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Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

21.710 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, Wald, Mädchen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

17.04.2023 um 20:45
Nein, gegen den Mitarbeiter wurde in der unmittelbaren Anfangszeit ermittelt, gegen CB ab 2016. Das heißt: die allgemeinen Ermittlungen haben gewisse Verdachtsmomente ergeben, denen nachgegangen wurde. Aber gegen beide hat sich der Anfangsverdacht nicht erhärtet, weil sich nichts weiteres finden ließ bzw. nichts konkreteres nachgewiesen werden konnte.

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Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

17.04.2023 um 21:00
@JamesRockford

Klar, wir müssen das so hinnehmen, aber die Eltern nicht. Darum wurde der Fall im Innenausschuss des Landtages behandelt. Denn es steht ja gerade in Frage, ob das alles so gemacht wurde.


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Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

17.04.2023 um 21:30
Zitat von Helen559Helen559 schrieb:Klar, wir müssen das so hinnehmen, aber die Eltern nicht. Darum wurde der Fall im Innenausschuss des Landtages behandelt. Denn es steht ja gerade in Frage, ob das alles so gemacht wurde.
Die Eltern müssen es keinesfalls hinnehmen, allerdings haben die Eltern auch Einsicht in die Akten. Die Anfrage an den Innenausschuss umfasst ja ein ganzes Paket.


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Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

17.04.2023 um 21:49
@JamesRockford
Genau, wir haben keine Akteneinsicht und die Informationen waren sehr spärlich, wie Du schriebst. Aber die Anwälte der Eltern haben Akteneinsicht und sind mit den Akten sehr vertraut. Und auf der Akteneinsicht bauen eben ihre Vorwürfe auf. Das haben sie gerade nochmal betont. Und dass sie Ihre Kritikpunkte anfand der Akten sehr gut untermauern können.


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Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

18.04.2023 um 01:47
Also ich bin aus dem Innenausschussprotokoll nicht schlauer geworden, was etwa die Prüfgruppe betrifft.

Das schreibt also der amtierende Leiter der Polizeiinspektion Stendal an das Landeskriminalamt und an alle möglichen Leute am 29. August, dass man irgendwelche Cold Cases aus dem Bereich der Polizeiinspektion ab dem Jahre 2000 (insgesamt sieben Fälle, davon den Fall Inga als jüngsten) wieder aufrollen wollen, und dass man dazu eine entsprechende Anzahl von Leuten brauche. Den vollständigen Wortlaut des Schreibens kennen wir nicht.

Am 2. September trifft sich dann die Prüfgruppe - ohne bereits die benötigte Anzahl an Leuten zu haben, woher denn auch so schnell - und am 19. September löst sich die Prüfgruppe auf, nachdem sie offensichtlich nur die Spur V. 29, also die Spur Christian Brückner, ergebnislos verfolgt hat.

Und was soll das mit den 3 Monaten für die Prüfgruppe, von denen in den Medien mal die Rede war? Lumpige 3 Monate für 7 Cold Cases? Nicht im Ernst. Und wenn die Prüfgruppe, sofern sie ohne zusätzliche Kräfte auf die Schnelle nur für die Verfolgung der Spur V.29 zuständig war, halt nicht 3 Monate gebraucht hat, sondern weniger, scheint mir das nicht überaus verdächtig.

Den Wortlaut des Abschlussbericht der Prüfgruppe kennen wir nicht. aber ebenso wenig kennen wir die Antwort auf die Personalanforderung der PI Stendal, auch nicht die Stellungnahme der angeschriebenen Stellen zur Personalanforderung der PI. Wollte man damals speziell für den Bereich der PI Stendal eine Cold-Case-Unit einrichten? Wieso so plötzlich? Und hat man, als bei ersten Treffen am 2. September herauskam, dass man dafür noch gar nicht das Personal hatte, sich dann erst mal entschlossen, sich nur auf den Fall Inga und dort nur auf Verbindungen zu Brückner zu konzentrieren? Zumal ja der Leiter der Prüfgruppe offensichtlich irgendwie abgeneigt war, sich mit Mordermittlungen, egal ob im Fall Inga oder sonstwie, zu befassen?

Wie gesagt, ich verstehe es nicht. Allerdings muss das nicht heißen, dass insoweit automatisch echte Ermittlungspannen bzw. -versäumnisse vorliegen


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Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

18.04.2023 um 08:17
Am Besten wäre es eigentlich wenn im Fall Inga wieder ganz an den Anfang zurückgegangen würde.
Dorthin wo Inga verschwunden ist. Der Wilhelmshof.
Evtl. noch einmal alles ganz genau nachgestellt wird - unter Beteiligung aller damals anwesenden Personen.
Vielleicht fällt den "neuen" Ermittlern dann noch etwas auf.

Praktisch zurück zum Ursprung.


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Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

18.04.2023 um 08:20
Zitat von AndanteAndante schrieb:Und was soll das mit den 3 Monaten für die Prüfgruppe, von denen in den Medien mal die Rede war?
Kannst Du mir mal auf die Sprünge helfen. Ich finde auf die schnelle keine Veröffentlichung, wo das mit den 3 Monaten stehen könnte.

Liegt hier vielleicht eine Verwechselung vor?...
Herr Rechtsanwalt T. bezieht sich in seinem Schreiben vom 27. Januar 2023 auch explizit auf die Fallbetrachtung der Polizeiakademie in Niedersachsen, die seiner Meinung nach nicht ausreichend berücksichtigt wurde. In den Jahren 2019 und 2020 wurden an der Polizeiakademie in Nienburg in Niedersachsen zwei Analysen erarbeitet.
Quelle:
Landtag von Sachsen-Anhalt, Niederschrift vom 09.03.2023, Seite 33
Zitat von AndanteAndante schrieb:Also ich bin aus dem Innenausschussprotokoll nicht schlauer geworden, was etwa die Prüfgruppe betrifft.
Das betrifft für mich auch...
Nach Beendigung der Prüfgruppe wurden mögliche Datenschutzverletzungen im Hinblick auf personenbezogene Daten und Inhalte aus Ermittlungsakten geprüft. Am 16. Januar 2020 wurde dahin gehend durch das Ministerium für Inneres und Sport im vertraulichen Teil der Innenaus-schusssitzung Bericht erstattet und über die Prüfung und Einleitung dienstrechtlicher Maßnahmen, Disziplinarmaßnahmen informiert.
Quelle:
Landtag von Sachsen-Anhalt, Niederschrift vom 09.03.2023, Seite 32
Was kann es denn innerhalb einer autorisierten Prüfgruppe für Datenschutzverletzungen gegeben haben?


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Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

18.04.2023 um 09:11
Zitat von Col.BriggsCol.Briggs schrieb:Ich finde auf die schnelle keine Veröffentlichung, wo das mit den 3 Monaten stehen könnte.
Das hat laut MDR ein Anwalt der Familie gesagt.
Eigens für den Fall Inga wurde eine Prüfgruppe der Polizei eingerichtet. Der Leiter des Zentralen Kriminaldienstes rechnete damit, das Personal für drei Monate abzustellen, so Rechtsanwalt Tzschoppe.
Quelle: https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen-anhalt/magdeburg/inga-vermisst-polizei-halle-ermittelt-weiter-100.html

Die drei Monate habe ich im Protokoll des Innenausschusses so nicht gefunden. Sie hätten für eine Prüfgruppe, die 7 alte Fälle untersuchen sollte, wie gesagt wohl auch kaum ausgereicht. Wir kennen aber ja das ganze Personalanforderungsschreiben der PI Stendal halt nicht, nur den im Protokoll zitierten Ausschnitt.


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Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

18.04.2023 um 09:30
Nachtrag: Der im Protokoll zitierte Ausschnitt bezieht sich auf auf eine Prüfgruppe, die nicht speziell für den Fall Inga gebildet werden sollte. Warum sie nach Prüfung der Spur C. Brückner im Fall Inga aufgelöst wurde bzw. offenbar das angeforderte Personal nie bekam, ist offen.


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Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

18.04.2023 um 12:21
Warum sie nach Prüfung der Spur Christian B. aufgelöst wurde?

vielleicht denkt man mal drüber nach, warum der andere Prozess um Christian B. von Braunschweig, nach Wunsch von Ra Fülscher in selben Bereich verlegt werden soll.. - vielleicht hat man die Hoffnung seitens Fülscher dass Christian B. dann auch in all den anderen angeklagten, teils eindeutig gegen B. sprechenden Fällen, dort freigesprochen wird..

ich mache kein Hehl daraus, dass hier nach meiner Meinung, mit dem verschwundenen Fahrzeug, welches B. beim Verschwinden von Inga fuhr, ein Beweis bei Seite geschafft wurde..


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Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

18.04.2023 um 12:42
Zitat von Col.BriggsCol.Briggs schrieb:Was kann es denn innerhalb einer autorisierten Prüfgruppe für Datenschutzverletzungen gegeben haben?
Ich weiß es nicht. Aber die Prüfgruppe hatte sich in Verfolgung der Spur Brückner ja Material vom BKA über Brückner besorgt. Das BKA wird aus ermittlungstaktischen Gründen die Infos nur mit der Auflage weitergegeben haben, sie streng vertraulich zu behandeln. Insofern finde ich zB die im Ausschuss gestellte Frage, warum die Prüfgruppe ihre Erkenntnisse über mögliche Verbindungen Brückners zum Fall Inga ggf. nicht stante pede an die im Ermittlungsverfahren im Fall Inga offiziell nicht beteiligte Studiengruppe der Polizeiakademie in Nienburg weitergegeben hat, etwas, na ja, naiv.

Immerhin haben die Abgeordneten festgestellt, dass sie selber für Ermittlungen nicht zuständig sind und sich daher nicht durch das gesamte Aktenmaterial von 20 Umzugskartons „fressen“ müssen. Wenn sie sich mit Fragen beschäftigen wollen wie der, wo die Rechnung für das Gutachten einer Psychologin geblieben ist und ob die Psychologin für das Gutachten eine kriminologische Qualifikation hätte aufweisen müssen, mag es halt so sein.


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Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

18.04.2023 um 13:04
Die Gruppe war sowieso falsch zusammen gesetzt.
Vorsitzender hatte keine Erfahrung mit Morden
Psychologin war die Verlobte (spätere Ehefrau) eines Teilnehmers. Erfahrung unbekannt.
Akteneinsicht wurde durch Auflösung der Gruppe nicht weiter gewährt.
Das MJ und MI haben auch nicht gut zusammen gearbeitet.

Es ist schon einiges schief gelaufen und man kann den Anwalt T. verstehen.


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Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

18.04.2023 um 13:17
Zitat von Oliv3rOliv3r schrieb:Vorsitzender hatte keine Erfahrung mit Morden
Wenn der Auftrag der Prüfgruppe am Ende nur lautete, dass schnell eventuelle Verbindungen zwischen dem Fall Inga und C. Brückner untersucht werden sollten, ging es ja nicht um eine Morduntersuchung. Strenggenommen ist der Fall Inga bisher immer noch ein Vermisstenfall.
Zitat von Oliv3rOliv3r schrieb:Psychologin war die Verlobte (spätere Ehefrau) eines Teilnehmers. Erfahrung unbekannt.
Laut Ausschussprotokoll wollte man seitens der StA eine erfahrene Gutachterin beauftragen, mit der man schon öfter zusammengearbeitet hatte. Die war aber erkrankt, und so brauchte man schnell Ersatz. Inwieweit das erstellte Gutachten aufgrund fehlender Qualifikation der neuen Gutachterin falsch bzw. unbrauchbar war, wissen wir nicht.
Zitat von Oliv3rOliv3r schrieb:Akteneinsicht wurde durch Auflösung der Gruppe nicht weiter gewährt.
Kommt drauf an, wer Akteneinsicht wollte. Dass nicht jeder Hinz und Kunz an laufende Ermittlungsakten rankommt, ist klar.


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Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

18.04.2023 um 18:01
@Andante
Das stimmt, das Ausschuss Protokoll beantwortet Deine ganzen Fragen rund um die Prüfgruppe nicht. Aber doch der von Dir zitierte mdr Artikel.

Da steht doch in dankenswerter Klarheit drin, dass und warum die Prüfgruppe sich nur zum Schein in drei Monaten mit sieben Fällen beschäftigen sollte.

Das Problem war dann, dass die drei Monate nicht bewilligt wurden und elf Tage auch für den Fall Inga nicht ausreichend waren - noch nicht einmal für die umfängliche Akteneinsicht, wie Anwalt Tschoppe betont. Neben den weiteren Problemen bezüglich der personellen Besetzung der Prüfgruppe.

Ich könnte jetzt die ganzen Stellen zitieren, aber Du hast den Artikel ja gerade nochmal verlinkt. Er ist ja nicht lang, einfach nochmal duchlesen. Da stehen ja wirklich mal ein paar Hintergründe drin.


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Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

18.04.2023 um 18:15
Zitat von AndanteAndante schrieb:Das schreibt also der amtierende Leiter der Polizeiinspektion Stendal an das Landeskriminalamt und an alle möglichen Leute am 29. August, dass man irgendwelche Cold Cases aus dem Bereich der Polizeiinspektion ab dem Jahre 2000 (insgesamt sieben Fälle, davon den Fall Inga als jüngsten) wieder aufrollen wollen, und dass man dazu eine entsprechende Anzahl von Leuten brauche. Den vollständigen Wortlaut des Schreibens kennen wir nicht.

Am 2. September trifft sich dann die Prüfgruppe - ohne bereits die benötigte Anzahl an Leuten zu haben, woher denn auch so schnell - und am 19. September löst sich die Prüfgruppe auf, nachdem sie offensichtlich nur die Spur V. 29, also die Spur Christian Brückner, ergebnislos verfolgt hat.

Und was soll das mit den 3 Monaten für die Prüfgruppe, von denen in den Medien mal die Rede war? Lumpige 3 Monate für 7 Cold Cases? Nicht im Ernst. Und wenn die Prüfgruppe, sofern sie ohne zusätzliche Kräfte auf die Schnelle nur für die Verfolgung der Spur V.29 zuständig war, halt nicht 3 Monate gebraucht hat, sondern weniger, scheint mir das nicht überaus verdächtig.

Den Wortlaut des Abschlussbericht der Prüfgruppe kennen wir nicht. aber ebenso wenig kennen wir die Antwort auf die Personalanforderung der PI Stendal, auch nicht die Stellungnahme der angeschriebenen Stellen zur Personalanforderung der PI. Wollte man damals speziell für den Bereich der PI Stendal eine Cold-Case-Unit einrichten? Wieso so plötzlich? Und hat man, als bei ersten Treffen am 2. September herauskam, dass man dafür noch gar nicht das Personal hatte, sich dann erst mal entschlossen, sich nur auf den Fall Inga und dort nur auf Verbindungen zu Brückner zu konzentrieren? Zumal ja der Leiter der Prüfgruppe offensichtlich irgendwie abgeneigt war, sich mit Mordermittlungen, egal ob im Fall Inga oder sonstwie, zu befassen?
Ich zitiere mal hier aus dem Thread (letzte Seite), da der Kommentar von @sallomaeander das Ganze noch etwas verdeutlicht.
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb am 14.04.2023:Kuno426 Vielen Dank für den Link. Ein ausgesprochen interessanter Artikel, der zeigt, dass der Anwalt Tzschoppe allerhand herausbekommen hat, was dem Fall neuen Schwung verleihen könnte, bzw. zu einer Abgabe an einen andere Dienststelle führen könnte.

Nachdenklich stimmt mich folgender Abschnitt:
Offenbar war der Auslöser für die Gründung der Prüfgruppe im Fall Inga ein Hinweis aus dem Landeskriminalamt. Das LKA hatte laut Tzschoppe Zweifel an der Arbeit der Polizeiinspektion in Stendal und deren Ermittlungsarbeit. Um Akteneinsicht zu bekommen ohne die Kolleginnen und Kollegen in Stendal zu verstimmen, haben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des LKA den Ermittlern in Stendal mitgeteilt, es gebe eine neu gegründete Cold-Case-Abteilung, die sich landesweit mit Vermisstenfällen befasst.
Quelle: https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen-anhalt/magdeburg/inga-vermisst-neue-vorwuerfe-100.html

Ich lerne aus diesem Abschnitt, dass hinter den Menschen, die sich dankenswerterweise mit den Abgründen unseres Daseins befassen, allerlei Empfindsamkeiten stecken, und man sogar zu Notlügen greift, um engagierte Kollegen nicht zu frustrieren und nicht zu kränken.



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Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

18.04.2023 um 18:32
Zitat von Helen559Helen559 schrieb:. Da stehen ja wirklich mal ein paar Hintergründe drin.
Na ja, aber im Protokoll stehen halt die Aussagen des Innen- und des Justizministeriums zu den angesprochenen Fragen, die sich im MDR-Artike nicht finden. Man muss ja immer beide Seiten betrachten.

Und da finde ich nicht, dass der Artikel zB zu der Psychologin Klarheit gibt, aber das Protokoll auch nicht.

Richtig ist ja, dass eine operative Fallanalyse wird von speziell fortgebildeten erfahrenen Polizisten, Kriminalisten (nicht Kriminologen) und einigen Psychologen durchgeführt wird Sie verfügen über die gleichen polizeilichen Erfahrungen und haben die gleichen polizeiinternen Aus- und Fortbildungen. In der Regel sind es Kriminalbeamte, die nach ihrer Polizeiausbildung mit Studium an einer Fachhochschule noch ein Studium der Psychologie an einer Universität absolviert haben.
Bei der Fallanalyse zieht der Fallanalytiker Schlüsse auf Basis kriminalistischer Erkenntnisse anhand von Indizien, Spuren am Tatort und den Umständen der Straftat. Dabei schließt er auf das Verhalten des Täters und kann unter Umständen daraus Muster erkennen, die auf statistischer Basis mit spezifischen sozio-ökonomischen Merkmalen in Verbindung gebracht werden können. Insofern ist es nicht unbedingt die Psychologie, sondern vielmehr sind es zuerst die Kriminalistik, und dann die Kriminologie und die Soziologie, die als wichtigste Hilfswissenschaften hinzugezogen werden.
Wikipedia: Fallanalytiker

Nun ist die Frage, ob die beauftragte Psychologin, jetzt mal unabhängig von der Qualifikationsfrage, hier so eine Fallanalyse erstellen sollte. Viele Spuren bzw. Indizien, die hätten analysiert werden können, gab es ja nicht. Um nicht zu sagen: gar keine Spuren, jedenfalls so weit wir wissen. Oder sollte die Psychologin eher die Glaubhaftigkeit der Aussagen der Bewohner des Wilhelmshofs, bekanntlich einer ganz speziellen Klientel, beurteilen? Oder das mögliche Verhalten eines Kindes in Ingas Alter bei einer Entführung, bei einem Unfall etc.?

Je nachdem, wie der Gutachtenauftrag lautete und wie er erfüllt wurde, kann man doch erst dann sagen, ob die Beauftragung dieser speziellen Person ein Fehler war oder nicht.

Wie auch immer, im MDR-Artikel klang ein bisschen die Enttäuschung von Ingas Mutter über die Sitzung des Ausschusses durch. Was immer sich die Mutter vom Ausschuss erwartet, ich hoffe, es geht für sie in der nächsten Sitzung in Erfüllung.


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Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

18.04.2023 um 18:53
Ach ja, und da ist für mich auch noch die Sache mit der Polizeiakademie Nienburg. Offenbar hat er diese aus eigenem Antrieb Arbeiten zum Fall erstellt und sich mit ihren Erkenntnissen dann an die Ermittler in Stendal gewandt. Es war wohl nicht so, dass die Ermittler in Stendal sich irgendwelche Gutachten von der Polizeiakademie erbeten haben. In Stendal hat man dann den Hinweis der Polizeiakademie auf Christian Brückner aufgegriffen und insoweit Nachforschungen angestellt, siehe Prüfgruppe.

Inwieweit aber die Ermittler in Stendal hätten verpflichtet sein sollen, alle ihre weiteren Schritte mit der Polizeiakademie in Nienburg abzusprechen bzw. sich von dort gar „absegnen“ zu lassen, ist für mich offen. alles in allem bin ich durch die Lektüre des Sitzungsprotokolls nicht viel schlauer geworden. Es fehlt einfach der Einblick in die Originalunterlagen, auf die in der Sitzung immer wieder Bezug genommen wurde.


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Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

18.04.2023 um 20:07
Zitat von AndanteAndante schrieb:Na ja, aber im Protokoll stehen halt die Aussagen des Innen- und des Justizministeriums zu den angesprochenen Fragen, die sich im MDR-Artike nicht finden. Man muss ja immer beide Seiten betrachten.

Und da finde ich nicht, dass der Artikel zB zu der Psychologin Klarheit gibt, aber das Protokoll auch nicht.

Richtig ist ja, dass eine operative Fallanalyse wird von speziell fortgebildeten erfahrenen Polizisten, Kriminalisten (nicht Kriminologen) und einigen Psychologen durchgeführt wird Sie verfügen über die gleichen polizeilichen Erfahrungen und haben die gleichen polizeiinternen Aus- und Fortbildungen. In der Regel sind es Kriminalbeamte, die nach ihrer Polizeiausbildung mit Studium an einer Fachhochschule noch ein Studium der Psychologie an einer Universität absolviert haben.
Bei der Fallanalyse zieht der Fallanalytiker Schlüsse auf Basis kriminalistischer Erkenntnisse anhand von Indizien, Spuren am Tatort und den Umständen der Straftat. Dabei schließt er auf das Verhalten des Täters und kann unter Umständen daraus Muster erkennen, die auf statistischer Basis mit spezifischen sozio-ökonomischen Merkmalen in Verbindung gebracht werden können. Insofern ist es nicht unbedingt die Psychologie, sondern vielmehr sind es zuerst die Kriminalistik, und dann die Kriminologie und die Soziologie, die als wichtigste Hilfswissenschaften hinzugezogen werden.

Wikipedia: Fallanalytiker

Nun ist die Frage, ob die beauftragte Psychologin, jetzt mal unabhängig von der Qualifikationsfrage, hier so eine Fallanalyse erstellen sollte. Viele Spuren bzw. Indizien, die hätten analysiert werden können, gab es ja nicht. Um nicht zu sagen: gar keine Spuren, jedenfalls so weit wir wissen. Oder sollte die Psychologin eher die Glaubhaftigkeit der Aussagen der Bewohner des Wilhelmshofs, bekanntlich einer ganz speziellen Klientel, beurteilen? Oder das mögliche Verhalten eines Kindes in Ingas Alter bei einer Entführung, bei einem Unfall etc.?

Je nachdem, wie der Gutachtenauftrag lautete und wie er erfüllt wurde, kann man doch erst dann sagen, ob die Beauftragung dieser speziellen Person ein Fehler war oder nicht.

Wie auch immer, im MDR-Artikel klang ein bisschen die Enttäuschung von Ingas Mutter über die Sitzung des Ausschusses durch. Was immer sich die Mutter vom Ausschuss erwartet, ich hoffe, es geht für sie in der nächsten Sitzung in Erfüllung.


Ich finde schon, dass der Artikel ziemlich detailliert Auskunft über die verschiedenen Probleme mit der Psychologin gibt und darüber hinaus auch eine gute Einordnung der Diskussion im Ausschuss leistet, die auch die Enttäuschung der Mutter erklärt.
Ungereimtheiten sieht der Rechtsanwalt auch bei der Beauftragung einer Psychologin zur Erstellung einer "operativen Fallanalyse". Die Polizeidirektion Stendal hätte diese auf eigene Faust ins Leben gerufen, obwohl Landeskriminalämter und Bundeskriminalamt eine eigene Organisationseinheit "operative Fallanalyse" vorhalten. Das LKA in Sachsen-Anhalt hätte auch bereits Kontakt mit der "Ermittlungsgruppe Wald", die den Fall Inga untersucht hatte, aufgenommen.

Gutachterin ohne Qualifikationen?

Für die Erstellung einer Fallanalyse gibt es laut Tzschoppe auch bundesweite Standards: Polizeibeamte im gehobenen Dienst müssten zunächst zur Schutzpolizei, dann zur Kriminalpolizei. Nach jahrelanger Erfahrung in der Ermittlungsarbeit folge ein Auswahlverfahren, im Anschluss dreieinhalb Jahre Lehrgänge zum polizeilichen Fallanalytiker.
Der Anwalt aus Berlin vertritt jedoch die Meinung, dass die angeforderte Gutachterin diese Voraussetzungen nicht erfüllt und bezieht sich dabei auf den Lebenslauf der Psychologin, der auf ihrer Website nachzulesen ist. Aktenkundig seien hingegen ein Vorschlag und Antrag des späteren Ehemanns der Gutachterin – dem Kriminalrat, der mit der Ermittlung im Fall Inga betraut war.

"Ich zweifele mittlerweile auch an, dass Zwischenberichte zur Akten-Analyse einzelner Spuren, für die Dr. P. ebenfalls die nötige Expertise und der Auftrag fehlten, überhaupt von ihr (allein) verfasst wurden." Und: "Befand sich die Kostenrechnung zum 'Gutachten' im Jahre 2017 wohl noch im Aktenordner 'Kosten/Rechnungen', so ist sie nunmehr aus den Ermittlungsakten von Unbekannt entfernt worden," so Steffen Tzschoppe.


Innenausschuss im Landtag wird zum kleinen Untersuchungsausschuss

Auch Henriette Quade (Die Linke) und Rüdiger Erben (SPD) hatten am Donnerstag umfangreiche Fragen an das Innenministerium, die sich aus den Schreiben des Rechtsanwaltes an den Ausschuss ergaben. Mehrere Stunden befragten sie die Vertreter des Innenausschusses zu Prüfgruppe und Details der Ermittlung.

Am Ende verfing sich der Ausschuss in Detailfragen zum Ablauf der Befragung, statt sich an den offenen Fragen abzuarbeiten.

"Ich finde es schlichtweg unwürdig. Ich verstehe, wenn Leute genervt sind und fragen, wo kommen all die Fragen her und stimmt das überhaupt. Der einfachste Weg das herauszufinden wäre, die offenen Fragen zu beantworten. Hätte es nicht bereits in der letzten Sitzung zahlreiche Widersprüche gegeben, wären daraus nicht neue Fragen entstanden. Das Problem sind nicht die Fragen, sondern die fehlenden Antworten," sagte Quade.
Quelle:
https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen-anhalt/magdeburg/inga-vermisst-polizei-halle-ermittelt-weiter-100.html



Ich fasse mal zusammen
1)Die Ermittler der Polizeidienststelle Stendal habens nicht gebracht.
2)Die Staatsanwaltschaft hats nicht gebracht,
3)Die korrigierende Prüfgruppe hats nicht gebracht.
3)Die Fallanalyse hats nicht gebracht.
4)Der Innenausschuss hats auch nicht gebracht.
Habe ich jemanden vergessen?
Ach ja, das Justizministerium und das Innenministerium.

Und nun? Warten wir mal die nächste Ausschusssitzung ab.


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Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

18.04.2023 um 23:39
Ich habe lange über einen möglichen Ablauf nachgedacht und habe nun einen rein hypothetischen Ablauf, eigentlich ein Gedankenspiel:

Ein Person, die auf den Wilhelmshof lebt, sieht Inga und sie fällt auf. Als sie gerade allein unterwegs ist um Flaschen zu tragen, sieht er sie aus dem Fenster und würde gerne etwas Zeit mit ihr verbringen. Er ruft ihr zu und erfindet einen Salat oder ein besonderes Getränk, dass sie doch von ihm holen soll. Sie kommt zu ihm in die Wohnung. Er guckt gerade Fernsehen und sie darf kurz mitgucken, ist vielleicht auch froh über eine kleine Ausueit im Trubel und weil es vielleicht auch einen Streit gab mit den anderen Kindern. Die Person findet sie so reizend, dass er sich heimlich selbst befriedigt. Inga bemerkt das aber. Und dann rattert es in ihm, steht er doch im Begriff, alles zu verlieren: seinen Job, sein Ansehen, seinen sozialen Status, ja vielleicht sogar das Umgangsrecht mit seinen Kindern.
Er ruft eine Person an, von der er weiß, dass sie eine kriminelle Vergangenheit hat und sagt, sie muss verschwinden. Die zweite Person kommt mit dem Auto und sie schaffen es, Inga durch den Hinerausgang in sein Auto zu bringen. Er fährt sofort los zum Solarpark, weil er weiß, dass da nachts niemand ist um von dort aus weiter zu planen. Inga ruft nach ihrem Papa, was ein Jäger hört. Von da.an sind viele Ausgänge möglich. Die erste Person verschanzt sich in der Wohnung und putzt alles akribisch, was später als auffälliges Verhalten nach der Tat ausgelegt wird.


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Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

19.04.2023 um 10:48
Es gibt zwar ein mögliches Zeitfenster: Inga war beim tragen der Wasserflaschen(wann genau ?) gesehen worden, während die anderen Kinder (zum Holzsammeln?) losgezogen waren.

Und die Kinder hatten nach ihrer Rückkehr(in eine Gästewohnung oder zum Grill oder wohin ?) gesagt, das sie die Inga seit ungefähr 25 min. nicht mehr gesehen hatten.

Klingt eigentlich erstmal plausibel, das Inga nach dem Abstellen des Wasser(am Grill ?) die anderen Kindern sucht, sie aber am Spielplatz nicht antrifft.

Aus welchem Grund war Inga solange alleine? Sie war erst 5 Jahre alt.

Das die Entführung ohne Beteiligung eines Fahrzeug abging, kann ich mir nicht vorstellen.Obwohl es für den Kidnapper einige Risiken hat mit Fahrzeug an-und abzureisen.


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