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Menschenstrom Afrika

4.410 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Krieg, EU, Armut ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Menschenstrom Afrika

13.08.2015 um 23:10
@nananaBatman

Das kann man gar nicht oft genug posten … Ich hatte mal was gelesen das vier Prozent der Deutschen linksextrem und 17 Prozent linksextremen Einstellungen, linksradikal seien.

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Menschenstrom Afrika

14.08.2015 um 00:05
@spielmitmir
@nananaBatman

Das Aussteigerprogramm..."gröhl"...in dem ganzen Jahren hat sich dort einer gemeldet...EINER!!!
Der Unterschied besteht darin das rechte Ausstiegswillige diese Hilfe tatsächlich benötigen,bei Nazis gibt es keinen Ausstieg,wenn ein Nazi aus seinen rechten Strukturen aussteigt wird er als Verräter angesehen.Und Verräter bekommen ein Femegericht an den Hals,das Urteil lautet immer Tod.
Und Fememorde sind gar nicht so selten,folglich benötigt der Aussteiger ne neue Identität,möglicherweise ein neues Gesicht,einen Job.
Wenn einer aus linken Zusammenhängen aussteigt dann...steigt er/sie einfach aus und geht."Wie schade"sagen die Genossen dann,"meld dich mal"...private Kontakte werden beibehalten,der Politkram bleibt dann eben außen vor und wird mitunter abgeschottet...möglicherweise heisst es auch..."ja zieh blos Leine,Zeit wirds, hast genug Mist gebaut,nächste Woche liegen die Schlüssel im Briefkasten,das neue Schloss bezahlst du dann...!"
Aber niemand käme6 auf die Idee ein Kommando hinterherzuschicken

Nötiger wäre eine Heul und Jammerstelle, bei der können sich dann enttäuschte Linke ausweinen die aus ihren Bezugsgruppen rausgeschmissen wurden und nun aus einer Kneipe nach der anderen rausfliegen weil sie keiner mehr sehen will


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Menschenstrom Afrika

14.08.2015 um 00:28
Zitat von WarheadWarhead schrieb:Das Aussteigerprogramm..."gröhl"...in dem ganzen Jahren hat sich dort einer gemeldet...EINER!!!
Fanastisch bis zu der Spitze … wohl eher passend warum sich niemand gemeldet hat.

Mich stört es nicht da wir in einer Demokratie Leben und das ist auch Super so, da gibt es immer Außenseiter, also von mir aus darfst du gerne Linksradikal bleiben …

Können wir wieder zum Thema finden ? @Warhead


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Menschenstrom Afrika

14.08.2015 um 00:32
@eckhart
weshalb weichst du mit Deiner Argumentation auf die Pegida-Leute aus?
Ich meinte keinen einzigen davon. Ich kenne auch keine Demonstranten persönlich, war auch noch nie zu solch einer Demo. Ich gehe grundsätzlich zu keiner Demo (das nur nebenbei. :) )

Nein, ich meinte die ganz normalen Bürger, welche mit Politik und Parteien nichts am Hut haben und wenn doch, dann aber auch wie ich zu keiner Demo gehen würden.
Welche jedoch Bedenken und Befürchtungen haben, ohne jedoch deswegen fremdenfeindlich zu sein.
Meine angeführten Punkte bezogen sich NUR auf solche Leute.


@paranomal
Nur weil Nazis und Fremdenfeinde LEIDER (!!!) die gleichen Argumente aufgreifen wie besorgte ganz normale Bürger (weil sie eben deren Ängste instrumentalisieren), heißt das doch nicht automatisch, dass die Besorgten fremdenfeindlich sein müssten, oder?

--->p:
Wenn die Intention dieselbe ist, doch.
...
Jeder Nazi ist fremdenfeindlich, aber nicht jeder der Fremdenfeindlich ist, ist ein Nazi. Wenn deren Argumente andere Begründungen hätten als die der Nazis, wäre das was anderes, aber so scheint es ja nicht zu sein?
Ich glaube du hast meine Zeilen nicht richtig verstanden, bzw. "zäumst das Pferd falsch auf", kann das sein?
Ich formuliere meinen obigen Satz noch mal anders:
Du unterstellst, dass ein "Normalbüger" die gleichen Argumente benutzt wie ein Rechter.
Das ist aber falsch, denn umgedreht wird ein Schuh draus: Der Rechte hat dem Normalbürger zugehört und dessen Argumente abgekupfert um diese zu instrumentalisieren.

Da ist es doch nun kein Wunder, dass die Argumente gleich sind. Jedoch muss deswegen nicht die Intention die gleiche sein.
Was kann denn der Normalbüger dafür, dass der Rechte sich bei dessen Argumenten einfach "bedient" hat, diese quasi für sich ausnutzt?
Zitat von paranomalparanomal schrieb:Denn wer gegen jemanden Argumentiert, weil er nicht von hier kommt, dann ist das Fremdenfeindlich.
Die Argumente richten sich seitens des Normalbürgers nicht gegen die Fremden, sondern nur gegen die AUSWIRKUNGEN des Zuzugs von Fremden - aber auch NUR wenn es eine zu hohe Quote ist (ein kleiner aber feiner Unterschied wie ich finde).
Dagegen verfälschen die Rechten die abgekupferten Argumente des Normalbürgers dahingehend, dass sich diese nun tatsächlich gegen Fremde richten. Und diese verfälschten Argumente schiebt ihr nun unzulässigerweise (weil ihr nicht genügend dirfferenziert) dem Normalbürger unter und unterstellt ihm Fremdenfeindlichkeit (und die Rechten reiben sich die Hände, weil ihre Rechnung voll aufgegangen ist.).


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Menschenstrom Afrika

14.08.2015 um 13:40
Zitat von OptimistOptimist schrieb:weshalb weichst du mit Deiner Argumentation auf die Pegida-Leute aus?
Weil ich sonst keine Menschen persönlich kenne, die explizit thematisieren:
Zitat von OptimistOptimist schrieb:- dass der Staat, weil er für die Flüchtlinge sehr viel Geld locker machen muss (schon die Abschiebungen allein kosten immens) irgendwann sagt: für Transferleistungsbezieher ist nicht mehr genug da, ihr müsst nun den Gürtel enger schnallen

- Besorgnis, dass es bei einer zu hohen Quote an Ausländern zu solchen Problemvierteln kommen kann, wie es schon in manchen Ballungszentren gibt.

- Besorgnis, dass es zu vermehrter Kriminalität kommen kann, weil nicht nur "brave Buben" kommen, sondern auch Banden das Thema Asyl für sich nutzen (davon abgesehen, an der Grenze zu Polen, die Einwohner können ein Lied davon singen, was vermehrte Einbrüche nd Autodiebstähle betrifft, seit die Grenzen offen sind, ...
Ich bin in Nähe der tschechischen Grenze und erlebe das nicht als Hauptgesprächsthema.
Das ganze Thema spielt eine untergeordnete Rolle.
Auch als es noch Grenzkontrollen gab, waren geklaute Autos schneller weg, als ich jemals zu fahren vermochte.
Aber Du hast recht. die Flüchtlingsproblematik sollte in der Öffentlichkeit eine viel größere Rolle spielen,genau wie sie bei den Unzähligen Helfern in den Flüchtlingsunterkünften und drumherum die Hauptrolle spielt
Dann könnten solche Sachen wie in Dresden(und Berlin) nicht passieren, dass die Öffentlichkeit praktisch ausgeschlossen und Hilfe behindert wird.
Die Vielen,die Flüchtlingen helfen wollen und deren Leben sich deswegennur noch darum dreht und die mit echten Problemen kämpfen machen davon kein Aufheben, obwohl ihre Köpfe voller Bedenken sind.
Auch mein Kopf ist voller Bedenken und Befüchtungen..
Mag sein, dass ich da einen schlechte Umgang pflege,
aber näher als auf der gegenüberliegenden Straßenseite bin ich solchen Bedenkenträgern noch nicht gekommen.
Kann sein, dass ich auch mal die Straßenseite wechsle oder auch manche Verwandschafts- und Bekanntschaftsbeziehung ist eingeschlafen, Kneipengänger bin ich sowieso nicht.

Wie also sollte ich ?:
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Nein, ich meinte die ganz normalen Bürger, welche mit Politik und Parteien nichts am Hut haben und wenn doch, dann aber auch wie ich zu keiner Demo gehen würden.
Welche jedoch Bedenken und Befürchtungen haben, ohne jedoch deswegen fremdenfeindlich zu sein.
Meine angeführten Punkte bezogen sich NUR auf solche Leute.



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Menschenstrom Afrika

14.08.2015 um 17:14
@eckhart
weshalb weichst du mit Deiner Argumentation auf die Pegida-Leute aus?

--->
Weil ich sonst keine Menschen persönlich kenne, die explizit thematisieren:

- dass der Staat, weil er für die Flüchtlinge sehr viel Geld locker machen muss (schon die Abschiebungen allein kosten immens) irgendwann sagt: für Transferleistungsbezieher ist nicht mehr genug da, ihr müsst nun den Gürtel enger schnallen

- Besorgnis, dass es bei einer zu hohen Quote an Ausländern zu solchen Problemvierteln kommen kann, wie es schon in manchen Ballungszentren gibt.

- Besorgnis, dass es zu vermehrter Kriminalität kommen kann, weil nicht nur "brave Buben" kommen, sondern auch Banden das Thema Asyl für sich nutzen (davon abgesehen, an der Grenze zu Polen, die Einwohner können ein Lied davon singen, was vermehrte Einbrüche nd Autodiebstähle betrifft, seit die Grenzen offen sind, ...
woran es liegt, dass Du solchen Leuten noch nicht begegnet bist, weiß ich nicht.
Wo ich wohne gibt es viele Leute welche genau diese Punkte anführen, jedoch sich an keiner Demo beteiligen würden.
Zitat von eckharteckhart schrieb:Ich bin in Nähe der tschechischen Grenze und erlebe das nicht als Hauptgesprächsthema.
Das ganze Thema spielt eine untergeordnete Rolle.
Auch als es noch Grenzkontrollen gab, waren geklaute Autos schneller weg, als ich jemals zu fahren vermochte.
Ich habe einen Verwandten in der Nähe der plonischen Grenze, er erzählte mir, dass es quantitativ einen großen Sprung gab und auch dass die Polizei dies zugibt.


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Menschenstrom Afrika

14.08.2015 um 18:25
Zitat von OptimistOptimist schrieb:woran es liegt, dass Du solchen Leuten noch nicht begegnet bist, weiß ich nicht.
Vielleicht?:Ich meide Fussballplätze, Kneipen, Getränkemärkte/Bildzeitung&Co, Tankstellenwo es nur geht usw.usw.
Polenwitze a la "Lache nie, wenn ein Pole mit dem Wagen gegen einen Baum fährt! Es könnte Deiner sein.... "
habe ich auch schon gehört, Tschechenwitze dagegen kaum, dafür scheint Tschechien für richtige Deutsche kaum zu existieren. Wir schweifen jedoch ab.


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Menschenstrom Afrika

14.08.2015 um 18:33
@eckhart
woran es liegt, dass Du solchen Leuten noch nicht begegnet bist, weiß ich nicht.

--->
Vielleicht?:Ich meide Fussballplätze, Kneipen, Getränkemärkte/Bildzeitung&Co, Tankstellenwo es nur geht usw.usw.
Das meide ich auch alles (auch wenn du das jetzt evtl. nicht glauben magst, weil es zu glatt wirkt, ist aber so).
Dennoch treffe ich in meinem Umfeld sehr Viele (ich komme beruflich und auch durch meinen Hund mit sehr vielen ins Gespräch), welche genau diese Punkte kommunizieren.


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Menschenstrom Afrika

14.08.2015 um 18:36
@eckhart
auch wenn du nun keine Leute kennst, welche sowas von sich geben:
Zitat von OptimistOptimist schrieb:- dass der Staat, weil er für die Flüchtlinge sehr viel Geld locker machen muss (schon die Abschiebungen allein kosten immens) irgendwann sagt: für Transferleistungsbezieher ist nicht mehr genug da, ihr müsst nun den Gürtel enger schnallen

- Besorgnis, dass es bei einer zu hohen Quote an Ausländern zu solchen Problemvierteln kommen kann, wie es schon in manchen Ballungszentren gibt.

- Besorgnis, dass es zu vermehrter Kriminalität kommen kann, weil nicht nur "brave Buben" kommen, sondern auch Banden das Thema Asyl für sich nutzen (davon abgesehen, an der Grenze zu Polen, die Einwohner können ein Lied davon singen, was vermehrte Einbrüche nd Autodiebstähle betrifft, seit die Grenzen offen sind, ...
Wie (mit welchen Argumenten) könnte man den Leuten ihre Besorgnis ausreden, was meinst Du?


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Menschenstrom Afrika

14.08.2015 um 18:53
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Wie (mit welchen Argumenten) könnte man den Leuten ihre Besorgnis ausreden, was meinst Du?
Es ist ja nicht so, dass ich im Laufe meines Lebens nicht die verschiedensten Besorgnisse hätte auszureden versuchen müssen.
Ich kann beispielsweise geradezu mit Jedem mitfühlen, der irgendwo eine Baumaßnahme geleitet hat und hinterher schuldlos von Anwohnern irgendeiner Schuld bezichtigt wird, dass bei jedem Regen der Keller unter Wasser steht.
Zusammengefasst Jahrelang habe ich mir darüber einen Kopf gemacht, denen sowas auszureden,weil ich musste,da war ich dazu gezwungen,da konnte ich nicht weg.
Schließlich:
Geschafft habe ich es nie!
Ich meine:
Der Fall um den es hier geht, verlangt das nicht von mir und es geht auch wirklich gar nicht.

Besorgnisse kann man niemandem ausreden!

(Wenn mir jemand sagt, er sei wegen ... besorgt, bleibt mir nur Achselzucken.)


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Menschenstrom Afrika

14.08.2015 um 19:11
Für alle "Besorgten" aus meinem persönlichen Threadarchiv exhumiert:

Ich bin in den sechziger Jahren in einem damals schon auf eine lange "multiethnische Tradition" zurück blickenden Stadtteil (Hamburg-St.Pauli) gross geworden. Da war es vollkommen normal, dass Nachbarn aus aller Herren Länder stammten. Kaum einer hatte Probleme damit. Man hatte Gemeinsamkeiten. Man war Malocher, man war arbeitslos, man war arm, man wohnte in beschissenen Verhältnissen, man war gelegenheitskriminell, man ging anschaffen. Da war es vollkommen egal, ob jemand schwarz, gelb oder blass war, de Vries, Müller, Smith, Hinterhuber, Li, Kim, Stanislawski, Ulutürk oder Wagadongo mit Nachnamen hiess. Bis 1945 hatte dieser Stadtteil sogar noch eine komplette "Chinatown", ganz, wie es sich für eine Welt- und Hafenstadt gehört.

Natürlich war Deutschland immer auch ein Durchzugs- und Einwanderungsland mit nationalen Minderheiten in bestimmten Regionen, wie Nord- und Ostfriesen an den westlichen Küsten, wendischen Sorben in der Lausitz und im Spreewald, Dänen an der Nordgrenze.

Darüber hinaus hat Deutschland immer wieder grosse Immigrationswellen erlebt.
Stichwort Völkerwanderung.

Jüdische Gemeinden lassen sich seit 321 urkundlich nachweisen. Im Mittelalter zog es Handwerker und Händler aus den Niederlanden, Frankreich, Polen etc. in die Grenzen des heutigen Deutschlands. "Gekommen um zu bleiben" - ebenso zog es natürlich auch Deutsche hinaus in die Welt. Bereits die Hanse sorgte für eine rege Durchmischung der Handel treibenden Völker. Später kamen Kolonisten aus den Niederlanden, um beispielsweise die Überschwemmungsgebiete der Elbe (Vier- und Marschlande) zu besiedeln, im 16. Jahrhundert war jeder 4. Hamburger ein niederländischer Migrant. Friedrichstadt an der Mündung der Treene in die Eider, eine niederländische Gründung, hatte nicht nur 200 Jahre lang ein niederländisches Sprachprivileg, sondern es galt auch ebenso lange niederländisches Recht*.

Im 17. Jahrhundert waren gut 1/4 der Einwohner des Grossraums Berlin französischer Herkunft. In Hamburg waren Portugiesen und Engländer stark vertreten, wie sich heute noch an Namen alter Familien erkennen lässt. Ebenso rege war der Zuzug von Schweden, schliesslich waren Teile der Ostseeküste einst schwedisch, oder von Dänen, die bis an die Elbe herrschten - und blieben.

Im 19. Jahrhundert kam es zu einem starken Zustrom von Arbeitsmigranten, meist aus Polen oder der Ukraine, nach Deutschland. In manchen Städten im Ruhrgebiet gab es um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert mehr Polen als Deutsche. Nationalisten befürchteten eine "Verpolung" der deutsche Rüstungsschmiede im Ruhrpott.

Nach der russischen Revolution 1917 liessen sich viele zarentreue Flüchtlinge aus Russland und dem Baltikum in Deutschland nieder. Zuvor hatten schon Menschen aus den deutschen Kolonien sich in Deutschland niedergelassen.

Der Zweite Weltkrieg mischte die Völker Europas noch einmal nachhaltig durch, zahlreiche "displaced persons" aus allen Teilen Europas blieben freiwillig oder unfreiwillig in Deutschland hängen, ebenso wie ehemalige Besatzungssoldaten.

In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts kamen Arbeitsmigranten aus den Ländern rund ums Mittelmeer dazu, politische Flüchtlinge aus Diktaturen wie Griechenland, dem Iran oder Chile oder Asylbewerber aus allen Staaten der Erde, nicht zu vergessen die Communities ausländischer Geschäftsleute, wie der Japaner in Düsseldorf oder der iranischen Teppichhändler in Hamburg.

Heute gilt Berlin als grösste "polnische", "russische" oder "türkische" Stadt ausserhalb der jeweiligen genannten Länder. Etwa 20.000 junge Israelis leben in Berlin - mehr als irgendwo sonst ausserhalb Israels. Hamburg ist die grösste "afghanische" Stadt und die grösste "ghanaische", so weit ich weiss. Ein "Portugiesenviertel" am Hafen gibt's übrigens auch noch, sowie einige skandinavische Kirchengemeinden.

Wahrscheinlich habe ich noch allerlei Völkerscharen vergessen.

So viel zum Thema "Vielvölkerstaat"!


*Was würde passieren, würden, auf Wunsch der Regierung, muslimische Glaubensverfolgte, meinetwegen Schiiten aus dem Irak oder Sunniten aus dem Iran, in der BRD eine Stadt gründen, in der sie 200 Jahre lang ausschliesslich ihre Heimatsprache und ihr Heimatrecht (Scharia!) ausüben dürften?




Ich arbeitete (und tue es gelegentlich noch) beruflich mit Menschen aller Hautfarben, Geschlechter, Religionen, "Kulturen" weltweit zusammen. Egal, ob hier oder dort, ob von Angesicht zu Angesicht oder virtuell.

Hobbies, Interessen und Freizeitgestaltung verbinden mich mit Menschen aus vielen Ländern. Die Firma, für die ich lange Jahre tätig war, gehörte zeitweilig Schweden, mein Auto kommt auch daher, selbst wenn's inzwischen Chinesen gehört, meine Lebensmittel, meine Kleidung, ja, selbst meine "Kulturgüter" kommen von rund um den Globus.

Wer sind eigentlich "diese Ausländer"?

Meine Frau ist Irin, ihre Freundin Französin, meine Putzfrau ist Russin, meine Nachbarn Dänen, mein Bäcker Friese, mein Gemüsemann Türke, mein Gastwirt Italiener, Grieche oder Chinese. Der Mensch, der unseren Oldtimer wartete kommt aus England, mein Ex-Chef aus den USA, meine frühere Backoffice-Leiterin aus dem Iran, meine erste Frau war Palästinenserin, usw. usw.

Bis jetzt hat sich mir noch nicht erschlossen, wer von denen eine potenzielle Gefahr für mich sein soll.
Kann mich mal jemand aufklären?


Was die freiwillige Ghettobildung angeht: Es ist wohl nicht so ungewöhnlich, dass sich Menschen gern mit "Ihresgleichen" umgeben. Man denke an die deutschen Dörfer und Städte in Ungarn, Rumänien, der ehemaligen UdSSR - oder an deutsche Ansiedlungen in Namibia, in Südamerika oder auf Malle. Selbst die USA hatten, zumindest bis zum Eintritt in den Ersten Weltkrieg, fast rein deutschstämmige Stadtteile, Städte und Gemeinden. Mit deutschen Schulen, deutschen Zeitungen und deutschen Festivitäten. Selbst Kaisers Geburtstag oder der Sedantag wurden dort gefeiert. Ein Wiederaufleben ergab sich (ohne Feiern) durch die Menschen, die vor dem Faschismus aus Deutschland flüchten mussten. Froh konnte von den Flüchtlingen der sein, der ein deutschsprachiges Netzwerk für Bürokratie, Unterkunft, Arbeit vorfinden konnte.

Geschäfte und Restaurants, in denen deutschstämmige Migranten heimische Speisen und Getränke vorfinden, gibt es wohl weltweit - von der Bierbar in Shanghai oder Thailand bis zum Currywurststand in Spanien oder "Feinkost"-Läden in New York.

Warum sollen andere Menschen also nicht die gleichen Ansprüche ans Leben stellen wie unsere (ehemaligen) Landsleute?


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Menschenstrom Afrika

14.08.2015 um 19:20
Zitat von DoorsDoors schrieb:Für alle "Besorgten" aus meinem persönlichen Threadarchiv exhumiert:
Netter Beitrag aber irgendwie fühle ich mich nicht angesprochen, ist auch irgendwie am Thema vorbei, ich könnte dir auch nette Geschichten aus dem Ausland erzählen da ich mich selber im Ausland bewege ...


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Menschenstrom Afrika

14.08.2015 um 19:22
Sollte nur klar machen, dass Deutschland schon immer ein Einwaderungsland war, ist und bleibt.
Ob die Leute nun zu Recht oder Unrecht besorgt waren oder sind.


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Menschenstrom Afrika

14.08.2015 um 19:25
Zitat von DoorsDoors schrieb:Sollte nur klar machen, dass Deutschland schon immer ein Einwaderungsland war, ist und bleibt
Ist ja auch nichts neues und sollte jedem klar sein auch spricht nichts dagegen, nun, diese Situation ist eine völlig andere und Deutschland hat bestimmte Kapazitäten, kurzum wie willst du dieser Situation entgegentreten und wie willst du den Menschen in ihren Ländern helfen ?


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Menschenstrom Afrika

14.08.2015 um 19:30
@Doors
Zitat von DoorsDoors schrieb:Sollte nur klar machen, dass Deutschland schon immer ein Einwaderungsland war, ist und bleibt.
Ob die Leute nun zu Recht oder Unrecht besorgt waren oder sind.
Diese Erkenntnis nützt nur eben den Besorgten auch nichts, wenn Politik immer wieder nur über die Leute hinweggeht und entscheidet, sie nicht ernst nimmt und nicht versucht, sie "mit ins Boot zu holen" ( es ist das "Boot" der Toleranz und Verständis für bestimmte Zustände und Probleme in diesem Land gemeint).

Abgesehen davon dass "Einwanderungsland" auch gar nichts damit zu tun hat, wieviel Flüchtlinge eine Region "verträgt".
Wenn D ein reines Einwanderungsland wäre - wie z.B. USA, dann gäbe es entsprechend auch Quten, Greencard usw...
Dann müssten diejenigen welche hierher kommen - wenn sie KEINEN Asylgrund haben - die Sprache können, einen Arbeitsplatz nachweisen usw...

Ist aber alles nicht der Fall, also ist D kein Einwanderungsland (besser wäre es allerdings wenn es eines wäre mMn).



@eckhart
okay, danke für Deien Antwort und ich verstehe was du meinst.

Jedoch das finde ich zu pauschal:
Zitat von eckharteckhart schrieb:Besorgnisse kann man niemandem ausreden!

(Wenn mir jemand sagt, er sei wegen ... besorgt, bleibt mir nur Achselzucken.)
Und wenn Politiker (insbesondere die Linken und Grünen) auch so denken, vertun sie mMn eine Chance wenigestens ein paar Menschen mit "ins Boot" zu holen. Lieber überlässt man dann gleich ALLE den Rechten, nur weil man es nur bei Wenigen schaffen kann, sie umzustimmen?

Na gut, werde ich wohl akzeptieren müssen.


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Menschenstrom Afrika

14.08.2015 um 19:31
So anders ist die Situation gar nicht mal - Ein Blick zurück:

Von den 12,5 Millionen Flüchtlingen und Vertriebenen in der Bundesrepublik und DDR des Jahres 1950 kam mit knapp sieben Millionen der größte Teil aus den ehemals deutschen Gebieten östlich von Oder und Neiße. Als nächstgrößere Gruppe folgten knapp drei Millionen Flüchtlinge und Vertriebene aus der Tschechoslowakei. Hinzu kamen 1,4 Millionen aus dem Polen der Vorkriegsgrenzen, 300.000 aus der bis 1939 unter der Verwaltung des Völkerbunds stehenden Freien Stadt Danzig, knapp 300.000 aus Jugoslawien, 200.000 aus Ungarn und 130.000 aus Rumänien.

In den vier Besatzungszonen in Deutschland gab es keine gleichmäßige Verteilung der Flüchtlinge und Vertriebenen. Ländlich geprägte Gebiete mussten weitaus mehr Menschen aufnehmen als die vor allem durch Luftangriffe häufig schwer zerstörten städtisch-industriellen Ballungsräume. Die Wohnungssituation und die Versorgungsmöglichkeiten mit Lebensmitteln schienen in den Landgemeinden und ländlichen Kleinstädten besser zu sein. Insgesamt war der Osten Deutschlands stärker betroffen als der Westen.

Innerhalb der drei westlichen Besatzungszonen waren wiederum die östlichen Gebiete stärker belastet als die westlichen. Ende 1947 lag der Anteil der Flüchtlinge und Vertriebenen an der Gesamtbevölkerung in der sowjetischen Besatzungszone bei 24,3 Prozent. Die amerikanische Besatzungszone blieb demgegenüber mit 17,7 Prozent ebenso zurück wie die britische mit 14,5 Prozent. In der französischen Besatzungszone lag der Flüchtlingsanteil an der Gesamtbevölkerung sogar bei nur rund einem Prozent. Der Grund war die Weigerung der französischen Besatzungsbehörden, Flüchtlinge und Vertriebene aufzunehmen.

http://www.bpb.de/gesellschaft/migration/dossier-migration/56359/nach-dem-2-weltkrieg (Archiv-Version vom 26.07.2015)

Das haben die beiden deutschen Staaten auch gewuppt. Dann sollten die heute vergleichsweise geringen Flüchtlingszahlen für eines der reichsten Länder der Erde - mit, im Unterschied zu damals - intakten Städten und Infrastrukturen - doch wohl kein Problem sein. Oder wollen wir uns als unfähiger erweisen als unsere Eltern und Grosseltern?

In der BRD haben wir übrigens nach einer Meldung des FOCUS von 2013 einen Leerstand vor rd. 1.700.000 Wohnungen.Den gab's '45ff nicht.


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Menschenstrom Afrika

14.08.2015 um 19:35
@Optimist

Wenn ich mir die Leerstände hier bei uns in Nordfriesland ansehe, dann lassen sich noch allerlei Menschen unterbringen - und ich will ja nicht mal anfangen, die 50 Wochen im Jahr leerstehenden Ferienwohnungen auf Sylt zu beschlagnahmen.


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Menschenstrom Afrika

14.08.2015 um 19:35
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Na gut, werde ich wohl akzeptieren müssen.
Akzeptieren ist das richtige Wort.
Ich denke wie @Doors


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14.08.2015 um 19:38
@Doors
Zitat von DoorsDoors schrieb:Wenn ich mir die Leerstände hier bei uns in Nordfriesland ansehe, dann lassen sich noch allerlei Menschen unterbringen -
richtig. dann sag das mal den Politikern.

Aber die stopfen Flüchtlinge gerne dort hin wo nun wirklich nicht genügend Platz ist.

Manchmal hab ich den Eindruck, die wollen vielleicht ganz bewusst Unfrieden schüren. Oder wie sonst sollte man sich solche Schildbürgerstreiche erklären?


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