Doppelmord Babenhausen

Ma_Ve schrieb:Die Staatsanwaltschaft vermutet der Angeklagte soll sich gestört gefühlt haben. Eindeutige Formulierungen klingen anders, finde ich.

Die Polizei sei in den vergangenen Jahren zwei bis dreimal dort gewesen.

Da kann ich als Journalist vielleicht ein bisschen was erklären (Ich lese gerade alles nach, was ich heute verpasst habe, das wird eine Weile dauern, ich machs chronologisch, also vielleicht erklär ich jetzt was doppelt. In dem Falle entschuldige ich mich.

Zur Sache: Als Journalist schreibst du grundsätzlich nur dann nicht im Konjunktiv, wenn du die Absicherung der anderen Seite hast.
Als guter Journalist würde man nur dann

Die Polizei war in den...

schreiben, wenn man Klaus Toll gefragt hätte, ob die Polizei wirklich bei ihm war. Das kann man nicht, weil er tot ist. Daher hat man nur die einseitige Aussage der Polizei, man schreibt also im Konjunktiv, auch wenn sich der andere sicher ist. Sonst setzt man ganz schnell Unwahrheiten in die Welt und wird verklagt - ohne Scheiß.

So verhält es sich auch mit dem "vermutet". Wenn sie Darsow selbst nicht gefragt haben, was sie wohl kaum getan haben, da er sich nicht wirklich dazu äußert(e), bleibt auch das ein Konjunktiv.

Alice_im_Wl schrieb:Nicht jeder kann Deinen, angeblich juristischen, Hintergrund haben.

Kurzer Einwurf: Genauso haben hier auch schon reichlich andere mit Infos aus dem Unterstützerkreis geprahlt, die sie unter Verschluss halten mussten. Just saying, denen wurde auch nicht empfohlen auf Monto Christo Seiten zu diskutieren.

Ma_Ve schrieb:Es ist mir neu, dass die Polizei bei Ruhestörungen NICHTS machen kann!

Bei behinderter Tochter äußerst unwahrscheinlich. Glaub mir, ich kann auch nichts gegen meine Nachbarn machen und die sind nicht gestört. Habe schon zig mal die Cops gerufen, die anderen Nachbarn auch. Keine Chance, wenn die die Miete pünktlich zahlen und um 22:00 die Musik runterdrehen, ist hier den Rest des Tages Dorffest.

Alice_im_Wl schrieb:Ob das jedoch reicht, dass ein glücklicher Familienvater einen so schrecklichen Mord, aus solch niedrigen Beweggründen, bezichtigt werden kann. Das ist die Frage.

Wie auch schon angemerkt wurde, ist die Aussage, dass Darsow ein "glücklicher Familienvater" sei, erstmal zu beweisen. Ich will gar nicht wissen, wie oft ich in den Schlagzeilen schon von einem "glücklichen Familienvater" gelesen habe, der plötzlich Selbstmord begeht, Leute umbringt oder am besten noch zum IS überläuft. Das einem jemand das attestiert, ist ja ebenso eine Unterstellung, wie ihm zu unterstellen, er wäre ein schwer betrübter Trauerkloß.

Ma_Ve schrieb:Die Einsätze dieser Art sind mannigfaltig und es gibt Möglichkeiten einzuschreiten.

Einsätze solcher Art wie in Babenhausen sind selten und es gibt kaum Möglichkeiten einzuschreiten.

Ma_Ve schrieb:Das hat es schon gegeben, insbesondere wenn gerade
ein Suizid verhindert wurde.

Ma_Ve schrieb:Das hat aber nichts mit dem Fall Babenhausen zu tun und schon gar nicht mit Astrid Toll.

Und wegen sowas ist dieser Thread 1000 Seiten lang. Muss das sein?

Alice_im_Wl schrieb: Ich bin mir jetzt nicht sicher, ob Kassel so ausgelastet ist oder Du mit Deiner juristischen Wahrsagekraft jetzt voll daneben liegst.

Es gibt bei Gericht immer Fristen, die einzuhalten sind. Dazu kommen dringendere und ältere Sachen immer oben auf den Stapel. Und nur weil Kassel nicht überlastet ist, heißt das ja nicht, dass die den ganzen Tag nur unter ihren Roben zugange sind.

Deus_ex_Machin schrieb (Beitrag gelöscht):So, als müssten sie sich nach den Ereignissen der letzten Woche kräftig schütteln

Naja, das ist ja alles Spekulatius. Kann auch sein, dass bei einigen die Ausbildung/Schule/Uni losgeht oder der Urlaub vorbei ist ;)

Deus_ex_Machin schrieb:Der User @DerElch ist Journalist und wird morgen bei der Pressestelle des Landgerichts offiziell anfragen. Vielleicht wissen wir dann mehr.

Das ist richtig, genau. Ich hatte das schon heute vor, aber habs terminbedingt nicht geschafft. Ich geh aber davon aus, dass die noch nicht groß was dazu sagen werden, also von

Alice_im_Wl schrieb:Dann haben wir ja morgen Sicherheit/Ruhe

wird vielleicht nicht unbedingt die Rede sein müssen.

monstra schrieb:Schwierig. Das Urteil erwähnt relativ wenig konkrete Lärmquellen oder -arten. Die spitzen Schreie, Tiergeräusche, die Mülltonnen. Für mich ist anhand des Urteils schwer nachvollziehbar, was das jetzt für ein Lärm war.

Ein ständiger Lärm, wie ich vermuten würde? Ein velseitiger noch dazu, ich meine mich auch an Türknallen zu erinnern, die wiederrum

monstra schrieb:Es gibt Hinweise in TV-Dokus, dass die Innenwände ziemlich gut gedämmt sind.

hierfür keine Rolle spielen würden. Denn der Schall durch einen Festkörper verteilt sich besser als der Schall durch den Raum. Will sagen: Ein Türknallen höre ich auch 2 Wohnungen weiter. Die umkippenden Bierflaschen in der Dachgeschosswohnung auch, das sind etwa 30 Meter und mehrere Wohnungen dazwischen.
Das kann dann bei guter Dämmung, wie von dir erwähnt, bei den Darsows noch zu hören gewesen sein, ein Haus weiter dann schon nicht mehr.

monstra schrieb:5. Frage: Sind die Belästigungen ein Mordmotiv?

Da teile ich deine Einschätzung. Allerdings kommt ich nicht zu einem "vielleicht", sondern einem "warum nicht? klingt plausibel".
Denn objektiv klären kann man da nichts, das ist ein rein subjektives Betrachten des Täters. Und der sagt es uns nicht. Und wenn es plausibel ist, hab ich keinen Grund es zu bezweifeln.

jamie71 schrieb (Beitrag gelöscht):Ich glaube nur nicht, dass es unbemerkt gelungen sein kann

Vielleicht ist es das auch nicht, aber niemand hat Verdacht geschöpft, oder es nicht gemeldet. Es wäre ja an dir zu beweisen, dass es nicht unbemerkt gelungen sein kann. Hast du eine genaue Auflistung der Tagesabläufe von Darsow zwischen Ausdruck und Tat und hast du die Zeitfenster mit der Baudauer des SD verglichen?

jamie71 schrieb (Beitrag gelöscht):Das ist eben der Punkt. Genau das habe ich getan.

Fotos, oder ich glaube dir das nicht. Das halte ich für maximal unwahrscheinlich.


SOOOooooo.... Viel Spaß.

monstra schrieb:Jemand, der die Täterschaft des AD bezweifelt, wird das Motiv natürlich anders einschätzen: Als banal, zu alltäglich, ein Jedermanns-Motiv, nicht wirklich zwingend (siehe oben Nr. 1 bis 4), sehr zweifelhaft. Das ist ganz normal und nicht böse.

Tatsache ist aber doch, dass Darsows sich nach alternativen Wohnmöglichkeiten umsahen. Dafür müssen sie doch einen Grund gehabt haben. Niemand zieht aus einem erworbenen, längst noch nicht abbezahlten Haus wieder aus, wenn er dafür keinen Grund hat, schon gar nicht wieder in eine Mietwohnung.

PS: Und es gab die Bemühungen beim Vermieter der Tolls, dass dieser den Tolls kündigen möge. AD hatte also Probleme mit der Familie Toll, das läßt sich doch nicht wegleugnen. Soooo abwegig und konstruiert ist das Motiv „Lärm“ damit nicht, wie es gerne von manchen hingestellt wird.