Germanwings-Maschine mit 150 Menschen in Südfrankreich abgestürzt

@tenbells
Ah, danke.
@Zz-Jones
Die Schweigepflicht ist quasi unberührt, wenn der Arzt an die Kasse meldet, DASS der jeweilige Mensch krank ist. Es geht ja nicht darum, daß die AG Diagnosen erfahren. Das will niemand.
@Interested
Mittlerweile, wenn jeder Angst um seinen Job hat, sieht es schon anders aus. Wieviele arbeiten trotzdem? Hast Du das noch nie gemacht, den Schein nicht abzugeben. Kann ins Auge gehen, wie wir sehen.

@EDGARallanPOE
Das ist alles so schrecklich....

@StreuGut
ich meinte mehr, das die Ärzte aussagen.

Wir wissen nicht warum Andreas L. seinen Krankenschein zerrissen hat.

Aber generell kann darüber nachgedacht werden, was in einem Menschen vorgeht, der ein wichtiges Dokument zerreisst anstatt es auf den Schreibtisch zu legen oder einfach wegzuwerfen.

Das Zerreissen ist eine Handlung, der vermutlich bestimmte Gedanken bzw. Gefühle vorangegangen sind.

Ich zumindest kann mich in jemanden hineinversetzten, der eine Krankmeldung zerreisst anstatt sie einfach nur beiseite zu legen oder ihr Vorhandensein durch Nichtbeachtung oder Wegwerfen ignoriert.

@StreuGut

Nein, habe ich nicht. Ich gehe nur zum Arzt, wenn ich wirklich krank bin und nicht, weil ich nen kleinen Schnupfen habe.

Und diese Diskussion, ist jetzt auch OT.

@Zz-Jones

Zz-Jones schrieb:Ich hoffe, die ärztliche Schweigepflicht wird in diesem Fall ausgehebelt.

Das hoffe ich nun mal genau nicht.

Zz-Jones schrieb:Das wird juristisch aber 'ne ganz schwere Nummer.

Das ist auch gut so. Eigentlich ist es eine unmögliche Nummer,
und so soll es auch bleiben.

@tenbells

tenbells schrieb:vom 16.03 bis zum 29.03 war er Krangeschrieben.

Nein, es war vom 19.3. bis 26.3., stand hier mehrmals
verlinkt.

@Zz-Jones
Achso, ja das werden die schon tun. Aber es ändert an dem stattgehabten Vorgang nichts. Nur für zukünftig müßte man sich etwas überlegen. Es geht ja nicht um den Piloten an sich. Auch andere, die krank arbeiten.

Es stellt sich natürlich die Frage, warum er überhaupt zum Arzt gegangen und sich die Krankmeldung hat ausstellen lassen. Wenn niemand wissen soll, dass ich krank bin oder ich das selbst ignorieren will, dann gehe ich doch einfach gar nicht zum Arzt oder sage ihm, dass ich die Krankschreibung nicht brauche. Das sind Dinge, die ich nicht verstehe.

@inci2
Das ist aber in diesem Fall ein höheres Interesse.
Es geht auch nur um die Aushebelung, der Schweigepflicht, im Einzelfall.

Eine AU ist kein Arbeitsverbot sondern eine Prognose des Arztes über die vermutliche Dauer einer mutmaßlichen Arbeitsunfähigkeit.
Die Entscheidung arbeiten zu gehen liegt letztlich beim AN, weshalb sich die Info Arzt/KK an das Unternehmen von selbst ausschließt.

Das Erlöschen des Versicherungsschutzes sowie die omiöse "Gesundschreibung" sind niedliche Legenden.
Und so ungewöhnlich ist es nicht, dass Krankgeschriebene arbeiten gehen. Hab ich selbst schon getan und auch viele meiner Kollegen.

@inci2

in diesem speziellen fall kann es zur entbindung der schweigepflicht kommen, weil man die aufklärung von 149 toten ein höheres gut ist als die schweigepflicht.

@PomPom40
Richtig, deshalb sagte ich auch, ich gehe davon aus, daß es mit ihm abgesprochen war. Ansonsten hätte er den Schein abgelehnt, der Doc macht einen Vermerk. Oder aber wäre er stationär eingewiesen worden und gut.

@dasewige

Was ja offensichtlich auch der Fall ist.

Heimli1978 schrieb:Was ja offensichtlich auch der Fall ist.

laut der Diskussion bei G.Jauch gestern abend, halten sich die Ärzte noch bedeckt.

wuec schrieb:Eine AU ist kein Arbeitsverbot sondern eine Prognose des Arztes über die vermutliche Dauer einer mutmaßlichen Arbeitsunfähigkeit.
Die Entscheidung arbeiten zu gehen liegt letztlich beim AN, weshalb sich die Info Arzt/KK an das Unternehmen von selbst ausschließt.

Das Erlöschen des Versicherungsschutzes sowie die omiöse "Gesundschreibung" sind niedliche Legenden.
Und so ungewöhnlich ist es nicht, dass Krankgeschriebene arbeiten gehen. Hab ich selbst schon getan und auch viele meiner Kollegen.

In den meisten Fällen ist das Arbeiten trotz Krankschreibung auch wohl kein Problem. Aber sobald andere ersthaft schaden nehmen können, "finde ich" könnte schon über ein Arbeitsverbot nachgedacht werden.

@Zz-Jones

Zz-Jones schrieb:Ich hoffe, die ärztliche Schweigepflicht wird in diesem Fall ausgehebelt.
Das wird juristisch aber 'ne ganz schwere Nummer.

Da der Arzt nicht wissen kann, was dieser Patient tatsächlich beruflich macht, würde das bedeuten, dass die ärztliche Schweigepflicht generell ausgehebelt werden müsste.

Das geht gar nicht und das wird auch nicht kommen.

@emz
Macht es denn einen Unterschied, ob er im Straßenbau arbeitet oder als Pilot? Verantwortung haben beide, auch für sich selbst.

@Zz-Jones
Immerhin hat die Uni-Klinik Düsseldorf bestätigt, dass A. L. bei ihr in Behandlung war und dass es nicht wegen Depressionen war.

@PomPom40

PomPom40 schrieb:Es stellt sich natürlich die Frage, warum er überhaupt zum Arzt gegangen und sich die Krankmeldung hat ausstellen lassen. Wenn niemand wissen soll, dass ich krank bin oder ich das selbst ignorieren will, dann gehe ich doch einfach gar nicht zum Arzt oder sage ihm, dass ich die Krankschreibung nicht brauche. Das sind Dinge, die ich nicht verstehe.

Das ist mir auch durch den Kopf gegangen.
Meine Erklärung dafür ist, daß er es wegen
der verschreibungspflichtigen Medikamente
gemacht hat.

Dann hat man aber festgestellt, daß zu Hause
doch recht große Mengen an Medikamenten zu
finden waren. MMn ein Zeichen dafür, daß er
sie nicht. oder nicht wie verordnet, genommen hat.

Vielleicht doch einer, der der Meinung war, er könne,
oder wisse es besser als alle anderen?

Was am Morgen des 24. März geschah, war der Akt von jemanden, der zu mindestens sehr krank war. Ob es ein Motiv oder einen Grund gab, wir wollen das gar nicht hören. Es ist nicht relevant. Relevant ist, dass dies nie wieder geschieht.“

Dies ist ein Zitat eines Vaters aus diesem Focus-Artikel: http://www.focus.de/panorama/videos/absturz-von-germanwings-airbus-wir-wollen-das-nicht-hoeren-vater-von-4u9525-opfer-haelt-bewegende-rede_id_4577954.html

Ich bin der gleichen Meinung: "Es sollte nie wieder geschehen." Und um das zu erreichen, darf ruhig nachgedacht werden, was eventuell zu ändern möglich wäre.