb:Das Einfachste wäre eine neue Regierung mit reformierten
Gesetzen

Schon bis zum Erbrechen durchdiskutiert.
Machen wir morgen !

@eckhart
"Nee, ich will ja gar nicht sein Haus finden,
dafür weiß ich, wo seine Fabrik ist,
nämlich da, wo ich für einen Hungerlohn arbeite."

(Steht in Gänsefüßchen, weil nicht ICH das sage!)

@eckhart
Sag mir, um wieviel Uhr - ich bin dabei.

ramisha schrieb:dafür weiß ich, wo seine Fabrik ist,
nämlich da, wo ich für einen Hungerlohn arbeite."

Verstehe !
Aber damit kann man herzlich wenig anfangen.
Man weiß nicht, wohin mit seinem Protest.
Streikt man, oder arbeitet man nach Vorschrift, droht die Verlagerung der Arbeitsplätze.
Aus Angst verhält man sich, wie es tagtäglich zu beobachten ist,
man tröstet sich mit Fußball und Bier - Panem et circenses.

ramisha schrieb:Sag mir, um wieviel Uhr - ich bin dabei.

Weiß nicht. Interessiere mich kaum für Fußball und trinke kaum Alkohol.

@eckhart
Nehmen wir doch mal an, alle Arbeiter bei Siemens streiken,
blockieren ihre Arbeitsplätze, lassen keinen Ersatzmann zu.

@kiki1962
wer sagte das: "Alle Räder stehen still, wenn dein starker Arm es will!"?
War das Lenin? *ich nicht weiß*

ramisha schrieb:Nehmen wir doch mal an, alle Arbeiter bei Siemens streiken,
blockieren ihre Arbeitsplätze, lassen keinen Ersatzmann zu.

In Deutschland undenkbar. Lenin ist lange her.

Was zerbreche ich mir eigentlich den Kopf, im Grunde bin ich
ja gar nicht betroffen.

Aber betroffen macht mich diese Hilf- und Aussichtslosigkeit.

Mann der Arbeit, aufgewacht! Und erkenne deine Macht! Alle Räder stehen still,
wenn dein starker Arm es will ...“ – stammt aus einem alten Lied der
Arbeiterbewegung
https://www.youtube.com/watch?v=_lxIgrpmLDg

dies als info für @ramisha
und jene dies interessiert

@kiki1962
Dank Dir!

@ramisha
yo - man kann die räder in bewegung halten - aber auch ausbremsen -

die geschichte der ausbeutung und unterdrückung ist eine leidensgeschichte und wie wir sehen auch im alter der wissenschaft und technik und des fortschritts und der menschenrechte bleibt es so bestehen

schockierend, dass trotz aller errungenschaften, die dem menschen dienen und nützen könnten es ein großes maß an armut gibt

kiki1962 schrieb:yo - man kann die räder in bewegung halten - aber auch ausbremsen -

die geschichte der ausbeutung und unterdrückung ist eine leidensgeschichte und wie wir sehen auch im alter der wissenschaft und technik und des fortschritts und der menschenrechte bleibt es so bestehen

schockierend, dass trotz aller errungenschaften, die dem menschen dienen und nützen könnten es ein großes maß an armut gibt

In einer demokratischen Welt ist Kapitalismus nur Unterdrückung wenn es von der Mehrheit abgelehnt wird. Das ist nicht der Fall. Nach derzeitigem Stand der Dinge, müsstet ihr die Abkehr vom Kapitalismus GEGEN den Willen der Mehrheit bzw. des Volkes durchsetzen, was nicht die Kapitalisten sondern EUCH zu den Unterdrückern machen würde.

Ausbeutung hingegen ist ein höchst relativer Begriff. Solange keine automatischen Selbstversorgenden Fabriken für alle unsere Grundbedürfnisse sorgen, wird "zum Wohle der Gesellschaft" immer irgendjemand "ausgebeutet".

Die Frage muss sein ob das Ganze auf einer freiwilligen Willensentscheidung beruht. Da das sicher mehrheitlich der Fall ist, bezweifele ich das man pauschal von Ausbeutung sprechen kann.

Sicherlich hat der Kapitalismus gravierende Schwächen. Beispielsweise die Tatsache das die Zukunft von Kindern zum Großen Teil vom Finanziellen Potenzial ihrer Eltern abhängt. Sicherlich gehören dieser Umstand und einige andere Dinge dringend reformiert.

Für die Misere verantwortlich ist er allerdings nicht. Die menschliche Natur ist es die dafür verantwortlich ist. Der Kapitalismus war nur das System was innerhalb der menschlichen Gesellschaft am konkurrenzfähigsten war.

Um den Kapitalismus als Ganzes zu überwinden müsste man der Gesellschaft ein System anbieten das den Kapitalsimus im Wettbewerb bezwingt.

Dazu müsste man also ein System anbieten das mehr Wohlstand generiert. Sowas gibt es derzeit nicht.

Solange bis es sowas gibt ist es unmöglich den Kapitalismus zu überwinden.
ABER:
Man kann ihn verändern. Das was den Kapitalismus unfair macht ist eigentlich das Ungleichgewicht in den Umverteilungssystemen. Daran kann man was ändern.
Grundeinkommen, Abschaffung des Schuldgeldes, und ein paar andere Dinge. Das sind Dinge die durchsetzbar sind... Die Abkehr vom Kapitalismus ist es nicht.

interpreter schrieb:Nach derzeitigem Stand der Dinge, müsstet ihr die Abkehr vom Kapitalismus GEGEN den Willen der Mehrheit bzw. des Volkes durchsetzen, was nicht die Kapitalisten sondern EUCH zu den Unterdrückern machen würde.

So ist es leider ! Deshalb halte ich ja auch nichts davon. Der Kapitalismus muss von sich aus crashen.

interpreter schrieb:Um den Kapitalismus als Ganzes zu überwinden müsste man der Gesellschaft ein System anbieten das den Kapitalsimus im Wettbewerb bezwingt.

Das System gibt es bereits, doch es entspricht nicht dem, was wir wollen.
Es ist das System der KP Chinas.
Der Wettbewerb mit diesem System bedeutet heute schon für die Arbeiterklasse global ein Desaster.
Doch auch die Eliten werden noch ganz schön dumm aus der Wäsche gucken.

interpreter schrieb:Dazu müsste man also ein System anbieten das mehr Wohlstand generiert. Sowas gibt es derzeit nicht.

Damit bin ich gar nicht einverstanden (Du meinst es aber bestimmt auch nicht so).

Ich meine, wir bräuchten ein System,
welches die Ressourcen der Welt gerecht verteilt und verhindert,
dass die durch die unterschiedliche Leistungsfähigkeit der Individuen entstehende Ungleichverteilung
(bis hierher ist alles OK) nicht ins Uferlose wachsen lässt,
denn das ist nicht OK und Ursache allen Übels !

Man muss sich vergegenwärtigen, dass "uferlos" jetzt bereits heißt,
dass die weltweiten "Vermögen",
derentwillen wir den Rücken krümmen, gar nicht mehr mit Waren und Leistungen hinterlegt sind.
Diese "Vermögen" kommen ganz ehrlich gesagt, gar niemandem mehr zu gute.
Diese "Vermögen" wachsen im Prinzip durch Zinsesverzinsung ins Uferlose (mathematisch: "exponentiell, besser überexponentell ins Chaos").
Die Zinseszinszahler sind wir. (Staatsverschuldung)
Uns erdrückt eine Zinslast eines im Prinzip nicht vorhandenen Vermögens, welches niemandem mehr etwas nützt.
Eigentlich der klassische Fall für einen notwendigen Reset.

interpreter schrieb:Man kann ihn verändern. Das was den Kapitalismus unfair macht ist eigentlich das Ungleichgewicht in den Umverteilungssystemen. Daran kann man was ändern.
Grundeinkommen, Abschaffung des Schuldgeldes, und ein paar andere Dinge. Das sind Dinge die durchsetzbar sind... Die Abkehr vom Kapitalismus ist es nicht.

es wurden zig debatten über ethik in der wirtschaft geführt - verantwortlichkeiten für arbeitnehmer, für regionen in denen unternehmen tätig sind usw. usf.

die realität sieht anders aus - man kommt baut auf - dann zieht man weiter - hinterlassen wird oft ein ökolog, chaos und den menschen geht es - ob die firma nun da war oder nicht - auch nicht besser

es geht um gewinne, um das bedienen der geldgeber, das zurückzahlen von krediten

eine frage habe ich noch: die firmen, die ihre leute in kurzarbeit schickten - zahlen die das geld an den staat wieder zurück, wenn die bücher wieder voll aufträgen sind?

oder ist der "gewinn" schon wieder verschleudert . . .

@eckhart

Das Zinsgeld ist aber nicht die Essenz des Kapitalismus. Es lässt sich innerhalb eines kapitalistischen Systems ersetzen. Beispielsweise indem man die Schöpfung von Geld und die Vernichtung von Geld einfach durch andere Mechanismen vornihmt.

Das mit einem Progressiv steigendem Grundeinkommen kombiniert und die Armut ist überwunden ohne auf die Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit eines kapitalistischen Systems zu verzichten. Heißt, das Ganze würde wahrscheinlich von selbst wachsen und müsste nicht mit Waffengewalt durchgesetzt werden.

interpreter schrieb:Das mit einem Progressiv steigendem Grundeinkommen kombiniert und die Armut ist überwunden ohne auf die Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit eines kapitalistischen Systems zu verzichten. Heißt, das Ganze würde wahrscheinlich von selbst wachsen und müsste nicht mit Waffengewalt durchgesetzt werden.

Wir haben unzählige Wirtschaftsinstitute und Denkfabriken.
Warum tuts der Kapitalismus dann nicht einfach ?
Das ist doch gar kein Problem.
So sehe ich es.

@interpreter

interpreter schrieb:Beispielsweise indem man die Schöpfung von Geld und die Vernichtung von Geld einfach durch andere Mechanismen vornihmt.

Wenn ich das richtig sehe, sind bereits Verpflichtungen mit 30jähriger Laufzeit eingegangen worden....Das lässt sich nicht so mir nix dir nix ändern-bzw annulieren-denn die Bedienung dieser Verpflichtungen ist wiederum nur über neue Verpflichtungen möglich.
Außerdem-weshalb sollte man ein derartig bequemes Versklavungssystem abschaffen?

Schulden schlagen keine Wunde-am bezahlen geht der Mensch zugrunde!