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Germanwings-Maschine mit 150 Menschen in Südfrankreich abgestürzt

17.073 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Suizid, Frankreich, 2015 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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Germanwings-Maschine mit 150 Menschen in Südfrankreich abgestürzt

06.04.2015 um 00:13
19.36 Uhr: Die Lufthansa weist den Bericht der „Welt am Sonntag“ zurück, wonach sie im Fall des Copiloten des abgestürzten Germanwings-Flugzeugs möglicherweise Informationspflichten verletzt habe. „Lufthansa kommt ihren Informationspflichten gegenüber dem Luftfahrtbundesamt (LBA) nach", teilte die Airline am Sonntag auf Anfrage mit. Sie könne derzeit keine weiteren Erklärungen zum konkreten Fall abgeben, weil sie den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Düsseldorf nicht vorgreifen wolle.

Das LBA bestätigte dagegen den Bericht: „Das Flugtauglichkeitszeugnis 2009 wurde im Falle L. durch das Aeromedical Center (AMC) der Lufthansa in Frankfurt ausgestellt und dem Luftfahrtbundesamt übermittelt. Dieses Vorgehen entsprach der Rechtslage. Das AMC hat das LBA über die abgeklungene schwere Depressionsphase nicht informiert.“ Nachfragen beim LBA, ob der letzte Punkt ebenfalls rechtskonform war oder ob das AMC beziehungsweise Flugärzte das LBA über eine abgeklungene schwere Depressionsphase hätte informieren müssen, blieben zunächst unbeantwortet.

http://www.focus.de/panorama/welt/germanwings-absturz-im-news-ticker-luftfahrtbundesamt-wusste-nicht-von-depression_id_4591905.html


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Germanwings-Maschine mit 150 Menschen in Südfrankreich abgestürzt

06.04.2015 um 00:22
@J.Watson

Danke für diese übersichtliche und in allen Punkten stichhaltige Zusammenfassung :D
Beitrag von J.Watson (Seite 712)


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Germanwings-Maschine mit 150 Menschen in Südfrankreich abgestürzt

06.04.2015 um 00:23
@Letstalk

Du bedankst dich für meine Niederträchtigkeit ? :) :) [Ironie off]

Dennoch - oder gerade DESHALB - mein Dank an dich zurück. Schön zu sehen, dass es (endlich) immer mehr User hier gibt, die begreifen, dass man (ich) LH nicht "mit aller Gewalt etwas anhängen will", sondern dass diese Kritiken wohl absolut berechtigt sind und sich LH das aufgrund seiner ganzen Widersprüche und dann aber 3-Affen-Menthalität ganz alleine zuzuschreiben hat.

Auch die ausländische Presse kritisiert dieses Verhalten übrigen sehr deutlich (nachfolgend nur EIN Beispiel):
Lufthansa Now Says It Knew of Co-Pilot Andreas Lubitz’s History of Depression

Lufthansa’s statement on Tuesday came five days after its chief executive, Carsten Spohr, a former pilot, said Mr. Lubitz had been deemed by the airline to be “100 percent flightworthy without any limitations.”

Mr. Spohr said last week that candidates for flight school were chosen not only on the basis of their technical ability but also their psychological fitness. He said that Lufthansa’s screening process was considered state of the art “and we’re very proud of it.”
[….]

Lufthansa’s decision to readmit Mr. Lubitz to pilot training after such a serious bout of depression is sure to receive significant scrutiny. The families of some, if not all, of the victims are also likely to sue the airline over the deaths of their loved ones. Tuesday’s revelations would most likely play a role in any ensuing legal battle.

[….[

The revelation could also spur outrage in Germany toward one of the country’s signature companies.

[….]

Prosecutors here in Düsseldorf announced on Monday that Mr. Lubitz had been treated by psychotherapists “over a long period of time,” but did not specify when that had occurred.

http://www.nytimes.com/2015/04/01/world/europe/lufthansa-germanwings-andreas-lubitz.html?hp&action=click&pgtype=Homepage&module=first-column-region®ion=top-news&WT.nav=top-news&_r=0
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Germanwings-Maschine mit 150 Menschen in Südfrankreich abgestürzt

06.04.2015 um 00:27
@J.Watson
Beitrag von J.Watson (Seite 713)

20131101-bowling-strike


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Grins ehemaliges Mitglied

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Germanwings-Maschine mit 150 Menschen in Südfrankreich abgestürzt

06.04.2015 um 00:49
@J.Watson

Du machst dir wirklich viel Mühe, deshalb tut es mir leid dir sagen zu müssen, dass es einfach keinen Sinn macht Köpfe rollen sehen zu wollen.
Sich jetzt gegenseitig den schwarzen Peter zuschieben zu wollen, bringt gar nichts.
Ich habe selten einen solch nutzlosen Bericht wie diesen gelesen. Drei Fragen bleiben offen: a) Wenn die Ärzte nichts feststellen, was sollen sie melden? b) Wenn die Ärzte dem Luftfahrtbundesamt etwas gemeldet hätten, was wäre dann geschehen? Die Meldung wäre sicherlich abgelegt worden. Und dann? c) Wieso sollen Ärzte, die nicht auf Copiloten spezialisiert sind, die vertraglichen Vereinbarungen dieser Berufsgruppe kennen?
Wer die Zulassung bestimmt, der bestimmt auch die Überwachung der Zulassungskriterien. Das ist das Luftfahrtbundesamt! Die schieben jetzt die Verantwortung den individuellen Ärzten zu und versuchen durch mehrfache Nennung von "Lufthansa" die Firma in die Verantwortungskette zu bringen. Das ist unredlich!
Hier wird zu sehr Gewicht darauf gelegt, ob man den Absturz im Vorfeld verhindern hätte können und nebenbei auch noch depressive Menschen zu Unrecht stigmatisiert.
Hinterher ist man immer schlauer!
Dieser Co war eine tickende Zeitbombe und hat die Tat mm lange vorher geplant. Sicher wäre er durch nichts aufzuhalten gewesen. Es hat ihm an jeglichem Verantwortungsgefühl gefehlt, den so ein Beruf mit sich bringt. Stattdessen war er wohl einzig auf sich selbst fixiert.
Hier muss jetzt aber eine Relation gewahrt bleiben, denn nicht jeder Depressive wird zum Massenmörder und kein Arzt kann einem hinter die Stirn schauen.
Der Vermerk "SIC" in der Lizenz bzw. den begleitenden Unterlagen des AL kann nur vom LBA gesetzt werden. Welche Veranlassung gab es denn bitte für dieses "flagging"? Die Lizenzen werden dem LBA Jahr für Jahr mit den entsprechenden Unterlagen zur Verlängerung vorgelegt. Dort, in Braunschweig, hätten die Glocken läuten müssen. Die Fliegerärzte, auch die der Lufthansa, sind der verlängerte Arm des LBA, nicht der des Lufthansa-Management. Zwischen Mangement und Ärzten gibt es eine "firewall".



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Grins ehemaliges Mitglied

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Germanwings-Maschine mit 150 Menschen in Südfrankreich abgestürzt

06.04.2015 um 00:55
Seine Eltern sind doppelt getroffen.
Auch Eltern von Tätern haben ein Recht auf Trauer


von Harald Martenstein

Wer kümmert sich um die Eltern von Andreas Lubitz? Kaum einer. Dabei haben vor allem sie das Recht auf Trauer, findet Harald Martenstein. Und wünscht sich, dass der Bundespräsident sie besucht.

http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/germanwings-absturz-auch-eltern-von-taetern-haben-ein-recht-auf-trauer/11596842.html



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Germanwings-Maschine mit 150 Menschen in Südfrankreich abgestürzt

06.04.2015 um 01:06
Bei N.TV wird gerade darüber berichtet ......


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Germanwings-Maschine mit 150 Menschen in Südfrankreich abgestürzt

06.04.2015 um 01:08
@Grins

Und von wem oder welcher Quelle sind die Zitate in deinem letzten Beitrag, wenn ich fragen darf ?

Ansonsten noch ein kleiner Hinweis: Nicht ICH entscheide darüber, ob und/oder welche Köpfe rollen. Demzufolge habe ich daran auch kein sonderliches Interesse.

Fakt bleibt, dass die Hinterbliebenen 1 Woche lang von LH (Spohr) belogen wurden ! Und DAS finde ich eine Sauerei, die ihresgleichen sucht !

Aber wer das nicht verstehen/sehen will, der wird es nicht verstehen, und das ist mir, ehrlich gesagt, auch ziemlich latte :)



@bellady

Mist, kann kein n-tv empfangen. Gibst du eine kurze Zusammenfassung ? Wäre ganz lieb und vorab schon lieben Dank :)
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Germanwings-Maschine mit 150 Menschen in Südfrankreich abgestürzt

06.04.2015 um 01:11
http://www.n-tv.de/mediathek/livestream/


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Germanwings-Maschine mit 150 Menschen in Südfrankreich abgestürzt

06.04.2015 um 01:14
@Grins
Zitat von GrinsGrins schrieb:Hier wird zu sehr Gewicht darauf gelegt, ob man den Absturz im Vorfeld verhindern hätte können
Diesen Satz habe ich erst beim 2. Mal lesen so richtig wahrgenommen.

Es ist also egal, ob man diesen Absturz womöglich im Vorfeld hätte verhindern können ?

Na, zu dieser Meinungsoffenbarung fällt mir dann wirklich nichts mehr ein !

Wetten, dass die Hinterbliebenen der 150 Opfer das mit Sicherheit gänzlich anders sehen ? Solltest DENEN diese deine Meinung mal mitteilen, wenn du meinst, das könnte sie trösten.

tz, tz, tz



@lowbob

Danke :), ich schau gleich mal.
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Germanwings-Maschine mit 150 Menschen in Südfrankreich abgestürzt

06.04.2015 um 01:16
Bitte bitte :)


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Germanwings-Maschine mit 150 Menschen in Südfrankreich abgestürzt

06.04.2015 um 01:30
@lowbob

für deinen Einsatz...


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Germanwings-Maschine mit 150 Menschen in Südfrankreich abgestürzt

06.04.2015 um 01:41
aber da wird einem ja schlecht wenn man den amis die ganze zeit beim der Selbstbeweihräucherung zuguckt


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Germanwings-Maschine mit 150 Menschen in Südfrankreich abgestürzt

06.04.2015 um 01:47
@lowbob

Welchen Amis ?

Habe mir das in der Mediathek inzwischen angeschaut ;), auf die hier diskutierte Thematik ist man aber (wieder) nicht wirklich eingegangen. Das trauen sich offenbar noch immer nur wenige....

Ist doch auch egal, ob man diese Tragödie im Vorfeld hätte verhindern und so 150 Menschenleben retten können.... [Ironie off]

Man lernt doch nie aus, und besonders hier lernt man eine ganze Menge.... ;)
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Germanwings-Maschine mit 150 Menschen in Südfrankreich abgestürzt

06.04.2015 um 02:24
Inzwischen ist das ja kaum noch zu durchschauen was da in flugmedizinischer Hinsicht ablief.

So es denn eine Verpflichtung gab regelmäßig medizinische "Unbedenklichkeitserklärungen" zu liefern, so würde es mich nicht wundern wenn diese sogar erfolgten.
Bei dem bunten Strauß an verschiedenen Ärzten wird wohl auch der eine dabei gewesen sein bei dem AL den "Stabilen" mimte und den gewünschten "Schein" erhielt.

Nicht unrealistisch dass dies irgendwo in den ebenso dunklen wie wirren Kanälen zwischen LBA und LH abgeheftet wurde (es scheint ja der Eine nicht zu wissen was der Andere tut) und Staub ansetzt. Geändert hätte dies wohl ohnehin nichts. Es wird drinstehen das AL stabil ist und gefahrlos ein Flugzeug führen darf.


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Germanwings-Maschine mit 150 Menschen in Südfrankreich abgestürzt

06.04.2015 um 03:30
05.04.2015
Lufthansa: Die Missstände im medizinischen Dienst

Als wir in der vergangenen Woche fragten, ob bei der Lufthansa chronischer Ärztemangel herrschte, wussten wir nicht, ob es einen Zusammenhang mit dem Germanwings-Piloten Andreas L. gab. Denn Piloten haben freie Fliegerarztwahl, Andreas L. musste sich nicht in den Aeromedical Centern der Lufthansa untersuchen lassen.

Jetzt wissen wir: Es gibt einen engen Zusammenhang. Sechs Mal mindestens haben die Lufthansa-Fliegerärzte Andreas L. auf seine Tauglichkeit als Pilot getestet – fünfmal in Frankfurt am Main und einmal in München. Dabei haben sich die Mediziner offenbar nicht genug Zeit genommen. Denn trotz eines psychiatrischen Gutachtens 2009 wegen einer schweren depressiven Episode haben die Ärzte den Copiloten nicht erneut von einem Psychiater untersuchen lassen. Und das Luftfahrtbundesamt haben sie nicht informiert – was sie nach Rechtslage spätestens ab April 2013 hätten tun müssen.

Die Lufthansa verteidigt sich damit, dass der eigene medizinische Dienst ja nur einen Teil der Tauglichkeitsprüfungen abdecke, die Piloten könnten ja auch zu externen Fliegerärzten gehen: “Insofern sagt die Zahl der beim Medizinischen Dienst beschäftigten Ärzte nichts über die insgesamt verfügbaren Kapazitäten aus. Unterstellte personelle Veränderungen – selbst wenn sie zutreffend sein sollten – haben nichts mit der Qualität der flugmedizinischen Untersuchungen zu tun.”

Das wiederum stimmt erneut nicht. Wenn es weniger Fliegerärzte für die Piloten der Klasse 1 gibt, dann haben diese auch weniger Zeit für die Tauglichkeitsprüfungen, sagt ein Kenner des Bereichs. Zudem müssen die Ärzte nicht nur Piloten betreuen, sondern auch Tausende Flugbegleiter.

Dabei ist die Personalausstattung in dem Bereich noch schlimmer als wir ursprünglich berichteten. Am vergangenen Wochenende gingen wir auf die Lufthansa zu, um unsere Zahlen bestätigen zu lassen: Demnach gab es insgesamt 20 Ärzte in den drei Aeromedical Centern in Frankfurt am Main (10), Hamburg (5) und München (5), das wurde informell bestätigt.

Doch es sind weniger: Nach einer unternehmensinternen Aufstellung, die uns vorliegt, sind es lediglich 17. Auf der Liste tauchen neben den gerade neu eingestellten Ärzten nämlich immer noch Namen wie der des alten Chefs auf. Der ist aber schon seit April 2014 nicht mehr im Haus.

Bei den Fliegerärzten sieht das Bild noch schlimmer aus. Nur elf Mediziner dürfen Piloten der Klasse 1 auf ihre Tauglichkeit überprüfen. Davon wiederum arbeiten der vorliegenden Aufstellung zufolge zwei in Teilzeit. Und drei haben entweder gekündigt oder gehen bald in Rente.


Wer seinen medizinischen Dienst so schlecht ausstattet, der darf sich nicht wundern, wenn die Ärzte überfordert sind und auch bei Tauglichkeitsprüfungen, den sogenannten Medicals, Fehler machen. Das wird auch in den vergangenen Tagen bei der Informationspolitik des Konzerns deutlich: Lufthansa-Chef Carsten Spohr und auch seine Kommunikatoren müssen sich immer wieder revidieren, weil die Leitung der Aeromedical Center offenbar entweder etwas vertuscht oder es nicht besser weiß.

Insofern sind nun die Fehler der Fliegerärzte, die sich nun im Fall Andreas L. andeuten, auch ein Problem der Lufthansa. Für den Bereich ist im Vorstand wiederum die Arbeitsdirektorin Bettina Volkens verantwortlich. Sie steht unternehmensintern schon länger in der Kritik. Diese dürfte jetzt noch lauter werden.

http://investigativ.welt.de/2015/04/05/lufthansa-die-missstaende-im-medizinischen-dienst/
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Germanwings-Maschine mit 150 Menschen in Südfrankreich abgestürzt

06.04.2015 um 04:00
03.04.2015
Schadensersatz

Was ist ein Leben wert? Die juristische Antwort lautet: Das kommt auf die Nationalität des Opfers an. Schätzungen von Rechtsexperten zufolge hängt es maßgeblich von der Staatsangehörigkeit ab, wie viel Geld die Hinterbliebenen der Opfer des Germanwings-Absturzes bekommen werden. Die Angehörigen der drei amerikanischen Passagiere an Bord könnten pro Person bis zu 136 Mal mehr erhalten als die der deutschen Schüler.

Amerikanische Gerichte sind üblicherweise sehr viel großzügiger, was die Entschädigung der Opferfamilien angeht. "Erfahrungswerte zeigen, dass Hinterbliebene von erwachsenen US-Bürgern nach tödlichen Flugzeugunglücken durchschnittlich 4,5 Millionen Dollar (4,1 Millionen Euro) zugesprochen bekommen", sagt James Healy-Pratt, ein auf Luftfahrtrecht spezialisierter Partner der Londoner Kanzlei Stewarts Law LLP. Für britische Opfer läge der Durchschnittswert bei 1,6 Millionen Dollar, bei Spaniern seien rund 1,4 Millionen Dollar üblich und bei Deutschen 1,3 Millionen Dollar.

Diese Zahlen bezögen sich jedoch auf Erwachsene, die Kinder oder andere finanziell abhängige Personen hinterlassen würden. "Für den Tod von Kindern vergeben US-Gerichte in der Regel rund zwei Millionen Dollar Entschädigung, europäische Gerichte dagegen nur rund 30.000 Euro", sagt Healy-Pratt. Es sei der schwerste Teil seines Berufes, Opferfamilien zu erklären, warum der Tod ihres geliebten Menschen weniger wert sein solle als der eines anderen, nur weil der einen anderen Pass habe.

[....]

Da das Unglück durch eine bewusste Tat des Copiloten ausgelöst wurde, werden Gerichte der Lufthansa höchstwahrscheinlich eine Teilschuld geben.

[....]

Neben dem Anspruch auf Schadensersatz könnten sich die Angehörigen der amerikanischen Passagiere noch auf ein weiteres US-Gesetz berufen. Manche Bundesstaaten gewährten Opfer-Familien zusätzliche Entschädigung nach dem "pre-impact pain and suffering"-Grundsatz.

Dieser kommt zum Greifen, wenn Opfer vor dem Tod noch große Qualen über sich ergehen lassen mussten. Das dürfte bei der abgestürzten Germanwings-Maschine der Fall gewesen sein: Laut des Stimmenrekorders hatte der Pilot mehrere Minuten lang versucht, die Tür zum Cockpit aufzubrechen, bis die Maschine an der Felswand zerschellte.

"Nur manche US-Staaten gewähren diese zusätzliche Entschädigung laut dem 'pre-impact pain and suffering'-Grundsatz", sagt Healy-Pratt. Es komme also darauf an, aus welchem Bundesstaat die drei US-Passagiere stammen oder in welchem Staat sie das Flugticket gekauft haben. Haben die Hinterbliebenen der Opfer diesen Anspruch, könnten ihnen nach dem Grundsatz weitere 400.000 bis 500.000 Dollar zustehen.

[....]

Vermutlich werden die Lufthansa und deren Versicherungskonsortium alles dafür tun, sich mit den Hinterbliebenen außergerichtlich zu einigen. "Ein langwieriger Rechtsstreit wäre unternehmerischer Selbstmord", sagte Healy-Pratt. In der Regel würde das Konsortium versuchen, zuerst mit den amerikanischen Opferfamilien eine Übereinkunft zu treffen, da amerikanische Gerichtsverfahren am bedrohlichsten sind.

Neben dem Schadensersatz drohe Lufthansa eventuell auch noch eine Strafanzeige. Die französische Staatsanwaltschaft prüfe derzeit, ob die Lufthansa wegen fahrlässiger Tötung belangt werden könnte. In dem Fall könnten alle Hinterbliebenen zusätzliche Entschädigungssummen bekommen, schätzt Healy-Pratt. Realistisch seien rund 500.000 Dollar pro Opfer. "Ein solches Verfahren zieht sich jedoch lange hin – fünf bis zehn Jahre sind nicht unüblich."

http://www.welt.de/wirtschaft/article139101074/Fuer-US-Opfer-werden-4-1-Millionen-Euro-gezahlt.html
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Germanwings-Maschine mit 150 Menschen in Südfrankreich abgestürzt

06.04.2015 um 08:52
@J.Watson
Zitat von J.WatsonJ.Watson schrieb:Es ist also egal, ob man diesen Absturz womöglich im Vorfeld hätte verhindern können ?
Worte so jemandem in den Mund legen zu wollen, ist schon etwas dreist. Mit allergrösster Wahrscheinlichkeit habe ich mehr Flugstunden auf dem Buckel als die meisten hier und dementsprechend grösser darf man mein Bedürfnis nach Sicherheit auch ansehen. Also Blödsinn! ;-)

Du möchtest aber jedes Restrisiko, was der Mensch nun mal ist, ausgeschlossen wissen, Schuldige finden, obwohl man bereits für den einzigen Schuldigen schon einen Namen hat und verlierst die Relation zu Millionen Flügen, die täglich starten und landen und für die Lufthansa selbst ohne verantwortlich zu sein, auch haftet. Es macht die Toten auch nicht wieder lebendig, wenn man nur Köpfe rollen sehen will.

Stattdessen macht es mehr Sinn sich auf die Sicherheitsvorkehrungen zu konzentrieren und alles noch mal neu überdenken.

Verschlossene Cockpittür hat sich in diesem Fall als fatal erwiesen. Öffne ich sie, mache ich das Cockpit aber Terroristen wieder zugänglicher. Wie kann man sich als Crewmitglied trotzdem Zugang verschaffen z. B. für den Fall, das beide Piloten ohnmächtig werden?
2-Personen-Regelung ist auch nicht ausgereift, denn wenn ein Pilot abstürzen will, kann er das innerhalb von Sekunden ohne das eine zweite Person daran etwas bewirken kann. Ein Flugbegleiter, der nicht zufällig einen Flugschein hat, schon mal gar nicht. Bringt also auch nicht viel, wenn jemand Suizidabsichten hat.
http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/absturz-in-den-alpen/germanwings-absturz-piloten-halten-zwei-personen-regel-fuer-sinnlos-13511263.html

Du siehst, überall und mit jeder neuen Sicherheitsmaßnahme gibt es immer ein Restrisiko.
Es ist mehr als unwahrscheinlich, dass zusätzliche psychiatrische Gutachten ihn, der niemandem als merkwürdig aufgefallen ist, diesen Absturz verhindert hätten. Nichtsdestotrotz sollten entsprechende Stellen sich zukünftig auch über neue Testverfahren Gedanken machen. Wie auch in anderen Bereichen ist auch die Luftfahrt nicht frei von psychisch Kranken, von denen die allerwenigsten aber eine Gefahr für die Gesellschaft sind.
Psychiatrische Erkrankungen könne man erst dann erkennen, wenn das Vollbild da sei, erklärte Holsboer. Anders als bei Krebserkrankungen sei es nicht möglich, die Störung etwa durch eine Gewebeprobe sicher und früh festzustellen. „Es bleiben Restrisiken“, bilanzierte Diepgen. Folgte man dem Mediziner und dem Psychologen, so wäre die Tat einfach nicht vorherzusehen gewesen.
(...)
Das ist doch wirklich sehr kurz gedacht“, holt Holsboer die Talkgäste und uns alle zurück auf den Boden der Realität. Wenn jeder, der zum Arzt gehe und sich wegen psychischer Probleme dort anvertrauen wolle, damit rechnen müsse, dass der Arzt die Informationen sofort an den Arbeitgeber weitergebe - wer würde dann noch eine ärztliche Behandlung in Anspruch nehmen? Für Holsboer bleibt: „Wir müssen nach vorne schauen.“ Psychische Krankheiten müssten intensiver erforscht werden, zugleich müsse man das Stigma abbauen, das auf ihnen liegt.
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/tv-kritik/tv-kritik-hart-aber-fair-tat-im-wahn-und-welthass-13514965-p2.html
Du schreibst:
Zitat von J.WatsonJ.Watson schrieb:Fakt bleibt, dass die Hinterbliebenen 1 Woche lang von LH (Spohr) belogen wurden ! Und DAS finde ich eine Sauerei, die ihresgleichen sucht !
Ach ja? Die Feststellung, dass Andreas L. nach bestem Wissen der Lufthansa 100 % flugtauglich war, ist doch keine Lüge. Gedanken lesen kann keiner und hinterher ist man immer schlauer, aber im Vorfeld hat AL 6x seine Flugtauglichkeit erhalten. Den Hinterbliebenen wurde ausserdem sofort eine Unterstützung zugesagt und zwar zunächst mehr als es das Montrealer Übereinkommen vorschreibt.
Es ist immer noch besser psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen als darauf zu verzichten, weil eine Schweigepflicht gegenüber dem AG gebrochen wird und man befürchtet seinen Job/Lizenz zu verlieren. Dann gäbe es für Betroffene gar keine Hilfe mehr.


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Germanwings-Maschine mit 150 Menschen in Südfrankreich abgestürzt

06.04.2015 um 08:58
Insgesamt gesehen herrscht doch in dieser Branche das selbe Problem wie in vielen anderen
Branchen, dass die billigen Airlines die bisher guten kaputt machen.

Noch vor wenigen Wochen war die Rede davon, man begegne dem damit , indem man den Piloten eine höhere Wochenarbeitszeit zumuten wolle, was auch nicht gerade für die Sicherheit der Passagiere beigetragen hätte und jetzt bekommt man zu hören, dass der Stress schon vor diesem Vorhaben fast unerträglich war,sodass Mitarbeiter wie AL schnell
ihre Grenzen kommen.


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Germanwings-Maschine mit 150 Menschen in Südfrankreich abgestürzt

06.04.2015 um 09:07
@J.Watson

Da Du über die "Niederträchtigkeit" scheinbar nicht hinweg kommst, die bezog sich ja nicht alleine auf Dich, sondern vor Allem auf die Presse. Du gerätst da mit hinein, weil Du den Faden aufgreifst.

Niemand bezweifelt, daß LH Fehler gemacht hat, aber hier wird sich darauf geeinigt, LH alleine alle Schuld in die Schuhe zu schieben.
Das das Parteiorgan BILD in dieses Horn bläst, verwundert dabei kaum und auch andere Zeitungen übernehmen hier viel von WELT und BILD, nicht zuletzt auch die internationale Presse.

Von der Verantwortung, die das LBA in dieser Sache hat, wird wenig bis gar nichts berichtet, ebenso wenig von Bestimmungen des Arbeitsrechts, die eben auch für Piloten gelten und auch nicht auf dem Mist von LH gewachsen sind.

Das Perfide an dieser Berichterstattung und der Schuldzuweisung ist, daß man sich auf diese Weise um die Probleme drückt, die für den Staat entstanden sind (oder sein müssten).

Wir haben eine solche Situation ja nicht nur in Bezug auf Piloten. Schau Dir mal die Arbeitssituation von Klinikärzten an.
Wenn da etwas passiert, läuft das unter "Kunstfehler" und es wird der Ärzteschaft immer vorgeworfen, sie würde vertuschen und decken.
Daß aber diese Ärzte teilweise eine 12-Stunden-Schicht hinter sich haben, wenn sie eine 24-Stunden-Bereitschaft oder einen 12-Stunden-Nachtdienst antreten, darüber wird kaum gesprochen.

Es handelt sich hier zwar um einen anderen Aspekt des Arbeitsrechts, aber in beiden Fällen ist der Gesetzgeber gefordert.

Also:

Wenn wir mal davon absehen, daß die Schuld in allererster Linie mal bei dem Co-Piloten liegt, haben wir eine ganze Reihe von Umständen und Versäumnissen, die diese Tat begünstigt haben. Und in der Verantwortung für die jeweiligen Versäumnisse und die dafür relevanten Rahmenbedingungen stehen Ämter, Gesetzgeber und auch der Arbeitgeber, aber eben nicht der Arbeitgeber alleine.


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