Germanwings-Maschine mit 150 Menschen in Südfrankreich abgestürzt

FrauLehrerin schrieb:Dann frag ich mich auch, warum sie so akribisch nach nem Abschiedsbrief suchen. Dass der "richtige" Moment für ihn kam, war ja nicht zu 100% vorherzusehen oder?

Guter Punkt! Es bot sich halt einfach die Gelegenheit. Er hätte sein Vorhaben ja nicht in die Tat umsetzen können, wenn der Kapitän das Cockpit nicht verlassen hätte. Dann hätte er eben auf einen anderen Moment gewartet. Somit finde ich es auch nicht verwunderlich, dass man keinen Abschiedsbrief fand.

@bavi

bavi schrieb:Ich auch. Hab aber nichts bezüglich darauf gehört. Gibts denn nichts, keinen Link, wo man nachlesen könnte dass man "nur die Hülle" / "Speicherchip fehlt" nachlesen könnte?

Müsste doch drin sein?

Ich hab nämlich, - als dieses Gerücht aufkam - was Anderes vernommen:
Man hat den FDR gesichtet, aber noch nicht bergen können.

Bitte klärt mich auf, wenn ich was Falsches "weiss".

Also von der Hülle habe ich gar nicht gesprochen.
Es ging nur um die Meldung, daß nun eben doch
öffentlich zugegeben wurde, daß man auch in
Richtung technischer Defekt untersuche.

Insofern finde ich es persönlich ein wenig seh
voreilig, sich zwei Tage vorher hinzustellen, und
kategorisch nur eine Ursache als plausibel zu verkünden.

bavi schrieb:Auch ohne FDR gibt der VCR schon ne Menge her.

Also da gibt es Experten, die das nicht so sehen.

http://www.welt.de/wirtschaft/article138848917/Die-seltsam-schnelle-Festlegung-auf-eine-Wahrheit.html

Es sei denn, man unterstellt den Mitgliedern VC und ECA, sie wären
VTler.

ich denke auch es gibt einfach nichts was den CP entlasten könnte.
Offensichtlich sind in den akustischen Aufzeichnungen keinerlei Hinweise zu hören die daruf schliessen lassen das ihm ein Unglück wiederfahren ist.
keine Veränderung der Atmung (nach Luft schnappen oder ähnliches), nichts was auf hektische Bewegungen schliessen lässt, kein Geräusch das auf ein Zusammenbrechen über den "Bedienteilen" hinweist.
Man hat umgekehrt aber die Verantwortungsübergabe durch den Kapitän und das Geräusch seines Verlassens des Arbeitsplatzes. Unmittelbar danach übermittelt der Transponder eine drastische Veränderung der Flughöheneinstellung. Geräusche die auf einen fremden Eindringling schliessen lassen gibt es nicht. (an einen Flugtechnikbefähigten Samtfußninja der sich unbemerkt am verlassenden Kapitän vorbeigeschlichen hat umd den CP auszuschalten glaube ich nicht)
Kurz danach begehrt der Kapitän Einlass welcher ihm nicht gewährt wird. Klopfen, Ansprache und letztendlich panische Versuche des gewaltsamen Eindringens sind zu hören.
Diese Fakten werden hier von einigen Usern ignoriert. Umgekehrt hat man aber kein Problem damit sich eine unrealistische verkettung seltsamster Zufälle zu basteln. Gaseintritt der den CP binnen Sekunden ins Delirium versetzt so dass versehentlich die Lock-Funktion aktiviert wird (Die Absicht des Kapitänsschutzes als Alternative gefiel mir auch), bevor er dann so unglücklich ohnmächtig zusammenbrach dass er genau so unglücklich auf den "Joystick" fiel das der Airbus den Sinkflug einleitete. Die manuelle Höheneinstellung wird dabei gern ignoriert, erfolgte dann aber vermutlich auch im Delirium.

Die Vermeintliche Krankengeschichte des A.L. ist sicherlich kein Tatbeweis, rundet aber, als Indiz, die Erkenntnisse ab. Selbiges gilt für die Aussagen der Ex-Freundin (egal wie schäbig sie erlangt wurden), selbst wenn nur die Hälfte stimmt.

Ernsthafte Zweifel am veröffentlichten kann man eigentlich nur dann haben wenn man unterstellt das uns die Staatsanwaltschaften dreist belügen und sich der Verschwiegenheit sämtlicher beteiligten Ermittlungsbehörden sicher sind. (Hat ja schon mit dem Leck in Richtung NYT gut funktioniert.)

Ich lande immer wieder bei....Wenn etwas quakt und watschelt wie eine Ente......

@Interested
Das denke ich auch. Wobei man es auch so betrachten könnte, dass der Moment früher oder später sowieso eingetroffen wär und er einen Brief hätte vorbereiten können. Wenn es dann soweit ist, ist es soweit.

@drachenflieger

drachenflieger schrieb:Es wäre durchaus möglich, dass der FDR durch Wirkung von physikalischen Kräften zerstört wurde ... und nie gefunden wird, somit wären Tür und Tor für die VT-er geöffnet.

In der Tat - das wär der worst-case.

drachenflieger schrieb:Hoffentlich wird der FDR gefunden.

Das hoff ich auch.

drachenflieger schrieb:Alle Achtung an die beteiligten Personen vor Ort.

Am schlimmsten stell ich mir das Ganze für die Eltern von Andreas L. vor.
Selbst wenn sich das nicht bewahrheitet - was die wohl grad durchmachen (müssen)?

@BirneMaja

Wenn er es überhaupt vorhatte, sich zu erklären. Nur weil es keinen gibt, heißt das nichts.

@freealuhuete danke sehr

@Interested
Eben. Nicht jeder Selbstmörder schreibt vorher Abschiedsbriefe.

@inci2

Auf jeden Fall sind diese "Experten" bei weitem nicht so kompetent wie die echten Experten, die da gerade an der Arbeit sind.

@inci2

inci2 schrieb:Es ging nur um die Meldung, daß nun eben doch
öffentlich zugegeben wurde, daß man auch in
Richtung technischer Defekt untersuche.

Aber das ist doch normal. Klar muss man weiter untersuchen, bis man sich sogut wie sicher ist, was da passiert ist. Was bisher bekannt ist, lässt halt nur nicht allzuviele Möglichkeiten offen.

Danke für den Link, werds mir zu Gemüte führn! :)

@Freealuhüte

Freealuhüte schrieb:Die Soundqualität scheint hervorragend zu sein, die Beweislast erdrückend.

Deshalb ging es so schnell.

Das wäre dann vermutlich eine große Ausnahme.

Ich erlaube, mir zu zitieren:

Am 27. Dezember stürzte der Flieger auf dem Weg von Indonesien nach Singapur mit 162 Menschen in einem Unwettergebiet ab. Mitte Januar wurden der Datenrekorder mit Hunderten aufgezeichneten Messwerten und der Stimmenrekorder gefunden.


Auskunftsverbot für Behörde


Es gibt also erheblich mehr Material zur Auswertung als jetzt beim Germanwings-Unglück. Trotzdem ist außer ein paar Eckwerten über die Höhe und Geschwindigkeit des Flugzeugs beim Absturz noch kein Hinweis auf die Ursache für den Crash veröffentlicht worden. Kein Wort, kein Satz.

Daher wundern sich Branchenkenner über die rätselhaft schnelle und offensichtlich eindeutige Festlegung für den Ablauf beim Germanwings-Absturz, die alleine auf der Auswertung des Stimmenrekorders, Radardaten und Funkverkehr beruhen. "Warum wurde nicht gewartet, bis hoffentlich noch der Datenrekorder gefunden wird? Das ist ein übereilter Ablauf", sagt ein Experte, der ungenannt bleiben möchte.

und

Dabei hatte Rémi Jouty, der Chef der für die Ermittlungen der Unfallursache zuständigen Behörde BEA noch einen Tag zuvor erklärt, es dürfte Wochen, wenn nicht Monate dauern, bis Klarheit darüber bestehe, was wirklich zum Absturz der Germanwings-Maschine geführt habe.

http://www.welt.de/wirtschaft/article138848917/Die-seltsam-schnelle-Festlegung-auf-eine-Wahrheit.html

CVR A320 US Airways- Notwasserung im Hudson River:
http://www.planecrashes.org/wp-content/uploads/2013/06/US_Airways_cvr.mp3

@bavi
Das war aber vor dem Start.

FrauLehrerin schrieb:Dann frag ich mich auch, warum sie so akribisch nach nem Abschiedsbrief suchen.

Ein solcher Brief gäbe beispielsweise Aufschluss über die Entstehung dieser Fehlentwicklung. Darin würden Fehlverhalten/ Missstände/ Schwächen in internen Strukturen, die diesen Fall erst möglich gemacht haben, benannt.
Im Brief wären vielleicht auch Hinweise auf Mitwisser, Hintermänner oder bereits gescheiterte Versuche.

@BirneMaja

Ich verstehe sowieso nicht, warum sich hier so viele damit schwer tun, den Co-Piloten als Täter zu sehen. Natürlich soll in alle Richtungen untersucht werden - aber hier werden ständig etliche Erklärungen gefunden, weil "man sich das nicht vorstellen kann" und sämtliche Indizien, die auf ihn deuten, ignoriert.

Menschen sind zu Vielem fähig und selten schaffen wir es, dass "IHR" Motiv für uns plausibel wird.

@inci2

Das Verhalten Malaysias sehe ich als viel verdächtiger an. Da wäre Platz für ne VT.

Hier wird einfach reiner Tisch mit Fakten gemacht. Keim rumgedruckse, keine immer neuen Verzögerungen. Das was man hat wird auf den Tisch gehauen. Und so ist es auch richtig. Volle Transparenz. MAS macht sich mit seiner Aufarbeitung der letzten 3 Vorfälle lächerlich.

Und was Rémi Jouty damit meint, ist ein abschließender Bericht. Der wird auch noch Wochen oder Monate dauern.

So ein Bericht hat einige hundert Seiten und ist bis ins kleinste Detail sehr sorgfältig ausgearbeitet.

Das es mit dem CVR so schnell ging, ist einzig und allein der hervorragenden Arbeit der franz. und dt. Ermittler zu verdanken.

Hätte der CoPilot den CVR eingentlich vom Cockpit aus deaktivieren können ?

siehe Silkair 185
Wikipedia: SilkAir Flight 185

@niurick
Guter Einwand. Aber wenn keiner gefunden wird, dann ist es nunmal so.

@Interested
Sehe das ganz genauso und finde die Unterstellungen der Lufthansa gegenüber teilweise wirklich unerhört. Die LH will einen technischen Fehler vertuschen und sucht einen Schuldigen usw. Welchen Fehler? Selbst wenn der technische Fehler gewesen wäre, dass die Tür aus welchen Gründen auch immer nicht mehr aufgeht, erklärt das nicht, warum der CP niemandem antwortete und den Sinkflug einleitete.
Ich krieg besonders auf Facebook das kalte Kotzen.
Die menschlichen Abgründe sind tief und mich verwundert so eine Tragödie ehrlich gesagt überhaupt nicht. Was es nicht weniger schockierend macht.

@Freealuhüte

Freealuhüte schrieb:Auf jeden Fall sind diese "Experten" bei weitem nicht so kompetent wie die echten Experten, die da gerade an der Arbeit sind.

Keine Experten? Hm?

Daher müsse zügig auch der Flugdatenschreiber gefunden und ausgewertet werden. "Wir dürfen keine voreiligen Schlüsse auf der Basis von unvollständigen Informationen ziehen. Erst nach Auswertung aller Quellen werden wir wissen, was die Gründe für diesen tragischen Unfall gewesen sind", so Ilja Schulz, Präsident der Vereinigung Cockpit.
[...]

Der A320-Pilot arbeitet selber als Sachverständiger bei Unfallermittlungen mit. Vor allem für die Familien der Opfer bedeute das, dass sie nun durch die Hölle gehen müssten.

http://www.welt.de/wirtschaft/article138848917/Die-seltsam-schnelle-Festlegung-auf-eine-Wahrheit.html

@LDS


Sehr gutes Statement. Tatsachen werden ignoriert oder sind erfunden.
Dafür wird anderes zusammen geschustert.

Sicher wird vieles hoch gepuscht, auch was dazugedichtet.
Aber so abwegig was in die Medien kommt, ist das alles gar nicht.
Im Gegenteil. Es passt schon dazu, was passiert ist.

Aber wenn das so ist das man nur vom Cockpit aus, verhindern kann, mit
dem "lock", das der Zahlencode greift, den der Pilot von aussen eingegeben kann,
den Sinkflug nur manuell starten kann, bleibt nicht mehr viel.

Selbst wenn der Pilot z.b. durch Aufregung den Zahlencode vergessen hat,
auch das Flugpersonal kennt ihn.

Wären diese beiden Dinge nicht gegeben, könnte man auch über eine Ohnmacht,
oder Bewusstlosigkeit spekulieren. Aber dann wäre der Pilot ins Cockpit
gekommen. Und es wäre ihm nicht verwehrt worden.

Aber vielleicht hat der Co-Pilot während er z.b. bewusstlos wurde, durch
seinen Zusammenbruch alle Hebel berührt-Ironie aus.

Bei manchen scheint aber das genau so in den Gedanken zu sein.