Felix80 schrieb:Mit aktuellsten technischen Hilfsmitteln sehe ich in einer Neubefragung + akribischen Auswertung der alten Aussagen sehr große Chancen im Fall weiterzukommen.
Nicht nur das, sondern wie gesagt, hatte man es zum Zeitpunkt des Verschwindens von Inga auch mit minderjährigen Zeugen zu tun, bei denen man, je nach damaligem Alter, damit rechnen muss, dass sie entweder überhaupt nicht, oder nur im Beisein ihrer Erziehungsberechtigten befragt worden sind.
Ob man die zwischenzeitlich teils erwachsenen Kinder von damals erneut befragt hat, weiß ich nicht. Sie werden aber teils in einem Alter gewesen sein, in dem man durchaus relevante Eigenbeobachtungen machen kann. Zugleich standen sie möglicherweise unter dem Verdikt, keine Familieninterna auszuplaudern.
Zu dem, was die Kinder möglicherweise nicht gesagt haben gehört, wie oben bereits erwähnt, ein (hypothetisches) Spiel mit Zündhölzern, aber ebenso Dinge, von denen die Eltern nicht wollten, dass sie in die Akten der Polizei gelangen, und denen man keine Tatrelevanz zugemessen hat.
Es ist doch lebensfremd, anzunehmen, dass ein Treffen dreier mehr oder weniger befreundeter Familien ohne jeglichen Misston, ohne jegliche Reiberei, ohne den kleinsten Konflikt abgelaufen wäre. Was innerhalb der Familien über die jeweils anderen gesprochen wurde, wissen wir nicht; ob nicht die Kinder "gebrieft" wurden, bei Familie X dieses und jenes Thema lieber nicht anzusprechen.
Vielleicht gab es auch zwischen den Familien Eifersüchteleien, Neid, Rivalitäten. Ich will da niemandem etwas unterstellen, aber solche Dinge kommen überall vor; fraglich, ob man das dann ggf. der Polizei auf die Nase bindet - und ob die Polizei später nochmals nachfragt.
Die damaligen Kinder könnten sicher Aufschluss geben über einges, worüber die Erwachsenen aus nachvollziehbaren Gründen damals geschwiegen haben.
Daraus ergäbe sich keine direkte Lösung des Falles, aber man hätte vielleicht einige Mosaiksteine mehr.