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Das bedingungslose Grundeinkommen

20.847 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Geld, Sozial, Grundeinkommen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Das bedingungslose Grundeinkommen

24.09.2009 um 22:20
Zitat von kiki1962kiki1962 schrieb:was ist mit den vielen alten, die nicht von ihrer rente leben können - wir haben da ein paar in der insel - ich kümmere mich drum, dass sie ihre rheuma-creme bekommen - oder jene nahrungsergänzungen, die sie brauchen - - soweit sind wir schon, dass alte menschen sich medikamente nicht mehr dazu kaufen können - -
Rentner mit Einkommen unter dem Mindestsatz sollten alles frei haben, Arztbesuche und Medikamente @kiki1962
Würden die Rentengelder für das eingesetzt, wofür sie vom Lohn abgezogen werden, hätten wir das Problem nicht. Leider gibt es in unserem Staat die Unsitte, Gelder nicht zweckbestimmt zu verwenden sondern in alle Welt zu verpulvern.

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Das bedingungslose Grundeinkommen

24.09.2009 um 23:27
@Theotis
Zitat von TheotisTheotis schrieb:@KleinesWesen
Was mir am BGE nicht behagt ist die Aussicht, dass sich nichts am System ändert sondern alles nur noch mehr durcheinander gerät. Mehr Arbeitsplätze schafft es nicht. Und das ist die Voraussetzung für einen Wandel auf dem Arbeitsmarkt. Wenn keine Jobs da sind gibts auch nichts auszuwählen.
Ich denke schon, dass sich am System etwas ändern würde. Sogar mit ziemlicher Sicherheit.

Dieser riesige Verwaltungsapparat für gesetzliche Renten, Kindergelder, Arbeitslosengeld I und II, Sozialversicherung, Maßnahmen etc würde relativ ersatzlos gestrichen. Bedeutet mehr Einfachheit und Überblick, Nachvollziehbarkeit für einfache Bürger, die sonst ihre Scheinchen mit einem braven Kopfnicken abgeben. Ausserdem ersparts ne Menge Kosten.
Und relativ deshalb, weil man die Behinderten, Schwerkranken etc. nicht vergessen sollte, wenn da ein Mehrbedarf dann besteht, sollten sie ihn auch bekommen. Versteht sich von selber.

Du sagst immer wieder, dass ein bGe keine neuen Arbeitsplätze schaffen würde. Ich denke, das stimmt so nicht. Da mehr Raum und Platz in den Köpfen für neue Ideen existiert. Mehr Mut, aus denen riesige Unternehmen entstehen können. Es wird sich umlagern - weg von der klassischen Fließbandarbeit hin zu Büros etc. Die Entwicklung spricht eindeutig dafür. Die Produktion der Güter wird mehr und mehr von Maschinen übernommen, a.) sind sie effektiver und b.) sind sie die billigeren Arbeitskräfte. Und das ist auch gut so meiner Meinung nach. Wenn unser Fortschritt sich so entwickelt hat, dass der Mensch von solcher Arbeit befreit wird, warum sollte es dann einen Stillstand geben in der Entwicklung neuer Innovationen? Das ist es doch, wofür unsre Vorfahren so geackert haben, uns von solcher Arbeit zu befreien, damit wir unser aller Brain benutzen um a.) die Welt zu retten und b.) uns weiterzuentwickeln.

Arbeitnehmer und Arbeitgeber würden sich auf einer Augenhöhe befinden. Der Konkurenzkampf läuft dann nicht mehr nur so einseitig ab, nämlich dass der, der willig ist, für weniger zu arbeiten, genommen wird, und nicht der mit der höheren Qualifikation. Arbeit gewinnt wieder an Qualität. Beide Vertragsparteien könnten einen Lohn aushandeln, mehr als je zuvor, denke ich. Weil man nein sagen kann.

Irgendwo auf vorangegangenen Seiten habe ich erwähnt, was ein bGe für die Kinder und Jugend bedeuten würde. Was ich dazu noch erwähnen möchte ist:
Ich habe ein Interview einer Grundschullehrerin gesehen, die begrüßen würde, die Kinder in Zukunft nicht mehr nur zu Arbeitseseln zu erziehen.
Hast du Kinder? Ich denke, das geht vielen Lehrern und Eltern so.

Weiterhin würde sich in den Köpfen der Menschen viel ändern. Ich sage nicht, dass Neid und Mißgunst dann wie weggeblasen sind und alle die rosa Sonnenbrille tragen, nein. Aber jeder wüsste, was jedem zusteht. Was er immer haben würde, nämlich den Betrag des bGe. Mit Sicherheit würden die Kneipen voller, die Museen, die Theater, Kinos usw. Die Kultur würde einen Aufschwung erleben.

Unternehmen wären gezwungen, ihre Löhne zu erhöhen, sei es für die Putzfrau oder für den Facharbeiter. Weil beide dann endlich NEIN sagen können. Viele fragen immer: wer macht dann den Dreck weg? Die Leute, die dafür angemessen bezahlt werden. Oder die Leute, die ihn hingemacht haben. Und wenn der Manager sich weigert, einer Putzfrau einen anständigen Lohn zu zahlen, der für beide Seiten akzeptabel ist, nun, dann wird er nach Feierabend selber das Klo seiner Angestellten putzen müssen.

Soweit erstmal. Wieder soviel geworden. o.O


KleinesWesen


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Das bedingungslose Grundeinkommen

24.09.2009 um 23:35
@Theotis
ich lese raus, dass das ganze system so keinen bestand hat - oder die ungerechtigkeiten wachsen - von jahr zu jahr

bedenklich ist für mich, dass weniger kinder geboren werden und unser kinderbetreuungssystem und die schulen miserabel sind - stellt euch vor, wir hätten mehr kinder - wie sollten die wohl groß werden, wenn schon jetzt nicht genug betreuer, lehrer usw. da sind . .

@KleinesWesen
von produzierender arbeit werden die wenigstens ihren lebensunterhalt bestreiten können - - die wird zunehmend weniger

also wird es wohl eine absicherung geben müssen, die zeitgemäß ist und freiraum für neue betätigungsfelder schafft - - es wird dauern - aber kluge köpfe haben den denkanstoß gegeben . . .


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Das bedingungslose Grundeinkommen

24.09.2009 um 23:39
Ich kommentiere jetzt einfach mal kreuzquer @KleinesWesen
Zitat von KleinesWesenKleinesWesen schrieb:Dieser riesige Verwaltungsapparat für gesetzliche Renten, Kindergelder, Arbeitslosengeld I und II, Sozialversicherung, Maßnahmen etc würde relativ ersatzlos gestrichen.
Ich sehe noch mehr Arbeitslose als bisher.
Zitat von KleinesWesenKleinesWesen schrieb:Es wird sich umlagern - weg von der klassischen Fließbandarbeit hin zu Büros etc. Die Entwicklung spricht eindeutig dafür.
Fließbandarbeit, wo haben wir die denn noch? Und mehr Büros? Mehr Büros bedeutet mehr Verwaltung. Verwaltung wovon? Von Ich-AGs auf BGE-Niveau?
Zitat von KleinesWesenKleinesWesen schrieb:Unternehmen wären gezwungen, ihre Löhne zu erhöhen, sei es für die Putzfrau oder für den Facharbeiter.
Das lese ich hier immer wieder. Könntest du dir vorstellen, dass Stellen, die jetzt noch vorhanden sind einfach gestrichen werden? Ein AG ist doch kein Sozialarbeiter der sich "Beschäftigte" sucht. Warum soll ich Leute einstellen die mir jeden Tag abhauen könnten, wie es in China der Fall ist? Nein, dann stell ich keinen ein, reduziere meinen Betrieb aufs Minimum oder gehe mit meinem Betrieb da hin, wo die Leute arbeiten müssen, Verträge eingehalten werden usw., sprich nach Afrika. ;)
Zitat von KleinesWesenKleinesWesen schrieb:Arbeitnehmer und Arbeitgeber würden sich auf einer Augenhöhe befinden
Bestimmt nicht. Der AG hat das Risiko und die Probleme und der AN macht ne lange Nase und verlangt Gehaltsaufbesserung nach jeder Pinkelpause... Welcher AG hätte auf diese Ungewissheit Lust? Ich nicht.


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Das bedingungslose Grundeinkommen

24.09.2009 um 23:49
Zitat von kiki1962kiki1962 schrieb:bedenklich ist für mich, dass weniger kinder geboren werden und unser kinderbetreuungssystem und die schulen miserabel sind - stellt euch vor, wir hätten mehr kinder - wie sollten die wohl groß werden, wenn schon jetzt nicht genug betreuer, lehrer usw. da sind . .
Wenn weniger Kinder geboren werden brauchen wir auch weniger Betreuer @kiki1962
Anstatt hier nun kübelweise in Kinderbetreuung investieren zu wollen sollten wir uns an die Gegebenheiten anpassen und ausbilden, was tatsächlich eine Zukunft hat. Und das sind nun mal Arbeitsgebiete in Forschung und Technik, Entwicklung und Wissensgebieten. Unsere Lehrer sind schlecht ausgebildet, bestehen zum Großteil nicht mal einen Arbeitstag in einer Grundschule, Praxiskenntnisse gleich null.


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24.09.2009 um 23:55
@kiki1962
Mal zur Überlegung, Bürokaufmänner/frauen gibts wie Sand am Meer.

Niemand von uns kann darauf pochen in seinem einstmals erlernten Beruf bis ins Rentenalter tätig zu sein. Und was du hier andenkst, dass man sich entwickel will, soll und darf, ist heute schon möglich. Warum nur widersetzt sich ein Teil der angesprochenen Klientel? Arbeit ist Arbeit, sofern es keine körperlichen und geistigen Einschränkungen der Arbeitsuchenden gibt, oder?

Berufsfremde Tätigkeit für Arbeitslose zumutbar

Koblenz (dpa/tmn) - Eine arbeitslose Bürokauffrau muss unter Umständen einen vom Amt angebotenen Job im Altersheim annehmen. Das hat das Sozialgericht Koblenz jetzt entschieden.

Denn Arbeitslose dürften eine Wiedereingliederungsbeschäftigung nicht verweigern, nur weil sie ihrer Einschätzung nach nichts mit ihrem bisherigen Beruf zu tun habe. Für eine Ablehnung müssen sie nachweisen, dass die Beschäftigung für sie zum Beispiel unzumutbar ist (Az.: S 2 AS 702/07).

Das Gericht wies die Klage einer seit längerem arbeitslosen Bürokauffrau ab. Sie hatte sich gegen die Absenkung des Arbeitslosengeldes II um 30 Prozent gewandt. Zur Kürzung war es gekommen, weil die Klägerin sich geweigert hatte, im Rahmen einer sogenannten Eingliederungsvereinbarung vorübergehend als Betreuungshelferin in einem Altenheim zu arbeiten. Sie machte unter anderem geltend, diese Tätigkeit sei für sie sinnlos, da sie nichts mit ihrem früheren Beruf zu tun habe.

Das Sozialgericht ließ das nicht gelten. Vielmehr sei es grundsätzlich von Vorteil, wenn jemand, der seit längerer Zeit arbeitslos sei, «überhaupt irgendeine Art von Arbeit» verrichte. Ferner habe die Klägerin keine anderen Gründe genannt, warum ihr die Arbeit im Altenheim nicht zumutbar sein sollte.
http://newsticker.sueddeutsche.de/list/id/707073


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Das bedingungslose Grundeinkommen

25.09.2009 um 00:17
@Theotis
altenarbeit muss man wollen - mit dem herzen dabei sein -

hat was mit "berufung" zu tun

- ich könnte auch nicht mit alten leuten - so wichtig diese arbeit ist - ich kann auch nicht mehr mit kleinen kindern - es wäre mir zu anstrengend

ich weiss nicht, ob du ohne weiteres in einem altenheim dienst tun könnntest . .


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Das bedingungslose Grundeinkommen

25.09.2009 um 00:17
@Theotis
Zitat von TheotisTheotis schrieb:Ich kommentiere jetzt einfach mal kreuzquer @KleinesWesen
Mach nur, ich friemel mich schon durch. :)

Ok.
kleineswesen schrieb:
Dieser riesige Verwaltungsapparat für gesetzliche Renten, Kindergelder, Arbeitslosengeld I und II, Sozialversicherung, Maßnahmen etc würde relativ ersatzlos gestrichen.
Ich sehe noch mehr Arbeitslose als bisher.
Hier kann ich nix anderes als dir zustimmen. Allerdings würden diese ja auch das bGe bekommen, weiterhin konsumieren und somit in den Topf einzahlen.
Mein Fallmanager war Landwirt, ich weiß von Arge-Angestellten, die frisch von der Telekom kamen, und ich denke, das sind keine Einzelfälle.
Wer als Landwirt ne Stelle in der Arge bekommt, dem dürfte es auch nicht schwerfallen, sich anderswo unterzubringen, oder er macht aus seinem Wissen Profit, wird zum Biobauern, mit dessen gesunden Mehl unsre Bäcker gesundes Brot backen.
Es sind keine Millionen, die in den Argen sitzen.
Zitat von TheotisTheotis schrieb:Fließbandarbeit, wo haben wir die denn noch? Und mehr Büros? Mehr Büros bedeutet mehr Verwaltung. Verwaltung wovon? Von Ich-AGs auf BGE-Niveau?
Genau, wir haben die Fließbandarbeit kaum noch. Und dieser Fortschritt ist meiner Meinung nah nicht mehr aufzuhalten. Nicht mit aber auch nicht ohne bGe.
Aber warum bedeutet mehr Büros = mehr Verwaltung? Ich denke da an Softwarefirmen, an Internetdienstentwickler etc. was haben die mit noch mehr Verwaltung zu tun?
Zitat von TheotisTheotis schrieb:Das lese ich hier immer wieder. Könntest du dir vorstellen, dass Stellen, die jetzt noch vorhanden sind einfach gestrichen werden? Ein AG ist doch kein Sozialarbeiter der sich "Beschäftigte" sucht. Warum soll ich Leute einstellen die mir jeden Tag abhauen könnten, wie es in China der Fall ist? Nein, dann stell ich keinen ein, reduziere meinen Betrieb aufs Minimum oder gehe mit meinem Betrieb da hin, wo die Leute arbeiten müssen, Verträge eingehalten werden usw., sprich nach Afrika.
Ich weiß nicht, warum sollte ein Arbeitnehmer einen fair ausgehandelten Vertrag, den er unterschrieben hat, einfach so brechen? Das funktioniert heute nicht und auch nicht mit einem bGe. Und wenn ein AG einen AN in seinem Unternehmen hat, der für einen guten Preis seine Arbeitskraft bereit stellt, profitieren doch beide davon oder? Dann muss der Unternehmer auch net nach Afrika, weil dort das Bildungsniveau nicht so hoch ist wie hier. Ob der Unternehmer nun seinem Angestellten 1500 Euro brutto bezahlt, dem Angestellten aber davon nur 900 Euro in der Tasche bleiben, weil er immense Lohnnebenkosten hat oder ob ein Unternehmer lieber 1200 Euro zahlt und dem Arbeitnehmer eben dieser Betrag bleibt, weil es beim bge keine Lohnnebenkosten in diesen Dimensionen mehr abzugeben gilt, erklärt doch den Vorteil, den beide haben.
Ich bin auf diesem Gebiet kein Experte, aber ich denke so in etwa müsste es funktionieren.
Arbeitnehmer und Arbeitgeber würden sich auf einer Augenhöhe befinden

Bestimmt nicht. Der AG hat das Risiko und die Probleme und der AN macht ne lange Nase und verlangt Gehaltsaufbesserung nach jeder Pinkelpause... Welcher AG hätte auf diese Ungewissheit Lust? Ich nicht.
Hatten wir ja eben schonmal, die Vertragsbindung bleibt. Nix mit Pinkelpausenmeinungswechsel.


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Das bedingungslose Grundeinkommen

25.09.2009 um 00:23
Zitat von kiki1962kiki1962 schrieb:@Theotis
altenarbeit muss man wollen - mit dem herzen dabei sein -

hat was mit "berufung" zu tun

- ich könnte auch nicht mit alten leuten - so wichtig diese arbeit ist - ich kann auch nicht mehr mit kleinen kindern - es wäre mir zu anstrengend

ich weiss nicht, ob du ohne weiteres in einem altenheim dienst tun könnntest . .
Um nen Fuß in die Tür zu bekommen, warum nicht. Und alte Leute interessierten mich schon immer. Nun bin ich nicht direkt der umsorgend Typ, eher so der, der mal sagt was Sache ist. Aber, neulich las ich eine Anzeige "Klavierspieler/in gesucht" in einem Altenheim. Das wäre was gewesen. Hab ich dann aber meinem Kumpel vermittelt. @kiki1962


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25.09.2009 um 00:28
Zitat von KleinesWesenKleinesWesen schrieb:Aber warum bedeutet mehr Büros = mehr Verwaltung? Ich denke da an Softwarefirmen, an Internetdienstentwickler etc. was haben die mit noch mehr Verwaltung zu tun?
Kannst du dir vorstellen, wie viele Softwareentwickler es in deutschland gibt? Der Bedarf ist mehr als gedeckt @KleinesWesen
Was ich mit meinen Aufzählungen vermitteln will ist, dass wir von allem zu viel haben. Das BGE würde nur HarztIV-Empfängern und zum Teil Rentnern helfen. Rentner, die drüber liegen würden verlieren. Je mehr ich mich mit dem BGE beschäftige desto weniger sehe ich Vorteile. Vielleicht in 100 Jahren, wenn sich die demografischen Verhältnisse den Lebensumständen in DE angepasst haben. ;)


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25.09.2009 um 00:35
Zitat von KleinesWesenKleinesWesen schrieb:Ob der Unternehmer nun seinem Angestellten 1500 Euro brutto bezahlt, dem Angestellten aber davon nur 900 Euro in der Tasche bleiben, weil er immense Lohnnebenkosten hat oder ob ein Unternehmer lieber 1200 Euro zahlt und dem Arbeitnehmer eben dieser Betrag bleibt, weil es beim bge keine Lohnnebenkosten in diesen Dimensionen mehr abzugeben gilt, erklärt doch den Vorteil, den beide haben.
Ich bin auf diesem Gebiet kein Experte, aber ich denke so in etwa müsste es funktionieren.
Experten sind wir alle nicht und wenn ein Experte hier mitlesen würde, würden sich ihm mit Sicherheit alle Nackenhaare sträuben;) @KleinesWesen

Aber, du sprichst es ja schon an, die Lohnnebenkosten für AG und AN sind in DE deutlich zu hoch. Ein AN mit LSTKL1 ist in vielen Bereichen gezwungen noch einen 400-Euro-Nebenjob auszuüben. Manchen gelingt das nicht mal weil ihre Arbeitszeiten nicht entsprechend geartet sind. Das muss geändert werden. Lohnsteuer runter auf ein erträgliches Maß. Wo Miete schon das halbe Gehalt frisst bleibt nichtmehr viel übrig zum Leben usw...


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25.09.2009 um 00:40
Zitat von TheotisTheotis schrieb:Berufsfremde Tätigkeit für Arbeitslose zumutbar

Koblenz (dpa/tmn) - Eine arbeitslose Bürokauffrau muss unter Umständen einen vom Amt angebotenen Job im Altersheim annehmen. Das hat das Sozialgericht Koblenz jetzt entschieden.

Denn Arbeitslose dürften eine Wiedereingliederungsbeschäftigung nicht verweigern, nur weil sie ihrer Einschätzung nach nichts mit ihrem bisherigen Beruf zu tun habe. Für eine Ablehnung müssen sie nachweisen, dass die Beschäftigung für sie zum Beispiel unzumutbar ist (Az.: S 2 AS 702/07).

Das Gericht wies die Klage einer seit längerem arbeitslosen Bürokauffrau ab. Sie hatte sich gegen die Absenkung des Arbeitslosengeldes II um 30 Prozent gewandt. Zur Kürzung war es gekommen, weil die Klägerin sich geweigert hatte, im Rahmen einer sogenannten Eingliederungsvereinbarung vorübergehend als Betreuungshelferin in einem Altenheim zu arbeiten. Sie machte unter anderem geltend, diese Tätigkeit sei für sie sinnlos, da sie nichts mit ihrem früheren Beruf zu tun habe.

Das Sozialgericht ließ das nicht gelten. Vielmehr sei es grundsätzlich von Vorteil, wenn jemand, der seit längerer Zeit arbeitslos sei, «überhaupt irgendeine Art von Arbeit» verrichte. Ferner habe die Klägerin keine anderen Gründe genannt, warum ihr die Arbeit im Altenheim nicht zumutbar sein sollte.
http://newsticker.sueddeutsche.de/list/id/707073
...

Um dann hinterher wieder Opfer zu beklagen, weil Ungelernte nicht wissen, wie sie Alte pflegen sollen? Warum haben soviele Altenpflege gelernt und lernen es immer noch? Und soviele davon bekommen ebenso Hartz IV, müssen aber fürn Euro Strampler stricken oder puzzeln.

Das ist echt nicht mehr zu begreifen, wie willkürlich die hier handeln. Und so sinnfrei. Hinterher gibts dann wieder Klagen, wegen unzumutbarer Behandlung, weil der Hartz IV Empfängerin - völlig nachvollziehbar - der Kragen platzt. Davon hat niemand was, weder die Alten noch diese Frau und auch nicht die Arge. Erst recht nicht der Staat. Nur das besagte Altenheim, das bekommt nämlich Zuschüsse.


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Das bedingungslose Grundeinkommen

25.09.2009 um 00:43
Alles hat seine Vor- und Nachteile @KleinesWesen
Wir werden die Welt heute nicht mehr retten können. Aber vielleicht morgen ;)


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25.09.2009 um 01:07
@Theotis
Zitat von TheotisTheotis schrieb:Was ich mit meinen Aufzählungen vermitteln will ist, dass wir von allem zu viel haben. Das BGE würde nur HarztIV-Empfängern und zum Teil Rentnern helfen. Rentner, die drüber liegen würden verlieren.
Warum würden die verlieren? Wenn sie wo drüber liegen würden?

Und warum würde es nur Hartz IV Empfängern und Rentnern helfen? Was ist mit alleinstehenden und/oder jungen Eltern?

Was ist mit dem Familienvater, Mitte 40, der bei Karstadt arbeitet, seine Familie ihn aber kaum sieht, weil er für die Hausrate noch bei Ali im Dönerladen schaffen muss? Den Ali könnte er getrost sein lassen, hätte er ein bGe. Nicht?

Was ist mit dem Banker, der Banker geworden ist, weil sein Vater es so wollte. Der nun, Mitte 30, aussteigen will, um eine Weltreise zu machen, aber niemandem auf der Tasche liegen will, erst recht nicht seinem Vater. Vielleicht lernt er in der Wallachai das Tischlern und gründet sich - wieder zu Hause - eine kleine Tischlerei, die auch noch was abwirft. Weil er eben auf wallachaiisch tischlert.^^


Alle streben heute nach mehr Arbeit, weil das mehr Geld bedeutet. Das ist richtig. Aber bei der Mehrheit der Bevölkerung geht dieses Mehrgeld für die einfachsten Grundbedürfnisse drauf. Du hast es selber genannt. Mehr kaufen kann dafür kaum einer, weil sonst am Ende des Monats nichts mehr da ist. Demzufolge verdient auch der Elektroinstallateur weniger, weil Familie Müller beschliessen muss, mit dem neuen Herd noch "eine Weile" zu warten, auch wenn der alte die Hauptsicherung regelmäßig rausschiesst. Und mein Lieblingsbäcker verdient auch weniger, weil ich mir abgepackte, billigere Brötchen als seine frischen kaufen muss. Das passiert deinem Bäcker bestimmt auch. Und deinem Fleischer. Ebenso unsrer Kassiererin, obwohl sie ihre drei Kinder den ganzen Tag alleine zu Hause lassen muss.

Da hat jeder was von. Nicht nur "ein paar". Auch du und deine Familie.


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25.09.2009 um 03:30
@KleinesWesen

Du vertrittst doch nicht wirklich das Konsumsteuer-Modell oder???

Sag das du es nicht tust BITTE...


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Das bedingungslose Grundeinkommen

25.09.2009 um 05:42
@interpreter
so sehr ich deine Ausführungen schätze-was bitte ist gegen Konsumsteuer einzuwenden?
Mehrwertsteuer, die "natürlich nicht" in der derzeitig praktizierten Doppelbesteuerung seinen Sinn hat, sondern nur mit einem gleichzeitigen "Wegfall" der Lohnsteuer -für mich-eine Idee wären-akzeptabel... bin aber flexibel, wenn du gute Argumente hast...
hilf mir auf die Sprünge...


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25.09.2009 um 06:07
@AUMNGH44

Es gibt einen Plan ein Grundeinkommen von 1500 € pro Person über eine Konsumsteuer von 100% zu finanzieren wobei im Gegenzug alle anderen Steuern wegfallen würden.

Ein Land das diese Steuer einführt müsste entweder extrem ristriktive Zollpolitik betreiben oder würde anderenfalls sämtlichen Konsum in Nachbarländer auslagern, da die Preise im Inland doppelt so hoch sind wie im Ausland.

Jedes Einzelland das das einführen würde würde demzuvolge Volkswirtschaftlich Harakiri begehen.

Und wenn du dir jetzt darüber Gedanken machst, das das ja zu umgehen wäre, wenn man das System International einführt, mach dir mal Gedanken darüber wie realistisch eine internationale Neueinführung eines Steuersystems in ALLEN Gebieten der Welt auf einmal ist. So realistisch ist die Einführung dieses Systems und die Aussicht das es funktioniert.


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25.09.2009 um 06:37
@KleinesWesen
Stell dir einmal vor du bist Arbeitgeber, deine Firma stellt etwas her.
Du hast einen Auftrag angenommen, musst x Stück einer Ware zum Termin y abliefern. Dafür bekommst du Geld, von dem du die anfallenden Kosten und Löhne bezahlst.
Montag so gegen 10:00 Uhr, Arbeitsbeginn wär um 8: Uhr gewesen, ruft dich dein verschollen geglaubter Vorarbeiter an.
Chef, mir war so nach Weltreise (ich nehm hier mal dein Bankerbeispiel). Ich bin dann gestern losgeflogen. Schöne Grüsse aus Hawai.
Dem nächsten fällt in der Mittagspause ein, dass man mit 1000,-€ netto in Indien schon fast Maharadschastatus geniesst und macht sich auch davon.
Der Rest der Belegschaft malt bzw. sitzt zu Hause vor der Glotze oder verwirklicht sich in der Weltgeschichte.
Die Firma ist in Rekordzeit pleite, dem Chef (das bist du, nicht vergessen) bleibt nur noch das tägliche Schachspiel im Stadtpark.

So, du bist wieder @KleinesWesen . Denkst dir, ist doch alles wunnebar, das bGe sichert den Chef doch ab.
Friede, Freude, Eierkuchen.
Das Problem, anderen Firmen gehts genau so. Keiner kann mehr langfristig planen, Aufträge erfüllen, Arbeitsplatzswinging ist der neue Trendsport.
Aber, wenn alle/viele Pleite gehen, wer zahlt in den Topf ein? Wie soll der Staat die Strassen instand halten, das bGe aufbringen? Was wird denn noch erwirtschaftet?
Der Staat kann dann noch eine Zeit lang das bGe absenken bzw. die Steuern erhöhen, dann gibts nichts mehr zu kürzen und alle sehnen sich nach dem alten System zurück.
Das war nicht ideal, aber alle hatten genug zu beissen und auch sonst, eigentlich war es doch gar nicht so schlecht....


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25.09.2009 um 10:35
@klarabella

Nach Indien davon machen, Maharadschastatus genießen, kann manch Besitzer eines echten Arbeitsplatzes jetzt schon.
Wenn man gestern losgeflogen ist, wird man mit oder ohne bGe arbeitslos werden.

Und die meisten haben sich wahrscheinlich auf einen etwas höheren Lebensstil, als 1000 Euro eingerichtet, wenn sie arbeiten. Also hat man auch mit bGe ein gewisses Interesse seinen Job zu behalten.
Warum soll jemand, bloß weil er sich zum bGe etwas hinzuverdient, unzuverlässig werden ?
Wenn man sich etwas hinzuverdient, rechnet man doch mit dem Geld, warum sollte das jemand auf's Spiel setzen ?
Ist man nur zuverlässig, wenn man die Angst im Rücken hat ?
Was für ein Menschenbild hast Du ?

Die Arbeitgeber setzen eins aufs Spiel:
Sie werden wahrscheinlich keine Beschäftigten mehr haben, die abends, nachdem sie abwesend gestochen haben, sich heimlich zurück an den Arbeitsplatz schleichen, oder sich heimlich sonntags ihre Arbeitsplätze aufsuchen um kostelose Überstunden zu machen. Aus purer Angst !


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25.09.2009 um 10:46
@eckhart
Als AG wurde mir die rosarote Brille, die dir so gut steht, schon mehrmals abgenommen.
Mein Menschenbild ist sozusagen realitätsbereinigt. :D
Das mag ja nicht jedem in den Kram passen, aber so weit hergeholt ist es nicht. Ein Ehepaar könnte mit 2000,-€ in manchen Ländn schon sehr gut ohne Arbeit über die Runden kommen.
Addier dazu mal die mangelnde Flexibilität deiner Glaubensgenossin kleines Wesen was die Höhe der Kompromissbereitschaft angeht und du kannst dir die Lage am Arbeitsmarkt selbst ausmalen.
Aber ich will ja gar nicht streiten. Das BGe ist etwa genau so sinnvoll wie Selbstbefriedigung mit einem Käsehobel.
Science fiction ohne science.


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