Organspende-Reform: Wie bekennst du dich?

@interrobang

interrobang schrieb:ich währe ja für ein system das nur organspender spendeorgane bekommen. das würde auch den mangel an spenderorganen vermindern.

Tatsächlich wäre das wohl nur fair.

@Thalassa
Um klar zu machen, dass man weder Medikamente verabreicht bekommen will noch irgendwelche lebensverlängernden Massnahmen wünscht, genügt ein Ausweis im Kreditkartenformat.
Wenn es einem wichtig ist, dass im Ernstfall sein Wille berücksichtigt wird, dann zieht die Aussage "das mitzuführen ist mir zu unbequem" in meinen Augen nicht.
Besitzt man eine Patientenverfügung in Buchform ;) dann empfiehlt es sich einen Ausweis dabeizuhaben aus dem das hervorgeht, am besten mit Telefonnummer des beauftragten Notar oder Bekannten, der im Unglücksfall darüber Auskunft geben kann.
Wer zu soviel "Ungemach" nicht bereit ist, dem kann es in meinen Augen mit der Patientenverfügung auch nicht ernst sein.

@emanon

emanon schrieb:Wer zu soviel "Ungemach" nicht bereit ist, dem kann es in meinen Augen mit der Patientenverfügung auch nicht ernst sein.

Ich weiß zwar nicht, was für ein Ausweis das sein sollte - ich kenne nur noch den Nothilfepaß, den eigentlich jeder bei sich haben sollte - aber da ist nichts über eine eventuelle Patientenverfügung angegeben.

emanon schrieb:Besitzt man eine Patientenverfügung in Buchform ;)

... eine Patientenverfügung sollte ausführlich und wenn möglich handschriftlich ausgefertigt sein. Wenn man nur eine hat, in der irgendwelche Kästechen abgehakt bzw durchgestrichen sind, kann es passieren, daß sie nicht gewertet wird, weil der/diejenige sich angeblich keine große Mühe gegeben hat, und die Verfügung nicht wirklich ernst zu nehmen ist.

interrobang schrieb:ich währe ja für ein system das nur organspender spendeorgane bekommen. das würde auch den mangel an spenderorganen vermindern.

Wer sich die Mühe gemacht hat, in seinem Ausweis als "Nichtspender" erkannt zu werden, hat sich mit dem Thema auseinander gesetzt und will höchstwahrscheinlich selber auch keine fremden Organe haben.

Ich finde es sowieso schon beinahe makaber, mit welchem Recht manche behaupten, ein Anrecht auf fremde Organe zu haben :( .
Niemand hat meiner Meinung nach das schon beinahe selbstverständliche Recht, auf fremde Organe!

@Thalassa

Thalassa schrieb:Wer sich die Mühe gemacht hat, in seinem Ausweis als "Nichtspender" erkannt zu werden, hat sich mit dem Thema auseinander gesetzt und will höchstwahrscheinlich selber auch keine fremden Organe haben.

Ganz genau. Ist ja beim Blutspenden auch so.
Alle, die keinen Bock zum Blutspenden haben, wollen wahrscheinlich im Ernstfall auch keine Blutkonserven bekommen.^^

@emanon

emanon schrieb:Alle, die keinen Bock zum Blutspenden haben, wollen wahrscheinlich im Ernstfall auch keine Blutkonserven bekommen.^^

... ich darf garnicht Blutspenden, selbst wenn ich wollen würde, was nun?

@Thalassa
Es gibt immer Menschen die als Spender nicht in Frage kommen, das gilt sowohl für Blut als auch für Organe.
Das Gros sind aber die, die nicht spenden wollen und unter denen gibts genug, die eine Spende zu ihren Gunsten jederzeit mit Kusshand nehmen würden.
Um die gehts.

@emanon

Also die "Nichtspender", die ich kenne, würden selber auch kein fremdes Organ haben wollen, weil sie auch der Meinung sind, daß sie kein Anrecht auf fremde Organe haben. Genauso, wie niemand ein Recht auf ihre Organe hat.
Bei mir erübrigt sich das sowieso, weil mein innerer "Müll" gerade noch so für mich reicht und durchhält ...

@Thalassa
Und das ist bei den dir bekannten Nichtblutspendern ebenso?
Ich versteh garnicht wie es dann immer mal wieder zu Engpässen kommen kann.

@emanon

Ich sprach von Organspende - Blutspende ist doch etwas vollkommen anderes. Blut wird - soviel ich weiß - freiwillig von lebenden Personen gespendet.

@Thalassa
Nein, es geht sich grundsätzlich um die Problematik
Spengen NEIN - etwas gespendet bekommen JA DANKE.
Die Problematik nicht zu sehen hiesse sich von der gelebten, beobachtbaren Realität zu verabschieden.

@emanon

Nun, ich weiß nicht, wie XYZ das sehen - ich würde kein fremdes Organ wollen, steht auch so (handschriftlich) in meiner Patienten-, Pflege- und Fürsorgevollmacht!
Das habe ich nämlich wohlweislich alles ausgefüllt und hinterlegt.

interrobang schrieb:ich währe ja für ein system das nur organspender spendeorgane bekommen. das würde auch den mangel an spenderorganen vermindern.

Diese Idee finde ich auch gar nicht schlecht - allerdings nicht ganz ausgereift: Stellen wir uns vor, Dietrich hat keinen OSA. Plötzlich wird im irgendwas diagnostiziert, und er braucht eine Spenderniere. Logischerweise würde er sich dann sofort einen OSA zulegen - und hinterher wieder vernichten.

Das system müßte wasserdicht aufgezogen werden, dann könnte es funktionieren.

@Grymnir
wie gesagt bin ich für das österreichische system das von grund auf jeder organspender ist. mir schwebt zusätzlich vor das die eltern bei geburt ihres kindes dieses austragen lassen konnen und das kind als 18 jähriger sich nocheinmal umentscheiden kann. dan ist es entgültig.

@interrobang
Klingt vernünftig :Y:

Wenn wir von Organspende reden, kann man ja auch mal das Thema Blutspende einbinden. Wie würdest du nach diesem ,,Modell Austria" damit verfahren? Jeder muß einmal im Monat Blut abgeben?

denn das ist eine Spende, die eigentlich jeder gesunde Mensch problemlos durchführen könnte, und es werden in den meisten Rotkreuzstation Anreize geschaffen (in der NAchbarstadt gibts 10 Euro, bei uns nur eine Butterbemme)

@Grymnir
wieso willst du das gesetzlich regeln? du bist also für einen blutspendezwang?

@interrobang
Nein ich bin nicht dafür, aber ich denke dein Vorschlag würde darin münden, daß einige Gutmensch-Aktivisten eben diesen Zwang fordern würden.

Ich selber trage einen OSA, war aber noch nie Blut spenden. Soviel dazu :)

@Grymnir
und warum sollte jemand eine blutspendepflicht einfüren wollen? ich sehe da keinen zusammenhang...

@interrobang

Ich denke schon, daß es da Leutchen gäbe, die so etwas fordern würden, wenn es eine allgemeine Organspende-Verpflichtung gäbe. Aber das ist natürlich nur Spekulation, und ob man das gesetzlich festlegen könnte, weiß ich nicht.

Kann uns einer der anwesenden Mediziner was zum Bedarf an Blutkonserven sagen? Ist der Mangel da auch so frappierend wie bei den Organen, oder nicht so dramatisch?

@Grymnir
aha... und wer redet von einer verpflichtung??

@Grymnir
Bei uns kommen mehrfach im Jahr Aufrufe im Radio, die daran erinnern, immer wenns droht knapp zu werden. Es kann halt nicht immer alles flächendeckend vorgehalten werden.
Etwas Allgemeines dazu
http://blutbank.uniklinikum-leipzig.de/blutbank2012.site,postext,bedarf-und-einsatz-des-blutes,a_id,1438.html