Kostenlose Koranverteilung - In Ordnung oder nicht?

Ein junger Koranverteiler der Aktion "Lies!", der dem salafistischem Spektrum angehörig scheint, wird verdächtig, einen Religionspädagogen mit dem Tod bedroht zu haben. "Nur Spass" meint der junge Salafist.

Gelehrten per Mail bedroht Todesdrohung: Räume von Koran-Verteiler durchsucht

Todesdrohung per Mail: Der Staatsschutz durchsucht die Wohnung eines 17 Jahre jungen Heranwachsenden, stellt Beweise sicher. Der junge Mann aus Offenbach wird dem Salafismus zugerechnet.
22.01.2015

Wegen einer Todesdrohung gegen einen islamischen Religionspädagogen ist am Donnerstag in Offenbach die Wohnung eines 17 Jahre alten Heranwachsenden durchsucht worden, den die Polizei dem Salafismus zuordnet. Der Jugendliche soll im Sommer 2014 den Leiter des Zentrums für islamische Theologie in Münster in Nordrhein-Westfalen per Mail unter falschem Namen mit dem Tod bedroht haben, wie die Polizei mitteilte.

Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft teilte mit, der Heranwachsene habe die Tat spontan zugegeben, aber behauptet, die Drohung nicht ernst gemeint zu haben. Über den Inhalt der Mail wurde nichts bekannt.

Der Jugendliche wird zudem verdächtigt, in betrügerischer Absicht im Internet unter falschem Namen Bekleidung erworben zu haben. Er engagiere sich seit 2013 im Offenbacher Koran-Verteilungsprojekt „Lies!“ und sei der salafistischen Szene zuzurechnen. Bei der Durchsuchung seien Beweise sichergestellt worden.

http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/todesdrohung-raeume-von-koran-verteiler-durchsucht-13385045.html (Archiv-Version vom 24.01.2015)

@neonbible
Es muss ja niemand einen Koran bei dieser "LIES"-Koran-Verteilungen annehmen.
Ich habe mir 1999 einen Koran in deutscher Übersetzung gekauft.

Der Islam kennt eigentlich keine Missionierung im christlichen Sinne. Es gibt aber eine Art Werbung oder Einladung, die sich Da'wa nennt.

In Deutschland war das aber so nicht bekannt, bis zu diesen "LIES"-Veranstaltungen.
In Großbritannien gibt es das schon seit 1963, durch die UK Islamic Mission. Diese Organisation wird durch die Jamaat-i Islami vertreten, die aus der pakistanischen Bevölkerungsgruppe in England besteht.

Das Bundesamt für Verfassungsschutz hält die Verteilung von Koran-Exemplaren durch radikal-islamische Salafisten für eine Propaganda-Aktion. "Koran-Verteilung ist das falsche Stichwort. Es geht hier um salafistische Propaganda und die Rekrutierung von Anhängern", sagte der Behördensprecher Bodo Becker dem Kölner Stadt-Anzeiger . Der Koran sei nur das Vehikel dafür.

Salafisten stellten die freiheitliche Demokratie infrage, sagte Becker. "Nicht jeder Salafist ist ein Terrorist; aber jeder uns bekannte Terrorist war irgendwann einmal in salafistischen Zusammenhängen unterwegs", zitierte Becker den Ausspruch des Verfassungsschutz-Präsidenten Heinz Fromm aus dem vorigen Sommer.

http://www.zeit.de/gesellschaft/2012-04/salafisten-koran-debatte

Diese ganze Verteilaktion kostet auch eine ganze Menge Geld, die Bücher müssen ja gedruckt und verteilt werden usw. Ich glaube nicht das die Verteiler das ganz unentgeltlich machen.

Wie in diesem Artikel von@z3001x:

http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/todesdrohung-raeume-von-koran-verteiler-durchsucht-13385045.html (Archiv-Version vom 24.01.2015)

Sieht man ja wie schon ein 17 jähriger radikalisiert wurde. Der Staatsschutz wird dort nicht aus Langeweile ermitteln.
Das wird auch ein möglicher Kandidat für den Kampf in Syrien sein.
Die meisten deutschen Konvertiten und Menschen mit Migrationshintergrund, die sich von Pierre Vogel u.a. anwerben lassen, zeichnen sich ja durch persönliche und soziale Defizite aus.
Sie kommen hier in der Gesellschaft nicht zurecht.

@neonbible


Wenn se mir diesen Schund in die Hand drücken würde, würde das vor deren Augen im Mülleimer landen.

Solange man in Islamischen Ländern keine Bibeln verteilen kann, sollte man es hier verbieten.

@stichling

stichling schrieb:Solange man in Islamischen Ländern keine Bibeln verteilen kann, sollte man es hier verbieten.

Hat dir schonmal jemand erklärt das man Feuer nicht mit Feuer "bekämpft" sondern mit Wasser?

Und es einen nicht zu etwas "besserem" macht, wenn man den gleichen Weg einschlägt wie den,den man kritisiert?

stichling schrieb:Solange man in Islamischen Ländern keine Bibeln verteilen kann, sollte man es hier verbieten.

"Buhu, die da drüben verhalten sich faschistisch, dann müssen wir das auch dürfen..."

Müssen wir dann eigentlich auch muslimischen Männern das Autofahren verbieten, weil in Saudi-Arabien Frauen nicht fahren dürfen?

Jetzt hat man Lies den Verein verboten. Damit nicht soviele Menschen radikalisiert werden. Meine Gedanken dazu , wenn das heimlich gemacht wird, das lässt sich ja nicht richtig kontrollieren, besteht da nicht die Gefahr, dass Jugendliche noch mehr sich dahin gezogen fühlen? .. Gerade was verboten ist , ist doch für Jugendlich sehr reizvoll.


LG Euch

Wurde auch Zeit, nach all den Jahren.

@dieleserin

Welcher Jugendliche kommte denn, ohne Einfluss bzw. Werbung bzw. kostenloser Exemplare bzw. Schönreden, dazu, zum Islam zu konvertieren bzw. vielleicht in weiterer Folge sich dem IS anzuschliessen?

Vielleicht sollten auch gratis Exemplare des NT verteilt werden, so würden sich vielleicht Jugendliche die einem christlichen Elternhaus entspringen, dem NT zuwenden?

@nanusia
Erläuterte doch bitte mal deine Gedanken. Wie kommst auf den Zusammenhang zwischen diesem "Verein", Eltern und dem NT?

@Juvenile

Ich gehe da nur von mir aus. Ich habe von meinem Elternhaus jetzt nicht gerade den radikalen katholischen Glauben eingeimpft bzw. vorgelebt bekommen, jedoch ausreichend viel um in meinem Glauben bzw. durch diesen gestärkt durch mein Leben zu gehen. Bis jetzt, ich bin 33 Jahre alt, habe ich doch oft meinen Glauben bzw. das was so vermittelt wird in Frage gestellt, und dann in weiterer Folge für mich selbst entschieden welchen Teil davon ich "mitnehme" oder nicht.

Das NT ist dich etwas neuer als das AT, trotzdem sollte auch das hinterfragt werden und auf die jetzige Kompatibilität hinterfragt werden.

Eltern leben im besten Fall den Kindern vor wie es sich "richtig" (anwendbar auf jegliche Glaubensrichtung) lebt und wie man richtig miteinander umgeht.

Ich halte nichts davon wenn bärtige "Gläubige" versuchen den Koran für jedwelche Misstat zu benutzen. Ich bin viel mehr dafür, dass in Schulen alle Glaubensrichtungen durchleuchtet und den Schülern dargebracht werden. Mit all ihren Plus- und Minuspunkten (diese sollte jeder für sich erkennen können).

Ich persönlich halte absolut nichts davon, unentschlossenen/unwissenenden Jugendlichen irgendeine Glaubensrichtung als die "einzig richtige und wahre" vermitteln zu wollen.

@nanusia
Danke für deine ausführliche Antwort. Ich sehe das ähnlich wie du, nur hat das Christentum bereits die Aufklärung hinter sich und das ist doch das Problem des Islam. Das was zum Beispiel dieser Verein gemacht hatte und andere fanatiker jetzt noch woanders tun, dass hat die katholische Kirche vor hunderten von Jahren noch gemacht. Zum Beispiel will die evangelische Kirche das bekehren von Juden verbieten:

Ich für meinen Teil will von keiner Religion belästigt werden, schließlich lasse ich die auch in Ruhe. :)

@Juvenile

Es freut mich ganz ehrlich, dass wir, zum Großteil, der gleichen Meinung sind.

Meine Mutter kommt aus Polen, somit röm.-katholisch, mein Vater aus Serbien, somit serb.-orthodox, mein Onkel aus Erzurum (TR) somit islamisch. In meiner Familie sind somit doch einige Religionsgemeinschaften vertreten, mit all ihren Gegensätzen, vorallem mit all der Liebe die man einem Anderen entgegenbringen kann und vorallem möchte.

Da ich in meinem Glauben gefestigt bin, möchte ich auch von keiner anderen Glaubensgemeinschaft behelligt werden. Ich empfinde es als sehr bereichernd wenn soviele, doch unterschiedliche, Kulturen in einer Familie auf einander treffen und es doch klappt, ohne, dass jemand gegen seinen Willen Schweinefleisch essen muss, etc.

@nanusia
Welcher Jugendliche kommte denn, ohne Einfluss bzw. Werbung bzw. kostenloser Exemplare bzw. Schönreden, dazu, zum Islam zu konvertieren bzw. vielleicht in weiterer Folge sich dem IS anzuschliessen?

Ich glaube in den Schulen. Auf den Ecken wo Jugendliche zusammentreffen, Jugentreffhäuser.. und auf den Straßen, wo abgechillt wird.

@nanusia

nanusia schrieb:Vielleicht sollten auch gratis Exemplare des NT verteilt werden, so würden sich vielleicht Jugendliche die einem christlichen Elternhaus entspringen, dem NT zuwenden?

ja, aber das machen Zeugen Jehovas und ich glaube, sie haben es schwer bei Menschen anzukommen, da sie ihren Glauben auch eher mit vielen Regeln leben.

nanusia schrieb:Das NT ist dich etwas neuer als das AT, trotzdem sollte auch das hinterfragt werden und auf die jetzige Kompatibilität hinterfragt werden.

ich selbst bin freie Christin. Wir leben das Neue Testament, beachten aber auch das Alte Testament, weil Jesus da vorhergesagt wird.

Wir lehren keine Gewalt, kein Muss, . Auch wir erreichen viele Jugendliche, weil hier auch kein Geld verlangt wird, und Jugendliche , mit Eltern aufgefangen werden, wenn sie mit Problemen kommen.

nanusia schrieb:Ich persönlich halte absolut nichts davon, unentschlossenen/unwissenenden Jugendlichen irgendeine Glaubensrichtung als die "einzig richtige und wahre" vermitteln zu wollen.

ja, so ist das bei uns auch . Man kann im Innern niemanden einen Glauben erzwingen, oder welche der richtige ist .

Juvenile schrieb:Ich für meinen Teil will von keiner Religion belästigt werden, schließlich lasse ich die auch in Ruhe. :)

das soll so sein. Niemand soll sich belästigt fühlen. wenn jemand glaubt, glaubt er von innen her. Und sucht sich dann seinen Weg.

liebe Grüße

@dieleserin

Da muss ich dir doch widersprechen. Meiner Meinung nach sind Jugendliche, welchen Glaubens auch immer, die von zuhause keinen richtigen Zugang bzw. Umgang mit ihrem Glauben vorgelebt bekommen, besonders anfällig für solche Taten.

@nanusia

ich bin aus einem Haus, da war keiner Gläubig. Mein richtiger Vater ist gläubig, davon weiß ich aber erst seit zwei Jahren.

den Umgang im Glauben? ..

was meinst Du damit?

@dieleserin

Das ist jetzt nur meine bescheidene Meinung zu dem Thema:

Man sollte nie den eigenen Glauben als den einzig wahren und richtigen ansehen.

Wenn man aus einem tatsächlich geprägten Elternhaus stammt in dem der eigene
Glauben vorgelebt wird, sollte man diesen auch hinterfragen.

Jemand der in seinem Glauben gefestigt ist und sich bestätigt fühlt, wird nicht versuchen jemand anderem den eigenen Glauben aufzuzwingen bzw. schmackhaft zu machen, sondern darauf vertrauen, dass dieser jemand seinen Weg zu Gott finden wird.