Zeitreisen - Sind sie möglich?

Klar sind wir Zeitreisende ( weil die Uhr tickt ). Aber nur in eine Richtung.
Vorwärts immer, rückwärts nimmer :D

Es sollte eigentlich per Definition des Wortes Zeit schon klar sein, dass Zeitreisen in die Vergangenheit absolut unmöglich sind --> "Die Zeit beschreibt die Abfolge von Ereignissen, hat also eine eindeutige, unumkehrbare Richtung."

nachthauch schrieb:"Die Zeit beschreibt die Abfolge von Ereignissen

Der Zeitpfeil beschreibt eine Abfolge von Ereignissen (Kausalität /zunehmenden Entropie).
Wollte man ihn umdrehen (in die Vergangenheit reisen), so müsste man auch den "Raumpfeil" umkehren
(von der Expansion zurück zur Kontraktion).

In der ART sind Raum und Zeit eine Einheit (wie 2 Seiten einer Medaille). Man kann nicht das "Rad der Zeit" zurückdrehen
(um als Objekt in die Vergangenheit zu gelangen) ohne das "Rad des Raumes" auch mit zurückzudrehen.

Will man zeitlich in die Vergangenheit reisen, so muss man sich das auch räumlich denken (man reist
nicht nur zu einem Ereignis / Zeitpunkt in der Vergangenheit) sondern auch zu einem Raumpunkt
der andere Eigenschaften hatte als in unserem "Jetzt" ( er war kleiner, die Entropie niedriger, usw.).

Ist halt so. Wenn man sich Zeitreisen in die Vergangenheit vorstellt darf man dabei nicht den Raum
dazu ausklammern denn Raum und Zeit sind (laut Einstein) eine Einheit.

LG

Sind Reisen in die Vergangnheit vielleicht deshalb unmöglich, weil man gegen alle Erhaltungssätze verstößt?

Marfrank schrieb:Sind Reisen in die Vergangnheit vielleicht deshalb unmöglich, weil man gegen alle Erhaltungssätze verstößt?

Nö, ich denke dem gängigen Verständnis nach wegen dem Großvaterparadoxon nicht.

Würde ich zumindest mal drauf tippen jetzt.

skagerak schrieb:Nö, ich denke dem gängigen Verständnis nach wegen dem Großvaterparadoxon nicht.

Das würde jedoch implizieren, dass es technisch möglich ist, in die Vergangenheit zu reisen. Daran glaube ich nicht.

nachthauch schrieb:Das würde jedoch implizieren, dass es technisch möglich ist, in die Vergangenheit zu reisen. Daran glaube ich nicht.

Also meinem Verständnis nach. Ob technisch möglich ist nicht die Frage, es wäre ab dem Zeitpunkt des Vorhabens halt schon ad absurdum.

skagerak schrieb:Also meinem Verständnis nach. Ob technisch möglich ist nicht die Frage, es wäre ab dem Zeitpunkt des Vorhabens halt schon ad absurdum.

Nicht zwangsläufig, wenn man ein Antitelefon für möglich hält.

nachthauch schrieb:Nicht zwangsläufig, wenn man ein Antitelefon für möglich hält.

Ja, dann wiederum eine Frage der Machbarkeit, also wie kann man das auf Zeitreisen übertragen? Und dann geht es auch noch um das hypothetische Tachyon.

Eigentlich ist das mit dem Antitelefon schon witzig. Da zeigt uns eine physikalische Theorie eine Möglichkeit auf, Signale in die Vergangenheit zu schicken, wenn man es nur schaffen könnte, ein von der gleichen Theorie vorgegebenes Gesetz, welches keine Informationsübertragung mit Überlichtgeschwindigkeit erlaubt, umgehen zu können.

In diesem Zusammenhang sollte auch nicht vergessen werden, daß eine Lösung der Wellengleichung eine rückwärts in der Zeit laufende Welle beschreibt, die auch nicht beobachtet wird. Ob man vielleicht Spuren von ihr finden könnte, wenn man mit entsprechend empfindlichen Geräten nachmessen würde? Wäre mal etwas, was man bei einem Atombombentest durchführen könnte.

@Marfrank

Ich denke, es liegt nicht an der Empfindlichkeit unserer Messtechnik, dass noch keine in der Zeit zurücklaufenden Wellen beobachtet wurden.

Wenn du solche Wellen detektieren willst, musst du zunächst mal Unterscheidungsmerkmale definieren, an denen man sie eindeutig identifizieren kann. Also wie stellst du dir eine solche Welle vor? Hat sie vielleicht eine negative Energie? Wenn ja, wie würde eine solche Welle aussehen?

Fragen über Fragen :D

Marfrank schrieb:Sind Reisen in die Vergangnheit vielleicht deshalb unmöglich, weil man gegen alle Erhaltungssätze verstößt?

Weiß nicht. Aber mal vorgestellt man wäre ein Beobachter (in genügendem Abstand von einem schwarzen
Loch) und man hätte einen Knopf in dem man das Rad der Zeit rückwärts drehen könnte, dann würde
man sehen wie alle Materie wieder aus dem schwarzen Loch flüchten würde. Man könnte erleben wie
der Ursprungsstern (aus dem ja das schwarze Loch ursprünglich entstanden ist) wieder hergestellt wird.

In der Zeit rückwärts würde sich quasi die Anziehung der Gravitation umkehren und abstoßend wirken.
Es wäre quasi alles spiegelverkehrt. Das schwarze Loch würde quasi (bei umgekehrter Zeit-Richtung)
zu einem weißen Loch mutieren.

Sonni1967 schrieb:In der Zeit rückwärts würde sich quasi die Anziehung der Gravitation umkehren und abstoßend wirken.
Es wäre quasi alles spiegelverkehrt. Das schwarze Loch würde quasi (bei umgekehrter Zeit-Richtung)
zu einem weißen Loch mutieren.

Naja, es würde ja alles nur rückwärts laufen, aber nicht die Prozesse umkehren mMn.

skagerak schrieb:Naja, es würde ja alles nur rückwärts laufen, aber nicht die Prozesse umkehren mMn.

Hmm..., weiß net,. Zeitlich würde für mich alles rückwärts laufen (wie ein Film den man rückwärts abspielt)
aber räumlich müssten sich die Prozesse doch dann auch umkehren?
Hehe..., keine Ahnung.
LG

Sonni1967 schrieb:Hmm..., weiß net,. Zeitlich würde für mich alles rückwärts laufen

Es gibt doch den schönen Spruch: "Man ist, was man isst." :D

Soll heißen, im Laufe der Jahre wird ein Großteil der Materie, aus der ein Mensch besteht, durch neue Materie ersetzt, die man über die Nahrung so zu sich nimmt. Das heißt, wenn ich in der Zeit zurück gehen könnte, müsste ich mich ebenfalls verjüngen. Ich könnte nie in dem Zustand bleiben, in dem ich zu Beginn der Reise war, weil ich mich sonst quasi auflösen würde.

Das Kalium in meinen Knochen würde verschwinden, weil die Banane noch gar nicht existierte, bei der sich mein Körper bediente. Das Döner-Tier wurde noch gar nicht geboren, dessen Atome jetzt mein spärliches Haupthaar verstärken. Gehe ich nur 100 Jahre zurück, also einem Zeitpunkt wo nichts existent war, aus dem ich heute aufgebaut bin, dann wäre das ein echtes Problem :D

Man sollte unterscheiden zwischen "die Zeit zurückdrehen" und "in der Zeit zurückreisen". Im ersteren Fall würde man jünger, im zweiten Fall könnte man sich selbst begegnen.

Marfrank schrieb:Man sollte unterscheiden zwischen "die Zeit zurückdrehen" und "in der Zeit zurückreisen". Im ersteren Fall würde man jünger, im zweiten Fall könnte man sich selbst begegnen.

Ist danach mit oder unmittelbar vor Eizelle und Spermie ein Ende gesetzt?

Ich stelle mir vor, daß man nur für das ganze Universum die Zeit zurückdrehen kann.

Peter0167 schrieb:Gehe ich nur 100 Jahre zurück, also einem Zeitpunkt wo nichts existent war, aus dem ich heute aufgebaut bin, dann wäre das ein echtes Problem :D

Die Atome existieren schon, sind aber sehr weit verstreut. Das ist vielleicht ein weiteres Argument gegen die Möglichkeit von Zeitreisen, denn bei einer Zeitreise in die Vergangenheit müssten sie plötzlich 2x existieren, zum einen im Körper des Zeitreisenden, zum andern irgendwo anders auf dieser Welt.
Materie aus dem Nichts.

Das ist ja das, was ich mit den Erhaltungssätzen meine.