Germanwings-Maschine mit 150 Menschen in Südfrankreich abgestürzt

@Ilvareth

Nee, ich trink jetzt eins und übergebe wie beim Staffellauf an Dich. :P: :D

@inci2
:kiss: :bier:

@Interested

Danke gleichfalls! :bier: :kiss:

@Interested
Sie bieten finanzielle Hilfe an.
Ganz ehrlich, hätte mein Kind in dem Flieger gesessen, ich würde das Geld ablehnen.

Die Frage wäre für mich viel eher, sind da vermeidbare Fehler gemacht worden, die diesen Menschen mit seiner Erkrankung ins Cockpit befördert haben? Und gesteht man diese Fehler, die vielleicht im System liegen, ein?

@Zz-Jones

Grundsätzlich haften Airlines für den Tod ihrer Passagiere in unbegrenzter Höhe: Sie müssen den Schaden ersetzen, der ihnen nachgewiesen werden kann. Die Hinterbliebenen sollen aber in ihrer Trauer nicht auch noch durch ein Gezerre ums Geld und lange Gerichtsverfahren belastet werden. Deshalb muss die Lufthansa den Hinterbliebenen Schäden bis zu einer gesetzlich festgelegten Obergrenze ersetzen, egal was die Ursache für den Absturz war und wer schuld an der Tragödie ist.

http://www.n-tv.de/wirtschaft/Warum-die-Lufthansa-fuer-das-Unglueck-haftet-article14788071.html

I'm trying to be friendly. ;) :bier:

Ilvareth schrieb:Eine Depression wird doch nicht von jetzt auf gleich so massiv, dass sie in einer solchen Handlung endet. Das muss doch einen erheblichen zeitlichen Vorlauf gehabt haben.

Das kommt auf die Art der Erkrankung an. Bei einer "normalen" Depression ist es so, daß der Betroffene den Entschluss fasst sich selbst zu Töten, dann alles regelt und es ihm dann anscheinend besser geht. Er hat seinen Entschluss gefasst und damit geht es ihm gut.

Bei einer Bipolaren Störung (Manisch-Depressiv) ist es so, daß auf Zeiten von dem Hochgefühl (manisch) ein Tief (Depression) folgt. In Zeiten dieser Depression kommt es zu der Selbsttötung. Die Rate des Selbsttötungsversuch liegt bei 25% und 15% der Erkrankten scheiden durch Selbsttötung aus dem Leben.

@Ilvareth

Ilvareth schrieb:Sie bieten finanzielle Hilfe an.
Ganz ehrlich, hätte mein Kind in dem Flieger gesessen, ich würde das Geld ablehnen.

Ganz ehrlich? Ich würde es nehmen, und hätte
auch Verständnis für jeden, der es annähme.

Das macht das Kind zwar nicht mehr lebendig,
aber vielleicht gibt es Geschwister, für die man
das Geld für eine gute Ausbildung nutzen kann.

Möchte mir kurz wer helfen? Mein Freund hat einen interessanten Artikel gefunden aus Italien. Per PN bevor ich wieder zerfleischt werde

Ilvareth schrieb:Ganz ehrlich, hätte mein Kind in dem Flieger gesessen, ich würde das Geld ablehnen.

Ganz ehrlich? Zum Glück und hoffentlich NIE, muss jemand von uns das erfühlen. Somit ist es hypothetisch, was Du da sagst, auch wenn ich absolut verstehe, was Du sagen möchtest.

@Basto
wie meinst du das mit helfen? bei was?

@Auweia
Aber beides fällt doch nicht vom Himmel, das merken doch auch Kollegen.
Was ich meine, ist, dass der dich nicht aus völliger Gesundheit morgens aufgestanden ist und sich entschlossen hat, dass heute sein Todestag ist.
Er selbst dürfte doch an dem Tag schon gar nicht mehr zurechnungsfähig gewesen sein. Das soll vorher keiner bemerkt haben?
Im übrigen reden auch laut Statistik acht von zehn über ihre Selbsttötungsabsichten.

@Ilvareth

Auch dazu gab es div. Aussagen. So jemand, je sicherer er sich ist und die Tat für sich geplant und geistig vollzogen hat - er hat das evtl. hunderte Male durchgespielt - wird immer ruhiger und ist nach außen nicht auffällig. So jedenfalls die Erklärung div. Psychologen aus div. Sendungen zu dem Thema.

@inci2
Ich versteh auch jeden, der das Geld nimmt, das ist nicht die Frage. Aber ich für mich könnte das nicht. Da würde ich mich eher für die Reisen zum Unglücksort und die Beerdigung und was da alles finanziell kommt, verschulden wollen. Ich will damit um Himmels Willen nicht über diejenigen urteilen, die das Geld annehmen.
Aber ich für mich ganz persönlich könnte das Geld nicht annehmen.

@Ilvareth

So was kann auch durch Medikamente ausgelöst werden.
So hat es z.B. nachweislich unter Champix/Chantix (Mittel zur Nikotinentwöhnung)
ungewöhnlich viele Selbstmorde von vorher gesunden Menschen
gegeben.

Ebenso trat das bei Acomplia auf, einem Mittel zur Gewichtsreduktion.
Wenn ich mich recht erinnere, beides SSRI-Derivate, und beides ursprünglich
zur Tabakentwöhnung entwickelt. Acomplia wurde 2008 die EU-weite Zulassung
entzogen und vom Markt genommen, nachdem es erst 2006 zugelassen wurde.

@Ilvareth

Wenn es derjenige will, merkt keiner etwas von seiner Krankheit. Depressiv Erkrankte merken es anfangs nicht mal selbst bzw. wollen es nicht wahr haben.

Bei diesem Fall dürfte es so sein, daß er es absichtlich verschleiern wollte, da er sonst seinen Traumjob an den Nagel hängen müsste.

Menschen die von ihrer Selbsttötungsabsicht sprechen, haben meist nicht wirklich vor sich selbst zu töten. Diese Menschen wollen und brauchen Aufmerksamkeit.

Wenn jemand wirklich den Entschluß gefasst hat aus dem Leben zu scheiden zieht derjenige das durch, ohne jemandem bescheid zu geben, der das Möglicherwiese verhindern könnte.

Auweia schrieb:Menschen die von ihrer Selbsttötungsabsicht sprechen, haben meist nicht wirklich vor sich selbst zu töten.

Das mag richtig sein, dass von 100, die drüber reden, es nur einer macht.
Aber von 100, die es machen, haben 80 vorher drüber geredet.

Ich rechne jetzt schon mit Gegenwind- und finde das Verhalten von Andreas L. auch unfassbar, wenn er den Absturz absichtlich herbeiführte und nicht zu entschuldigen.
Aber hier offenbart sich doch auch -wenn die Diagnose mit der Depression stimmt- die Stigmatisierung psychischer Erkrankungen in unserer Smiling- Face Gesellschaft.
Mit gebrochenem Bein, Grippe, Krebserkrankung damit kann man fehlen und Arbeitgeber/ Kollegen haben eher kein Problem damit.
Das wichtigste ist, dass man es nicht mit einem "Verrückten" zu tun hat.
Für die Luftfahrt in Zukunft wird das vielleicht weniger wichtig sein. Denn bald werden zwei oder drei Crewmitglieder im Cockpit sitzen, die weitestgehend in der Lage sein werden solche "Tiefflieger" zu verhindern.

Die Tragik liegt sicher darin, dass L. sich nicht getraut hat, seine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen abzugeben bei seiner Airline, weil er damit rechnen musste , dass er dann nicht mehr als Pilot würde arbeiten können.
Und L. in seiner Depression keine berufliche Alternative sah, obwohl er noch jung genug war. Außerdem gesellen sich bei Depressionen auch häufig irrationale Ängste hinzu.

Sein Vater war angeblich stolz auf ihn, dass er als Pilot arbeitete. Das ist positiv, einerseits. Aber wie erklärt man dem Vater dann, dass man diesen Job nicht mehr ausüben kann, weil die Seele nicht mitmacht?

Nochmals, das sind nur mögliche Erklärungen, keine Entschuldigungen.

Ist es denn sicher das die AU´s auf die Diagnose "depressive Episode" ausgestellt wurden ? Sorry falls das schon geklärt wurde, ich bin da momentan nicht ganz auf dem Laufenden.

@DearMRHazzard

Nach wie vor ungeklärt.

@Rho-ny-theta

Dachte ich mir. Es wäre ja auch unerhört wenn das bestätigt wäre. Der entsprechende Arzt müsste seine Zulassung verlieren.

@DearMRHazzard
Nein, ist nicht sicher.
Sollte das aber so sein, wird er auch bei den Arzt nichts von den suizidalen Gedanken gesagt haben. Denn dann, so sollte man meinen, hätte er umgehend eingewiesen werden müssen.