@Traumfeee Ja, die Polizei hat es vielleicht so gelernt. Aber kennt ihr das, dass es Orte oder Umgebungen gibt, wo man Böses/ für die Kinder Bedrohliches irgendwie ausschließt. Sollte man natürlich nicht, aber man tut es.
Dafür gibt es sowohl bei den hier diskutierten Kriminalfällen als auch im Alltag viele Beispiele. Mir fallen zumindest ein Dutzend ein..
Nehmt den Fall Lüdge.. Idyllisches Dorf, Campingplatz, die Familien waren dort um sich vom Alltag zu entspannen, die ließen ihre Kinder frei auf dem Platz laufen, ohne einen Gedanken an das Böse zu verschwenden.. Auch wenn der Täter mit seiner verwahrlosten Laube und sein teils merkwürdigen Auftreten von manchen als suspekt beschrieben wurde. Man ging davon aus, dass alles ok ist, schließlich ließen alle ihre Kinder dort frei spielen und es kamen sogar extra Kinder aus dem Dorf auf den Campingplatz.
Oder da gab es doch auch in Frankreich den Fall, wo ein Kind bei einer Feier spurlos verschwindet.
Die Fälle vom Maskenmann, wo Kinder und Eltern nie an das Böse in Jugendherbergen und Zeltlagern dachten.
Oder aus dem Alltag: Ortschaften die Bullerbü gleichen, wo es prinzipiell wenig Gefahren für Kinder gibt, die Dorfgemeinschaft ein wachsames Auge auf Fremde hat... Oder Ferienanlagen, Schwimmbäder, Campingplätze, die ein Gefühl von Sicherheit vermittelt und wo man sich einfach nichts ,,Böses" vorstellen kann.
Ich finde solche Orte gibt es unglaublich viele, wo man glaubt, dass Kind hat sicherlich nur die Zeit vergessen, sich irgendwo versteckt oder oder..
Da geht man nicht direkt von Entführung aus.
Und genau so stelle ich mir den WH vor. Ja da lebten psychisch und suchtkranke Menschen, trotzdem halt er als Idylle, und scheinbar war der dortige Personenkreis in soweit rehabilitiert, dass man dort durchaus Freizeiten und Co mit Publikum von außen stattfinden lassen konnte. Selbst im Nachhinein kam nicht ein Fall/ein Zeuge in die Presse, der sich negativ über seinen Aufenthalt äußerte. Dementsprechend muss dieses Konzept ja durchaus gut funktioniert haben bzw. funktioniert es immer noch gut.
Dementsprechend könnte ich mir vorstellen, dass zunächst bei den Angehörigen die Vorstellung überwog, dass Inga irgendwo sein müsste. Sich vielleicht nur versteckt oder verlaufen hat... Und genau das Gleiche bei den Beamten auch erstmal im Kopf war.
Zu Mal, man ja auch prinzipiell davon ausgehen muss, dass nie übermäßig viele Autos den WH frequentierten. Von den Bewohnern waren es überwiegend sicherlich nur Mitarbeiter, die dort auch lebten. Dann ein paar Fahrzeuge des WHs selbst, vermutlich Bullis. So wie Autos von externen Mitarbeitern und Besuchern. Also eine Mitnahme Ingas mit einem Fahrzeug war durchaus möglich, aber begrenzte den Personenkreis nochmals enorm.