Freie Energie/Perpetuum Mobile

Hallo zusammen,

beschäftige mich seit ein paar Jahren recht intensiv mit dem Herrn Johann Ernst Elias Bessler
und seinen Maschinen.
Selbstverständlich habe ich sein Geheimnis (den Wirkmechanismus) bis jetzt auch nicht wiederentdecken können. Möchte aber hier schon mal eine Lanze für diesen Mann brechen,
bin fest davon überzeugt das seine Maschinen tatsächlich funktioniert haben.

Zusätzlich eine kleine Bitte, wenn man Bessler zitiert sollte man Dinge schon so wie er sie geschrieben hat wiedergeben und nicht einfach Teile eines Satzes weglassen. Die entsprechende Quelle wäre in diesem Fall vielleicht auch noch gut. Zusätzlich macht es bei dem Zitat von Ochda vielleicht noch Sinn die zwei Reimzeilen davor mit zu nennen.

Herr Bessler schreibt in seinem Buch Apologische Poesie unter anderem über das Wirkprinzip seiner Maschine:

Der wird ein grosser Künstler heissen /
Wer ein schwer Ding leicht hoch kann schmeissen /
Und wenn ein Pfund ein Viertel fällt /
Es vier Pfund hoch vier Viertel schnellt.

Viele Grüsse,
Outis

@Outis
Willkommen im Forum.

Outis schrieb:bin fest davon überzeugt das seine Maschinen tatsächlich funktioniert haben.

Kannst Du das näher ausführen? Bös gemeint, Ja es hat funktioniert, die Magd konnte es drehen.

Bessler wird schon mit einem Perpetuum Mobile verbunden - die Zeugen sind lange tot, man kann nur über den physikalisch/mechanischen Aspekt schreiben.
Wie schaut es da aus? Welche Skizzen hast Du?
Aus dem Gedicht verstehe ich nur was vom Hebelgesetz.

@Outis

Den will ich einen Narren heißen/
den auch die Toten noch bescheißen/
denn wie er sich den Kopf zerbricht/
hach, das Rad bewegt sich nicht!/
Doch statt die Sach beseit' zu legen/
muss man im Netz sich munter regen/
so dass die Welt erkennen muss:/
man glaubt auch noch den letzten Stuss.

Outis schrieb:Der wird ein grosser Künstler heissen /

Oder nicht rechnen können:

Outis schrieb:Wer ein schwer Ding leicht hoch kann schmeissen /

Schwere Ding:
1 Pfund = 0,45kg
Hoch kann schmeißen:
Hoch = 1m
Muss aufwenden:
m * g * h = 0,45kg * 9,81m/s² * 1m = 4,4J

Outis schrieb:Und wenn ein Pfund ein Viertel fällt /

Ein Pfund = 0,45kg Ein viertel fällt = 0,25m Gewinnt: m * g * h = 0,45kg * 9,81m/s² * 0,25m = 1,1J

Outis schrieb:Es vier Pfund hoch vier Viertel schnellt.

Ein Pfund = 0,45kg Ein Viertel = 0,25m Muss vier mal Aufwenden: 4 * m * g * h = 4 * 0,45kg * 9,81m/s² * 0,25m = 4,4J

Finde den Fehler.

Alles korrekt, ganz eindeutig 1,1J Überschuss. Du bist ein Genie! Grün ist wichtig, rot nicht. Dazu brauchte ich nur Kopf und Idee.

Kennt eigentlich jemand diese Kugel die auf einer kreisförmigen Schiene immer abwärts rollt, über Pendel wird die Schiene immer so positioniert damit der tiefere Punkt vor der Kugel ist. Zumindest eine coole Konstruktion ;) Finde leider keinen Link, angeblich rollt die Kugel auch mehrere Tage.

@Outis
@Rho-ny-theta

Und besser noch/ wer will's mir neiden/
Bin ich doch allzu gar bescheiden/
Aus meiner Kunst Gewinn zu schlagen/
Und drum die Wahrheit zu versagen;
Wer mir nur spendet eifrig Thaler/
Des' Beutel wird zwar wenig schmaler
Doch wird er Teil vom Großen Wissen/
Das dumme Leut' allzeit vermissen.

Wie er's denn anstellt/ diese Gabe/
Die ich ihm erst gegeben habe/
Auch praktisch in die Welt zu führen/
Dies muss ein Jeder selber spüren/
Und spürt er's nicht/ dann wird wohl sein/
Dass seine Kraft nicht ganz allein
Sei bei der Weise meiner Lehre=
Weiß nicht, wie Dem geholfen wäre.

@schuhkomplex Klingt mir nach einem Betrug, so Rossi oder Auftriebskraftwerk der Vergangenheit ^^

Wie würde Ol' Feynman sagen:

"All that - it's in there!"

@taren
Meinst du die Maschine des Norwegers Reidar Finsrud?
www.youtube.com/watch?v=kM01yrGeCMI
Wikipedia: Perpetuum mobile

Beispielsweise hat der norwegische Künstler Reidar Finsrud ein mechanisches „Perpetuum mobile“ konstruiert, in welchem sich eine Kugel auf einer Kreisbahn bewegt.[7] Die genaue Funktionsweise ist nicht bekannt, aus der Beobachtung ergibt sich Folgendes: Die Kugel rollt an Magneten vorbei und die dadurch hervorgerufene Bewegung der an den Magneten befestigten Mechanik überträgt sich auf ein Pendel, welches wiederum eine Neigung der Kreisbahn zur Folge hat.

Ich der selben Meinung: Coole Konstruktion

Meinst du die Maschine des Norwegers Reidar Finsrud?
...
Ich der selben Meinung: Coole Konstruktion

Ja genau die meinte ich oder cooler Fake ;)

Hallo zusammen,

erstmals besten Dank für Eure Antworten und das schöne Gedicht von rho-ny-theta
und schukoplex ;).

Werde ganz kurz versuchen auf einige Fragen zu antworten:

@Abahatschi
Besitze das was jeder kostenlos bei der Universitätsbibliothek von Kassel und Göttingen herunterladen kann, das heisst die offiziellen Bücher und Maschinenskizzen / Zeichnungen
von Bessler.
Zusätzlich habe ich mal noch die Handschriften in der Bibliothek in Kassel abfotografieren dürfen. Bin diese noch nicht so detailliert durchgegangen, sind auch sehr schwer lesbar. Auf den ersten
Blick sind diese aber auch nicht so wichtig, ausser den Maschinenskizzen / Zeichnungen natürlich, aber die gibt’s ja wie bereits erwähnt digitalisiert zum herunterladen.
Weis nicht wie gut Euer Englisch ist, aber auf www.besslerwheel.com gibt es schon sehr viel gute Informationen und Material zu diesem Thema.

@pluss
Was in diesen Reimzeilen steht ist auf den ersten Blick nicht mit den Hebelgesetzen vereinbar.
Wenn man es wörtlich nimmt hätten wir glaube ich sogar einen Faktor von sage und schreibe sechzehn (16 x) der ja darinnen steht. Die vier Pfund legen ja auch gleich noch die vierfache Wegstrecke zurück ;).
In einem sich drehenden Rad muss "hoch" und "fallen" aber ja nicht unbedingt senkrecht zur Erdbeschleunigung sein, dieses mal so als Überlegung. Das habe ich glaub selbst mal irgendwo aufgeschnappt und stammt nicht mal von mir.

Viele Grüsse,
Outis

@Outis

Outis schrieb:In einem sich drehenden Rad muss "hoch" und "fallen" aber ja nicht unbedingt senkrecht zur Erdbeschleunigung sein, dieses mal so als Überlegung. Das habe ich glaub selbst mal irgendwo aufgeschnappt und stammt nicht mal von mir.

Für die Energiegewinnung ist aber nur die Komponente zur Erdbeschleunigung relevant.

@Outis
Danke für die Infos, das war aber nicht die Frage ;)
Wie kommst Du zu der Erkenntnis dass die Maschine funktioniert hat? (aus technischer Sicht...)
Die englische Bessler Seite kenne ich...die ist sehr schlecht.

Outis schrieb:Wenn man es wörtlich nimmt hätten wir glaube ich sogar einen Faktor von sage und schreibe sechzehn (16 x) der ja darinnen steht.

Fast korrekt, genau genommen beträgt der Faktor 1/16, denn 1m * 1/16 = 0,0625m
Die vier Pfund gewinnen folglich nur 0,0625m an Höhe und nicht wie im Gedicht behauptet 0,25m.
m * g * h * 4 * 1/16 = 0,45kg * 9,81m/s² * 1m * 4 * 1/16 = 1,1J
oder
0,45kg * 9,81m/s² * 0,0625m * 4 = 1,1J

Dann passt es mit:

Outis schrieb:Und wenn ein Pfund ein Viertel fällt /

= 0,45kg * 9,81m/s² * 0,25m = 1,1J

Kannst aber gerne deine Interpretation des Gedichtes aufzeigen.

Hallo @Abahatschi,

ganz schnell zusammengefasst:
Weis selbst, wie wahrscheinlich die meisten von Euch, dass auf diesem Gebiet unglaublich viele Betrüger und Scharlatane unterwegs sind.

Wer die Nachlässe von Herrn Bessler gewissenhaft studiert, müsste / sollte nach meiner Meinung erkennen, dass ein Betrüger wohl kaum dazu in der Lage wäre solchiges zu verfassen.

In seinen Zeichnungen gibt es ein paar aüsserst geniale Ansätze welche darauf schliessen könnten, dass er tatsächlich ein bisher nicht anerkanntes Genie gewesen ist.

Aus technischer Sicht bin ich z.B. ziemlich sicher, dass Herr Bessler den sogenannten Storch-Schnabel in seiner Maschine eingebaut hatte, er macht auch mehrere Hinweise darauf.
Herr Bessler schreibt z.B. folgendes über den Storch-Schnabel:
Er kann dem Leser versichern, dass etwas besonderes hinter / in dem Storch-Schnabel stecket.

Der nächste Schritt wird deshalb der Bau einer Testvorrichtung sein, wo die Kraft- und Wegkomponenten, welche beim Einsatz von einem Storchschnabel entstehen, genauestens untersucht werden.

Ich hoffe das reicht Dir erst mal als kurze Begründung, denn sehr viel weiter bin ich leider auch noch nicht ;).

Viele Grüsse,
Outis

@Outis

Bullshit. Gequirlte Scheiße.

All die "genialen Ansätze" und "bahnbrechenden Ansätze" haben bisher was produziert?

Outis schrieb:Der nächste Schritt wird deshalb der Bau einer Testvorrichtung sein, wo die Kraft- und Wegkomponenten, welche beim Einsatz von einem Storchschnabel entstehen, genauestens untersucht werden.

Maulheldengefasel. Dehäm han alle Buwe Klicker.

Outis schrieb:Der nächste Schritt wird deshalb der Bau einer Testvorrichtung sein, wo die Kraft- und Wegkomponenten, welche beim Einsatz von einem Storchschnabel entstehen, genauestens untersucht werden.

Ah ha, du bist also über das theoretisieren noch nicht hinausgekommen. Trotzdem stellst du die Behauptung auf das Besslerrad funktioniert?
Wie lautet denn deine Theorie über den Storchenschnabel?

So ein Storchenschnabel, bzw. Pantograf, verhält sich ganz nach den antiquierten Axiomen eines Newton.

Outis schrieb:Wer die Nachlässe von Herrn Bessler gewissenhaft studiert, müsste / sollte nach meiner Meinung erkennen, dass ein Betrüger wohl kaum dazu in der Lage wäre solchiges zu verfassen.

Viele Betrügereien sind aufwendig gestaltet, damit man nicht so schnell den Betrug erkennt ...

Warum sollte er so etwas nicht verfassen können? Schau dir doch mal den Unsinn von Keshe an ;)

Es gibt auch viele Menschen mit großem Hintergrundwissen, die entsprechende kriminelle Energie für einen Scam besitzen ...

@Outis
Danke für die Ausführungen.
Ich habe zum Storchschnabel nur paar Fragen: wo werden die Kräfte eingeleitet, wo abgenommen?
Der lässt sich wunderbar simulieren, ich hätte SAM von http://www.artas.nl/de/, auf dem IPad Autodesk Forceeffect Motion (sehr empfehlenswert, kostenlos)...und anschließend 3D Druck.

(wie der dann an einem Rad angeschlossen wird, folgt später).