Vermisste Familie aus Drage

@Enterprise1701

Ich war bis hierhin nur ein stiller Mitleser des Forums, habe mich aber nun entschlossen einen Account anzulegen, da der Fall für mich eine besondere Bedeutung hat.
Ich komme nämlich aus dem Ortsteil von Buchholz, wo sich der Seppenser Mühlenteich befindet. Speziell im Sommer gehe ich dort gerne eine Runde joggen.

Zu der Frage nach dem Fabrikgelände:
Die kann ich mit einem klarem Nein beantworten. In unmittelbarer Nähe zum See befindet sich eine kleine Mühle und ein Gasthof/Restaurant. Wenn ich es richtig in Erinnerung habe gibt es etwas weiter entfernt 1-2 Häuser, welche aber so weit ich weiß Ferienhäuser sind (könnten aber auch "Lagerhäuser" oder ähnliches sein). Da ich gleich wahrscheinlich eine Runde joggen gehen werde, kann ich nochmal nachgucken.

Für mich ist der Seppenser Mühlenteich Dreh- und Angelpunkt des Ganzen. Wir erinnern uns an die Zeugin die nach Akte XY bei der Polizei angerufen hat und genauste Angaben, wie den Spitznamen der Frau (?) nennen konnte. Gleichzeitig sagte sie, dass sie sich nachdem sie sich 5 Minuten von der Familie entfernt hatte, Schreie gehört habe. "Was machst du da?" und "Papa lass das!" sollen wohl Aussagen gewesen sein. Danach hat die Zeugin etwas gehört, was wie ein "platzender Luftballon" oder eine "zuschlagende Autotür" geklungen haben soll. Von daher ist für mich klar, dass etwas am Mühlenteich passiert sein MUSS.

Auf der anderen Seite weiß ich selber, dass speziell im Sommer die Frequentierung am Teich unglaublich hoch ist. Wenn ich dort joggen gehe im Sommer, begegne ich dort zur Abendzeit normalerweise 10-15 Menschen, eher sogar mehr. Einige joggen, andere gehen spazieren und wiederum andere sind mit Kindern/Familie unterwegs. Von daher kann ich mir beim bestem Willen nicht vorstellen, dass keiner von den Menschen dort etwas mitbekommen hat. Es gibt einen kleinen Parkplatz der Luftlinie so 150-200 Meter vom Teich entfernt ist, wenn etwas passiert ist, dann da. Da ich aber nicht weiß, von wo die Zeugin die Schreie wahrgenommen hat, ist es schwierig zu beurteilen.

Wenn es sonst noch Fragen zum Seppenser Mühlenteich und die Umgebung gibt, so beantworte ich sie gerne!

@Thema5

Herzlich Willkommen. Es ist bis heute irritierend, dass wir im XY Film auch seitens der Zeugin NICHT erfahren, wie frequentiert der Teich an diesem Abend gewesen ist. M.S war um 19.30 Uhr zu Hause und telefonierte. Falls tatsächlich etwas an dem Teich geschah muss es in der Nähe etwas geben. Die Schreie waren wohl an Uferstelle seitens alte Mühle wo eine weiterer Weg/Strasse abgeht. An dieser besagten Uferstelle verlieren sich auch die Geruchspuren von Mutter und Tochter. Es gibt dort nur diese eine Gabelung.

@Enterprise1701

Laut Akte XY hat er ein Telefonat um 17.25 Uhr geführt, von Drage bis nach Holm-Seppensen zu dem Seppenser Mühlenteich benötigte er 45 Minuten. Also war er dort in der Zeit zwischen ca. 18 Uhr und 18.30 Uhr dort.

Ich habe gerade mal gegoogelt wie das Wetter am 22.7.2015 war als die Familie am Teich gesehen worden ist. Es war wohl schwül und hat wohl auch nicht geregnet. Die Sommerferien in Niedersachsen fingen am 23.7 an, die in Hamburg schon am 16.7.

Besonders zu dieser Zeit im Jahr, verbunden mit den Sommerferien und dem Wetter kann man davon ausgehen, dass mindestens 10 Leute zu dieser Zeit am See waren. Hinzu kommt, dass die Straße die am See vorbeiführt von einigen Autofahrern gerne genommen wird um nach Lüllau oder Jesteburg bzw. Holm-Seppensen und Buchholz zu gelangen. Auch wird diese Strecke von Fahrradfahrern im Sommer gerne genutzt. Ebenso befinden sich in einem Radius vom 5 Kilometer um den See einige Reitställe, sodass die Wege in der Nähe des Teiches gerne genutzt werden um mit dem Pferd "auszugehen". Auch gibt es einige Angler die öfters am Teich sitzen, die Angelstelle befindet sich direkt am Anfang des Teiches.

Für mich ist es bis heute ein Rätsel, dass keine andere Person etwas mitbekommen haben will..

Frage noch von mir:

"Die Schreie waren wohl an Uferstelle seitens alte Mühle wo eine weiterer Weg/Strasse abgeht."

Kannst du das bisschen genauer definieren? Weil Nahe der Mühle zwei Gabelungen vorhanden sind.

@Thema5

Kann ich leider nicht, ich kenne nur die eine besagte Gabelung. Es ist die Stelle die weiter um den See führt bzw dann auf den breiteren Weg führt. Die viel diskutierte Thematik hier handelte auch darüber, dass M.S vermutlich allein weiter ging, weil keine Geruchspuren der Familie festgestellt wurden. Das Ergebnis (falls dort ein Tatort war) war eine Zeit zwischen 20 und 25 Minuten für eine Tat und verbergen. Schliesslich ging er um den Teich zurück zum Auto und benötigte ca 45 Minuten für Heimfahrt. Gegen 19.30 telefonierte er mit dem Schwiegervater. In Summe alles sehr knapp.
Die Spuren der Familie wurden an dem Teich nachgewiesen. Warum es um die Uhrzeit keine weiteren Zeugen gab kann ich nicht beurteilen. Ich weiß auch nicht , ob es am Teich später Suchplakate mit Zeugenaufrufen gab.

Die Zeugin gab ein Zeitfenster bis 21.00h an.
Das bedeutet, dass die Familie nach 19.30h losgefahren sein könnte von Drage.

Das habe ich auch überlegt. Mutter und Tochter hätten schon im Auto sitzen können als das Telefonat war mit dem Großvater..

Passt das dann aber wieder nicht mit dem rausstellen der Mülltonne?

Jay1981 schrieb:Passt das dann aber wieder nicht mit dem rausstellen der Mülltonne?

Das kann auch vorher gewesen sein, es sei denn, der Nachbar hat es gesehen und sich
die Zeit gemerkt.

MissRedford schrieb:Das habe ich auch überlegt. Mutter und Tochter hätten schon im Auto sitzen können als das Telefonat war mit dem Großvater..

Nur wir hat sich dann kurz vor 21 Uhr das Handy von M.S abgemeldet ?

Persönlich halte ich einen gemeinsamen Suizid der Eheleute S. und die Tötung ihrer Tochter für wahrscheinlich. Hintergrund könnte die wirtschaftliche Situation der Familie gewesen sein.

Eine Erklärung für den Wunsch, nicht als Tote aufgefunden zu werden, sondern sozusagen verschwunden zu bleiben, könnte darin liegen, dass bei einem vollständigen Verschwinden der Familie ein mögliches Todeserklärungsverfahren Jahre dauert. Wenn man realistischerweise davon ausgeht, dass die hektische Kreditpolitik einer Bank oder Sparkasse Auslöser des Desasters gewesen sein könnte, weil z.B. die Kredite unnachgiebig und kompromisslos fällig gestellt wurden und die Familie keinen Ausweg mehr sah, ihr gewohntes Leben weiterzuführen, könnte diese konkrete Form des Abtretens der Versuch einer verzweifelten Rache an den Kreditgebern gewesen sein.

Vielleicht ging die Familie Schulze davon aus, dass es, wenn ihre Leichen nicht gefunden werden würden, sehr sehr lange dauern würde, bis die Gläubiger an ihr Geld kommen würden...

Benandante schrieb:ielleicht ging die Familie Schulze davon aus, dass es, wenn ihre Leichen nicht gefunden werden würden, sehr sehr lange dauern würde, bis die Gläubiger an ihr Geld kommen würden..

Also bitte. Denkt jemand bei einem gemeinesamen Suizid an Rache gegenüber den Geldinstituten? Da steht doch mal im Vordergrund, dass man einfach nicht mehr kann, einfach keine andere Lösung mehr findet. Das ist jetzt schon sehr weit hergeholt, vor allem weil noch nie bestätigt wurde, ob die Familie tatsächlich so große finanzielle Probleme hatte.

@Robin76
Warum nicht? Mir persönlich ist ein Fall bekannt, in dem ein Mann, der durch eine Zwangsversteigerung seine Eigentumswohnung verlieren sollte, mehrere Personen, darunter den Anwalt der Gegenseite und den Gerichtsvollzieher zuerst gefesselt und dann getötet hat. Am Ende hat er sich dann selber erschossen. Manche Menschen sind so gestrickt, dass sie aus Verzweiflung und Wut über ihre eigene finale Niederlage Rache wollen.

Hier hätte Marco Schulze nur versucht, der arroganten Bank oder Sparkasse die Suppe zu versalzen, die aus seiner Sicht sein Leben zerstört hätte. Wäre niemand von der Familie gefunden worden und hätte es keinerlei Hinweise auf eine Tötung gegeben, hätte die Familie als verschollen gegolten und erst nach vielen Jahren hätte ein Erbschein ausgestellt werden können. Das hätte die Zwangsvollstreckung doch sehr erschwert bzw. verzögert.

Im Grunde spielt hier ja zum größten Teil die Zeit eine Rolle.Egal wie man es dreht und wendet,scheitert man oft an der Zeit.Zumindest für mich was z.b den Mühlenteich angeht.
Oftmals möchte man nicht gefunden werden um den Hinterbliebenen eins auszuwischen.
Ein gemeinsamer Suizid zieh auch ich in Erwägung.
Ganz einfach deshalb, weil nur aufgrund dessen was die Öffentlichkeit weiß, es mehr Sinn ergibt.
Die Arztbesuche, das ausräumen des Spinds, das S. Schulze nicht sofort die Arbeitsstätte verlassen hat, das absagen der Reiterferien usw.
Was @Benandante hier sagt, ist gar nicht mal so verkehrt.Ich finde auch das man es nicht gänzlich ausschließen sollte.

Benandante schrieb:Wenn man realistischerweise davon ausgeht, dass die hektische Kreditpolitik einer Bank oder Sparkasse Auslöser des Desasters gewesen sein könnte, weil z.B. die Kredite unnachgiebig und kompromisslos fällig gestellt wurden und die Familie keinen Ausweg mehr sah, ihr gewohntes Leben weiterzuführen, könnte diese konkrete Form des Abtretens der Versuch einer verzweifelten Rache an den Kreditgebern gewesen sein.

Für mich die plaubsibelste Erklärung, für das (erfolgreiche) Verstecken der Leichen.

Benandante schrieb:Vielleicht ging die Familie Schulze davon aus, dass es, wenn ihre Leichen nicht gefunden werden würden, sehr sehr lange dauern würde, bis die Gläubiger an ihr Geld kommen würden...

Ja, das könnte ich mir abstrakt vorstellen. Ob es so gewesen sein könnte, wissen nur die, die seinen Charakter kannten.

Robin76 schrieb:Also bitte. Denkt jemand bei einem gemeinesamen Suizid an Rache gegenüber den Geldinstituten? Da steht doch mal im Vordergrund, dass man einfach nicht mehr kann, einfach keine andere Lösung mehr findet. Das ist jetzt schon sehr weit hergeholt,

Ich finde das nicht weit hergeholt.
wenn der Vater EINEN Verursacher für die Misere, aus der er keinen Ausweg sah, verantwortlich machte, dann ist der Rachegedanke nicht weit.
Einziger Haken für mich: Wäre es nicht naheliegender, sich an dem "persönlichen Kundenberater" zu rächen?
Menschen neigen doch eher dazu, Gefühle an Personen festzumachen- und weniger an Institutionen.
Aber trotzdem halte ich für möglich, dass er zuletzt gedacht hat: Ihr könnt lange auf das Haus warten. So schnell kriegt ihr es nicht.

Jay1981 schrieb:as S. Schulze nicht sofort die Arbeitsstätte verlassen hat, das absagen der Reiterferien usw.

Dass sie nicht gleich die Arbeitsstätte verlassen hat, lag ja daran, dass es keinen Ersatz gab. Hätte sie wirklich vor gehabt sich mit ihrer Familie das Leben zu nehmen, hätte sie darauf gepfiffen und wäre nicht erst gar nicht zur Arbeit erschienen.

Die Reiterferien waren doch gar nicht abgesagt. Miriam hat lediglich zu ihrer Freundin gesagt, dass sie noch nicht wisse, ob daraus überhaupt etwas werden würde. Lediglich die Reitstunden bei der neuen Pferdehofbesitzerin wurden lt. barbiedark (angeblich neue Besitzerin) abgesagt und zwar am Tag des Verschwindens.

@Robin76

Wenn an diesem Tag alles so normal wie möglich verlaufen sollte, so das niemand verdacht schöpft, so wird S. auch normal zur Arbeit gefahren sein.
Bedenkt man das ihr Arbeitgeber nach zwei Tagen schon die Polizei angerufen hat, so ist dieses Verhalten nicht unrealistisch.

Dann waren es die Reitstunden.War dann ein Fehler von mir

Ich halte @Benandante s Ansatz auch für plausibel. Es gibt dutzende Fälle von erweiterten Suiziden aufgrund einer finanziellen Misere.

Gerade wenn Marco der Kümmerer war, Silvia nach dem endlich Ankommen im Leben drohte, dieses zu verlieren kann das schon eine Kombination sein, die man niemals aufgeben wollte.

Die geliebte Tochter nahm man mit, die erwachsene inklusive Enkeltochter, die dann als Erbin hätte haften und die Schulden ablehnen hätte müssen, schützt man durch das komplette Verschwinden.

Francis80 schrieb:Die geliebte Tochter nahm man mit, die erwachsene inklusive Enkeltochter, die dann als Erbin hätte haften und die Schulden ablehnen hätte müssen, schützt man durch das komplette Verschwinden

Weshalb hätte die große Tochter für die Schulden bei Ableben haften müssen? Sie braucht das Erbe doch nur abzulehnen. Ausserdem ist es doch nicht gesichert, dass sie massive, finanzielle Probleme hatten. Das eventuelle Motiv liegt lt. Ermittler im persönlichen Bereich, das bedeutet, dass es die Öffentlichkeit nichts angeht. Finanzielle Schwierigkeiten würde man nicht so verheimlichen, diese würde man beim Namen nennen.

Wenn man einen gemeinsamen Suizid plant, weshalb dann so, dass Silvia zuerst zur Arbeit geht und dann dort abgeordert wurde. Die Kollegen wussten ja anscheinend mehr, ansonsten hätte nicht sofort jemand bei ihr persönlich vorbeigeschaut und dann vom Chef die Polizei informieren lassen. Selbst Hope hat im Nachhinein erfahren, dass es anscheinend in der Familie irgendwelche Probleme gab. Davon hat sie auch von Kollegen und Bekannten erfahren.

Soweit bekannt, gab es keine finanziellen Schwierigkeiten.

-Leela- schrieb:Soweit bekannt, gab es keine finanziellen Schwierigkeiten.

dito. Ich weiß deshalb nicht, weshalb hier aus einer Spekulation plötzlich ein Fakt gemacht wird und aus einem erweiterten Suizid plötzlich ein gemeinsam geplanter Suizid wird.