Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

tris schrieb:Aber immer wieder schön zu sehen, wenn Wohlstand als Selbstverständlichkeit angesehen wird, für die gefälligst irgendjemand zu garantieren hat.

Da wären wir wieder bei deiner Aussage:

tris schrieb:Dafür, dass diese 90 % keinen Vorteil haben, geht es ihnen aber in den USA aber vergleichsweise ziehmlich gut.

Du kannst es natürlich auch mit Afghanistan, Somalia vergleichen, dann hast du recht.

Aber ich denke das ist nicht der Anspruch den die Menschen in den USA haben. Wenn ärztliche Versorgung für jeden, unabhängig vom Vermögen, ein Luxus ist, dann hast du recht.

Solidarität ist wohl mit dem amerikanischen Patriotismus nicht vereinbar oder? Aber solange alles gut läuft und man noch nen Funken Hoffnung hat, auch mal zu den Reichen zu gehören, solange verschließt man wohl die Augen.

@dasGoldeneKalb

dasGoldeneKalb schrieb:Mir scheint, ihr beide seid nicht auf der Ebene der abstraktion von den Gegebenheiten des Systems, wie ich es bin.

Nein, in einer Traumwelt leben wir noch nicht.

dasGoldeneKalb schrieb:eine Funktion von x als Ausgangspunkt der Produktion

Was? Wie stellst du dir das vor? Eine Produktionsfunktion für die gesamte Volkswirtschaft? :D Und x ist dann die Ausbringungsmenge von einfach allem? :D

dasGoldeneKalb schrieb:im Kapitalismus die Immaterialität des geldes

Und im Sozialismus gab es keine Geld? :D

Und was ist diese "Funktion des Menschen"? Gib es zu, du hast einen Textgenerator programmiert und probierst ihn gerade an uns aus ^^.

@insideman

tris schrieb:
Aber immer wieder schön zu sehen, wenn Wohlstand als Selbstverständlichkeit angesehen wird, für die gefälligst irgendjemand zu garantieren hat.



Da wären wir wieder bei deiner Aussage:


Dafür, dass diese 90 % keinen Vorteil haben, geht es ihnen aber in den USA aber vergleichsweise ziehmlich gut.

Du kannst es natürlich auch mit Afghanistan, Somalia vergleichen, dann hast du recht.

Aber ich denke das ist nicht der Anspruch den die Menschen in den USA haben. Wenn ärztliche Versorgung für jeden, unabhängig vom Vermögen, ein Luxus ist, dann hast du recht.

Solidarität ist wohl mit dem amerikanischen Patriotismus nicht vereinbar oder? Aber solange alles gut läuft und man noch nen Funken Hoffnung hat, auch mal zu den Reichen zu gehören, solange verschließt man wohl die Augen.

Hat dann aber alles nichts mehr mit dem Kapitalismus zu tun. Bestenfalls mit der US-amerikanischen Ausprägung. Und selbst mit der fährt man ja offensichtlich noch besser als bei anderen Systemen.

Es geht hier um den Unrealismus des Kapitalismus und noch einmal: Produktion in der BWL ist eine Funktion des Geldes. Und Materie ist im kapitalstischen System zugleich eine Funktion des Geldes, da man Produktionsmittel kaufen kann. Beides widerspricht einander, denn dann sind input und output beidersam gleichsam aus Geld entstanden, was nicht geht, weswegen der Idealismus des Kapitalismus in der Verwertung von Nichts zu nichts basiert und tatsächlich: es ist nur zufall, dass Kapitalismus funktioniert, denn keines seiner mathematischen Formeln basiert auf etwas, was es gibt.

Richtig wäre es, die Materie als eine Funktion der Produktion zu sehen, und Bedürfnis des Menschen als Funktion der Produktion zu sehen. Von diesen beiden Variablen ging der Sozialismus aus, deswegen war er realer.

@tris


Ich ging auch auf eine Aussage eines Users ein, der die freie Marktwirtschaft nach Vorbild USA gelobt hat.

Auch hier haben wir Kapitalismus, auch hier haben wir Marktwirtschaft, aber eine soziale. Die USA haben vor vielen Jahren verabsäumt diesen Weg einzuschlagen und kennen es nun nicht anders.

Darum bin ich entschieden dagegen, die USA als Vorbild zu nehmen. Das war meine Aussage.

Produktion in der BWL ist eine Funktion des Geldes. Und Materie ist im kapitalstischen System zugleich eine Funktion des Geldes, da man Produktionsmittel kaufen kann. Beides widerspricht einander, denn dann sind dan sind input und output beidersam gleichsam aus Geld entstanden, was nicht geht, weswegen der Idealismus des Kapitalismus in der Verwertung von Nichts zu nichts basiert und tatsächlich: es ist nur zufall, dass Kapitalismus funktioniert, denn keines seiner mathematischen Formeln basiert auf etwas, was es gibt.

Im Sozialismus gibt es genau so Geld mit den gleichen Funktionen wie im Kapitalismus....

Produktion im Sozialismus war eine Funktion des Plans, wärend Produktion im Kapitalismus eine Funktion von Zahlen ist. Zahlen sind zwar auch von menschen konstruiert, aber man glaubt, es wäre wissenschaftlicher, weil Zahlen real sind, ein Plan nicht. Dabei sind beide gleich viel Wert.

Denn ob der Output von Zahlen, die von menschen gemacht sind, der ausgang einer analyse für die nächste Unternehmung sind, oder ob die Erfindung des Outputs der Analyse des Inputs, nämlich des Plans, nachfolgt, macht keinen Unterschied in der Rationalität beider Systeme.

@insideman
Natürlich ist die freie Marktwirtschaft in den USA nicht optimal, ich bevorzuge auch die soziale Marktwirtschaft.
Im Vergleich Kapitalismus und Sozialismus, liegen meine Präferenzen jedoch eindeutig bei ersterem.

@C.G.B.Spender2

Auch die USA haben keine freie Martkwirtschaft. Die gibt es nirgends.

@insideman
Kommt darauf an was man unter freier Marktwirtschaft versteht.

Ich möchte nicht wissen, wie viele, die den Kapitalismus hier verteufeln,
gern der Satanshäuptling in dieser Hölle sein würden. ;-)

Nachdem ich die "Schockstrategie", "das Kapital" von Karl Marx, Hartmut Rosas "Soziologie-Kapitalismus-Kritik" und "Weltbeziehungen im Zeitalter der Beschleunigung", Immanuell Wallersteins "Die Barbarei der anderen, Europäischer Universalismus", "historical capitalism" und diverse andere gelesen habe, würde ich gerne mein Wissen erweitern. Möglicherweise kann mir hier jemand ähnliche Lektüre vorschlagen. Ich bin eher Fan von anspruchsvoller Lektüre.

Vielen Dank im Voraus :)

@zukunftsdenker
Literatur zur Kritik oder zu Alternativen?

@zukunftsdenker

Jean Ziegler hat reihenweise interessante Dinge zum Thema Nord-Süd Konflikt geschrieben: "Das Imperium der Schande. Der Kampf gegen Armut und Unterdrückung.", "Der Hass auf den Westen. Wie sich die armen Völker gegen den wirtschaftlichen Weltkrieg wehren.", "Wir lassen sie verhungern: Die Massenvernichtung in der Dritten Welt."

@paranomal
Mich interessiert alles.

@kulam
Danke, für den Tipp. Werde mir die Inhaltsangaben anschauen, ob etwas dabei ist.

@zukunftsdenker
Natürlich kannste dir Naomi Klein geben,zum Anfang,sie ist flüssig zu lesen und für Leute die es gerne kurz abgehandelt und oberflächlicher lieben.Ansonsten enpfehle ich die Hohepriester zünftiger Kapitalismuskritik,Noam Chomsky,Andre Gorz,Robert Kurz,Joseph Stiglitz,Antonio Negri und natürlich Subcomandante Marcos.Die Botschaften aus dem lacandonischen Urwald,die Geschichten vom alten Antonio und Kassensturz sind ein absolutes have must im Kanon der Kapitalismus und Globalisierungskritik

https://www.youtube.com/watch?v=bA8uWDZdE4o

Ausserdem ist so ein intelektueller Brausekopf mit qualmender Pfeife,Wumme und zerschlissenen Klamotten der einfach unerreichbar vom Dschungel verschluckt wird und gelegentliche Essays raushaut viel sexyer als all die anderen Aktenstaubfresser
Leicht schräg wurde es als er sich einen denkwürdigen Disput mit Richter Garzon lieferte

http://zmag.de/artikel/Marcos-schlaegt-Rededuell-mit-Garzon-und-Treffen-in-Spanien-vor (Archiv-Version vom 08.11.2007)

http://www.lateinamerikanachrichten.de/index.php?/artikel/2599.html

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-26024595.html

@Warhead

naja so oberflächlich ist naomie klien dennoch nicht..was ich aus ihrem buch las war doch wohl sehr tiefgreifend u schockierend zugleich..

@zukunftsdenker
Ich war damals in Mexico,natürlich ist die Pflicht des Revolutionärs die Revolution,also bin ich vom Strand in den hinterletzten Winkel Mexicos getingelt...am Ende war ich mit vielen anderen vor der halben mexikanischen Armee auf der Flucht

https://www.youtube.com/watch?v=d94KzsYOp0c (Video: Zapatistas - Crónica de una rebelión / Zapatistas - Chronik einer Rebellion)

Der Grossteil der Comandantes der Zapatisten waren Frauen,Frauen die es satt hatten,Frauen die mit Gewehren rumliefen die grösser waren als sie selbst.Eine nahm uns zur Seite und blaffte uns zusammen "Schaut einfach zu und lernt,ihr die im Herzen der Bestie lebt,tut nichts,sagt nichts,kommt uns nicht mit euren eitlen Diskussionen,am Ende liegt ihr uns nur auf der Tasche"
Wie recht sie hatte...auf der Flucht durch den Regenwald mussten die Zapatisten ihre ohnehin kargen Vorräte mit Journalisten und Möchtegernrevolutionären aus dem Westen teilen

Der "Nord/Süd-Konflikt", wie auch alle anderen Konflikte und Unterschiede, zB. der zwischen alt und jung, dumm und klug, ost und west, dick und dünn, krank und gesund usw.
sind in Wirklichkeit nur ein einziger:
Der Unterschied zwischen Reich und Arm - zwischen Ausbeuter und Ausgebeuteten.

Deshalb von mir noch ein paar höchst unterschiedliche Bücher:
"Der Terror der Ökonomie" von Viviane Forrester
"Zukunft kann man nicht kaufen" von Arno Gahrmann mit Hennig Osmers
"Die Macht der Bedürfnisse" von Marianne Gronemeyer

@Warhead

ehrlich du warst dort? was wolltest du dort erreichen