Vermisstenfall Madeleine McCann

Ahmose schrieb:Ich denke es ist auch ein Problem, das der StA diese Aussagen im portugiesischen TV in englisch tätigte. Wenn man das korrekt übersetzt kommt wahrscheinlich so was wie ein "tatsachengestütztenr Verdacht für den Tod des Mädchens" heraus. Und das kann dann ja alles oder nichts sein.

Ja durchaus. Es ist auch ein großer Unterschied, wenn man jemanden für den Täter „hält“ anstatt zu sagen Er „ist“ der Mörder von…

Da kommt es wirklich auf den genauen Wortlaut an.

Ist die Frage wie glaubwürdig die Aussagen einer Ex Partnerin sind, zumindest Ermittler sind wohl immer bei Aussagen von Ex Partnern immer erstmal vorsichtig.
Auch das die Aussage erst 2021 kam dürfte für Verwunderung gesorgt haben...

Quelle ist hier auch die Daylie....wohl sowas wie die Bild in UK. Nicht unbedingt ein Garant für richtige Wiedergabe.

Aber nehmen wir mal an das die Daylie hier sauber gearbeitet hat , dann finde ich folgendes Zitat interessant:

„Ich weiß über Maddie Bescheid. Ich war damals in der Nähe ihres Hotels und habe in der Gegend gewohnt“

Quelle:https://www.hna.de/welt/maddie-mccann-vermisst-maedchen-kind-braunschweig-portugal-christian-b-ex-freundin-belastende-details-lt-91104281.html

- Ich finde der Wortlaut klingt eher wie "Ich hab damit nichts zutun, weiß aber etwas drüber" als "Ich hab sie mir geholt".
Ich denke das jemand der die Tat selber begangen hat andere Wörter verwenden würde.

Dann die nächste Reißerische Schlagzeile:
„Das Kind ist doch längst tot“

Zitat aus dem Artikel:

„Man sollte jetzt damit aufhören, das Kind ist doch längst tot“

Quelle:https://www.derwesten.de/panorama/vermischtes/maddie-mccann-krimi-crime-christian-b-entfuehrung-rtl-doku-chatverlauf-paedophile-fantasien-news-id234408495.html

Klingt eher wie die Aussage die schon X Leute hier im Forum getroffen haben das nach einer Leiche gesucht wird etc. - obwohl es dafür keinen Anhaltspunkt gibt. Halt eine Vermutung, oder Persönliche Überzeugung.

Unterstützt wird das durch das folgende Zitat aus dem selben Artikel :

„Nach so vielen Jahren muss das Kind doch tot sein“

Quelle:https://www.derwesten.de/panorama/vermischtes/maddie-mccann-krimi-crime-christian-b-entfuehrung-rtl-doku-chatverlauf-paedophile-fantasien-news-id234408495.html

Das klingt nicht nach "ich hab sie umgebracht" , sondern fast als wäre er jemand der sich ebenfalls mit dem Fall beschäftigt hat.


Gerade Aussage 1 + 2 in Kombination verstärken mmn. das Bild das er zwar Kenntnis über die Tat oder teile der Tat hat, jedoch nichts direkt damit zutun hat.

Naja der StA hat das jetzt in mehreren Interviews klar und deutlich so ausgeführt.
Denke nicht das es sich um einen fauxpas oder übersetzungsfehler handelt.
Der sieht aus als wüsste er ganz genau was er macht.
Ansonsten, wieso der Schritt an die Öffentlichkeit?
Er hätte seine Thesen auch hinter den Kulissen ausloten können.

Denabih schrieb:Denke nicht das es sich um einen fauxpas oder übersetzungsfehler handelt.
Der sieht aus als wüsste er ganz genau was er macht.

Ja, anfänglich war das noch naheliegend, mittlerweile kann man das wohl gänzlich ausschliessen. Sehe ich auch so.

Denabih schrieb:Ansonsten, wieso der Schritt an die Öffentlichkeit?
Er hätte seine Thesen auch hinter den Kulissen ausloten können.

Um nach möglichen Zeugen, möglichen Mitwissern, zu suchen, etc. Man hat es in Kauf genommen bzw. sich erhofft, dass bei der Tragweite dieses Falles sich auch medial neue Ermittlungserkenntnisse ergeben, die B. als Täter überführen könnten. Das die Medien dann das komplette Leben von B. öffentlich sezieren, geschenkt an dieser Stelle.

Der Schuss ging bislang nach Hinten los.

Anders kann ich mir die doch sehr ungewöhnliche Methode jedenfalls nicht erklären...

Coldcases schrieb:In der Konsequenz ist das dann leider "einseitig". Und der "Mob" will Brückner im übertragenen Sinne am liebsten an der nächste Eiche baumeln sehen, egal ob seine Schuldigkeit bewiesen ist oder nicht. Das ist schon sehr erschreckend.

Ach das ist doch Quatsch, sorry. Die Leute oder der Mob möchten, wenn B es war, er auch dafür verurteilt wissen und falles es nicht war, möchte wohl der Mob lieber dass der Schuldige gefunden wird. Da ist mir deine Aussage zu reisserisch

Das mag für den Großteil zutreffend sein, trotzdem kann man so etwas nicht komplett ausschliessen. Es wäre nicht der erste Fall von Selbstjustiz in Deutschland. Und eine derartige Berichterstattung, befeuert "gewisse Leute oder Gruppierungen" zusätzlich das sie das "Richtige" tun, sollte B. tatsächlich bald Freigänger sein und der Fall ist bis dahin nicht aufgeklärt. Die Ungewissheit bleibt nach wie vor.

Es geht ja nun mal auch nicht jeder so human und gesetzeskonform wie die "Pedohunters" mit Typen wie Brückner um die Pädokriminelle der Justiz übergeben. Und das finde ich bedenklich.

@Coldcases
Vielleicht sollte man seinen Namen nicht mehr vollständig nennen, sondern einfach nur "C.B." schreiben.

causa_y_efecto schrieb:an muss ihm mitteilen was man ihm vorwirft, aber das geht ja auch schriftlich und wird sicherlich auch erfolgt sein.

Wie auch immer: Er weiß, dass er verdächtigt wird und auch von wem. Sonst hätte er sich ja nicht in seinen Briefen dazu äußern können.

AlteTante schrieb:Er weiß, dass er verdächtigt wird und auch von wem. Sonst hätte er sich ja nicht in seinen Briefen dazu äußern können.

Und wäre dabei irgendetwas nicht korrekt gelaufen, würde Fülscher schon längst bei Wolters auf der Matte stehen. Von daher gehe ich davon aus, dass soweit schon alles nach Vorschrift abgelaufen ist. Auch das mit der Zuständigkeit war ja jetzt nicht so falsch. BS hat sich für zuständig gehalten (StA und Gericht) und hat ja auch den Fall der Amerikanerin abgeschlossen. Dann erlangte das Gericht (durch Fülscher und auch rechtzeitig im Verlauf des nächsten Verfahrens) Kenntnis von dem "neuen" letzten Aufenthaltsort und hat reagiert.

@Coldcases
Ich denke dass die Staatsanwaltschaft und das BKA sich schon ziemlich sicher sein müssen, wenn man sich zu so einem Schritt entscheidet.
Wahrscheinlich durch Hinweise die noch nicht öffentlich gemacht wurden.

Das ist ja eine größere Gruppe die anscheinend derselben Meinung ist und nicht nur ein Mensch der das unisono entscheidet.

Für mich sieht das so aus als möchte man CB so lange wie möglich hinter Gittern halten bis man den entscheidenen Beweis für die Täterschaft findet, den es ja geben muss, da Verdunklungsgefahr. Anders kann ich mir das nicht erklären.

Eine Frage, ist Foto bzw. Videomaterial überhaupt immer ein gültiger Beweis vor Gericht?

Jillybean15 schrieb:Eine Frage, ist Foto bzw. Videomaterial überhaupt immer ein gültiger Beweis vor Gericht?

Was heißt denn "immer"? Nichts ist "immer" ein gültiger Beweis vor Gericht. Es kann ja Fakes o.ä. geben, Irrtümer, Fehler bei den Ermittlungen, usw. Aber grundsätzlich sind Fotos oder Videos schon geeignet Beweismittel zu sein. Wenn man z.B. im Fall von Maddie ein Foto hat, das ihre Leiche zeigt, und man sicherstellen kann das es kein Fake-Foto ist, dann ist das selbstverständlich ein Beweismittel.

Denabih schrieb:Ich denke dass die Staatsanwaltschaft und das BKA sich schon ziemlich sicher sein müssen, wenn man sich zu so einem Schritt entscheidet.
Wahrscheinlich durch Hinweise die noch nicht öffentlich gemacht wurden.

Es scheint nicht unbedingt nach drei Jahren danach auszusehen. Ich finde es grundsätzlich nicht so ungewöhnlich, dass man sich auf einen mutmaßlichen Täter festlegt und das auch öffentlich kommuniziert. Das ist in der Vergangenheit schon häufiger vorgekommen.

Mir fallen da zig Fälle ein wie Bianca Blömeke, Rebecca Reusch, Peggy Knobloch, Kirstin Harder, Yasmin Stieler, wo man sich seitens der Behörden auch sehr sicher hinsichtlich Täter schien. Sowohl StA, aber auch KHK`s haben sich zu diesen Fällen geäußert. Herausgekommen ist nichts, da diese Fälle nach wie vor ungeklärt sind und die Beweislage für eine mögliche Anklageerhebung bereits im Vorfeld scheiterten.

Und ich fürchte es sieht im Fall Maddie leider auch sehr stark danach aus.

Denabih schrieb:Für mich sieht das so aus als möchte man CB so lange wie möglich hinter Gittern halten bis man den entscheidenen Beweis für die Täterschaft findet, den es ja geben muss, da Verdunklungsgefahr. Anders kann ich mir das nicht erklären.

Ja das hat den Anschein. Man stuft diesen Mann laut BKA als Psychopathen ein.

Geht ihr davon aus das man Ortskenntnisse in Praia Da Luz und Umgebung gebraucht hat um Maddie zu verstecken etc ?

OverdoseGame schrieb:Geht ihr davon aus das man Ortskenntnisse in Praia Da Luz und Umgebung gebraucht hat um Maddie zu verstecken etc ?

Also ich denke genaue Kenntnisse wie ein Ortsansässiger nicht zwangsläufig aber jemand der hier und dort schonmal gewesen ist und sich grob auskennt muss es sicherlich gewesen sein.

FadingScreams schrieb:Hauptsache es wird rechtzeitig die richtige Zuständigkeit gefunden.

Dieses Thema, dass eine andere Behörde für den Fall zuständig ist und sich neue Personen in diesen Fall einarbeiten müssen und dabei viel Wissen nicht sofort parat sein kann, dürfte mMn kein Problem sein.
Heutzutage mit Homeoffice-Erfahrung könnte Wolters und Kollegen sich an die neue Zuständigkeit versetzen lassen und vom Homeoffice aus arbeiten, bis zum Prozessende.

Dieses Thema zeigt, dass Fülscher bisher nicht wirklich für CB unterstützend sein kann. Ich frage mich, ob CBs Anwälte (wie viele Anwälte bekommt er denn gestellt?) ab Prozesseröffnung es in 6 Monaten schaffen, sich soweit in die Unterlagen einzuarbeiten und die Schwachstellen für den Prozess zu finden.

Firmlead schrieb:Heutzutage mit Homeoffice-Erfahrung könnte Wolters und Kollegen sich an die neue Zuständigkeit versetzen lassen und vom Homeoffice aus arbeiten, bis zum Prozessende.

Ich denke nicht, dass Wolters mal so eben auf eine andere Stelle versetzt werden kann, damit er zuständig bleibt. Die entsprechenden Stelle besetzt vermutlich jemand anders. Den/die wird man sicherlich nicht mal eben so versetzen, nur damit Wolters weiter an dem Fall arbeiten kann. Sollte zukünftig eine andere Staatsanwaltschaft in eine andere Region zuständig sein, so wenn sich eben die entsprechenden Staatsanwälte/Staatsanwältinnen in dem Fall einarbeiten müssen.

Jade_green schrieb:Denkt ihr, dass Madeleine vorab gezielt ausgesucht wurde, um sie zu entführen?

Ich vermute, dass zuerst das Appartement gezielt ausgesucht wurde, da es für so ein Vorhaben geeignet ist.
Es gab doch auch in der Woche zuvor die Szene, dass bei den vorherigen Urlaubern, der abendliche Babysitter die Eingangstüre aus irgendeinem Grund öffnete und jemand direkt vor der Türe stand, dieser etwas (auf deutsch?) stammelte, sich umdrehte und verschwand. (hab leider die Quelle gerade nicht zur Hand).
Dann kam die nächste Chance …..

Firmlead schrieb:Heutzutage mit Homeoffice-Erfahrung könnte Wolters und Kollegen sich an die neue Zuständigkeit versetzen lassen und vom Homeoffice aus arbeiten, bis zum Prozessende.

an so etwas in der Art dachte ich auch schon..

vielleicht bekommen wir ja noch entsprechende 'sichere' Antwort von geeigneter Stelle? - es betrifft ja auch erstmal nicht diesen Thread,

FadingScreams schrieb:vielleicht bekommen wir ja noch entsprechende 'sichere' Antwort von geeigneter Stelle?

Wer soll denn die "geeignete Stelle" sein?

Ich finde das ist ein bisschen wild.
Staatsanwälte sind Beamte. Das ist behördlich organisiert. Da kann nicht einfach jemand mal eben "im Homeoffice" in einer völlig anderen Zuständigkeit arbeiten.

fischersfritzi schrieb:Das ist Behördlich organisiert. Da kann nicht einfach jemand mal eben "im Homeoffice" in einer völlig anderen Zuständigkeit arbeiten.

Genau so ist es. Es ist schon manchmal etwas erheitern, was für Vorstellungen manche von der Arbeit in Behörden haben.