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Die dritte industrielle Revolution - Demokratisierung der Energie

11 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Energie, Wasser, Sonne ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Seite 1 von 1

Die dritte industrielle Revolution - Demokratisierung der Energie

28.11.2011 um 21:22
Bevor ihr jetzt schreibt, falsches Forum, lest bitte den Text durch.

Im Jahre 2006, ein paar Monate nach Angela Merkels antritt als Bundeskanzlerin, tat sich folgendes im Kanzlerministerium.
Die Kanzlerin bat einen bekannten internationalen Regierungsberater und Vordenker nach Berlin, um mit ihm über das deutsche Wirtschaftswachstum und die Schaffung von Arbeitsplätzen zu diskutieren. Dieser jene nennt sich Jeremy Rifkin und ist Gründer und Vorsitzender der Foundation on Economic Trends in Washington, D.C., und lehrt an der Wharton School of Business.

Er erkannte ein Phänomen, dass entweder den Untergang der Menschheit bedeutet oder aber den Umbruch in ein neues Zeitalter. Dessen Vision aber vor allem in Europa und Mittlerweile auch den USA Schule macht. Die politischen Weichen sind mittlerweile gestellt. Nun muss es nur noch angepackt werden.

Was er erkannte: Betrachtet man den Untergang des Römischen Reiches ganz nüchtern fällt einem etwas auf. Rom war eine Macht, die es erstmals seid Menschen Gedenken schaffte Menschen in Ballungsräumen zu sammeln. Während rund um diese Ballungszentren, an der Natur Raubbau im großen Stile vorran getrieben wurde. Ganze Wälder und Landstriche fielen diesem Wahn zum Opfer um mehr Ackerland und Fläche urbar zu machen. Doch Wind und Regen wuschen den fruchtbaren Teil davon und immer weniger Fläche stand zur Verfügung. Hinzu kamen die immer niedrigeren Löhne und die immer schlechteren Lebensverhältnisse. Dabei generierte der damalige Staat 90% der Einnahmen aus der Landwirtschaft, die nun am Ende war. Eine Ära war zu Ende. Die Infrastruktur zerfiel und die Politik verfing sich in Machtspielchen und Intrigen. Das Reich brach auseinander und wurde von seinen Feinden am Ende komplett verschluckt.

Was dann kam wissen wir. Wir bezeichnen es als das dunkle Zeitalter. Das Zeitalter der Kirche. Nun stehen wir wieder vor genau dem gleichen Dilemma. Die Städte wachsen, während die Natur weichen muss. Wir müssen immer mehr Resourcen zur Verfügung stellen, gleichzeitig hängt das gesamte wirtschaftliche Daseinsrecht an einem seidenen Faden. Zum allerersten Mal in der Geschichte der Menschheit sind wir fähig unsere Spezies auszulöschen, und das vollends.

Einige haben ja auch schon von den Kontratieff Zyklen gelesen und glauben fest daran, das wir wieder einen solchen Kontratieff-Winter erleben und hoffentlich auch überleben. Derzeit wenden wir ca. 31% der weltweiten Nettoprimärproduktion unseres Planeten (nicht des Menschen) auf, um die 7 Milliarden Menschen zu ernähren. Obwohl wir als Biomasse nur 0,5% der Gesamtmasse ausmachen.

Die Vision: Jeremy erkannte, das wir so nicht weitermachen können. Er begriff das wir soviel Energie haben und trotzdem die Natur dafür ausbeuten und unseren Planten auf gut Deutsch "Schrotten". Nehmen wir Wind-, Sonne-, Wasser-, Bio- und Erdwärmeenergie, dann würde uns ein Vielfaches des heutigen Weltverbrauchs zur Verfügung stehen. Gleichzeitig würde Millionen Arbeitsplätze entstehen. Alleine in Deutschland haben die Erneuerbaren Energien bereits 100.000ende Jobs generiert, weitmehr als die derzeit zentralisierte Energieversorgung.

Das was er sieht ist die Demokratisierung der Energie. Ein Internetz analog zum Internet. Das Internet demokratisierte das Wissen, das Internetz könnte die Energie demokratisieren. Es könnte die dritte industrielle Revolution nach Dampfmaschine und Diesel/Otto sein. Dabei müssen die großen Energiekonzerne nicht beiseite treten. Denn was diese Konzerne besonders gut können, wird dieses Netz brauchen. Das Management von Energie, dass was die Konzerne eben am besten können. Sie würden sich wandeln, vom Energielieferanten zum Manager und Dienstleister des Internetzes. Das aus vielen kleinen Mikrokraftwerken besteht.

Angela Merkel war begeistert von dieser Idee, auch wenn es eine starke Lobby zwischenzeitlich fast zu Grabe getragen hätte. Sie sagte damals zu Rifkin: "... das ihr der Gedanke, gerade im Hinblick auf Deutschland zusage.." Als er fragte wieso gerade auf Deutschland? Antwortete sie: "Sie müssen noch einiges lernen über deutsche Geschichte und Politik. Wir sind ein Bund von Regionen. Politik wird bei uns lokal gemacht. Die Bundesregierung hat nur eine Vermittlerrolle, die darin besteht, einen Konsens zu suchen, die Zusammenarbeit zwischen den Regionen zu fördern, das Land vorwärts zubringen. Das dezentrale, kooperative Konzept der Dritten Industriellen Revolution passt in die deutsche Politik."

Soweit erst einmal. Ich weiß, es fehlt noch Speichermöglichkeiten etc. Aber das sollte nur mal ein Blick in die Zukunft sein. Ich kann auch schlecht sein komplettes Buch: "Die dritte industrielle Revolution" zitieren. Aber er zeigt darin auf, was er alles zu bewegen versucht und was er bisher erreicht hat.

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Die dritte industrielle Revolution - Demokratisierung der Energie

28.11.2011 um 22:10
@Sio_x

Ich denke nicht,das sich die energiekonzerne in diese rolle drängen lassen wollen.Obwohl ich die Idee sehr gut finde. Die Zeit ist einfach Reif für ein Umdenken mehr in Richtung regionaler Energiewirtschaft.

Gerade unsicheren Zeiten wie diese bieten uns die Gelegenheit, gesellschaftsgestaltene Politik zu machen.

Ich finde auch das Konzept von eco-cities sehr interessant,arcologies oder auch Agrikulturen in den Städten in großen mehrstöckigen Gewächshäusern.

Man sollte den Mut haben, in dieser Form die Zukunft zu gestalten.


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Die dritte industrielle Revolution - Demokratisierung der Energie

28.11.2011 um 22:16
Ausbildungs/Berufsmäßig darf ich mich mit diesem Energiekram auseinandersetzen...

Man arbeitet wohl eher in die Richtung intelligente Netze.
z.B. Die Waschmaschine.
Sie bekommt in nem Singlehaushalt morgens per Knopfdruck den Befehl eine Ladung Wäsche zu waschen.
Da sie dafür sagen wir mal von morgens um sieben bis abens um fünf Zeit hat, macht sie das dann, wenn viel Energie im Netz vorhanden ist...
So solls dann mit vielen Verbrauchern ablaufen. Zusätzlich müssen wegen der Stabilisierung des Netzes dann auch die Kraftwerke dementsprechend flexibel reagieren, was bei Solarkraftwerken z.B. ziemlich gut geht, die kann man auf den Schlag anschalten.


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Die dritte industrielle Revolution - Demokratisierung der Energie

28.11.2011 um 22:17
@Obrien
Das würde auch den Investitionsstau vermindern, den wir derzeit vor allem in Europa erleben. In dem das Geld lieber auf Staatspleiten wettet, als zu investieren. Auch würde es eine Umverteilung begünstigen. Ich wäre froh, wenn mir jemand Kapital geben würde, damit ich die Dächer meiner Straße mit Solarpanels pflastere. :-)


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Die dritte industrielle Revolution - Demokratisierung der Energie

28.11.2011 um 22:18
@StUffz
Das ist richtig und eine der Säulen. Energiemanagement ist wichtig, aber nicht alles.


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Die dritte industrielle Revolution - Demokratisierung der Energie

28.11.2011 um 22:20
@Sio_x
Das Problem ist leider, dass die Netze den Netzbetreibern E.On und TenneT gehören.
Die schalten und walten, wie sie wollen..
Nicht umsonst schleift das mit den Offshore Windparks so. Die legen den jeden nur erdenklichen Stein in den Weg...


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Die dritte industrielle Revolution - Demokratisierung der Energie

28.11.2011 um 22:35
@StUffz
Das ist nicht ganz richtig... Die Bundesnetzagentur darf auch ein Wörtchen mitreden. Von daher sind die Weichen gestellt. Außerdem sind die Erzeuger gesetzlich verpflichtet erneuerbaren (grünen) Energien Vorrang zu geben.


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Die dritte industrielle Revolution - Demokratisierung der Energie

29.11.2011 um 00:19
@Sio_x

Hast ein brisantes Thema angeschnitten...
Ich befürchte jedoch - das nicht viele die tatsächlichen Ausmaße erkennen werden...
Viel Glück ^^

Gruß von :

Delon.


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Die dritte industrielle Revolution - Demokratisierung der Energie

29.11.2011 um 01:35
@Delon
Ich weiß, danke das du es verstanden hast. Auch ein Stromkonzern hat Rifkin zugehört und es in seine Zukunftspläne eingearbeitet. Sein Name: EnBW, so unglaublich es sich auch anhört. Wünschen wir den Grünen viel Erfolg, vielleicht fällt diese auf fruchtbaren Boden.


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Die dritte industrielle Revolution - Demokratisierung der Energie

29.11.2011 um 08:27
Zitat von Sio_xSio_x schrieb:Außerdem sind die Erzeuger gesetzlich verpflichtet erneuerbaren (grünen) Energien Vorrang zu geben.
Das wird aber so nicht praktiziert, da liegt nämlich der Hund begraben. Beispiel Windkraft:
Wenn Wind weht, dann produzieren die Anlagen logischerweise ordentlich Strom. Dann sagt der Netzbetreiber aber "diese Überkapazitäten können wir nun gar nicht gebrauchen" und schaltet die Anlagen ab.
Denn jede WKA, die neu errichtet wird, MUSS vom Netzbetreiber abschaltbar sein. (Eisman Steuerung)

Da wissen die schon ganz genau, wie das läuft.
Sobald die WKA Kohle machen könnte, dann wird das Netz weggenommen.
Ich hab die Protokolle bearbeitet, ich weiß ziemlich genau, wie das funktioniert.
Guckste hier:

http://www.eon-netz.com/pages/ehn_de/EEG__KWK-G/Erneuerbare-_Energien-Gesetz/Einspeisemanagement/Einspeisemanagement_Einsaetze/index.htm (Archiv-Version vom 10.08.2011)


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Die dritte industrielle Revolution - Demokratisierung der Energie

29.11.2011 um 19:11
@StUffz
Ja, da hast du Recht. Das hat auch Rifkin begriffen und nach einer Lösung gesucht. Er fand diese bei Claude Turmes einem Grünen Politiker aus Luxemburg und beim EU-Parlament die führende Autorität für regenerative Energien.

Es müssen neue Lösungen her, den großen Energielieferanten das Leben so schwer wie möglich zu machen. Diese können einzelne Finger brechen, aber eine Faust werden sie nicht so schnell abschalten. Regenerative Energien und die Möglichkeit zu Millionen von Mikrokraftwerken, können nicht einfach ignoriert und abgeschaltet werden. Das ist Demokratisierung. Natürlich werden diese es versuchen, aber schliesslich an der Masse scheitern. Man kann die Masse nicht ignorieren, nur weil es einem gerade nicht in den Kram passt. Und das müssen auch diese Unternehmen verstehen. Und sie werden das über die Zeit auch verstehen lernen, weil sie entweder keine Wahl, oder von anderen eines Besseren belehrt werden.

Claude Turmes kam auf eine andere Größe, die es locker mit den großen Energielieferanten aufnehmen kann und trotzdem der Idee DIR dient. Und das ist die Bauindustrie. Diese kann unsere Gebäude nämlich genau zu dem transformieren, von dem wir hier reden. Und das kann dann auch TenneT und E.ON nicht mehr ignorieren.

Wir befinden uns auf dem richtigen Weg. Auch wenn er derzeit eher steinig scheint.


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