Doppelmord Babenhausen

Eines glaube ich AD schon: Dass er alles versucht hat, im Haus zu bleiben, ohne gleich die Nachbarn umzubringen. Mit den Tolls zu reden dürfte aber wenig Zweck gehabt haben. Selbst wenn Klaus Toll - als einziger der Familie, der offenbar nennenswerte Außenkontakte gehabt hatte - bereit gewesen wäre, das frühmorgendliche Mülltonnenschieben einzuschränken, wären immer noch Frau und Tochter Toll geblieben, auf die Vater bzw. Ehemann Toll wegen deren Krankheiten keinen Einfluss gehabt hätte.
Ich denke schon, dass Klaus Toll da in gewisser Weise ohnmächtig war, vielleicht sogar selber unter seiner familiären Situation gelitten hat.

Nur nützte das AD nichts. Nachdem er erkannt hatte, dass seine direkten Nachbarn, die Tolls, letztlich ihre Lärmbelästigungen nicht auf ein erträgliches Maß einschränken bzw. dies gar nicht können würden, blieb für ihn nur Auszug (mit womöglich erheblichen finanziellen Folgen) oder eine andere Variante.

Andante schrieb:Selbst wenn Klaus Toll - als einziger der Familie, der offenbar nennenswerte Außenkontakte gehabt hatte - bereit gewesen wäre, das frühmorgendliche Mülltonnenschieben einzuschränken, wären immer noch Frau und Tochter Toll geblieben, auf die Vater bzw. Ehemann Toll wegen deren Krankheiten keinen Einfluss gehabt hätte.

So ist es leider. Die Mutter und Tochter der Nachbarn waren krank, da war wenig zu machen. Was das "Mülltonnenschieben" und Straßenkehren am frühen Morgen angeht, da frage ich mich schon länger, ob Klaus Toll sich vielleicht vor den Nachbarn geschämt oder gefürchtet hat. Vielleicht hätte man hier mit einem Gespräch oder einem freundlichen Brief etwas erreichen können.

Der andere Teil des Problems war Darsow. Nicht nur der Darsow mit der indiskutablen Problemlösungsstrategie, sondern auch der Darsow, der sich mit seinem Lebenstraum und seinen zwei Nebenjobs übernommen hat. Das ist der eine Punkt, wo ich Darsow bedaure; nicht wegen der Nachbarn, sondern dass er sich möglicherweise bis an die Grenzen der Belastbarkeit selbst ausgebeutet hat.

Mr.Stielz schrieb:Das ist der eine Punkt, wo ich Darsow bedaure; nicht wegen der Nachbarn, sondern dass er sich möglicherweise bis an die Grenzen der Belastbarkeit selbst ausgebeutet hat.

Ich denke, das ist es auch, weshalb seine Frau bis heute zu ihm hält. Weil er es für die Familie getan hat.

Tatsache ist, dass Personen, die vor der Tat sich noch gegenüber verschiedenen Zeugen über den unerträglichen Lärm der Tolls beklagt haben, seit Jahren nunmehr behaupten, es habe keinen Lärm gegeben. Das kann natürlich nur Absicht sein. Möglicherweise sagt man sich: "Der Andreas hat vielleicht einen Fehler gemacht, aber er hat keinen anderen Ausweg gesehen. Wir müssen zu ihm halten."

Deus_ex_Machin schrieb:Möglicherweise sagt man sich: "Der Andreas hat vielleicht einen Fehler gemacht, aber er hat keinen anderen Ausweg gesehen. Wir müssen zu ihm halten."

Ja, das meinte ich. In diese Richtung könnten Gedanken nicht tatbeteiligter oder nicht in die Tat eingeweihter Personen gehen. Vielleicht denken sogar weite Teile der Unterstützer so. Nur hat eben das Gericht im fehlenden anderen Ausweg keine mildernden Umstände gesehen.

Generell kann ja auch "kein anderer Ausweg" die Tötung von Menschen nicht so mir nichts dir nichts rechtfertigen.

Mr.Stielz schrieb:Die Mutter und Tochter der Nachbarn waren krank, da war wenig zu machen. Was das "Mülltonnenschieben" und Straßenkehren am frühen Morgen angeht, da frage ich mich schon länger, ob Klaus Toll sich vielleicht vor den Nachbarn geschämt oder gefürchtet hat.

Es ist doch sehr fraglich, ob sich das wirklich so angespielt haben kann!?

Mülltonnenschieben und Straße kehren jeden Morgen?

Wie muss ich mir Mülltonnen schieben vorstellen?

Straße kehren dürfte auch in Babenhausen keine größere Lautstärke produzieren als anders wo, sprich das hört niemand der schläft.

Ma_Ve schrieb:Wie muss ich mir Mülltonnen schieben vorstellen?

Die Tonnen haben unten auf der Rückseite kleine Kunststoffrollen. Wenn man die Tonne leicht nach hinten kippt, kann man sie vorwärts oder rückwärts zur Abholstelle bringen. Und nach der Leerung wieder zurück holen. Sehr praktisch und bei entsprechendem Untergrund auch sehr geräuschvoll.

@Ma_Ve

Ma_Ve schrieb:Straße kehren dürfte auch in Babenhausen keine größere Lautstärke produzieren als anders wo, sprich das hört niemand der schläft.

Die Wahrnehmung von Geräuschen ist sehr subjektiv. Die einen haben einen leichten Schlaf, die andern nicht. Das gleiche Schnarchen, das Dich frisch verliebt nicht stört wird nach Jahren unerträglich. Fernsehgeräusche aus anliegenden Wohnungen stören beim lieben Nachbarn weniger als bei dem, der eh doof ist. Will sagen: da steigert man sich gern mal rein, wenn das Thema zu präsent wird.

In diesem Fall scheint die Opferfamilien ihre Nachbarn gestört zu haben. So sehr, dass diese Abhilfe wünschten. DAS ist objektiv nachgewiesen. Gespräche, Briefe, Umzugspläne, Frustration, Schilderungen gegenüber Nachbarn und Arbeitskollegen.

Was also magst Du relativieren?

Jamegumb schrieb:Die Tonnen haben unten auf der Rückseite kleine Kunststoffrollen. Wenn man die Tonne leicht nach hinten kippt, kann man sie vorwärts oder rückwärts zur Abholstelle bringen. Und nach der Leerung wieder zurück holen. Sehr praktisch und bei entsprechendem Untergrund auch sehr geräuschvoll.

Deine Kombinationsgabe ist bestechend.

Rausstellen von Mülltonnen erfolgt bei uns zeitnah vor der Abholung. Meistens am Abend vorher. Es gibt aber auch Menschen die es am Morgen vor der Abholung erledigen. In der Regel einmal in der Woche wird irgendeine Mülltonne geholt.

Reingeholt werden die Tonnen nach der Leerung.

Tägliches geschiebe macht bei den meisten keinen Sinn.

Trotzdem mag ich nicht ausschließen, dass es bei dir anders ist.

Ma_Ve schrieb:Tägliches geschiebe macht bei den meisten keinen Sinn.

Das ist aber doch völlig wurscht, was Sinn macht oder nicht. Der Nachbar von Darsow hat - Sinn hin oder her - morgens in schöner Regelmässigeit lautstark Mülltonnen durch die Gegend geschleift. Das ist halbwegs unbestritten.

Es ist auch so absurd, ein Motiv wegzudiskutieren zu wollen, was klar belegt ist. Wieso suche ich nach neuen Häusern und Wohnungen, wenn ich die Gegend und die Nachbarn töfte finde? Wieso bricht diese Suche ab, nachdem die Nachbarn dahingemetzelt sind. Wenn ichs nicht war, dann will ich da erst recht weg, wo Meuchelmörder unentdeckt in Babenhausen umhergehen. D. wollte das offensichtlich nicht.

@Ma_Ve

Wir müssen insgesamt sechs Mülltonnen, je nachdem, was gerade dran ist, über 100 Meter Pflasterstraße rollen. Dass man das nicht nach 20 Uhr und nicht um vier Uhr morgens macht, sagt einem der Abstand und der gesunde Menschenverstand. Es sind keine Gummirollen, die da übers Pflaster rumpeln. Glücklicherweise wissen das unsere Nachbarn auch.

@Jamegumb

Wenn ich mir das Bild Nr 13 anschaue, dann sehe ich vom Zaun aus gesehen eine blaue Mülltonne.

Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass die anderen Mülltonnen der Familie Toll ebenfalls dort stehen.


Geschätzt sind es maximal 10 Meter bis die Tonnen auf der Straße stehen.

Täglicher Krach wegen der Mülltonnen ist unplausibel.

Plausibel ist, vor der Joggingrunde den Müll des Vortages in die Tonne zu werfen. Herr Toll wird dies sicherlich so erledigt haben wie jeder andere.

Deckel auf, Müll rein, Deckel zu.

Danach wird er sich kaum als Schlagzeuger an den Mülltonnen betätigt haben.

BoobSinclar schrieb:Es ist auch so absurd, ein Motiv wegzudiskutieren zu wollen, was klar belegt ist.

Klar belegt mag es für dich und viele andere naive Menschen sein. Mir reicht das nicht. Sorry.

Ma_Ve schrieb:Täglicher Krach wegen der Mülltonnen ist unplausibel.

Der mag meinetwegen unplausibel sein, er war aber existent und von mehreren Zeugen unabhängig voneinander bestätigt.

Ma_Ve schrieb:Klar belegt mag es für dich und viele andere naive Menschen sein. Mir reicht das nicht. Sorry.

Dir reicht das nicht, weil es für persönlich kein Motiv ist. Du bist aber nicht Darsow. Ich würde für lärmende Mülltonnen auch niemanden umbringen. Das sagt aber nichts darüber aus, dass es Menschen gibt, die das tun.

BoobSinclar schrieb:Täglicher Krach wegen der Mülltonnen ist unplausibel.
Der mag meinetwegen unplausibel sein, er war aber existent und von mehreren Zeugen unabhängig voneinander bestätigt.

Du solltest dir den Podcast von Herrn Strate noch mal anhören und dich im allgemeinen noch mal mit dem Wert von Zeugenaussagen beschäftigen.

Der AD hätte sich besser nach Isoliermaterial googeln sollen. 3 fach verglaste Fenster. Dämmung usw.
da wäre schon einiges machbar gewesen.

Ma_Ve schrieb:Du solltest dir den Podcast von Herrn Strate noch mal anhören und dich im allgemeinen noch mal mit dem Wert von Zeugenaussagen beschäftigen.

Ich kann - ohne irgendwelche Podcasts zu hören - mich mit dem Wert von Aussagen eines Interessenvertreters beschäftigen. Herr Strate ist seinem Mandanten verpflichtet, nicht der Wahrheit.

Und zudem reden wir nicht davon, ob sich jemand daran erinnern kann, am Morgen eines bestimmten Tages zu einer bestimmten Uhrzeit ein bestimmtes Geräusch gehört zu haben, sondern um eine allgemeine Aussage. Die im Übrigen auch von den Darsows selbst so getätigt wurde.

Ma_Ve schrieb:Du solltest dir den Podcast von Herrn Strate noch mal anhören und dich im allgemeinen noch mal mit dem Wert von Zeugenaussagen beschäftigen.

Lies nur mal Seite 7 und 8 des Urteil. Die Aussagen der Fam. M, B und Z.

Bestätigt durch das ständige (berechtigte) Rumgeheule des Verurteilten. Der hat sich überall ausgeheult, selbst bei der Police (T. sind keine normalen Nachbarn. WHAT? Warum denn nicht? Begründung bitte. Was meint der AD denn damit?

Mir reichen die Aussagen der Zeugen, da sie AD vielfach bestätigt hat.

Heribert schrieb:Mir reichen die Aussagen der Zeugen, da sie AD vielfach bestätigt hat.

Man könnte auch sagen: Mir reichen die Aussagen des AD.

Wenn das Motiv Ruhestörung überhaupt nicht zugetroffen hat (alle Zeugen inkl. Verurteilter sich geirrt haben) - dann wird es Doktor Strate in der Luft zerreißen.

Das wird vermutlich der nächste Schritt werden.

Denke der Fred wird bald in die Rubrik Verschwörungstheorie wandern.

Heribert schrieb:eschäftigen.
Lies nur mal Seite 7 und 8 des Urteil. Die Aussagen der Fam. M, B und Z.

Gut das du die Seiten noch mal ansprichst!

Dann lies sie noch mal und zieh dir die Informationen über das Opfer Klaus Toll aus diesen Seiten.

Für mich hat es einiges brisante zu bieten, insbesondere auf die finanzielle Lage der Familie Toll.

Da kann man ins Grübeln kommen.