Der Fall Birgit A. aus Lohmar

Zum Seil auf dem Rücksitzen:

Wie nähert man sich unverdächtig einer Person? Man bittet um Hilfe und nutzt die Arglosigkeit aus.

Zum Beispiel:

"Ich war zwei Wochen im Urlaub, jetzt springt mein Wagen nicht mehr an. Haben sie zufällig ein Abschleppseil?
Ich würde es ihnen abkaufen."

Vermutlich nicht die schlechteste Masche jemanden an dem Ort anzusprechen.

Da man das Seil aber nicht tatsächlich benötigte, legte der Täter es einfach wieder auf die Rückbank.
Gedankenlosigkeit oder Kalkül?
Es wieder ordentlich zu verstauen hinterlässt möglicherweise verwertbare Spuren und kostet Zeit.



Die Gegenstände am Fundort (die man nicht BA zuordnet) würde ich nicht überbewerten.
Vorstellbar ist hier eine Finte der Beamten um einen möglichen Mitwisser aus der Reserve zu locken.

Vielleicht geht man seitens der Ermittler bei dem vorgefundenen Ablageort davon aus, das es allein schlecht oder nicht machbar war, die Leiche an die Stelle zu verbringen? Auch wenn es nur 15 Meter in den Wald waren, aber allein bei dem Unterholz/Gestrüpp?
Gab es einen Helfer, der an der Tat selbst nicht beteiligt,- aber beim Transport behilflich war?

@brigittsche

Der Täter könnte sich mit Handschuhen und entsprechender Kleidung gegen Spuren geschützt haben.
Es wurden keine Fremdspuren gefunden, sondern nur die von Familienangehörigen und Freunden.

MettMax schrieb:Gab es einen Helfer, der an der Tat selbst nicht beteiligt,- aber beim Transport behilflich war?

Ich glaube nicht, das es einen Mitwisser gibt. Ich denke, das anonyme Telefon zielt auf Leute ab, denen ein verändertes Verhalten aufgefallen ist oder die etwas über einen bisher unentdeckten oder falsch eingeschätzten Kontakt von BA wissen.

MettMax schrieb:Wie nähert man sich unverdächtig einer Person? Man bittet um Hilfe und nutzt die Arglosigkeit aus.

Das kann schon auch so gewesen sein, aber wo wäre das Motiv? Mordlust? Sexualdelikt?

@Raissa
Ich meinte damit nicht das Hinweistelefon.

Und ein mögliches Motiv habe ich auch nicht auf Lager. Aber zumeist handelt es sich bei derartigen Delikten um Beziehungstaten.

Raissa schrieb:Das kann schon auch so gewesen sein, aber wo wäre das Motiv? Mordlust? Sexualdelikt?

Und wieso sollte so ein Täter die Leiche in den Wald schaffen oder das Handy in den Flugmodus stellen?
Sicher, er kann auch jeden Zeitvorsprung bis zur Entdeckung der Leiche gebrauchen, aber er geht dabei auch das Risiko ein, beobachtet zu werden. Wenn es keine Verbindung zum Opfer gibt, wäre es für ihn die günstigere Alternative, möglichst schnell Land zu gewinnen, statt sich dem Risiko der Beobachtung auszusetzen.

cododerdritte schrieb:Und wieso sollte so ein Täter die Leiche in den Wald schaffen oder das Handy in den Flugmodus stellen?
Sicher, er kann auch jeden Zeitvorsprung bis zur Entdeckung der Leiche gebrauchen, aber er geht dabei auch das Risiko ein, beobachtet zu werden. Wenn es keine Verbindung zum Opfer gibt, wäre es für ihn die günstigere Alternative, möglichst schnell Land zu gewinnen, statt sich dem Risiko der Beobachtung auszusetzen.

Sehe ich auch so. Es war eine Beziehungstat. Zufallsopfer werden in der Regel in Tatortnähe gefunden. Was aber hätte BA dort im Wald ohne Jacke zu tun haben sollen? Ihre Walkingstöcke lagen ja auch im Auto.

Raissa schrieb:Ihre Walkingstöcke lagen ja auch im Auto.

... und die Wanderschuhe auch.

das ist nur das Untersuchungszelt. Der Fundort ist weiter im Wäldchen. In dem Zelt werden die Dinge untersucht und abgelegt.

Enterprise1701 schrieb:das ist nur das Untersuchungszelt. Der Fundort ist weiter im Wäldchen. In dem Zelt werden die Dinge untersucht und abgelegt.

Weißt du das oder glaubst du das?

@MettMax
Den Gedanken mit dem Ansprechen wegen einer Panne finde ich ganz interessant!
Der Täter hätte auch angeben können, er stehe beim Gemeindeparkplatz und ob sie da hinfahren könnte- eventuell Starthilfe (daher auch rückwärts eingeparkt) geben oder abschleppen (Seil). Er würde zu Fuss hinlaufen und dort warten.
Birgit Ameis denkt sich, statt sich hinzulegen, packt sie einfach alles schnell zusammen und fährt zum Parkplatz.

Raissa schrieb:Weißt du das oder glaubst du das

Das weiss ich. Ich hatte mal ein Video von dem Fundort aus Youtube eingestellt. Ich kenne die Person aus einen anderen Forum die das Video erstellte. Es ist ein Untersuchungszelt. Definitiv.

Was mir aufgefallen ist, die alte Flughafenstrasse ist gar nicht eingezeichnet,als moegliche Route.


Quelle : https://www.rtl.de/cms/nach-leichenfund-von-vermisster-birgit-ameis-ermittler-setzen-5-000-euro-belohnung-aus-4736099.html

Dubiosxxx schrieb:Der Täter hätte auch angeben können, er stehe beim Gemeindeparkplatz und ob sie da hinfahren könnte- eventuell Starthilfe (daher auch rückwärts eingeparkt) geben oder abschleppen (Seil)

@Dubiosxxx
Solche Überlegungen habe ich auch schon gehabt, der Täter muss mit einer solchen Finte BA nicht notwendigerweise zum Gemeindehausparkplatz gelockt haben.

Er hätte sie auch zu einem abgelegenener Ort locken und sie dort töten können.

Kreuzbergerin schrieb:Meine Überlegungen zum Abschleppseil gingen mal in die Richtung, ob der Täter BA nach ihrem Schichtende auf dem Flughafengelände getroffen hat und ihr vorgelogen hat, dass er eine Autopanne hat und mit seinem Auto in der näheren Umgebung irgendwo liegengeblieben ist.
BA könnte ihre Hilfe angeboten haben.

Der Täter ist in diesem kleinen Szenario jemand, der in irgendeiner Form am Flughafen arbeitet. Er nimmt das Hilfsangebot von BA dankend an, da er aber noch bis Mittags arbeiten muss, verabredet er sich mit ihr nach seinem Dienstende an dem Ort, an dem angeblich sein Auto liegengeblieben ist.
BA geht in ihr Apartment, ruht sich bis mittags aus, packt ihr Auto wobei sie das Abschleppseil griffbereit ins Auto legt.
Sie fährt zum vereinbarten Ort, wo der Täter an seinem Auto auf sie wartet.

In diesem Szenario hat BA noch selbst das Auto gepackt, es gibt eine plausible Erklärung für das obenauf liegende Abschleppseil und BA ist mit dem gepackten Auto zum Täter gefahren.
Der Tatort ist in diesem Szenario der unbekannte Ort, an den der Täter BA hingelockt hat.

@lucyvanpelt
Die markierten Straßen auf dem Bild sollen wahrscheinlich keine Route darstellen. Das wäre unsinnig, weil sie in verschiedenen Richtungen enden.

Der Täter kann entweder nur nach Lötzbeuren oder nach Wahlenau weitergefahren sein. Beides zusammen geht nicht.

@Kreuzbergerin
Die Frage ist, ob das glaubhaft gewesen wäre und ob Birgit Ameis sich darauf eingelassen hätte, an einen einsamen Ort zu fahren.

Kreuzbergerin schrieb:Die markierten Straßen auf dem Bild sollen wahrscheinlich keine Route darstellen. Das wäre unsinnig, weil sie in verschiedenen Richtungen enden.

Ja, habe ich mich falsch ausgedrueckt ^^
Aber warum dann nur diese Strassen, wird vermutet, dass BA selber mit ihrem Wagen am Ostersamstag da noch langefahren ist ?
Wieso dann nicht die alte Flughafenstrasse, alle Wege fuehren zum Tatort, nur diese Strasse fehlt auf dem Bild.....

Dubiosxxx schrieb:Die Frage ist, ob das glaubhaft gewesen wäre und ob Birgit Ameis sich darauf eingelassen hätte, an einen einsamen Ort zu fahren.

Mit jemanden, den sie recht gut kannte, bestimmt. Aber was sollte der für ein Motiv haben? Wenn es jemand gewesen wäre, den sie gut kannte, dann hätte sie ja auch gewußt, wenn derjenige ihr nicht so gut gesonnen ist und mit dem wäre sie sicher nicht mitgefahren.

lucyvanpelt schrieb:Aber warum dann nur diese Strassen, wird vermutet, dass BA selber mit ihrem Wagen am Ostersamstag da noch langefahren ist ?
Wieso dann nicht die alte Flughafenstrasse, alle Wege fuehren zum Tatort nur diese Strasse fehlt auf dem Bild.....

ich glaube, dass die Ermittler davon ausgehen, dass die Tat in dem durch die Straßen begrenzten Raum stattgefunden hat. Anderenfalls hätte man aus kriminalpsychologischer Sicht vielleicht einen anderen Ablageort gewählt.

lucyvanpelt schrieb:Aber warum dann nur diese Strassen, wird vermutet, dass BA selber mit ihrem Wagen am Ostersamstag da noch langefahren ist ?
Wieso dann nicht die alte Flughafenstrasse, alle Wege fuehren zum Tatort, nur diese Strasse fehlt auf dem Bild.....

Ich denke, dass das einfach die regulären Straßen im Bereich des Fundorts sind. Alles andere was man auf der Karte erkennen kann sind halt Wald- oder Feldwege oder die für Autos gesperrte alte Flughafenstraße. Das soll denke ich nur der Orientierung zu der Örtlichkeit auf dem Bild dienen. Ansonsten ist es schwer, anhand so eines Luftbildes die Lage des Auffindeortes zuzuordnen.

Kreuzbergerin schrieb:Er hätte sie auch zu einem abgelegenener Ort locken und sie dort töten können.

Ich bin der Auffassung, das der Parkplatz bei dem Appartement an einem Ostersamstag "abgelegen" genug ist, um jemand ungesehen in ein anderes Fahrzeug zu verfrachten.

lucyvanpelt schrieb:Wieso dann nicht die alte Flughafenstrasse, alle Wege fuehren zum Tatort, nur diese Strasse fehlt auf dem Bild.....

Wenn man alle Wege markiert wird es unübersichtlich. Das farbige soll wohl nur zur groben Orientierung dienen.