Was wollen Verschwörungsideologen eigentlich erreichen?
06.02.2014 um 21:24Anzeige
Interalia schrieb am 07.02.2014:Welchen Sinn hat es eigentlich gemacht, eine fiktive Zuweisung von "Dogmatikern" aus der rechten Ecke aufgestellt und diese dann zu belächelt zu haben?Zur Klärung der Frage, was VTler genau erreichen wollen, halte ich so ein "Was-wäre-wenn-Szenario" für absolut naheliegend und auch sehr hilfreich. Warum sollte man die Forderungen und Zielsetzungen einflussreicher Verschwörungstheoretiker nicht mal bis zur letzten Konsequenz in Gedanken durchspielen? Und genau das dürfte nun mal am besten gelingen, wenn man sich die Vordenker der VTler-Szene auch ganz konkret, an den Schalthebeln der Macht sitzend, vorstellt. Deswegen kam ich auf die Idee mit der fiktiven Bundesregierung.
JohnDifool schrieb am 30.01.2014:Kurz zusammengefasst, mussten dabei also vier Punkte erfüllt sein:Beitrag von JohnDifool (Seite 112)
1. Das Propagieren ein oder mehrerer Verschwörungstheorien.
2. Eine tatsächliche oder behauptete Expertise im jeweiligen Ressort.
3. Ein gewisser Bekanntheitsgrad innerhalb der VTler-Szene bzw. ein Eintrag auf Psiram (letzteres nicht zwingend).
4. Die deutsche Staatsbürgerschaft.
JohnDifool schrieb:Zur Klärung der Frage, was VTler genau erreichen wollen, halte ich so ein "Was-wäre-wenn-Szenario" für absolut naheliegend und auch sehr hilfreich. Warum sollte man die Forderungen und Zielsetzungen einflussreicher Verschwörungstheoretiker nicht mal bis zur letzten Konsequenz in Gedanken durchspielen? Und genau das dürfte nun mal am besten gelingen, wenn man sich die Vordenker der VTler-Szene auch ganz konkret, an den Schalthebeln der Macht sitzend, vorstellt. Deswegen kam ich auf die Idee mit der fiktiven Bundesregierung.Kein Problem, war auch nicht angreifend gemeint.
Kurz zusammengefasst, mussten dabei also vier Punkte erfüllt sein:Da habe ich in dem Thread:
1. Das Propagieren ein oder mehrerer Verschwörungstheorien.
2. Eine tatsächliche oder behauptete Expertise im jeweiligen Ressort.
3. Ein gewisser Bekanntheitsgrad innerhalb der VTler-Szene bzw. ein Eintrag auf Psiram (letzteres nicht zwingend).
4. Die deutsche Staatsbürgerschaft.
Diskussion: Was wollen Verschwörungstheoretiker eigentlich erreichen? (Beitrag von JohnDifool)
Sollte es sich als eher schwierig erweisen bei der Suche nach einem geeigneten Kandidaten jemanden zu finden, der weder aus der "rechten Ecke" kommt, noch ein "belächelter" Spinner ist...
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che71 schrieb:Deine Sprüche klingen wie 25.Semester Philosophie-Studium.Oder auch nach fortgeschrittener Metapheritis ...
rambaldi schrieb:...vielleicht eher wenn die "Ablenkungsmanöver" der "Skeptiker" schlecht aussehen. :D
Kann es sein daß matraze immer dann auftaucht und ein Ablenkungsmanöver startet, wenn die VTler gerade zu schlecht aussehen?
che71 schrieb:Deine Sprüche klingen wie 25.Semester Philosophie-Studium.willst du damit sagen, das ist zu hoch für dich?
che71 schrieb:Dir ist wohl auch klar, das diese Menschen diese Merksätze zu bestimmten Ereignissen und ihrer Zeit gemacht haben ?!Diese Zitat sind unsterblich und ich habe mich bemüht, sie eben nicht maßgeblich aus dem Zusammenhang zu reissen, wie Du es mir unterstellst.
che71 schrieb:Wenn diese VT'ler rechtes Gedankengut unter die Leute bringen und das dann als die "Wahrheit" verkaufen, muss man das kritisieren !Die Frage ist nicht "ob" sondern "wie". Du schießt über das Ziel hinaus, wenn Du VTs ansich verteufelst. Zudem: Prüfe bitte mal, wer denn da wirklich rechtes Gedankengut hat. Ken Jebsen Kryptofaschismus? Sachma Gehts noch?
che71 schrieb:Oder die allseits bekannte "Isrsaelkritik" oder die an der "internationalen Hochfinanz" !Ich glaub, diese Null-Toleranz ist bei Dir nicht nur Neben- sondern Hauptpunkt und -Indikator. "Neues Geldsystem" und "Wörgl" sind für Dich bestimmt auch schon "struktureller Antisemitismus", nicht wahr?
che71 schrieb:Wenn die Seiten auf US Servern angemeldet sind, dann wird alles gesagt, was man schon mal sagen wollte !Ach das tun die Leute in den Kommentaren und Foren ohnehin schon lange.
FF schrieb:Oder auch nach fortgeschrittener Metapheritis ...Gerade weil meine weltlichen Worte bei den Versessenen nicht anzukommen scheinen, ziehe ich Zitate bedeutenderer Persönlichkeiten hinzu.
rambaldi schrieb:Als Fleischwerdung des "Wahrer Schotte"-Arguments darf der das...vielen Dank für den Hinweis. Doch sage mir, sind VT und VTler unscharfe Begriffe, die Ihr nach Belieben relativ verwendet oder nicht?
Let us never tolerate outrageous conspiracy theories concerning the attacks of September the 11th; malicious lies that attempt to shift the blame away from the terrorists, themselves, away from the guilty.
George W. Bush
matraze106 schrieb:Prüfe bitte mal, wer denn da wirklich rechtes Gedankengut hat. Ken Jebsen Kryptofaschismus? Sachma Gehts noch?Na gut. Es steckt ja schon in der Bezeichnung "Kryptofaschismus", dass dieser nicht auf Anhieb so leicht zu erkennen ist. ;) Aber damit du in Zukunft nicht immer wieder Leuten wie Ken Jebsen auf dem Leim gehst, empfehle ich dir die Lektüre des folgenden Artikels von der Seite "Antifaschismus 2.0":
Alter Wein in neuen Schläuchen – Rechtsextremismus im neuen GewandDie Fettungen im Text stammen von mir. Ich gehe nämlich davon aus, dass die hervorgehobenen Stellen auf dich zutreffen. Lies dir bitte auch noch den Rest des Artikels durch. Vielleicht wird dir dann so manches klarer.
In der Diskussion mit Anhängern der „Infokrieger“-Bewegung wird man, wenn man auf den rechtsextremistischen Charakter dieser verschwörungstheoretischen Weltanschauung hinweist, immer wieder mit Aussagen konfrontiert wie „Was ist denn daran rechtsextrem?“, „Ich lasse mich nicht als Faschist bezeichnen!“, „Ich hasse Nazis“ usw. In den meisten Fällen ist dies subjektiv tatsächlich ehrlich gemeint.
Das Problem ist, dass den meisten Menschen offenbar überhaupt nicht klar ist, was Faschismus oder Rechtsextremismus überhaupt ausmacht. Viele denken dabei an kahlköpfige Uniformfetischisten mit Hakenkreuzfahne und Hitler-Bild an der Wand, die sich einen autoritären Polizeistaat herbeiwünschen. Sie selbst sehen sich aber als radikaldemokratische, antiautoritäre Gesellschaftskritiker, die mit Faschisten absolut nichts gemeinsam haben. Gerne wird betont, man stehe weder rechts noch links sondern sei neutral und lehne jede Art von Einseitigkeit ab.
Neue Themen für Neue Faschistenhttp://www.antifaschismus2.de/rechte-strategien/querfront/151-querfront-der-diskrete-charme-des-kryptofaschismus (Archiv-Version vom 01.05.2014)
Von den auf neurechten Internetblogs wie ASR behandelten Themen (Kritik an der Macht von Parteien, Konzernen, Geheimdiensten und „globalen Eliten“, Warnung vor einer EU-Diktatur, Globalisierungskritik, Antiimperialismus (in Gestalt von Antiamerikanismus und Antizionismus), Eintreten für Alternativmedizin und gesunde Ernährung (Kritik der Lebensmittel- und Pharmaindustrie), Befürwortung alternativer Lebensmodelle auf der Grundlage kleinräumiger Organisation und regionalistischer Autonomie und Autarkie, Kritik an Internetzensur und Überwachungsstaat, Kritik am Geld- und Zinssystem) fühlen sich durchaus auch Menschen angesprochen, die ursprünglich eher mit dem linken politischen Spektrum sympathisierten.
Dabei wird übersehen, dass nicht nur all die dort behandelten, eben aufgezählten Anliegen mit einem rechtsextremen Weltbild kompatibel sind, sondern auch die Idee eines die politischen Spaltungen überwindenden Brückenschlages und die Propagierung eines „dritten Weges“ zwischen links und rechts eben keineswegs neutral sind, sondern tatsächlich dem Fundus rechtsextremistischer Theoriebildung entstammen.
Der Traum von der Volksgemeinschaft
Ursprünglich im nationalrevolutionären Lager entwickelt, wird die Positionierung „jenseits von Liberalismus/Kapitalismus und Marxismus/Kommunismus“ heute auch z.B. von der NPD vertreten. Dahinter steht das Ideal einer homogenen „Volksgemeinschaft“, und das ist nun mal unzweifelhaft eine originär rechtsextreme Vorstellung. Und es ist auch die Grundlage und das zentrale Element der Infokrieger-Weltanschauung, so heterogen sie ansonsten auch in ihren verschiedenen Strömungen und Schattierungen sein mag.
Dieser Volksbegriff hat sowohl populistisch-obrigkeitsfeindliche wie auch völkisch-identitäre Komponenten. Er impliziert ein Denken in dualistischen Freund-Feind-Stereotypen: Wir gegen die anderen, das Volk gegen die Eliten, Heimat und Vaterland gegen Globalisierung, Imperialismus und „EU-Diktatur“.
Die Befreiung des Volkes aus der Knechtung durch seine Feinde und die Errichtung einer „wahren Volksherrschaft“ sind zentrale Zielvorstellungen. Insofern ist faschistisches Denken von seinem Selbstverständnis her keineswegs antidemokratisch! Das ist ein weit verbreitetes Missverständnis, von dem man sich lösen muss, wenn man den Charakter des modernen Kryptofaschismus verstehen will. Diese Leute fordern keine Diktatur. Im Gegenteil! Sie sehen sich vielmehr einer Diktatur unterworfen, von der sie sich befreien wollen!
Wenn sie von Faschismus sprechen, dann meinen sie damit das parlamentarisch-demokratische System „westlicher“ Prägung, das von ihnen als Diktatur empfunden wird.
Ihr Ziel ist die Befreiung von dieser vermeintlich „faschistischen“ Diktatur und die Errichtung eines Systems, in dem die Macht in den Händen des „Volkes“ liegt. Diese Vorstellung ist vom Grundsatz her nicht antidemokratisch, wohl aber antipluralistisch und antiparlamentarisch. Ihre autoritären Implikationen werden in der Regel nicht gesehen.
Denn natürlich bedeutet das Postulat eines mehrheitlich homogenen Volkswillens und „gesunden Volksempfindens“, daß Andersdenkende in die Rolle von Volksfeinden gedrängt werden, und natürlich bedarf es zur Verwirklichung eines einheitlichen Volkswillens keiner Wahlen, sondern lediglich eines „guten“ Herrschers bzw. Volksführers, der diesen Willen verkörpert und umsetzt, wobei sich der Volkswille durchaus durch Plebiszite artikulieren kann und soll. Wahlen aber sind, wo es ohnehin nur einen einheitlichen Willen und ein gemeinsames Interesse gibt, nicht mehr notwendig. Bezeichnenderweise plädieren viele Infokrieger für Wahlenthaltung (da sie das System der repräsentativen Demokratie ablehnen), fordern aber die Einführung von Volksabstimmungen.
Wir können also festhalten, dass diese Leute sich, trotz ihrer ausgesprochenen Sympathie für „antiwestliche“ Diktatoren wie Putin, Saddam, Milosevic oder Ahmadinedschad, durchaus als Demokraten verstehen. Allerdings hat ihre Vorstellung von Demokratie nichts mehr mit der freiheitlich-demokratischen Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland gemein. Diese wird von ihnen abgelehnt.
Diese Ablehnung der herrschenden politischen Ordnung und das Streben nach ihrer revolutionären Überwindung rechtfertigt die Kennzeichnung dieser Positionen als extremistisch.
Inwiefern kann man sie aber nicht nur als extremistisch, sondern auch als rechtsextremistisch bezeichnen? Wo liegen eigentlich die Unterschiede zwischen rechts und links?
Das entscheidende Kriterium ist meines Erachtens das Verhältnis zu Aufklärung und Moderne: Die Rechte hat ein eher skeptisches Verhältnis dazu, die Linke ein positives. Je weiter links sich jemand im politischen Spektrum positioniert, desto mehr ist er bestrebt, diesen historischen Entwicklungsprozess weiter voranzutreiben und zu vollenden, je weiter rechts jemand steht, desto mehr ist ihm daran gelegen, den Status quo aufrechtzuerhalten oder (ganz rechts) das Rad der Geschichte zurückzudrehen. Das Ideal von einer „heilen Welt“ ist für die Linke eine eschatologische Zukunftsoption, für die Rechte ein verlorenes Paradies,ein mythischer „naturgemässer“ Urzustand, der in der Vergangenheit verortet wird. Linke glauben an die Kultur, Rechte verklären die Natur. Eine ideale Ordnung ist für die Linke eine noch zu schaffende Kulturleistung, für die Rechte ein zu bewahrendes oder wiederherzustellendes Produkt der Natur.
Kleinbürgerliches Harmonie- und Heils-Bedürfnis
Wie alle Faschisten haben die Infokrieger eine ausgesprochen antiaufklärerische, antimoderne Mentalität. Sie schwärmen von einer natürlichen Ordnung mit intakten sozialen Beziehungen innerhalb eines überschaubaren Rahmens, organisch gewachsen und verwurzelt in einem Geborgenheit und Identität vermittelnden Rahmen aus Familie, Nachbarschaft, Kommune und Region. Sie träumen von einer lebensreformerischen Rückkehr zu einer „natürlichen“ Lebensweise mit gesunder Ernährung, „sanfter“ Medizin, harmonischen Wirtschaftsbeziehungen, kleinräumigen, überschaubaren sozialen Organisationsformen, lokaler politischer Autonomie und ökonomischer Autarkie.
Der kalten Rationalität der Moderne stellen sie das Ideal eines „ganzheitlichen“ Wissens entgegen, welches sie durch den Rückgriff auf „natürliche“ Instinkte und „traditionelle Weisheiten“ zu finden hoffen. Viele Infokrieger sind auch der Esoterik-Szene eng verbunden. Ihre geistige Heimat ist jenes Gebräu, das Jutta Ditfurth mit dem Begriff „Ökofaschismus“ auf den Punkt gebracht hat.
Es kann also kein Zweifel darüber bestehen, dass die Infokriegsbewegung dem rechtsextremen politischen Lager zuzurechnen ist, und zwar nicht nur trotz, sondern gerade auch wegen ihres Anspruches „weder rechts noch links“ zu sein, der, wie wir gesehen haben, ein charakteristisches Element faschistischer Selbstwahrnehmung ist.
ORIGINALTON Inhaltlich zutreffend wäre das. Der 45-jährige Jebsen, der jeden Sonntag im RBB-Jugendradio »Fritz« vier Stunden lang seine Kultsendung »KenFM« präsentiert, hatte in einer Mail an einen Hörer, der sich über seine kruden Thesen zum Nahostkonflikt beschwert hatte, unter anderem geschrieben: »ich weis wer den holocaust als PR erfunden hat. der neffe freuds. bernays. in seinem buch propaganda schrieb er wie man solche kampagnen durchführt. goebbels hat das gelesen und umgesetzt.«http://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/11657
Übersetzt in ortografisch und syntaktisch richtiges Deutsch, soll das wohl heißen: Beim Völkermord an den europäischen Juden haben die Nazis sich ihre Hetzmethoden bei den Opfern selbst abgeguckt. Die sind somit an ihrem Schicksal zumindest teilweise selbst schuld.
Außerdem weiß Ken Jebsen, dass auch Juden von ihresgleichen wenig halten: »henry kissinger selber jude hat für juden überhaupt nichts übrig. er hat selber gesagt als er von russischen juden gebeten wurde ihre ausreise nach israel zu ermöglichen, das für ihn zitat ›eine vergasung der russischen juden höstens ein ökonomisches problem sei‹.« Sprich, zwischen Nazis und Juden, jedenfalls solchen wie Kissinger (»was ist das grösste problem der juden? ihre führer«), gibt es eigentlich keinen moralischen Unterschied. Was man auch im Nahen Osten täglich sehen kann: »ich war in israel und habe mit holocaust opfern gesprochen. sie selber finden es widerwärtig was in ihrem namen passiert«.
Wer angesichts dessen dann immer noch von der Schoa spricht – sofern sie wirklich stattgefunden haben sollte: »verschanzen sie sich hinter ›geschichtlichen tatsachen‹« –, handelt nicht nur bösartig – »weniger hass könnte auch ihnen nicht schaden« –, sondern gefährdet den Weltfrieden, ja das Überleben der Menschheit insgesamt: »ich gehe überhaupt nicht davon aus das sie und ihre schwarz weiss feindbild zu erschüttern sind (...) ich denke der grösste teil meiner generattion und der jungen menschen haben es aber satt. wir können sehr wohl friedlich miteiander leben, wenn man uns den liese. (...) dieser planet hat schlicht die zeit nicht sich mit dieser steinzeitmethode vor dem globalen kollaps zu retten.«
ALLGEMEINGUT Selten hat man die Glaubenssätze der Post-Auschwitz-Judenfeindschaft so komprimiert gelesen wie hier. Für den RBB aber offenbar nur eine lässliche Sünde. Ken Jebsen darf weiter senden, nachdem er sich halbherzig entschuldigt hat: Seine Mail sei »missverständlich« gewesen. »Missverständlich« nannte auch RBB-Hörfunkchefin Claudia Nothelle die Ergüsse ihres Moderators.
matraze106 schrieb:Die Leidenschaftlichkeit und Verbohrtheit in die eigene Meinung ist der sicherste Beweis der DummheitCarl Montaigne
JohnDifool schrieb:Wie bereits gesagt, finde ich es sehr schade, dass dir das alles noch nicht selber aufgefallen ist und man dir derlei Offensichtlichkeiten immer erst lang und breit vorkauen muss.
JohnDifool schrieb:Alter Wein in neuen Schläuchen – Rechtsextremismus im neuen GewandDieser Text ist so einseitig und falsch, wie die Kampagne Broder gegen Jebsen. Der Autor maßt sich soziologische und psychologische Kenntnisse an, die ihm bei weitem fehlen.
Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.dabei liegt die Lösung doch stets so nah. nur falsches Pietätsgefühl versagt es uns, danach zu greifen.
Nietzsche
Der Humor trägt die Seele über Abgründe hinweg und lehrt sie mit dem eigenen Leid zu spielen.hier gilt es aber die formen des humors zu beachten, denn es gibt auch den gehässigen humor auf kosten anderer, der im grunde gar kein humor ist und der die spirale des hasses nährt.
Anselm Feuerbach
Ich frage mich schon die ganze Zeit was Verschwörungstheoretiker mit ihren Theorien genau erreichen wollen.Ich habe die Diskussion dazu nicht verfolgt, da ich neu hier bin. Vielleicht wurden meine Thesen ja schon erörtert?!