Linksextremismus - die vergessene Gefahr

bgeoweh schrieb:Das ist auch schon Kampfbegriffslyrik. "Der Markt" hat "Auswüchse" (das klingt schon gleich nach Krebs, bedrohlich bedrohlich), woanders nennt sich das "Diversity" oder "Zivilgesellschaft" oder "Die Vielschichtigkeit menschlichen Handelns".

So war das nicht gemeint. Ich schreibe hier als jemand, der die Dinge verstehen möchte, also eher als sowas wie ein Hobby-Philosoph mit überschaubaren ökonomischen Kenntnissen. Nicht als einer, der jemandem eine politische Schmähschrift hinrotzen will. Dann klänge das ganz anders.

Es gibt nun mal einen Markt, und der hat nun mal eine Eigendynamik, von der man nicht genau sagen kann, wie sie sich entwickelt. Das Wort Auswuchs ist nicht per se negativ konnotiert. Meint hier eigentlich nur eine Entwicklung, die man nicht völlig überblicken kann. Das ist schlicht ein Faktum, und ob das schon gut oder schlecht ist, muss jeder für sich selbst beurteilen. Manche gewinnen an Bullen, andere an Bären.

bgeoweh schrieb:Der Grundfehler bei den Sozialisten ist dieses starre Klassendenken. Es gibt den Arbeiter, der arbeitet, und ist "Kind seiner Klasse". Daher immer ausgebeutet vom bösen Kapitalisten. Das trifft alles nur für sehr eng begrenzte historische Zeiträume zu. Der Arbeiter ist manchmal auch Kapitalist, und Grundbesitzer, und was weiß ich noch alles. Es ist wortwörtlich alles nicht so einfach.

Genau das ist auch mein Grundgedanke hier. Es ist zu komplex, als dass man das in einer starren Theorie und dann auch noch über lange Zeiträume stabil halten könnte. Zumal Theorie und Praxis ob der vielen Einflußfaktoren auch immer wieder dazu neigen, arg auseinander zu driften.

navi12.0 schrieb:Das Wort Auswuchs ist nicht per se negativ konnotiert

Doch, ist es:

Bedeutungen (3)

[krankhafte] Wucherung

Beispiele
krankhafte Auswüchse an Obstbäumen
einen Auswuchs am Hals operativ entfernen

vorzeitiges Keimen der Getreidekörner auf dem Halm

Gebrauch
Landwirtschaft

ungesunde Entwicklung, Übersteigerung

Grammatik
meist im Plural

Beispiele
Auswüchse der Fantasie
gegen die Auswüchse in der Verwaltung vorgehen

Synonyme zu Auswuchs

Fehlbildung, Geschwulst, Gewächs, Wucherung; (gehoben abwertend) Ausgeburt; (umgangssprachlich abwertend) Sumpfblüte; (Botanik) Emergenz; (Medizin) Exkreszenz, Tumor

Quelle: https://www.duden.de/rechtschreibung/Auswuchs

bgeoweh schrieb:Doch, ist es:

Nein. Nicht in dem Zusammenhang.

Es beschreibt auch eine unkontrollierte Entwicklung, und wie ich oben schon ausführte, ist das völlig wertneutral. Eine Wertung kann nur ein Betroffener selbst vornehmen, und die ist relativ zu seinen Zielen zu betrachten. Man kann sowohl an Bullen wie Bären gewinnen.

bgeoweh schrieb:Das ist auch schon Kampfbegriffslyrik. "Der Markt" hat "Auswüchse" (das klingt schon gleich nach Krebs, bedrohlich bedrohlich), woanders nennt sich das "Diversity" oder "Zivilgesellschaft" oder "Die Vielschichtigkeit menschlichen Handelns".

Interssant dein Geschwurbel. Kampfbegriffe sind für mich eher so Worthülsen wie du sagt "diversity" und "zivile gesellschaft" iich mein was heisst das schon. wahrscheinlich alles total menschlich was? geh mal nach china oder in die türkei und komm mal einem damit. der schaut dich doof an wenn es gut läuft. will damit sagen sind alles soziale konstrukte und genauso natürlich wie gentechnik.

Wenn man sich diese kleine Reportage anschaut, frage ich mich wirklich was diese Kollegen von Faschos unterscheidet. Komplett realitätsfremd, und das töten von Menschen Die nicht ins eigene Bild passen scheint eine Alternative sein... ich finde es schon heftig.


Ich kann leider nichts aus der YT Beschreibung herauskopieren. Da versuchen ein paar Journalisten herauszufinden was radikale Linke wollen.

Antifa: Was wollen Linksradikale? I reporter

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bgeoweh schrieb am 16.07.2020:Schon die Lebensbedingungen eines freien Bauern waren ihnen zwar intellektuell bekannt, aber "unbegreiflich",

Diese waren schlichtweg irrelevant für die Analyse einer Gesellschaft, die sich primär aus der Massenproduktion heraus reproduziert. Marx war das alles durchaus bekannt und man findet auch diverse Stellen in seinen Schriften dazu.

https://www.spiegel.de/kultur/literatur/hamburg-lisa-eckhart-vom-harbour-front-literaturfestival-ausgeladen-a-ab18855d-0381-4e13-a232-2c9e00ef031b
Lisa Eckhart ausgeladen:

"Es ist unseres Erachtens sinnlos, eine Veranstaltung anzusetzen, bei der klar ist, dass sie gesprengt werden wird, und sogar Sach- und Personenschäden wahrscheinlich sind. Wir haben in den letzten Tagen bereits aus der Nachbarschaft gehört, dass sich der Protest schon formiert".

Im "bekanntlich höchst linken Viertel" werde eine solche Veranstaltung nicht geduldet, auch an Polizeischutz sei nicht zu denken, weil "die Situation dann sogar noch eskalieren und gar zu Straßenscharmützeln führen" könne.

Ich übersetze: wir machen uns vor dem roten Mob in Hose, die Demokratie ist tot.
Deutschland wird immer besser *ich find.

Abahatschi schrieb:Ich übersetze: wir machen uns vor dem roten Mob in Hose, die Demokratie ist tot.
Deutschland wird immer besser *ich find.

Was hat das eine mit dem anderen zu tun?

Abgesehen davon, ich sagte es bereits in einem anderen Thread, ist der eigentliche Skandal, dass man sich über befürchtete noch statt gefunden habende Gewalt aufregt, statt über den offenbar ekelhaften Antisemitismus der Frau.
Dass so jemanden (der antisemitische Witze auf der Bühne macht) in Deutschland eine Bühne geboten wird, ist der eigentliche Skandal.
Bei arabischen Migranten regt man sich gern über Antisemitismus auf, wenn der von einer weißen Frau kommt, ist das nicht schlimm?

Ziemlich durchsichtig das Ganze.....

Lisa Eckhart sollte einfach entschuldigen, eine Synagoge besuchen und mit Juden sprechen, dann sollte es eigentlich wieder gut sein.

capspauldin schrieb:Lisa Eckhard sollte einfach entschuldigen, eine Synagoge besuchen und mit Juden sprechen, dann sollte es eigentlich wieder gut sein.

Hat doch bisher bei jedem, der ansonsten den Medienschaffenden genehm war, auch gereicht.

@Groucho
Du bringst Vergleiche...und auch noch Hautfarbe...sollte man davon ausgehen dass der rote Mob auch bei einem antisemitischen schwarzen BLM oder Palästinenser randaliert? Schenkelklopper, wenn dann so eine Veranstaltung abgesagt wird...soviel Popcorn gibt es doch gar nicht was dann für Meldungen gesendet werden.

Wo Satire Extremismus empört, war es m.E. gute Satire.

Ein paar Impressionen zur Räumung der linken Szenekneipe "Syndikat" in Neukölln. "Kapital, Bullenschweine raus". Sehr schick.

https://www.tagesspiegel.de/berlin/syndikat-raeumung-in-berlin-neukoelln-erst-gereizte-stimmung-dann-hochbetrieb-bei-den-spaetis/26072038.html

@knackundback
Die Polizisten zu beschimpfen und dafür verantwortlich zu machen, ist unter aller Kanone.
Den Frust der Leute, dass ihre Kneipe nach 35 Jahren den Vertrag nicht verlängert bekam, kann ich verstehen, aber da können die Polizisten nichts für.
Was lief denn da genau? Eine britische Milliardärsholding ist sicher nicht seit 1985 Vermieter einer Szenekneipe dieser Art.
Ich weiß nicht, wie das in Berlin ist, bei uns sind es meist Privatleute oder kleinere Gesellschaften, die Wohnungen, Häuser etc vermieten und jugendkulturelle Sachen wie Juz etc laufen meist über Stadt oder Bistum (auch die Punk-oder Metallastigen). Da wird ein Auge drauf gehalten, dass diese Zentren bleiben. Kneipen sind natürlich privat, also ist ein ausgelaufener Pachtvertrag ärgerlich, aber nicht zu ändern. Allerdings könnte die Stadt natürlich drauf achten, dass sich keine solche internat. Holdings im grossen Stil einnisten.
Wie auch immer, die Polizisten zu beschimpfen, ist unterirdisch.

Die „Aktivisten“ können dich zusammenlegen und sich ihre eigenen Häuser und Kneipen bauen, man liest ja immer wieder dass sie ja so fleißig sind und arbeiten und Geld verdienen.
Schon komisch, mir ist kein linker Milliardär bekannt der es aus eigener Kraft geschafft hat.

abberline schrieb:Wie auch immer, die Polizisten zu beschimpfen, ist unterirdisch.

Erwartest Du Manieren? :D

@Abahatschi
"aufgrund der sehr emotionalen Thematik (zweites Wohnzimmer)"... was sagt uns das jetzt? Wenn meine Stammkneipe schließt, geh ich einfach nicht raus und lass mich pöbelnd von der Polizei raustragen? Kann man das nicht stilvoller machen? Letzte Runde, "The End" von den Doors und "Die kleine Kneipe" von Peter Alexander spielen und dann mit Niveau raus? Was war hier der Hintergrund? Keine Pachtverlängerung oder die Holding? Wem gehörte der Laden vorher?

abberline schrieb:Wem gehörte der Laden vorher?

Finde ich irrelevant- es wurde gerichtlich festgestellt dass sie raus müssen, also raus.
Wenn ihnen die Gesetzgebung nicht passt, können sie auswandern.

abberline schrieb:Was war hier der Hintergrund? Keine Pachtverlängerung oder die Holding? Wem gehörte der Laden vorher?

Das geht da schon seit Jahren so. Man muss übrigens dazusagen, dass die Kasperle dort zweieinhalb Jahre im Rahmen einer Kulanzlösung gesessen haben, weil sie eigentlich 2018 schon keinen Mietvertrag mehr hatten, die Stadt (!) aber über diesen Zeitraum die anfallenden Mietkosten übernommen hatte. Im Rahmen eines gerichtlichen Vergleichs hätten sie eigentlich vor ein paar Monaten die Schlüssel endgültig abgeben müssen, haben sie aber auch nicht. Deshalb überhaupt die Zwangsräumung:

Dem „Syndikat“ war im Sommer 2018 nach über 30 Jahren unerwartet der Mietvertrag nicht verlängert worden. Zum Jahresende 2018 verweigerte das Kneipenkollektiv die Schlüsselübergabe an den Eigentümer - eine Holding der britischen Milliardärsfamilie Peers. Deren Unternehmen „Pears Global Real Estate“ gehören mindestens 3000 Wohnungen in Berlin. Eine Recherche von Tagesspiegel und Correctiv förderte diese und andere Verflechtungen auf dem Berliner Immobilienmarkt zutage.

Quelle: https://www.tagesspiegel.de/berlin/syndikat-raeumung-in-berlin-neukoelln-erst-gereizte-stimmung-dann-hochbetrieb-bei-den-spaetis/26072038.html

Abahatschi schrieb:Wenn ihnen die Gesetzgebung nicht passt, können sie auswandern.

Leider gibt es zu viele hier die diesen Vorschlag nicht erfüllen, nichtmal wenn sie dies schon seit Monaten angekündigt haben. :(

@Abahatschi
Das ist richtig, es geht mir nur darum zu verstehen, weil es bei uns nahezu undenkbar wäre, dass solche Szeneinstitutionen den Pachtvertrag nicht verlängert bekommen. Aber hier sind auch kaum internat Holdings