Vermisste Familie aus Drage

@hANSaLBERS

Danke dir. Das wusste ich nicht. 30kg ist ne Hausnummer.

Aber ich weiß nicht, ob ein Mensch nicht gerade dann, wenn er für sich beschlossen hat zu gehen, immense Kräfte entwickeln kann... Immerhin steht ja der unbezwingbare Wille dahinter, jetzt und auf der Stelle sterben zu wollen. Es gibt kein Zurück mehr. Gerade, wenn ich versuche, mich in Herrn S. hineinzuversetzen, beschleicht mich das Gefühl, dass er eine ungeheure Kraft aufgewendet hat: der lange Weg mit dem Fahrrad, das Verschnüren, der Sprung oder das Fallenlassen... Da steckt ein extremer Wille dahinter.

Ich will wahrlich nicht drauf rumreiten, hatten wir ja alles schon vor Monaten schon einmal. Und ich denke auch nicht, dass
er getötet wurde. Ich bin davon überzeugt, dass er seine Familie und sich umbrachte. Nur damit ich richtig verstanden werde.
Trotzdem muss ich anmerken, dass es scho nein etwas schwieriges Unterfangen ist sich einen 30kg Betonklotz auf den Bauch
zu binden und sich dann damit rückwärts mit dem Hintern auf ein Geländer zu setzen was fast einen halben Meter höher ist
als das Gesäß ohne dabei Spuren zu hinterlassen.
Ich komme aus dem Tiefbau und kenne diese Klötze zur Genüge. Hab schon sehr viele davon rumgeschleppt. Klar kann man
30kg heben, aber sich das Ding anzuschnallen und dann über das Geländer zu hüpfen ist schon eine sehr sportliche Meisterleistung.

@hANSaLBERS

Dazu noch die dicke Jacke. Vielleicht nutzte er das Rad (den Gepäckträger) als Hilfsmittel für den Klotz. Hast du eine Vorstellung wie lange solch eine Aktion dauert ? Sicher es war Nachts, aber irgendein Mensch kann immer vorbei kommen. Damit zweifel ich nicht den Selbstmord an.

-Leela- schrieb:ass er eine ungeheure Kraft aufgewendet hat: der lange Weg mit dem Fahrrad, das Verschnüren, der Sprung oder das Fallenlassen... Da steckt ein extremer Wille dahinter.

Ist zwar jetzt etwas anderes. Aber Menschen, die ansonsten ein Pflegefall sind und das Bett nicht verlassen können, entwickeln oft vor ihrem Tod auch eine Kraft, die niemand für möglich halten würden. Sie steigen plötzlich über das Bettgitter und hängen Fensterflügel aus. So war es zumindest bei unserem Großvater. Genauso kann es sich natürlich bei einem Menschen verhalten, der fest entschlossen hat, seinem Leben ein Ende zu versetzen. 

Ich wusste nicht, wo er den Klotz am Körper getragen hat. Aber merkwürdig ist das schon, wenn man bedenkt, dass er sich zu allem Überfluss verschnürt hatte und die umgedrehten Arbeitshandschuhe trug, um zu verhindern, dass er unwillkürlich zu schwimmen beginnt. Wenn diese Vorrichtung das Schwimmen verhindert, wie beweglich ist man dann damit? Ist es überhaupt möglich, sich über das Geländer zu wuchten? Werden eigentlich bei Wasserleiche routinemässig toxikologische Tests gemacht? Könnte bei der gegebenen Liegezeit ein Betäubungs- oder Schlafmittel nachgewiesen werden?

Der Klotz hatte ja ein wenig Spiel zum Körper. Er kann also den Klotz übers Geländer gehieft haben und dann selbst quasi "hinterhergestürzt" sein? Sagt doch niemand, dass er mit den Füßen voran gesprungen ist, mit dem Kopf voraus klingt für mich bei einem Suizid auch naheliegender...

@Saxnot555
Wer sollte dem Mann denn etwas angetan haben und dann noch auf diese umständliche Art? Auch ein Täter hätte auf dieser Brücke entdeckt werden können. Er hätte Marco deshalb überall anders töten und verscharren können. Dann hat man ihm noch eine Winterjacke aus seinem eigenen Schrank angezogen. Ja,bestimmt. 
Es ist nun mal so, dass die Ermittler einen Suizid festgestellt haben und das sollten wir so akzeptieren. 

@Robin76
Naja. Auf den ersten Blick deutet nichts auf Fremdverschulden. Wir wissen nichts über den Toten, seine Probleme, seine Kontakte. Wir können also kaum eine Aussage treffen, ob es wahrscheinlicher ist, dass er auf diese bizarre Art Selbstmord beging oder dass ihn jemand verschwinden lassen wollte und dabei darauf achtete, dass es wie ein bizarrer Selbstmord aussieht, falls er zufällig gefunden wird. Nur weil die Polente zur weniger ermittlungsintensiven Möglichkeit neigt, muss das nicht die richtige sein.

QueenLouie schrieb:Der Klotz hatte ja ein wenig Spiel zum Körper. Er kann also den Klotz übers Geländer gehieft haben und dann selbst quasi "hinterhergestürzt" sein?

Dann hätte man (Kratz-)Spuren am Geländer gefunden.

@hANSaLBERS
Nö, nicht zwingend. Zumal man ja nicht weiß wo auf der Brücke er sprang

Kann natürlich sein, dass er von dem Ort aus wo er den 30kg Betonklotz fehlte mit demselben unter dem Arm noch spazieren ging.

Der Betonklotz stand m. W. nicht auf der Brücke, also ja, er muss mit ihm wohl oder übel zur Brücke spaziert sein...

Es sind Kratzspuren am Geländer der Brücke, von der er vermutlich sprang.
Problem 1: wie findet man die Kratzspuren am Geländer, wenn man nicht weiß an welcher Stelle des Geländers er sprang?
Problem 2: wenn ich Kratzspuren am Geländer finde, woher weiß ich, dass sie von diesem Suizid herrühren?
Problem 3: es gibt nicht zwangsläufig Kratzspuren, wenn er den Klotz über das Geländer wirft und hinterherstürzt

Dass Marco schulze ermordet wurde ist ja wohl totaler Schwachsinn. Er hat sich das Leben genommen und vorher hat er Frau und Kind umgebracht, das ist die einzig logische Erklärung. Da Frau und Tochter verschwunden sind macht die These dass Marco schulze ermordet wurde wenig Sinn.

@all

Die Diskussion mit der Brücke verstehe ich nicht. Lesen hilft. Der Betonklotz war auf der Brücke. Fakt. Es gibt sogar ein Foto von der Stelle, wo der Klotz am Bauschild fehlt. Und nein es muss keine Kratzspuren geben, der Klotz wog nur knapp 30 Kilo und war am Bauch gebunden. Rückwärts vom Geländer fallen lassen, da entstehen keine Kratzspuren. Das Fahrrad wurde ebenso an der Stelle im Wasser gefunden. Die polizeiliche Ermittlung ergab ganz klar : Suizid.

QueenLouie schrieb:Der Betonklotz stand m. W. nicht auf der Brücke, also ja, er muss mit ihm wohl oder übel zur Brücke spaziert sein...

IMHO nach stammt der Betonklotz von einer Absperrung auf der Brücke. Gibt auch ein Foto davon.
Man kann also davon ausgehen, dass er sich in der Nähe dieses Ortes von der Brücke stürzte. Muss natürlich nicht.

melody46 schrieb:Dass Marco schulze ermordet wurde ist ja wohl totaler Schwachsinn.

Wer behauptet denn dass er ermordet wurde? Find ich auch total abwegig.

Saxnot555 schrieb:Nur weil die Polente zur weniger ermittlungsintensiven Möglichkeit neigt, muss das nicht die richtige sein.

Du meinst also, daß die Polizei das Ganze lieber schnell zu den Akten legen wollte und deshalb auf Suizid entschieden hat, weil es die weniger aufwändige Möglichkeit ist und sie quasi keinen Bock hatten ? Ja, is klar. Ist auch viel logischer als das, was Fakt ist und anscheinend durch Obduktion und Auswertungen ermittelt wurde - Selbstmord.

 [.....] Einen Höhepunkt erreichen die Ermittlungen eine gute Woche nach dem Verschwinden, eher zufällig. Vor Lauenburg, 30 Kilometer flussaufwärts von Drage, wird Ende Juli eine Leiche angeschwemmt. Es ist Marco Schulze. An seinem Körper hängt ein Gewicht für ein Verkehrsschild einer Baustelle auf der nahen Elbbrücke. Verbunden sind der Tote und das Gewicht mit gelben Spanngurten, die Marco Schulze anscheinend vom Job mitgebracht und daheim gelagert hatte. Aus dem Wasser gefischt wird auch ein silberfarbenes Damenfahrrad. Die Obduktion ergibt, dass Schulzes Leiche mindestens eine Woche lang im Wasser gelegen hat. Fremdeinwirkung wird ausgeschlossen.
http://www.sueddeutsche.de/panorama/kri

Leider ist der Artikel nicht mehr online verfügbar.
Es war einer der aufschlussreichsten  Artikel die veröffentlicht wurden.... vom Erbrecht bis zum Suizid.

Saxnot555 schrieb:. Auf den ersten Blick deutet nichts auf Fremdverschulden. Wir wissen nichts über den Toten, seine Probleme, seine Kontakte. Wir können also kaum eine Aussage treffen, ob es wahrscheinlicher ist, dass er auf diese bizarre Art Selbstmord beging oder dass ihn jemand verschwinden lassen wollte und dabei darauf achtete, dass es wie ein bizarrer Selbstmord aussieht, falls er zufällig gefunden wird. Nur weil die Polente zur weniger ermittlungsintensiven Möglichkeit neigt, muss das nicht die richtige sein.

Deine Aussage ist bis zu diesem Punkt, auch aus meiner Sicht, völlig korrekt.

Saxnot555 schrieb:Nur weil die Polente zur weniger ermittlungsintensiven Möglichkeit neigt, muss das nicht die richtige sein.

Du darfst eine „Polente“ niemals kritisieren, das verstößt gegen die Allmy-Regeln.

Aus meiner Sicht, ist die Vorgehensweise seines "Selbstmordes" außergewöhnlich, in jeder Hinsicht.

Seine "Liebsten" nach wie vor nicht auffindbar....sich selbst, mit "beschwertem Anhängsel", mit Handschuhen versehen, zu entsorgen, ist ebenso, bis dato, nicht  nachvollziehbar.

Mauro schrieb:.sich selbst, mit "beschwertem Anhängsel", mit Handschuhen versehen, zu entsorgen

Hast du so einen Stein schon mal ohne Handschuhe angefasst?
Marco wollte nur verhindern -so denke ich - , das irgendein Umstand ihn von Suizid abhält.
Er hat seine Lieben getötet, .... was hatte er sonst noch als "Kümmerer" machen sollen?
Ins Gefängnis gehen?