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Linksextremismus - die vergessene Gefahr

19.686 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: RAF, Linksextreme, Pseudolinke ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Linksextremismus - die vergessene Gefahr

09.08.2020 um 22:41
Zitat von FiernaFierna schrieb:Die dahingehend als irgendeine Art Autoritätsargument heranzuziehen, ist gelinde gesagt vollends bescheuert.
War zur Info - wegen mit kann der ganze ÖR zumachen.

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09.08.2020 um 23:51
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Es ist auch so dass nicht viele Lisa Eckhart überhaupt verstehen, da muss schon mehr geistig vorhanden sein.
Da du ja scheinbar von uns überragendem Geist bist, erkläre doch mal mit eignen Worten, warum die mehrfach zitierten Passagen nicht antisemitisch sein sollen.
In dem Auftritt fragt Eckhart, ob die #metoo-Bewegung nicht antisemitisch sei, da Harvey Weinstein, Woody Allen und Roman Polanski allesamt Juden sind. „Es ist ja wohl nur gut und recht, wenn wir den Juden jetzt gestatten, ein paar Frauen auszugreifen“, sagt Eckhart. „Mit Geld ist ja nichts gutzumachen. Ich meine, den Juden Reparationen zu zahlen – das ist, wie Didi Mateschitz ein Red Bull auszugeben.“ Mateschitz ist Mitbegründer und Miteigentümer des Energygetränke-Herstellers.

Später fügt Eckhart noch hinzu: „Was tun, wenn die Unantastbaren beginnen, andere anzutasten? (...) Die Heilige Kuh hat BSE.“ Und weiter: „Am meisten enttäuscht es von den Juden, da haben wir immer gegen den dummen Vorwurf gewettert, denen geht es nur ums Geld, und jetzt plötzlich kommt raus, denen geht es wirklich nicht ums Geld, denen geht es um die Weiber, und deswegen brauchen sie das Geld.“
Quelle: https://www.focus.de/kultur/kunst/antisemitismus-vorwuerfe-lisa-eckhart-von-festival-ausgeladen-dieter-nuhr-fassungslos_id_12289569.html

Bitte erhelle uns mit deinem Geist.


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Linksextremismus - die vergessene Gefahr

10.08.2020 um 00:03
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Bitte erhelle uns mit deinem Geist.
Wer seid „ihr“?
Ansonsten kann ich nur anmerken dass wenn Du das selbst nicht verstanden hast, meine Erklärung wahrscheinlich nichts bringt.
Es ist eine Überzeichung:
Wikipedia: Überzeichnung (Kunst)
Durch Überzeichnung wird eine Figur in Theater, Film, Literatur oder der bildenden Kunst nicht individuell, sondern stark typisiert gestaltet, meist im Hinblick entweder auf eine Verdeutlichung oder auf eine komische Wirkung.
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Da du ja scheinbar von uns überragendem Geist bist,
Danke, auch wenn ich da nur Neid rauslese.


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10.08.2020 um 00:14
@Abahatschi

Beantworte doch einfach mal die an dich gestellte Frage:
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:erkläre doch mal mit eignen Worten, warum die mehrfach zitierten Passagen nicht antisemitisch sein sollen.
da du ja der Ansicht bist:
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Es ist auch so dass nicht viele Lisa Eckhart überhaupt verstehen, da muss schon mehr geistig vorhanden sein.
Ein bisschen Lektüre dazu gefällig?
https://www.juedische-allgemeine.de/kultur/judenhass-im-deckmantel-der-satire/


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10.08.2020 um 00:16
Zitat von tudirnixtudirnix schrieb:Beantworte doch einfach mal die an dich gestellte Frage:
Habe ich doch - wie ich es vermutet habe,
nicht verstanden.
Zitat von tudirnixtudirnix schrieb:Ein bisschen Lektüre dazu gefällig?
Interessiert mich nicht....ich finde es geradzu lächerlich das hier auf „eigene Worte“ wer gelegt wird und Du knallst einen Link hin.


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Linksextremismus - die vergessene Gefahr

10.08.2020 um 00:19
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Habe ich doch - wie ich es vermutet habe,
nicht verstanden.
Stimmt, du hast es nicht verstanden. Ansonsten wärst du ja in der Lage, eine plausible Erläuterung abzugeben, anstelle hohler Phrasen hier einzuwerfen.


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10.08.2020 um 00:56
Uiuiui. Eine Österreicherin unterstellt Deutschen strukturellen Antisemitismus. Das kann nicht gut gehen. Damit ist Fassbinder als Deutscher schon gegen eine Mauer gelaufen. Gut, dass die ultralinke Sturmabteilung Nachbarschaftshilfe das gestoppt hat.


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10.08.2020 um 06:27
Wo durchschnittliche Intelligenz Durchschnitt repräsentiert, sollte nicht jede Satire öffentlich ohne Test zugänglich sein. Denn sie kann dann missverstanden werden in dem Sinne, der Satiriker meint es so, wie er es sagt. Satire ist nur dann gut, wenn sie gegen das Herrschende gerichtet ist. Sie wirkt dann desfundamentalisierend. Wird sie verboten, zeigt das Fundamentalistisches. Satire ist mehrdeutig, sonst ist es keine. Und je nach politischer Provinz wird sie je interpretiert. An den Reaktionen auf Satire kannst du den Ort und das Maß der Intelligenz solcher Provinz bestimmen(im quantenphysikalischen Sinne).
Extremismus scheint mir immer fundamentalistisch orientiert.


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10.08.2020 um 07:30
Zitat von NarrenschifferNarrenschiffer schrieb:Uiuiui. Eine Österreicherin unterstellt Deutschen strukturellen Antisemitismus.
Wie kommst du denn zu der vollends absurden Interpretation, das sei irgendeine Kritik an strukturellem Antisemitismus und das explizit für Deutschland?
Das ist ein überaus peinlich-plumper Versuch, "Political Correctness" zu kritisieren und die teils in dem Kontext einhergehenden ewigwährenden Opfer-Täter-Rollen zu hinterfragen, sprich: Kritik an einigen Offenbarungen des Intersektionalismus.

Dass sie da gerade Juden als Beispiel heranzieht, die dahingehend eigentlich überhaupt keine Rolle spielen, "Israelkritik" doch in Deutschland eigentlich völlig gängig ist und Antisemitismus überwiegend auch nur Widerspruch erfährt, wenn er von Rechtsaußen kommt, zeigt die völlige Realitätsferne dessen, dafür aber herrlich den in antisemitischen Kreisen oftmals herbeifantasierten "Holocaust-Maulkorb".

Oder anders gesagt: Die Einreihung von Juden in die Charts infantilisierter Minderheiten, auf die man blind nur "das Gute" projeziert, was sie jetzt "humoristisch" versucht aufzudecken, ist schon antisemitischer Bias in sich und eine solche vollends tendenziöse Falschdarstellung für mich auch weitaus antisemitischer als die Stereotype, mit denen sie spielt.

Dass das WDR dann mal wieder als Verteidiger dessen auftritt, ist auch eigentlich nur noch bezeichnend. Eigentlich hätte man ja vermuten können, dass man sich wenigstens in selbtsdarstellerischer Manier gegen Antisemitismus wendet, den man irgendwie in der Rechtsaußen-Ecke verorten kann, aber da scheinen so langsam alle Dämme zu brechen.


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Linksextremismus - die vergessene Gefahr

10.08.2020 um 08:33
Hab mir gerade den Beitrag von Lisa Eckhart angesehen (nach dem ganzen Hallo wollt ichs jetzt doch mal wissen), und finde ihn ziemlich gelungen. Sie provoziert mit Stereotypen, sie hinterfragt eine überspannte PC Debatte, sie lacht im Subtext im Grunde alle aus, die den ganzen viel zu sehr verallgemeinernden Quatsch für sich politisch ausschlachten wollen.

Das ist antisemitisch? Intersektionalismus? Von mir aus. Dann bin ich auch an der Stelle antisemitisch und alles andere auch.

Der Begriff wurde von manchen Zeitgenossen meines Erachtens schon so weit verzerrt, dass er kaum noch ernst genommen wird. Insbesondere dort, wo er wirklich noch was bewirken könnte, wenn man ihn denn so ernst nehmen würde, wie es die geschichtlichen Zusammenhänge verlangen. In der Mitte der Gesellschaft.

Mit der Geschichte hat das aber nichts mehr zu tun, sondern mit einem gegenwärtigen Zeitgeist, in dem sich viele zunächst selbst ständig als Opfer von irgendwelchen Umständen stilisieren wollen, um irgendwelche persönlichen Vorteile raus zu schlagen. Das zumindest ist meiner Ansicht nach der Grundtenor innerhalb der gängigen politischen Debatten.

Mit dieser Art der Argumentation verliert man die normalen Leute einfach aus der politischen Teilhabe, weil das mit einem vernünftigen und praktikablen Miteinander - ohne zu sehr drauf zu achten, was ich noch sagen darf, und was furchbar schlimm werden könnte - nichts mehr zu tun hat, sondern offenbar nur noch mit wild übertheoretisierten Strohmännern, die von Debatte zu Debatte abgeflammt werden, um Auflage oder Klicks zu generieren - ggf Posten abzugreifen. Übrig bleiben nur die Extremisten und die Freaks, die davon wie auch immer profitieren.

Schaut, er hat wieder Jehova gesagt! Steinigt ihn!


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10.08.2020 um 09:16
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Mit der Geschichte hat das aber nichts mehr zu tun, sondern mit einem gegenwärtigen Zeitgeist, in dem sich viele zunächst selbst ständig als Opfer von irgendwelchen Umständen stilisieren wollen, um irgendwelche persönlichen Vorteile raus zu schlagen. Das zumindest ist meiner Ansicht nach der Grundtenor innerhalb der gängigen politischen Debatten.
Die Behauptung, Juden würden aus irgendeiner Opferrolle heraus - womit eigentlich nur der Holocaust gemeint sein kann - Profit schlagen, gehört für sich alleine schon zum antisemitischen Grundrepertoire.

Wenn man jetzt noch bedenkt, dass in den Opferhierachien des Intersektionalismus - die du da meines Erachtens ansprichst - Juden als "weiß" und somit "Täter" gelten, was sich vornehmlich über den Umweg Israel manifestiert, und es an dieser Stelle dann schon wieder denn Vorwurf hagelt, die würden davon profitieren, dann kann man eigentlich gar nicht umhinkommen, da einen antisemitischen Bias zu vermuten.


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10.08.2020 um 09:40
@Fierna
Selbstverständlich muss man da eine antisemitische Bais vermuten. Wie könnte das anders sein..

Dass hier die Rede vom allgemeinen Zeitgeist ist, und vom Tenor in der grundsätzlichen Debattenkultur, die sich in einer stellenweise doch recht fragwürdigen Auslegung der PC nieder schlagen, spielt da selbstverständlich keine Rolle.

Genau sowas sind auch immer wieder die Strohmänner, die ich meine.
Das ist kein Argument, das soll nur so aussehen wie eines.

Denn es war nicht die Rede vom "Juden per se", es ging unter anderem und nicht nur um den ebenso überstrapazierten Begriff des Antisemitismus, unter dem man sich stellenweise in all seinen verzerrten Varianten kaum noch was greifbares vorstellen kann, das dem geschichtlichen Kontext noch gerecht wird.

Trotzdem wird dieser Begriff wieder und wieder durch die Medien gepeitscht. Ob zurecht oder nicht, ist dabei nebensächlich. Profitieren diejenigen, die damit Auflage und Klicks generieren nicht von der oben genannten Veropferung einer Minderheit? Das denke ich schon, deshalb auch der Verweis darauf.
Zitat von FiernaFierna schrieb:Die Behauptung, Juden würden aus irgendeiner Opferrolle heraus - womit eigentlich nur der Holocaust gemeint sein kann - Profit schlagen, gehört für sich alleine schon zum antisemitischen Grundrepertoire.
Diese Behauptung gibt es nicht. Das ist eine völlig willkürliche Konstruktion, die aus meinem Text so nicht hervor geht.


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10.08.2020 um 10:02
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Dass hier die Rede vom allgemeinen Zeitgeist ist, und vom Tenor in der grundsätzlichen Debattenkultur, die sich in einer stellenweise doch recht fragwürdigen Auslegung der PC nieder schlagen, spielt da selbstverständlich keine Rolle.
Doch, das spielt sehr wohl eine Rolle, das habe ich auch deutlich angesprochen.
In irgendwelchen ausufernden Diskussionen über "Political Correctness" spielen Antisemitismus und Juden nämlich eine vollkommen nichtige - ich würde sogar eher zu "überhaupt keine" neigen - Rolle.
Wieso werden Juden also dahingehend als "heilige Kuh" thematisiert?
Es existiert überhaupt keine gesellschaftliche relevante Gruppierung, die Juden allumfänglich - oder von mir aus Einzelpersonen aufgrund ihrer jüdischen Identität - blind und kompromisslos verteidigen würde und dahingehend mit Antisemitismus-Vorwürfen um sich wirft.

Das ist vollkommene Fantasterei und das muss ja nun irgendeinen Grund haben, dass man das so darstellt oder so sieht.
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Denn es war nicht die Rede vom "Juden per se", es ging unter anderem und nicht nur um den ebenso überstrapazierten Begriff des Antisemitismus, unter dem man sich stellenweise in all seinen verzerrten Varianten kaum noch was greifbares vorstellen kann, das dem geschichtlichen Kontext noch gerecht wird.
Du spirchst oben noch davon, man müsse Antisemitismus in der Mitte der Gesellschaft bekämpfen, willst aber jetzt irgendeinen inflationären Gebrauch des Vorwurfs ausgemacht haben. Das ist völlig paradox.
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Trotzdem wird dieser Begriff wieder und wieder durch die Medien gepeitscht. Ob zurecht oder nicht, ist dabei nebensächlich. Profitieren diejenigen, die damit Auflage und Klicks generieren nicht von der oben genannten Veropferung einer Minderheit? Das denke ich schon, deshalb auch der Verweis darauf.
Also sind es irgendwelche Medienschaffenden, die da ungerechtfertigerweise eine Art Panik verursachen, um daraus dann Profit zu schlagen?


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10.08.2020 um 10:05
@Fierna
Ok, ich werde die "heilige Kuh" erstmal nicht mehr entehren. Zumindest, bis sich die Gemüter wieder etwas beruhigt haben. Genug gesagt für den Moment. Mehr fällt mir dazu ohnehin nicht ein.


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10.08.2020 um 10:07
Zitat von SeidenraupeSeidenraupe schrieb:nehmen wir ein geschlossenes Experiment mit 10 Millionen Menschen.
Statte sie mit den gleichen materiellen Mitteln, dem gleichen Einkommen und den gleichen Besitztümern aus. Eine arbeitsteilige Gesellschaft lassen wir mal außen vor, wir nehmen an, alle verrichten die gleiche Arbeit und bekommen gleichen Lohn.
Das ist der Start des Experiments. Alles ganz egalitär.
Das war so nirgendwo der Fall und solche naiven Modelle wurden schon von Marx selbst in seiner Kritik zum Gothaer Programm zerpflückt. Diese Argumentation bezieht sich demnach auf Strohmänner.


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10.08.2020 um 10:45
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Ansonsten kann ich nur anmerken dass wenn Du das selbst nicht verstanden hast, meine Erklärung wahrscheinlich nichts bringt.
Es ist eine Überzeichung:
Ich hatte befürchtet, dass du nicht liefern wirst.

Halten wir also fest, du behauptest etwas, was du nicht im Ansatz begründen kannst.
Nur armselige Zitate von anderen, die leider auch nichts erklären.

gespickt mit Pöbeleien.

Also wie immer : Null Inhalt vorgetragen mit Beleidigungen
Zitat von FiernaFierna schrieb:Wieso werden Juden also dahingehend als "heilige Kuh" thematisiert?
Wie ich bereits anmerkte, sind Formulierungen in Bezug auf Juden wie "unantastbar" oder "heilige Kühe" nur Demagogie von ziemlich weit rechts.

Allein diese beiden Formulierungen sollten schon alle Alarmglocken schrillen lassen.
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Denn es war nicht die Rede vom "Juden per se",
Bei Lisa Eckhardt?

Doch genau das war es.

Quelle:


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10.08.2020 um 12:12
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Allein diese beiden Formulierungen sollten schon alle Alarmglocken schrillen lassen.
Das würden sie mit hoher Wahrscheinlichkeit auch bei mir, wenn es sich hier nicht um Satire handeln würde, und die Frau das nur rein zu Provokationszwecken als Stilmittel benutzt hätte, um entsprechende Reaktionen hervor zu rufen. Das tut sie aber dauernd, in jedem Thema das sie anschneidet. Zynismus ist noch lange kein Verbrechen.

Ganz und gar nicht wirkt sie hier wie ein Demagoge, der irgendwelchen Minderheiten irgendwelche Klischees als Tatsachen unterjubeln will. Das war zu keinem Zeitpunkt der Fall, in ihrem Programm. Nirgendwo war erkennbar, dass sie das ernst meinen könnte, was sie da an Ressentiments verstreut. Ganz im Gegenteil. Es war durchwegs klar, dass sie hier die Träger dieser aufs Korn nimmt, nicht die Opfer, und das hier der Hintergrund ein völlig anderer ist. Es war klar: Hier geht es um die Debattenkultur, die man durch den Kakao zieht.

Sie sprach meines Erachtens nur wie eine Person, die den teilweise sehr bemüht wirkenden Eiertanz der Gesellschaft aufs Korn nimmt, weil viele Begriffe wie gesagt schon stellenweise so arg überdehnt und überstrapaziert sind, dass sie theoretisch noch irgendwo in irgendeiner Logik eine Berechtigung haben mögen, aber mit der normalen Lebenspraxis der vielen Gruppen untereinander schon längst nicht mehr korrespondieren können, und somit auch absurd wirken können.

Kern der Sache ist also die Kritik an einer überbordenden PC, an den Trägern der Ressentiments sowieso, aber nicht die Kritik am Opferstatus der Minderheiten, was man ihr aus welchen Gründen auch immer versucht anzulasten.

Von mir aus kann man über den Stil, mit dem die Frau das tut, streiten. Satire muss ja auch polarisieren. Ihre Motivation ist aber eine ehrenhafte, behaupte ich. Was anderes kann ich nicht erkennen.


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10.08.2020 um 15:15
Zitat von FiernaFierna schrieb:Wie kommst du denn zu der vollends absurden Interpretation, das sei irgendeine Kritik an strukturellem Antisemitismus
Ich sehe da ja keine rasende Antisemitin im WDR-Auftritt von 2018, sondern eine, die vermeint, diejenigen bloßzustellen, die nun aus einer moralischen Himmelsposition mit Fingern auf Juden zeigen können, was über das Stereotyp "Geldjude" nicht mehr geht.

Ob diese Übertreibung korrekt ist, aus Gründen des Skandals bewusst gewählt ist oder nur ungeschickt (ich finde den Auftritt jetzt nicht so sonderlich hochwertig gelungen), kann ich schwer beurteilen, aber sie verortet einen strukturellen Antisemitismus, den sie aufs Korn nimmt.

In den 70er Jahren erhielt Helmut Qualtinger bei seiner Lesetour von Mein Kampf teilweise Auftrittsverbot, spätestens seit Serdar Somuncu ist dies gegessen.

Auch Fassbinders Theaterstück Der Müll, die Stadt und der Tod wurde ja (bewusst?) missverstanden, als die Praxis anprangerte, dass bei illegalen Grundstücksspekulationen in Frankfurt absichtlich jüdische Investoren vorgeschoben würden, da diese unantastbar seien.

Der Umgang mit Literarischem, das sich an die Grenzen des Unsagbaren wagt, ist nicht nur heutzutage kein leichter, vor allem wenn man sich selbst als Zielscheibe erkennen könnte.
Zitat von FiernaFierna schrieb:und das explizit für Deutschland?
Eckhart lebt in Leipzig, der Auftritt war im WDR. Das Zielpublikum lebt in Deutschland. Anders als Qualtinger, der zuerst in Österreich getourt ist und dann erst in Deutschland, wenn ich mich richtig erinnere.


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10.08.2020 um 15:28
@Narrenschiffer
Die Deutschen und der Schmäh, das wird nix...
wir nehmen hier immer alles ernst, das kann so manchen Österreicher schon verzweifeln lassen. Ok, Polt und Rosendorfer gehen vielleicht noch als Mittler zwischen den Welten durch 😉
Aber sonst... bei uns war Beuys schon ein Aufreger, da hat man in Wien doch müde gelächelt und mal ein Happening veranstaltet, dass den Preußen Hören und Sehen verging🤓


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10.08.2020 um 15:31
@abberline

Kunstfreiheit und Satire ist gut, solange der Satiriker freiwillig irgendwelche von der Tugendjunta nebulös festgehaltenen "Grenzen des Sagbaren" einhält und damit faktisch "Systemkunst" macht. Alles andere ist pfui, bäh und muss vernichtet werden. Filme wie "Das Leben des Brian", fast das gesamte Fellini-Werk oder auch sozialkritische Werke wie "Ein Herz und eine Seele" oder Kunstfiguren wie "Heinz Becker" oder viele Characterskizzen eines Dieter Krebs, selbst eines Dirk Bach, wären heute nicht mehr möglich bzw. würden irgendwo auf der Kleinkunstbühne nach Publikumsprotest verenden, lange bevor sie ein Massenpublikum erreichen. Selbst ein Kaya Yanar oder "Tschakko" Habekost geht ja manchen schon zu weit.


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