Doppelmord Babenhausen

SFR schrieb:RA Strate flattern wahrscheinlich jeden Tag Anträge in seine Kanzlei ein WAV zu betreiben, er kann somit aus dem Vollen schöpfen.

Nimmt man sein Lebensalter und seine ohnehin vollendet gekrönte Reputation, wird er sich nur mit Fällen beschäftigen, die er als besonders sinnvoll erachtet.

Für mich macht es wenig Sinn einem anonymen Forumvielschreiber irgendwie mehr Glauben zu schenken, der meint die Schuld des AD zu kennen, als einem ehrenwerten RA Strate, der von der Schuld nicht überzeugt zu sein scheint und genauso gut die Finger von dem Fall lassen könnte, der ihm auf keiner Ebene etwas einbringt, was er nicht ohnehin schon besitzt.

Das ist eine bemerkenswerte Anhäufung von Zirkelschlüssen:

Weil Herrn Strate "jeden Tag" Anträge für ein WAV erreichen, kann er aus dem Vollen schöpfen. Das unterstellt, dass(!) Herrn Strate in einer unbestimmten, aber großen Anzahl tatsächlich Anfragen für die Übernahme eines WAV erreichen. Aber: Das ist eine bloße Unterstellung.

Sogleich baut auch Dein nächstes "Argument" darauf auf: Wel dem so ist, wird er also nur die Fälle übernehmen, die er als sinnvoll erachtet. - Woher weißt Du, was für Herrn Strate sinnvoll ist und was nicht? Und was sind die Kriterien dieses "sinnvoll"?

Dein nächstes "Argument" ist schlicht ad hominem: Weil jemand so und so ist, hat er Recht oder nicht.

Danach folgt eine weitere Unterstellung: Herr Strate sei von der Unschuld überzeugt. Woher weißt Du das? Danach kommt eine weitere Unterstellung.

Möchtest Du hier wirklich auf der Basis von Zirkelschlüssen, Behauptungen und ad hominem diskutieren? Was möchtest Du damit erreichen?

Habe nie geschrieben, dass Herr Strate von der Unschuld überzeugt ist, habe nur geschrieben, dass er nicht von der Schuld überzeugt ist, himmelweiter Unterschied.

Ja klar kann jemand aus der Anonymität (mich eingeschlossen) nicht so ehrenwert sein, weil halt anonym, sollte eigentlich zu verstehen sein.

@SFR

Das war es schon? Alles andere lässt Du so stehen?

Ok.

Man sollte auch nicht vergessen, dass Strate den Fall zunächst abgelehnt hat. Was ihn da umgestimmt hat, darüber kann man nur Vermutungen anstellen.

Man sollte auch nicht vergessen, dass er Jahre(!) gebraucht hat, um den Antrag auf Wiederaufnahme fertigzustellen.

Ich gehe davon aus, dass auch andere Gutachten (z.B. hinsichtlich des Internetseitenzugriffs und Ausdrucks) in Auftrag gegeben wurde, die allerdings nicht wie erhofft ausfielen. Möglicherweise gab es auch einige unerfreuliche Schalldämpfergutachten. Das würde erklären, warum es so lange dauerte.

Deus_ex_Machin schrieb:Ich gehe davon aus, dass auch andere Gutachten (z.B. hinsichtlich des Internetseitenzugriffs und Ausdrucks) in Auftrag gegeben wurde, die allerdings nicht wie erhofft ausfielen. Möglicherweise gab es auch einige unerfreuliche Schalldämpfergutachten. Das würde erklären, warum es so lange dauerte.

Oder er empfand den Fall eben nach eingehenderem Aktenstudium dann doch nicht mehr als so vielversprechend und das Ganze lief fortan auf Sparflamme. Insbesondere hatte ja zwischenzeitlich auch das Medieninteresse stark nachgelassen.

Strate hat es mal gesagt, dass ihn Unmengen von Anfragen erreichen, warum sollte ich dran zweifeln bei seiner Erfolgsquote von 50%, die unglaublich über dem ansonsten desaströsen Durchschnitt liegt, klingt einfach nachvollziehbar, dass ihn viele fragen.

Ja erst hat er den Fall abgelehnt, auch dafür wird er Gründe gehabt haben, aber diese Gründe hatten offenbar keinen Bestand und es gibt sie anscheinend nicht mehr.

Seufz. Der Schluss ist doch logisch. Keine Untersuchung, keine Feststellung. Es steht nichts im Urteil.

Allgemeine Aussagen zur Prävalenz von Menschen mit psychischen Krankheiten waren mit keiner meiner Aussagen nicht verbunden. Es ging mir allein um das etwaige Motiv.

Das war zweifellos nicht sexueller Natur.

PS: Das Gericht stellt das selbst mit eigener Sachkunde fest. Seite 285 bis 287. In gewohnter richterlicher Sicherheit werden dem Angeklagten "psychische Gesundheit" und "mindestens durchschnittliche Intelligenz" attestiert.

@monstra

monstra schrieb:Seufz.

Du hast es echt schwer hier :)
Und doch könntest Du es Dir und uns erleichtert, wenn Du statt immer wieder Neues zu bringen und einfach so auf den Tisch zu werfen ein wenig erklären würdest, was Du damit in Bezug zum Fall Darsow mitteilen magst.

Genau, das Gericht hat keinerlei Anzeichen für eine Störung und damit ist für das Gericht der Verurteilte voll schuldfähig.

jaska schrieb:Genau, das Gericht hat keinerlei Anzeichen für eine Störung und damit ist für das Gericht der Verurteilte voll schuldfähig.

Keiner der drei Verteidiger hat offenbar die psychiatrische Begutachtung des Angeklagten in bezug auf verminderte Schuldfähigkeit oder gar Schuldunfähigkeit verlangt.

Im Beckblog wurde gestern von einem Gast und ohne Beleg vermeldet, der Wiederaufnahmeantrag sei abgelehnt. Ist das eine Ente?


Beck-Blog, 31. August 2018
https://community.beck.de/2014/04/12/nach-mollath-und-peggy-ein-weiteres-fehlurteil-der-doppelmord-in-babenhausen?page=27#comment-84452

Das Wiederaufnahmegericht in Kassel hat den WAA von Darsow abgelehnt!

Persönlichkeitsstörung ist übrigens nicht gleich verminderte Schuldfähigkeit oder Schuldunfähigkeit.

Andante schrieb:Persönlichkeitsstörung ist übrigens nicht gleich verminderte Schuldfähigkeit oder Schuldunfähigkeit.

Zumal schon ein einfacher Waschzwang eine Persönlichkeitsstörung ist/(sein kann). Sind Familienväter auch davor gefeit?