Menschenstrom Afrika
11.08.2015 um 01:11Anzeige
pere_ubu schrieb:wer mit entwicklungshilfe jahrzehntelang rumknausertliegt nicht wirklich am Knausern sondern daran, dass sie nicht sinvoll eingesetzt wird
Dieses Ingroup/Outgroup hast du doch in so vielen Lebensbereichen, in manchen kommt man doch ohne dem gar nicht aus.Ja im gesamten Wettbewerb.Und ich bin alt.Wettbewerbe sind mir ein Greuel.InGroup/Outgroup sind mir fremd.
def schrieb:Den aktuellen Ansturm schlicht mit Hungerflüchtlingen zu begründen greift daneben. Gestern schrieb die FAZ das 46% der hier ankommenden Asylbewerber schlicht Wirtschaftsflüchtlinge sind und keine Aussicht auf Asyl haben.Was sind Wirtschaftsflüchtlinge? Jemand, der merkt, dass er auf die Dauer in seinem Land nicht genug Geld verdienen kann, um anständig zu leben (d.h. vernünftige Wohnung und vernünftiges Essen für sich und die Familie, Schulbildung) und deshalb ins Ausland geht?
Issomad schrieb:Niemand gibt seine Heimat leichtfertig auf, nur weil er im Ausland ein bisschen mehr Geld verdienen und sich irgendwelchen Schnickschnack leisten kann ...Natürlich, das tun unzählige Menschen jeden Tag. Sie wandern aus um ihr Glück woanders zu versuchen. Allerdings meist mit geklärten Aufenthaltstiteln, Jobs/Tätigkeiten. Tust du das nicht wirst du ruckzuck aus dem Land, in dem du dein Glück versuchst, rausgeschmissen.
Wie viele Flüchtlinge stellt diese Welt zur Verfügung?
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Das moralinsauer aufgeheizte Gerede in der Politik, in den Medien und in der Gesellschaft über die Flüchtlinge, mit großen Aggressionspotenzialen auf allen Seiten, ist das Gegenteil von dem, mit dem es sich schmückt und vorgibt zu sein. Die Fakten sind entscheidend. Und Fakt ist zuvörderst, dass eine Bundesregierung, die sich große Koalition nennt und die fast zwei Drittel der bundesdeutschen Wähler vertritt, dafür ist die Ströme der Wirtschaftsflüchtlinge in Europa aufzunehmen, allerdings ohne sich über das Management der Aufnahme auch nur im Geringsten im Klaren zu sein.
Fakt ist, dass dieselbe Haltung auch bei der kleinen Opposition aus Linkspartei und Grünen vorherrscht. Die Kirchen, die Gewerkschaften, die Sportvereine, die Wirtschaft und ihre Verbände, alle sind auf derselben Linie unterwegs. Klar, dass eine so erdrückende allmächtige Mehrheit sich in Gestalt einzelner Wichtigtuer mutig an ein paar Rechtsradikalen abarbeitet, die regelrecht gezüchtet werden, um irgendeine Gegnerschaft gegen Einwanderung oder Migration aufzubauen, auf die man aggressiv und durchaus mit den Mitteln der Hetze eindreschen kann.
Der sehr alte Ex-Außenminister Hans Dietrich Genscher sieht die Bundesrepublik offenbar bereits in der Nähe der NS-Zeit. Leider sind das die Zutaten, an denen auch die Kanzlerin und der Bundespräsident, der noch vor kurzem eine diametral entgegen gesetzte Meinung zum Thema Migration, Flüchtlinge vertreten hat, mitmischen, aus denen keine zielführende konsistente Politik, die möglichst viele Bürger mitnimmt, entstehen kann.
Wirtschaftsflüchtlingen kann in der Regel wirtschaftlich sehr viel effizienter in deren Heimat geholfen werden als im Westen. Und natürlich kann ihnen auch in der eigenen Kultur, in der eigenen Familie, in der eigenen Heimat das angenehmere vorzugswürdigere Leben gelingen, inklusive Beteiligung am Aufbau neuer wirtschaftlicher Strukturen in den Herkunftsländern der Flüchtlinge.
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Eine Versachlichung der Debatte auf die Tatsachen konzentriert, scheint nicht mehr möglich, ist aber das einzige, womit eine positive Gestaltung erreicht werden könnte. Wenn der Westen seiner Produktivität verlustig geht, und das ist keine hypothetische, sondern eine sehr reale und akute Frage, dann kann er weder den Menschen hier im Westen selber helfen, noch der weit größeren Zahl von hilfebedürftigen Menschen in den Herkunftsländern der Flüchtlinge.
Das Wort „Wirtschaftsflüchtling“ ist eine unzulässige Herunterqualifizierung des Wortes „Flüchtling“, das gemeinhin denjenigen meint, der vor Krieg, Terror und politischer, religiöser Verfolgung flieht. Wer in seinem Heimatland nicht genügend verdient, aber unendlich teure Schlepperbanden noch bezahlen kann, muss sich einen Gedanken machen, womit er im Westen und konkret in dem Land, das er sich vergleichsweise willkürlich auswählt, sein Geld verdienen will. Der Sozialstaat allein ist ein sehr schwacher moralischer Anspruch. Die wahnhafte Komponente des öffentlichen Diskurses zum Thema „Flüchtlinge“ wirkt kontraproduktiv jeder vernünftigen Lösung entgegen.
Es wäre schön, wenn derjenige, der die Aufnahme der sogenannten Wirtschaftsflüchtlinge unbegrenzt will genauso wie derjenige, der die Aufnahme nicht will, seinen Vorschlag jeweils begründen würde. Von einem Dialog zum Thema ist die Gesellschaft allerdings weit entfernt, und sie entfernt sich immer weiter.
kiki1962 schrieb:das ist ja ein stockkonservativer artikel -Und das von der Meinhoff Tochter... verrückt was?
kiki1962 schrieb:hier geht es um die flüchtlinge aus afrika ....Richtig. Ich wollte auch nur klarstellen das die nicht das Problem darstellen.
def schrieb:Naja... der Löwenanteil kommt dieses Jahr aus Syrien (20,3%) und dort flüchten Sie nicht einfach vor dem Hunger sondern vor dem Krieg,zum ersten sollte es hier doch meines wissens um afrika gehen.
def schrieb:Der einzig signifikante Anteil aus Afrika sind zur Zeit die Syrerseit wann ist Syrien in Afrika?
Taln.Reich schrieb:seit wann ist Syrien in Afrika?So schnell geht's... mein Fehler... dann ist Afrika tatsächlich für uns momentan völlig unproblematisch.
pere_ubu schrieb:Ebenfalls unumstritten war Anfang 2012 bei der SWP, daß die westlichen Sanktionen gegen Syrien, die 2011 verhängt worden waren, die Situation der Bevölkerung dramatisch verschlechtert hatten und damit weitere Anreize zur Flucht bieten mußten.Mir ist das durchaus klar... wenn du im Syrien Thread aktiv warst wirst du wissen, dass ich da von Anfang an dem Westen Vorwürfe gemacht habe für seine unverantwortliche Politik.
pere_ubu schrieb:die zahlen der afrikanischen flüchtlinge sind hier erfasst ,stand mitte 2014 ,quelle UNHCRDa sind doch aber sicherlich auch Flüchtlinge innerhalb Afrikas enthalten und nicht nur Flüchtlinge in den Norden, oder?