Menschenstrom Afrika

@FF

FF schrieb: Hat ja bei uns auch prima und auf Anhieb geklappt ... ach nein, warte ... dabei waren wir die reiche Wirtschaftsmacht, und dennoch sind Millionen ausgewandert, als hier die selben frühkapitalistischen Ausbeuter-Verhältnisse herrschten.

Das ist sachlich schon mal komplett falsch. Von "bei uns" könntest Du sowieso als Nation erst ab 1871 und der Reichsgründung sprechen. Vorher waren die südlichen und südwestlichen Kleinstaaten, von wo die meisten Einwanderer kamen, alles andere als eine reiche Wirtschaftsmacht. Nach der Reichsgründung und dem Erstarken der deutschen Wirtschaft wanderte kaum noch jemand aus.

FF schrieb: Bloss hatten die Indianer und Afrikaner kein Asylgesetz, und kein Einwanderungsgesetz.

Das ist nun wirklich ein alberner Vergleich. Sowohl Afrikaner, wie Indianer haben sich auch gewaltsam gegen die Einwanderung gewehrt und einen modernen Staat, kann man wohl kaum mit einer Stammesgesellschaft vergleichen.
Nichtsdestotrotz war ja gerade die unkontrollierte Einwanderung nach Amerika und der Kolonialismus in Afrika das Ende vieler afrikanischer Stamme, sowie der Untergang der meisten indianischen Stämme.
Nebenbei waren es die Deutschen, welche einen Friedensvertrag mit Indianern schlossen, der niemals gebrochen wurde und in den USA von beiden Parteien noch heute gefeiert wird.
Wikipedia: Comanche (Volk)#Ewiger Friedensvertrag zwischen Comanche und Deutschen
Und es gab sogar, was in Deutschland kaum bekannt ist, einen deutschen Comanschen-Häuptling. Aber das nur am Rande.
http://www.taz.de/1/archiv/print-archiv/printressorts/digi-artikel/?ressort=ku&dig=2008%2F01%2F05%2Fa0002&cHash=d8843cc85f546e60c88fe387fb52aef8

FF schrieb: Und es hat über 100Jahre gedauert, bis es mal ein brauchbares Arbeitsrecht in Deutschland gab... ohne dass eine fremde, übermächtige Wirtschaftsnation irgend ein Interesse an Hungerlöhnen bei uns gehabt, oder unsere Rohstoffe ausgebeutet hätte

Auch das ist Quark. Ein "brauchbares Arbeitsrecht" gab es bis zur Industrialisierung nirgendwo und Interesse an deutschen Rohstoffen, Maschinen und Know-How gab es von Seiten besonders Frankreichs und Englands sehr wohl, nur hatten sie nicht die militärische Macht, um irgendwie an das heran zu kommen, was sie wollten. Nicht umsonst haben Franzosen und Belgier nach dem ersten Weltkrieg Elsas-Lothringen annektiert (Frankreich) und das Ruhrgebiet besetzt und demontiert.

Auch waren die Gründe für die massenhafte Auswanderung von Deutschen ab ca. 1800 bis eben ca. 1880 oft ganz andere, als heute. Weiter waren die Deutschen auch gegenüber den Amerikanern nicht so fremd sozialisiert, wie etwa ein afghanischer, oder auch syrischer Moslem, gegenüber einem heutigen EU-Europäer.
Ein gut recherchierter Artikel zur deutschen Auswanderung nach Amerika ist hier zu lesen:
http://www.zeit.de/zeit-geschichte/2011/03/Massenauswanderung

@Venom
Ich denke das Problem ist eher die Befürchtung vieler, dass die Zahl der Flüchtlinge auf Dauer nicht bewältigbar sein wird.

Dass das alles arme Leute sind und die wenigsten ihr Land freiwillig verlassen, steht außer Frage.

Du hast es ja schon gesagt: ein bisschen rational denken schadet keinem.

@dS
Ich sage ja nicht, dass diese Leute keine Angst haben dürfen und, dass alle Asylanten Engeln sind, ich schrieb gestern sogar, dass ich sie ein wenig verstehen kann. Nur die ganzen Rechtsradikalen und Neonazis nutzen dieselbe Angst um ihre kranke Ideologogie durchzuführen und mir persönlich fällt es nicht leicht zwischen den beänstigten und rechtsradikalen Menschen zu unterscheiden, weil sie sich ziemlich ähnlich sind da sich die Rechtsradikalen da reingeschlichen haben unter den Bürgern und ich mich immer fragen muss: Wer ist wer hier?
Nicht, dass man hier denkt ich würde nur an die Asylanten denken usw.

@FF
*augenverdreh" - das sind keine "Zahlen der Rechten", das sind einfach Zahlen. Die können von den Rechten verwendet werden, wenn Politik und Presse nicht Klartext reden sondern ständig beschönigen und beschwichtigen.

Aber ich seh schon, kritisches Hinterfragen ist von Vielen nicht erwünscht. Ich lass euch daher jetzt auch in Ruhe. So long...

@FrankD,

und wiederum hast Du Zahlen genommen von aktuellen Bewerbern, die natürlich im ersten Jahr oder in den ersten 18 Monaten hier sind. Die Zeit bis zur Anerkennung oder bis zur Beendigung eines Integrationskurses dauert nunmal 12 - 18 Monate. Die Gründe stehen auch in Deinem verlinkten Bericht.
Arbeitsverbot besteht aktuell für 3 Monate und die Vorrangsprüfung bezügl. Arbeitserlaubnis 15 Monate. Ein Integrationskurs dauert 6-8 Monate.

Bei den Härtefallregelungen der Innenminister erhielten in der Vergangenheit immer Tausende einen Aufenthalt, weil sie neben einer Einreise zu einem bestimmten Stichtag eben keinerlei Sozialleistungen erhielten, und dies trotz eines Nachrangs bei der Arbeitserlaubnis. Zuletzt bertraf dies 1999 etwa 20.000 Flüchtlinge...wohlgemerkt bei einem schwierigeren Arbeitsmarkt.

Dass Flüchtlinge Kosten verursachen ist mir klar, nur es stimmt einfach nicht die Zahlen auf Jahre hochzurechnen und diejenigen zu unterschlagen, die nach 2,3 oder 5 Jahren in Arbeit sind.

Die Warteliste für einen Integrations- oder Sprachkurs dürfte inzwischen auch meterlang sein. Diese Kurse sind hoffnungslos ausgebucht.
Also kann man eher noch ein Jahr im Schnitt dazurechnen ...

Issomad schrieb:Die Warteliste für einen Integrations- oder Sprachkurs dürfte inzwischen auch meterlang sein.

Die Flüchtlinge dürfen zwar nicht legal nach Deutschland rein, aber nachdem sie die Überfahrt in Schlauchboot und Lkw heil überstanden haben, bekommen sie gleich gratis einen Intgrationskurs.

@Wolfshaag

schäm dich, du kannst doch nicht einfach Komplexität in die Diskussion bringen.


vor allem ist da Beispiel von FF bzgl China Falsch. Natürlich wandern gewisse Produktion in andere Länder

Die Frage ist natürlich ob der Wohlstand dort dadurch steigt oder sinkt. Wird immer so getan als wäre alles voher in Ordnung gewesen.

Aber wie erwähnt, Vereinfachung von Komplexen Zusammenhängen.

jeremybrood schrieb:Die Flüchtlinge dürfen zwar nicht legal nach Deutschland rein, aber nachdem sie die Überfahrt in Schlauchboot und Lkw heil überstanden haben, bekommen sie gleich gratis einen Intgrationskurs.

Gratis ja ... wenn verfügbar ...

@jeremybrood
Stimmt nicht...nur wer anerkannt ist erhält einen Integrationskurs.

@Fedaykin

Fedaykin schrieb: schäm dich, du kannst doch nicht einfach Komplexität in die Diskussion bringen.

Sorry, kommt nicht wieder vor. :D

Fedaykin schrieb: vor allem ist da Beispiel von FF bzgl China Falsch. Natürlich wandern gewisse Produktion in andere Länder

Die Frage ist natürlich ob der Wohlstand dort dadurch steigt oder sinkt. Wird immer so getan als wäre alles voher in Ordnung gewesen.

Leider wird hier ja meist lieber auf ideologischer, denn auf sachlicher Basis diskutiert, da ist das Märchen vom "armen Mohr" und dem "edlen Indianer" ein probates Mittel. Dabei wird dann auch gern vergessen, dass sowohl indianische Gesellschaften in punkto Unterdrückung und Brutalität, den europäischen Gesellschaften in Nichts nachstanden und das das selbe auf für afrikanische Gesellschaften galt, die auch gerne mal ihren Nachbarstamm und unliebsamen Konkurrenten bei europäischen oder arabischen Sklavenhändlern "entsorgten". Aber ohne "leuchtendes Vorbild und armes Opfer" klappt das ganze ideologisierte Betroffenheitsgerede ja auch nun mal nicht so gut. :D

@Wolfshaag

Die Indianer wurden ja auch nach und nach ausgerottet. Das war kein Feldzug, sondern ein Ausmerzen der Kultur und letztlich der Menschen. Heutzutage wird das von den 'wahren' Amerikanern verklärt und die Nachfahren der Indianer stehen an den Roulett-Tischen und betreiben Casinos. Aber ich will keine bösen Vergleiche anstellen .. :D

@Aldaris

Aldaris schrieb: Die Indianer wurden ja auch nach und nach ausgerottet. Das war kein Feldzug, sondern ein Ausmerzen der Kultur und letztlich der Menschen.

Na eben. :D

@Wolfshaag

Wolfshaag schrieb:Auch waren die Gründe für die massenhafte Auswanderung von Deutschen ab ca. 1800 bis eben ca. 1880 oft ganz andere, als heute.

Naja abgesehen von den 150 - 200 Jahren zeitlicher Unterschied, waren die Gründe nicht so arg unterschiedlich, wenn wir mal absehen von den Flüchtlingen die aus Bürgerkriegsländern kommen.

Wolfshaag schrieb: Weiter waren die Deutschen auch gegenüber den Amerikanern nicht so fremd sozialisiert, wie etwa ein afghanischer, oder auch syrischer Moslem, gegenüber einem heutigen EU-Europäer.

Das kann man von den Europäern, abgesehen vielleicht von den Süditalienern behaupten. Es gab allerdings auch eine große Einwanderungswelle von Asiaten in die USA...(einen großen Teil hat man als Arbeiter geholt) welche abgesehen von den Problemen im Umfeld des 2. Weltkrieges ja auch geklappt hat.

Die ungarische Polizei soll Schlepper dulden und nur gegen die Flüchtlinge vorgehen die nicht schnell genug einen Schlepper finden. Bzw kein Geld dafür haben.

Am Vortag hatten wir in einem Restaurant bei der kleinen Tankstelle nichtsahnend eine Reportage geschnitten. Dann wurde uns plötzlich bewusst: sowohl das Restaurant als auch die Tankstelle sind ein beliebter Schlepper-Treffpunkt. Innerhalb von Stunden hat sich unser Eindruck der Region völlig verändert. Das Bild von überforderten, aber sehr freundlichen und hilfsbereiten Polizisten, die vor den Kameras von CNN Wasser und Sandwiches an die Flüchtlinge verteilen, kam uns plötzlich unwirklich vor. Wir sahen plötzlich überall Anzeichen von Schlepper-Tätigkeit. Und die fest geschlossenen Augen der wenigen Polizisten, am Rand des ‹Dschungels›.

http://www.srf.ch/news/international/die-realitaet-im-ungarischen-schlepper-dschungel

spielmitmir schrieb:
Wer genug Geld hat und schnell genug rennen kann wird aufgenommen, die anderen bleiben.. hmmm eine seltsame Idee Probleme zu lösen.

Genau aus diesem Grund sind legale bezahlbare Wege nach Europa nötig!
Gibt es einen einzigen legalen Weg?

Wie genau stellst du dir das vor ? @eckhart

FF schrieb:
Und beide habt ihr keine Reaktion auf die Gastfreundschaft in jenen Ländern, aus denen die Flüchtlinge kommen. Da könntet ihr vermutlich wochenlang bei jemandem wohnen, der würde noch sein Bett für euch frei machen, und ihr müsstet ihm einen Lohn dafür irgendwie heimlich unterjubeln, weil er ihn nicht annehmen würde.


Kein Kommentar dazu @spielmitmir?

Vermutlich kann man viel machen. @monster_IQ

spielmitmir schrieb:Gibt es einen einzigen legalen Weg?

Für Flüchtlinge nicht, abgesehen vom Asylrecht...ansonsten gibt es folgende Wege:

- Einreise über Arbeitserlaubnis für besondere Berufe
- Heirat mit einem EU-Bürger/In
- Studium an einer deutschen Hochschule...im Anschluss hat man ein Jahr Zeit einen Arbeitsplatz zu finden

Dein Besorgnisgeheuchel ist erbärmlich,kein Tränen für dich und deine Schauerstorys
Wir haben 8000 Schülerselbstmorde jährlich,die gehen dir auch am Arsch vorbei,übrigens sollte keiner von denen abgeschoben werden

Wir haben auch 1 Millionen Kinder die in Armut leben, was genau willst du von mir ?
Und ja ich habe Tatsächlich extreme Probleme damit, dass man jetzt mit Geld nur so wedelt und viele Jahre unsere Kinder vernachlässigt.

@spielmitmir
na da gibt es die merkwürdigsten Sachen...bezüglich der Kinder...
Hatte kürzlich Kontakt zu einer Frau, die vehement auf die Flüchtlinge schimpfte, bei Nachfragen stellte sich heraus, dass ihre 6 Kinder sämtlich untergebracht sind...kostet so etwa 20.000.-€ im Monat...
Naja ist jetzt nur ein Einzelfall...was einen bisweilen ärgert...