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Linksextremismus - die vergessene Gefahr

19.686 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: RAF, Linksextreme, Pseudolinke ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Linksextremismus - die vergessene Gefahr

15.01.2021 um 00:41
Zitat von paranomalparanomal schrieb:Ach jetzt kommt wieder das Märchen vom grünen Kapitalismus. Komischerweise von denselben, die den Kommunismus für eine realitätsferne Utopie halten. Genau mein Humor :D
Muss weder ein ungezügelter Kapitalismus sein, noch ein utopischer, selbstzerstörerischer Kommunismus. Den Kommies scheint übrigens das Wort Technologie zu entgehen, sollte es so rapide mit technologischem Fortschritt weitergehen werden wir womöglich eventuell auch gar nicht mal so drastische Schritte machen müssen in Richtung Klima. Das passt den Linksextremen natürlich nicht, da man dadurch nicht mehr das System ersetzen muss. Zudem ich gar nicht mal per se gegen Sozialismus bin je nach dem was man darunter verstehen will und wie man diesen umsetzen will. Die Versionen der Linksextremisten will ich keinesfalls, die gehören in den Müll.

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Linksextremismus - die vergessene Gefahr

15.01.2021 um 00:49
Zitat von sidnewsidnew schrieb:aber grün?
Ich wäre in diesem Thread nicht überrascht, wenn grün wie auch z.B. Ramelow dem Linksextremismus zugeordnet würden.

Dann bliebe von sozialem was? übrig?


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Linksextremismus - die vergessene Gefahr

15.01.2021 um 00:54
Zitat von InfidelInfidel schrieb:Den Kommies scheint übrigens das Wort Technologie zu entgehen, sollte es so rapide mit technologischem Fortschritt weitergehen werden wir womöglich eventuell auch gar nicht mal so drastische Schritte machen müssen in Richtung Klima.
Der technische Fortschritt war bereits für Marx ein wesentlicher (und durchaus auch positiv besetzter) Teil der kapitalistischen Produktion. Das ausgerechnet Kommunisten den technischen Fortschritt übersehen sollten, wäre erklärungsbedürftig.


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Linksextremismus - die vergessene Gefahr

15.01.2021 um 00:56
Zitat von paxitopaxito schrieb:Das ausgerechnet Kommunisten den technischen Fortschritt übersehen sollten, wäre erklärungsbedürftig.
Echt?
Ich dachte, dass ausgerechnet Kommunisten den technischen Fortschritt übersehen sollten, wäre linksextremistisch.


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Linksextremismus - die vergessene Gefahr

15.01.2021 um 00:57
Zitat von eckharteckhart schrieb:Ich wäre in diesem Thread nicht überrascht, wenn grün wie auch z.B. Ramelow dem Linksextremismus zugeordnet würden.
Sind beide nicht, aber Verstrickungen bzw. Vernetzungen gibt es durchaus zwischen den Grünen und Linksextremen (siehe "Ende Gelände"). Die Linke hingegen besteht zu Teilen aus Linksextremisten persönlich. Da gibt es alleine schon 5 nennenswerte Gruppierungen und Flügeln innerhalb der Linke die als linksextreme Strukturen zu betrachten sind: Geraer/Sozialistischer Dialog, Kommunistische Plattform, Sozialistische Linke, Arbeitsgemeinschaft Cuba Si und dann noch nicht offizielle Strukturen wie Marx21 zb.

Bezüglich den Grünen gehe ich aber sowieso davon aus, dass die Linksextremisten mit der Taktik namens Entrismus versuchen unter anderem die Grünen zu unterwandern und zu beeinflussen. Das machen sie schon lange mit NGOs und anderen Organisationen, etc.


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Linksextremismus - die vergessene Gefahr

15.01.2021 um 01:01
Zitat von eckharteckhart schrieb:Echt?
Ich dachte, dass ausgerechnet Kommunisten den technischen Fortschritt übersehen sollten, wäre linksextremistisch.
Öhm, als Linksextremist meint man Kommunisten übersehen den technischen Fortschritt??? Du siehst mich ratlos und verwirrt.


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Linksextremismus - die vergessene Gefahr

15.01.2021 um 01:41
Zitat von InfidelInfidel schrieb:Der Klimawandel treibt die Leute sicher nicht in Scharen zum Linksextremismus. Schon gar nicht der Klimawandel alleine.
Glaube ich auch nicht. Aber denkst du die Bevölkerung wird keine verantwortliche Politik einfordern?
Gesellschaftliche Realitäten ändern sich, schneller als je zuvor. Damit es hier nicht zu einer Spaltung kommt müssen die älteren Generationen die bereits in den Machtpositionen sitzen jetzt handeln.

Wir stehen am Anfang einer Krise, die Jahrhunderte dauern wird. Die "Opfer" die von uns heute verlangt werden stehen in keinem Verhältnis zu dem was auf zukünftige Generationen zukommt.
Die ersten 40 Jahre des 21. Jahrhunderts entscheiden darüber wie das Ökosystem unseres Planeten in Zukunft aussieht. Was denkst du wird in den Geschichtsbüchern der Zukunft stehen?
"Da konnte man leider nichts machen."?
Nein, die werden beschreiben was falsch gelaufen ist in dem Wirtschaftssystem, von dem jeder wusste, dass es nicht nachhaltig ist. Sie werden beschreiben wie Konzerne ihre Profitinteresse in die politischen Systeme eingebracht haben. Nationen sind mit fossile Brennstoffen groß geworden und sie sind davon abhängig geworden und als dann irgendwann sie Wissenschaft gesagt hat, dass das so nicht weiter gehen kann, da hat man nicht vernünftig gehandelt. Die letzten 40 Jahre wurde ignoriert, geleugnet, verschoben, zerredet und es ist nichts passiert.
Gerade hier im Westen bilden wir uns doch so viel ein auf unsere Vernunftbegabung.

Ein stabiles Ökosystem auf unserem Planeten zu erhalten ist wohl weitreichendste vernünftige Entscheidung die wir als Spezies auf absehbare Zeit treffen müssen.
Aber wir tun es nicht. Und mit jedem Tag der vergeht werden die Konsequenzen drastischer.

Und wenn Leute wie du Klimaschutz als ein linkes Thema ansehen, dann müssen sie sich dran gewöhnen, dass diese Welt immer linksextremistischer werden wird.

Es ist ja nicht so als könnten wir uns gegen ein nachhaltiges Verhältnis mit unserem Planeten entscheiden. Zerstörte Lebensgrundlage lässt sich auch mit viel Geld und Waffen nicht wieder herstellen.
Je länger wir das nicht einsehen, umso weniger von diesem Kuchen bleibt für die Nachwelt.
Zitat von InfidelInfidel schrieb:Damit, dass wir den Klimawandel auf jeden Fall noch drehen können
Famous last words...


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Linksextremismus - die vergessene Gefahr

15.01.2021 um 03:02
Zitat von 1.21Gigawatt1.21Gigawatt schrieb:Aktuell sind wir auf dem Weg zu 4-7°C Erderwärmung.
Zitat von InfidelInfidel schrieb:Was?! :D
Ja. Bis 2100 wohl bemerkt. Selbst wenn alle bisher beschlossenen Klimaziele eingehalten werden sollten müssen wir mit einer Erwärmung von mind. 3 Grad rechnen. Es können aber problemlos auch 7 Grad werden. So jedenfalls laut aktuellsten Klimamodellrechnungen:

https://www.focus.de/wissen/klima/klimawandel-neue-modellrechnungen-prognostizieren-anstieg-um-7-grad-bis-2100_id_11152912.html

Und eine Erwärmung von 3 bis 4 Grad ist wirtschaftlich nicht mehr auffangbar. Darauf haben bereits 2015 große Versicherungen hingewiesen:

https://www.welt.de/wissenschaft/umwelt/article149380935/Was-passiert-bei-1-5-Grad-mehr-Was-bei-2-3-und-4-Grad.html

Derzeit gibt es weltweit um die 60Millionen Flüchtlinge und das stärkt schon den rechten Extremismus. Da braucht es nicht viel Fantasie um sich vorzustellen, was dann Milliarden Klima- Flüchtlinge bedeutet die sich zusätzlich auf viel kleinere Gebiete verteilen werden da große Landstriche unbewohnbar werden. Das werden nicht "nur" die Küstengebiete durch steigende Meeresspiegel sein, im Inland werden durch Hitze und deren Folgen ebenfalls große Gebiete betroffen sein. Der aktuelle Konsum und die Gier nach Profit und Wirtschaftswachstum werden folgende Generationen entsprechend teuer bezahlen müssen wenn nicht schnellstens die Bremse gezogen wird. Und damit meine ich nicht nur im finanziellen Sinne.

Die von mir verlinkten Seiten geben einen kleinen Überblick was zu erwarten ist, wenn sich das Klima bis 2100 um 2, 3... 7 Grad erwärmt und das sind keine 80 Jahre mehr. Wenn wir weiterhin mit 2l- Verbrennungsmotoren morgens die Brötchen holen fahren, Windkrafträder nur gut finden so lange sie nicht die Aussicht vom eigenen Wohnzimmerfenster verschandeln und weiterhin Konsum betreiben bis der Arzt kommt, dann bleibt wirklich nur noch die Hoffnung auf
Zitat von InfidelInfidel schrieb:sollte es so rapide mit technologischem Fortschritt weitergehen werden wir womöglich eventuell auch gar nicht mal so drastische Schritte machen müssen in Richtung Klima
Ansonsten würde es mich nicht wundern, wenn bei fortschreitender Erderwärmung Klimaaktivisten extremistischer werden wenn sie mit friedlichen Mitteln kein ausreichendes Handeln gegen den Klimawandel bewirken können.


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Linksextremismus - die vergessene Gefahr

15.01.2021 um 03:17
Nur weil die Leute konsequenteres Handeln gegen Klima fordern heißt das nicht, dass
1. Linksextremisten als Freunde und Verbündete betrachtet werden
2. Linksextreme gute Vorschläge parat haben
3. Leute in nennenswerten Ausmaßen sich linksextremistischen Ideologien zuwenden

Für konsequente Klimapolitik braucht man weder Kommunismus, noch Anarchismus, noch irgendeine Revolution wie es die Linksextremen herbeisehnen.

Zudem solch ein Müll in die Hose gehen kann und auch schon ging.


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Linksextremismus - die vergessene Gefahr

15.01.2021 um 05:21
Zitat von InfidelInfidel schrieb:Für konsequente Klimapolitik braucht man weder Kommunismus, noch Anarchismus, noch irgendeine Revolution wie es die Linksextremen herbeisehnen.
Wie schaut eine konsequente Klimapolitik für dich aus?


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Linksextremismus - die vergessene Gefahr

15.01.2021 um 10:48
Zitat von lmnoplmnop schrieb:Wie schaut eine konsequente Klimapolitik für dich aus?
Jedenfalls keine mit linksextremen Vorschlägen. Weder NASA, noch Wissenschaftler, noch Sonstige die was drauf haben im Gegensatz zu den Linksextremen fordern, dass wir global ein kommunistisches System etablieren sollen und dabei auch noch gewaltsam revolutionär zu handeln haben.

Konsequent wäre für mich unter anderem den Treibhausgasausstoß so weit und realistisch wie es nur geht zu reduzieren. Dann gibt es auch Debatten darüber ob das Einpflanzen von Bäumen auf globaler Ebene und in epischen Ausmaßen auch große Wirkung hätte, aber das wäre ein gutes Beispiel dafür, dass wir eine globale Zusammenarbeit brauchen um der Klimakrise langfristig und effektiv entgegenzuwirken.

Und nun zurück zu Linksextremismus.


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Linksextremismus - die vergessene Gefahr

15.01.2021 um 10:59
Extremismus ist nie gesund, selbst in Sachen Ökologie und Umweltschutz neigen Extremisten gerne zu eher fragwürdigen Thesen.
Und dann wird aus wichtiger Kritik an der Konsumgesellschaft und dem Wunsch nach einer Rückkehr zur Natur schnell auch Menschenhass
Wikipedia: Pentti Linkola
Und das wäre dann ein Beispiel für Extremismus


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Linksextremismus - die vergessene Gefahr

15.01.2021 um 11:16
Zitat von InfidelInfidel schrieb:Den Kommies scheint übrigens das Wort Technologie zu entgehen, sollte es so rapide mit technologischem Fortschritt weitergehen werden wir womöglich eventuell auch gar nicht mal so drastische Schritte machen müssen in Richtung Klima.
Das Problem das Marktwirtschaften mit sich bringen bleibt bestehen: es wird nur das produziert, was auch mit Kaufkraft nachgefragt wird und rentabel ist. Der eigentliche Gebrauchswert in Bezug auf Klimaschutz ist da ökonomische irrelevant.


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Linksextremismus - die vergessene Gefahr

15.01.2021 um 13:37
Zitat von abberlineabberline schrieb:Extremismus ist nie gesund, selbst in Sachen Ökologie und Umweltschutz neigen Extremisten gerne zu eher fragwürdigen Thesen.
Und dann wird aus wichtiger Kritik an der Konsumgesellschaft und dem Wunsch nach einer Rückkehr zur Natur schnell auch Menschenhass
Wikipedia: Pentti Linkola
Und das wäre dann ein Beispiel für Extremismus
Ja eben, aber sie glauben halt nur weil sie moralisch besser da stehen als bspw. Neonazis, dass sie die Guten sind und als Einzigen und alleine die Autorität besitzen zu haben. Totalitäres Denken was charakterlich und von der Mentalität her nicht unbedingt fundamental anders ist als bei ihren rechtsextremen Rivalen.


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Linksextremismus - die vergessene Gefahr

15.01.2021 um 14:20
Zitat von InfidelInfidel schrieb:Nur weil die Leute konsequenteres Handeln gegen Klima fordern heißt das nicht, dass
1. Linksextremisten als Freunde und Verbündete betrachtet werden
2. Linksextreme gute Vorschläge parat haben
3. Leute in nennenswerten Ausmaßen sich linksextremistischen Ideologien zuwenden
Dazu ein paar Dinge.

1. Der Klimawandel lässt sich sicherlich nicht ohne die Innovationskraft des Kapitalismus lösen.
Linke die mit irgendwelchem Planwirtschaftsgerede kommen haben das Problem einfach nicht verstanden. Sowas gibt es aber zumindest im akademischen Bereich gar nicht, also keine Gefahr.

2. Der Kapitalismus ist aber gleichzeitig Ursache des Klimawandels und der Grund dafür, dass wir es bisher nicht schaffen etwas dagegen zu unternehmen.
Kapitalismuskritik und grundlegende Reformen sind unbedingt notwendig. Wenn diese Position für dich "links" ist, dann hast du ein Problem.

3. Es wird keinen plötzliche technologischen Durchbruch geben, der das Problem löst. Die Kategorien in denen wir uns hier Bewegen sind gewaltig. Wir haben in den letzten 200 Jahren Kohlenstoff in unsere Atmosphäre gepumpt der über hunderte Millionen Jahre gebunden worden war und damit die Zusammensetzung unserer Atmosphäre und den gesamten Energiehaushalt des Planeten signifikant verändert.
Das fein abgestimmte Ökosystem unseres Planeten gerät deshalb völlig aus den Fugen.

Der Energieaufwand den wir betreiben müssten um diesen Kohlenstoff wieder aus der Atmosphäre zu holen ist um ein vielfaches größer als der Aufwand ihn in die Atmosphäre hinein zu blasen. Wir haben diese Zeit auch gar nicht.

Bäume zu pflanzen wäre tatsächlich das wohl wirksamste und günstigste Mittel, allerdings arbeiten wir da konsequent in die falsche Richtung und holzen unwiederbringlich Urwälder ab.

Aber damit das überhaupt was ausmacht müssen wir unsere gesamte Industrie elektrifizieren und gleichzeitig unseren gesamten Energiebedarf regenerativ decken. Das muss oberste Priorität haben.
Dazu fehlt uns keine besondere Technik, kein wissenschaftlicher Durchbruch. Es ist eine einfache Frage der Entscheidung.



Ein ganz konkretes Problem kapitalistischer Natur:
Fossile Wertschöpfungsketten sind massivst aufgeblasen.
Werden sie vollständig durch regenerative Wertschöpfungsketten ersetz, bei gleichbleibendem oder steigendem gesellschaftlichen Nutzen, ist die kapitalistische Wertschöpfung trotzdem deutlich niedriger.

Veranschaulicht: Wir haben eine gesellschaftliche Nachfrage nach Mobilität. Diese Nachfrage wird über Produkte gedeckt, die mit fossilen Energieträgern funktionieren. Das Industrie- und Handelsvolumen, dass an dieser gesellschaftlichen Nachfrage hängt hat sich über die letzten 150 Jahre gebildet und ist extrem ineffizient. Ineffizienz bedeutet in dem Fall, dass private Akteure viel mehr Geld aus dem System ziehen können als eigentlich nötig.

Effizientere Lösungen werden vor allem deswegen nicht umgesetzt, weil sich mit ihnen nicht so viel Geld verdienen lässt.

In einem System, dass auf Wachstum angewiesen ist, ist Ineffizienz oft profitabel.

Für die Politik bedeutet das(vor Allem in Deutschland), dass das Umsatteln auf eine nachhaltige Lösung mit einem Schrumpfen der Wirtschaft verbunden ist, selbst wenn der gesellschaftliche Nutzen gleich bleibt oder sogar steigt.
Klingt eigentlich nicht so wild, hätten wir uns die letzten 40 Jahre nicht fanatisch eingeredet, dass Rezessionen etwas schlimmes sind und ewiges Wachstum unser Ziel sein muss.
Zitat von InfidelInfidel schrieb:Und nun zurück zu Linksextremismus.
Solange Klimaschutz und Verteilungsgerechtigkeit sind aber zentralen Themen die hierfür diskutiert werden müssen.

Beim Klima hört es ja nicht auf. Das nächste Ding ist die Verteilung.
Arbeit als Schlüssel zur Verteilung geschöpfter Werte ist ein System an das wir gewöhnt sind, aber die Datengrundlage die wir haben zeigt auch, dass dieses System am zusammenbrechen ist.

Wertschöpfung wird mit jedem Jahr weiter von menschlicher Arbeit entkoppelt. Automatisierung und AI decken immer größere werden Teile von Wertschöpfungsketten ab. Der Mensch wird aus dem System heraus optimiert.

Ein gutes Beispiel ist hier der Vergleich von Automobilkonzernen und Softwarekonzernen.
Nehmen wir BMW und Electronic Arts (Spieleentwickler), denn die haben beide eine ähnliche Marktkapitalisierung von ca. $40 Milliarden.
Während BMW über 130.000 Mitarbeiter hat, hat EA nur knapp über 9000.
EA erwirtschaftet mit seinen 9000 Mitarbeitern mehr als doppelt so viel Gewinn wie BMW mit seinen 130.000.

Auf der einen Seite zeigt das wie relativ menschliche Arbeit in der Wertschöpfung ist.
Aber der anderen Seite zeigt es wie Ausbeutung funktioniert.
Die BMW-Mitarbeiter verdienen im Schnitt wahrscheinlich deutlich weniger als die EA-Mitarbeiter, aber trotzdem sind sie relativ an der Wertschöpfung gemessen weniger ausgebeutet.

Bei 3 Milliarden Gewinn in 2020 ist jeder EA Mitarbeiter im Schnitt für über 330.000$ Gewinn verantwortlich.
Verdient aber wohl nichtmal die Hälfte davon.

Bei 1.82 Milliarden Gewinn in 2020 ist jeder BMW Mitarbeiter im Schnitt für nur 14.000$ Gewinn verantwortlich.
Verdient aber ein vielfaches davon.

Mit anderen Worten: Die Softwareentwickler bei EA nehmen zwar teilweise über 100.000 im Jahr mit nach Hause, sind aber prozentual an der Wertschöpfungskette gemessen stärker ausgebeutet als die BMW-Mitarbeiter die deutlich weniger verdienen im Schnitt.


Die Frage wie wir als Gesellschaft das Kapital das erwirtschaftet wurde verteilen wollen ist eine, die wir uns längst hätten stellen müssen.
Arbeit ist keine Lösung die langfristig funktioniert.

Eine Lösung wären bspw. Gesetze die Steuersätze auf verschiedenste Kapitalformen daran festmachen aus welchen Wertschöpfungsketten dieses Kapital entsprungen ist und wie die beschaffen waren.

So könnten bspw. notwendige aber unprofitable Branchen wie Pflege, Dienstleistungen und viele Arten von Produktion entlastet werden, während höchst profitable Branchen die riesige Werte ohne nennenswerte Arbeitskraft schöpfen sozial verträglich gemacht werden.


Wenn du Klimaschutz und Verteilungsfragen in die linke Ecke stellst, dann verschließt du die Augen vor offensichtlichen Problemen der Gegenwart, die in Zukunft nur noch drastischer werden.
Wenn die Politik das tut, dann provoziert sie eine sich radikalisierende Bevölkerung.


Mit linker Ideologie hat das nichts zu tun.
Vielmehr ist das der Totalitarismus der Wissenschaft. Unsere Demokratien haben so ihre Problemen mit totalitären Rahmenbedingungen.
Die totalitäre Natur der Aufklärung und die Dialektik der Aufklärung sind aber wirklich Themen für einen anderen Thread.


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15.01.2021 um 14:44
@1.21Gigawatt
Wie stehst Du zu Linkola? Theoretisch ist sein Zurück zur Natur ja ein Ansatz, aber da es hier um Extremismus geht, werf ich ein solches Extrembeispiel in den Ring.


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Linksextremismus - die vergessene Gefahr

15.01.2021 um 15:32
Zitat von abberlineabberline schrieb:@1.21Gigawatt
Wie stehst Du zu Linkola?
Folgendes spricht wohl für sich, dass @abberline es postet:
Der Tagesspiegel gibt wieder,zitiert:
Denn der Finne spricht sich für die gewaltsame Reduzierung der Menschen zugunsten des Umweltschutzes aus.
Quelle: https://www.tagesspiegel.de/meinung/pentti-linkola-es-hilft-nicht-kameraden-zu-erschiessen/1094076.html
Bei Ratlosigkeit um dieses Topic Linksextremismus hier wird auf "Linkola" verwiesen, kein Vorname oder was...

Ist denn das, was Linkola sagte: Linksextremismus?
Linkola brachte sich in den 60er Jahren selbst Zoologie, Biologie und Botanik bei. Der Sohn eines Universitätsrektors begann mit harmlosen biologischen Veröffentlichungen, verschrieb sich dem Pazifismus und wurde Umweltschutzaktivist. Überbevölkerung sah er zunehmend als Hauptübel an. Am deutlichsten wurde er in seinem 1989 erschienenen Titel „Einführung in die Philosophie der 90er Jahre“. Er fordert darin Völkermord und Eugenik zur Reduzierung der Menschheit, außerdem den Stopp der Zahlungen an die Dritte Welt und das Ende der Aufnahme von Einwanderern. Die Weltbevölkerung solle um ein Viertel reduziert werden – am besten durch einen dritten Weltkrieg. Linkola befürwortet alle Aktionen, die die Vernichtung von Menschenleben fördern – einschließlich des 11. September. Der Hintergrund für das Töten ist ihm dabei gleichgültig. Auch wenn er oft in die Nähe des Nationalsozialismus gerückt wird, lobt er auch die deutsche RAF. Er ist Feind der katholischen Kirche, da diese seiner Ansicht nach dem menschlichen Leben zu viel Bedeutung beimisst.
Quelle: https://www.tagesspiegel.de/meinung/pentti-linkola-es-hilft-nicht-kameraden-zu-erschiessen/1094076.html

Widerlich!


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Linksextremismus - die vergessene Gefahr

15.01.2021 um 15:39
Zitat von eckharteckhart schrieb:Überbevölkerung sah er zunehmend als Hauptübel an
Imgrunde ein super Beispiel zu welch abstrusen Positionen der mangelhafte Ansatz der vermeintlichen Überbevölkerungsproblematik führt. In einer Welt, in der sich die Güterverteilung nach dem alternativlos erscheinenden Prinzip der Märkte vollzieht, bleibt ja nur noch der Mensch selbst als zu beseitigendes Übel.


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15.01.2021 um 15:45
Zitat von abberlineabberline schrieb:Wie stehst Du zu Linkola?
Kenne ich nicht. Aber egal ob bei Heidegger, Esos, Nazis oder Linken finde ich irgendwelche metaphysischen Verwurstungen von willkürlichen Konzeptionen von "Natur" immer problematisch.

Und wie gesagt: "Überbevölkerung" ist auch gar nicht das Problem hinter dem Klimawandel.
Die gewaltsame Bevölkerungsreduktion zu der es durch den Klimawandel kommen wird gilt es zu verhindern.
Sie ist die Konsequenz des Klimawandels, nicht die Lösung.


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15.01.2021 um 16:51
@paranomal
Richtig, die Menschheit muss weg und dann ist alles super, klingt nicht nach der Lösung schlechthin. Und der Herr ist ein gutes Beispiel, zu welchen Blüten es Extremismus treiben kann. Der ist immer gefährlich (ausser mitunter in der Kunst). Sich aus ökologischen Gründen vom Pazifismus abzuwenden und in die extreme Gegenrichtung zu schwenken, zeigt einfach, wohin an sich ja positive Gedanken (Umweltschutz) führen können (zu Menschenhass)
Und das ist immer die Gefahr bei extremen Philosophien.


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