Doppelmord Babenhausen

Dass man keine DNA von AD fand, sagt auch nichts, man fand ja auch keine andere fremde DNA. Ergo, wäre ja niemand im Haus gewesen.
Das kann er gut mit so nem Maleranzug, den es in jedem Baumarkt gibt, und Handschuhen gelöst haben.
Für einen Nachbarn auch kein Problem, der verschwindet ja gleich wieder in seinem Haus und kann sich ungestört entblättern.

@Frau.N.Zimmer
Richtig, dass ist weder BElastendes Indiz, noch ENTlastendes Indiz.
Der oder die Täter wird schon Vorsorge getroffen haben, dass keine DNA gefunden werden kann.

Katinka1971 schrieb:Ich war überrascht, wieviele Leute, ohne Kaufinteresse sich Häuser und Wohnungen ansehen. Als Anregung genauso wie aus Neugierde.

Insofern finde ich das nicht so komisch.

Und ich kenne niemanden, der sich Wohnungen anschaut, wenn er ein Haus bauen will. Genau das war ja die Aussage. Grundrisse, um Ideen zu bekommen (sinngemäß).

Venice2009 schrieb:Wenn sich bereits nach Häusern umschauen als belastendes Indiz gilt.

Ist es nicht, wenn nicht alles andere auch passt.

@Gymli

Und Auftragskillern beispielsweise ist es eigentlich egal, ob ihre DNA am Tatort zurückbleibt, da sie ja den Opfern fremde Personen sind und daher eh nicht in einen Zusammenhang zum Geschehen gebracht werden können.

Stellt sich nur die Frage, warum er keinen anderen Weg mehr gesehen hat. Ich meine, eine ganze Familie kaltblütig zu erschießen, das ist ja kein Mausklick, wie in einem Computerspiel. Natürlich rechnet ja jeder Täter damit, nicht überführt zu werden. Sonst gäbe es ja keine Verbrechen mehr. Aber er setzte alles, was er hat (Frau und Kinder), damit aufs Spiel und hat verloren.

Lindström schrieb: Natürlich rechnet ja jeder Täter damit, nicht überführt zu werden.

Das wird der Punkt sein. So wirklich dumm hat er sich ja nicht angestellt, sonst hätte man evtl. ein Haar oder paar Hautschuppen gefunden.

Frau.N.Zimmer schrieb:So wirklich dumm hat er sich ja nicht angestellt,

Schon beängstigend, dass er damit eventuell durchgekommen wäre, hätte man ihm die Recherche nach dem Eigenbauschalldämpfer nicht nachweisen können...

@Lindström

Ich denke, er war sich sicher davonzukommen, weil er alles bis ins kleinste Detail geplant hat. Es hätte auch beinahe geklappt. Ein paar Unachtsamkeiten machten ihm einen Strich durch die Rechnung.

Lärm kann verrückt machen. Und er hat ja auch immer wieder Alternativen in Erwägung gezogen. Den Mordplan schob er ganz offensichtlich auch länger auf. Erst als seine Frau auf Arbeit anrief, steuerte er sofort die offenbar vorher schon recherchierte Webseite an und druckte die Anleitung aus. Das Telefonat wird der Auslöser gewesen sein, der das Zögern überwand.

Was mich ein wenig stutzig macht ist, er war schlau genug gewesen die Morde so zu verüben, dass keinerlei Spuren von ihm festgestellt werden konnten. Dann aber goggelt er nach dem Verbrechen bezüglich DNA Anwalt und ihm ist nicht klar, dass das überprüft werden kann? Das ist nämlich wiederrum nicht besonders schlau. Ausser man denkt sich nichts dabei, weil man unschuldig ist.

Venice2009 schrieb:Dann aber goggelt er nach dem Verbrechen bezüglich DNA Anwalt und ihm ist nicht klar, dass das überprüft werden kann?

Was soll daran ungewöhnlich sein, dass einem Täter in Existenzangst (die Polizei ist nebenan und fragt immer wieder) alles Mögliche durch den Kopf schießt? "Habe ich wirklich alles bedacht? Was wäre wenn sie doch x und y finden können?" Und das sind natürlich Gedanken, die es im Vorfeld nicht in jedem Detail gab.

So ganz sicher war er sich ja nicht, ob ihm das gelungen war.
Bei der Fangfrage der Ermittler, ob er sich sicher sei nur im Erdgeschoss des Hauses jemals gewesen zu sein wie ursprünglich angegeben, ruderte er zurück mit der Aussage: "Na im ganzen Haus halt"

@Venice2009

Fehler passieren. Das war sein erster Mord. Also, wenn ich unschuldig bin? Dann würde ich auch nicht googlen. Warum macht man das?

Nightrider64 schrieb:Bei der Fangfrage der Ermittler, ob er sich sicher sei nur im Erdgeschoss des Hauses jemals gewesen zu sein wie ursprünglich angegeben, ruderte er zurück mit der Aussage: "Na im ganzen Haus halt"

Das war ein echt guter Zug vom Ermittler.

Aber es ist doch klar, dass es das perfekte Verbrechen nicht gibt bzw. das überhaupt äußerst selten ist. Warum sollte er es dann schaffen und damit durchkommen? Das spricht natürlich nicht für seine Intelligenz.

Selbst wenn die Recherche und Ausdruck nach dem PET Schalldämpfer nicht hätte nachvollzogen werden können, so bestehen ja zig andere Faktoren, die eine Entdeckung bzw. Überführung ermöglichen würden, wie hinterlassende Spuren, wobei er in diesem Punkt wohl echt Glück hatte, dass da nichts gefunden wurde.

Klar kann der Lärm bzw. diese Laute zermürbend sein, aber es sind schon andere Menschen für weniger ermordet worden.

Schlimm für seine Kinder und seine Frau (die auf verlorenem Posten kämpft).

@Frau.N.Zimmer

Er hat auch nach einem Strafverteidiger gegoogelt und das zu einem Zeitpunkt, als ihn noch niemand beschuldigte. Wer von uns würde auf die Idee kommen, sich einen Verteidiger zu suchen, wenn man mit dem Mord an den Nachbarn nichts zu tun hat? Das wäre das Letzte, was mir einfiele.

@Deus_ex_Machin
Na das sehe ich nicht so als belastend.
Er wusste ja, das er als unmittelbarer Nachbar mit nachweisbarem Motiv zum Kreis der Verdächtigen gehört.

Lindström schrieb:Aber es ist doch klar, dass es das perfekte Verbrechen nicht gibt bzw. das überhaupt äußerst selten ist. Warum sollte er es dann schaffen und damit durchkommen? Das spricht natürlich nicht für seine Intelligenz.

Doch, leider gibt es das perfekte Verbrechen. Denke mal nur an den Mordfall Maria Baumer. Der Täter läuft frei herum (es ist offensichtlich, wer es war, aber man hat nicht genug in der Hand für eine Anklage). Oder denke an den Mordfall Peggy Knobloch. Da fehlt vom Täter bis heute jede Spur.

Deus_ex_Machin schrieb:Er hat auch nach einem Strafverteidiger gegoogelt und das zu einem Zeitpunkt, als ihn noch niemand beschuldigte. Wer von uns würde auf die Idee kommen, sich einen Verteidiger zu suchen, wenn man mit dem Mord an den Nachbarn nichts zu tun hat? Das wäre das Letzte, was mir einfiele.

Ja eben. Das war mir schon wieder entfallen, nach der Zeit. Natürlich, würde uns das nicht einfallen, wir sind ja auch unschuldig :)

@Nightrider64

Ein Unschuldiger vertraut in aller Regel darauf, dass die Polizei rasch feststellen wird, dass er unschuldig ist (weil ja dann meist zahlreiche andere Aspekte nicht passen) und unternimmt in aller Regel gar nichts. Also das Googeln nach einem Strafverteidiger bleibt für mich auch Indiz.

Es gibt genug perfekte Morde. Nämlich die die erst niemand als Mord erkennt.

A.D. hat schon akribisch geplant.
Das man von einem Computer die angesurften Seiten zurückverfolgen kann, war ihm wohl bekannt.

Das auch der umgekehrte Weg möglich ist, von einer Webseite auf den Standort des Computers zu kommen wusste ich vorher auch nicht und A.D. ist das wohl auch erst klar geworden als die IT Ermittler in der Firma auftauchten.

Darauf hin zerstörte er erst einmal seinen Rechner und ließ die Ermittler auch darüber im Dunkeln, das er erst kürzlich ein Austauschgerät erhalten hatte.

Deus_ex_Machin schrieb:Ein Unschuldiger vertraut in aller Regel darauf, dass die Polizei rasch feststellen wird, dass er unschuldig ist (weil ja dann meist zahlreiche andere Aspekte nicht passen) und unternimmt in aller Regel gar nichts.

Da wären wir wieder bei der Gesamtschau der Indizien, nur andersrum. Ein Unschuldiger weiss, dass er wegen einem einzelnen Indiz niemals verurteilt werden kann.

Ich habe nichts gegen eine Verurteilung nach Indizienlage. Gäbe es das nicht, könnten nur noch Täter verurteilt werden, wenn die Tat, möglichst aus 4 verschiedenen Perspektiven, per Video aufgezeichnet wurde. Das kann es ja auch nicht sein.