azazeel schrieb:Es ist nur albern, so einen Pulloveraufdruck bei Instagram als "extremistisch" zu bezeichnen. Aber in diesem Thread herrschen ja die großen Worte. Das ersetzt Argumente.
Naja, wir reden von der Chefin der grünen Jugend. Ein "Politikprofi". Nenn es wie du willst. Wenn jemand mit dieser Botschaft an die Öffentlichkeit geht, dann spricht das Bände. Zumindest ist die Aussage eher vom linken oder rechtem Rand zu erwarten und gehört nicht zu einer Partei der Mitte.
azazeel schrieb:Welche Sanktionen wären Dir genehm? Ist eine deutliche öffentliche Rüge keine Sanktionierung? Zudem ist der Fall ja noch gar nicht abgeschlossen - aber Dein Urteil steht?
Das muss die Partei wissen, immerhin schädigt sie den Ruf der Partei und nicht mich. Und es ist ja auch nicht der erste Fall (ihr Sexismus-Ausrutscher ist noch nicht so lange her). Ich erlaube mir natürlich ein Urteil darüber, was ich davon halten soll, wenn jemand so auftritt. Wieso auch nicht? Bei anderen Parteien würde man es ja genauso tun.
azazeel schrieb:Die Frage war nicht, ob Du die Grünen toll findest, sondern ob die Behauptung, sie würden sich gegen die freiheitlich-demokratische Grundordnung wenden, gelogen ist oder nicht
Hab ich doch geschrieben. Ich halte die Aussagen nicht für einen Fall für den Verfassungsschutz. Sie sind trotzdem nicht tragbar in meinen Augen.
azazeel schrieb:Du kannst halt hier nicht mit einzelnen Fällen diskutieren. Es gab sicher auch im Dritten Reich einzelne wenige Juden, die bessere Chancen hatten, als einige wenige arische Deutsche. Und doch würdest Du auf diesem Umstand nicht die These gründen, den Juden ging es damals vergleichbar gut. Da Du ja auch überspitzt hast, mache ich das hier auch. Ein überspitztes Beispiel, das dieselbe Grundaussage zulässt:
Man muss die Gesamtheit der Personen betrachten, um von einer systematischen Bevor- oder Benachteiligung sprechen zu können. Es wäre ja schlimm, wenn es jeder einzelnen Frau schlechter ginge, als jedem einzelnen Mann
Es geht hier nicht um Juden im 3. Reich (Godwins Law lässt grüßen), sondern um potentiell benachteiligte Gruppen in der heutigen Demokratie. Heute wird keiner verfolgt und in Konzentrationslager gesteckt. Diese "Überspitzung" ist daher nicht vergleichbar. Außerdem war meine Aussage auch nicht, dass es einer Gruppe gut geht, nur weil es einzelnen Individuen daraus gut geht.
Es geht darum, dass Quoten immer vom Individuum abstrahieren und individuelle Schicksale im Zweifel "bestrafen" - notwendigerweise. Und das auf Basis bestimmter Kriterien, die nicht zwingend das ganze Spektrum abdecken (man könnte beliebige andere Kriterien finden, wie z.B. sozialer Status, Vermögen, körperliche Attraktivität etc.). Wenn eine Organisation, oder der Staat, versucht, Gleichberechtigung über Quoten oder sonstige Regelungen herzustellen (wobei die formalen "Rechte" ja bereits gleich sind, es geht vielmehr um die praktische Lebensrealität und strukturelle Benachteiligung), dann sieht sie sich immer mit diesem Vorwurf konfrontiert und dieser ist in meinen Augen auch valide. Daher sind einzelne Fälle durchaus geeignet, um das Problem zu beschreiben (ist ja eine gängige Kritik und nicht auf meinem Mist gewachsen). Ob es eine bessere Möglichkeit gibt, ist eine andere Frage. Und wie gesagt. Kann man fair finden, muss man aber sicher nicht..