Vermisste Familie aus Drage

Corydalis schrieb:der so eine bis zur Brust reichende Wathose/Watthose hatte, und ich weiß vom Zuschauen, man bleibt trotzdem nicht ganz sauber.

Hier könnte man evtl noch anführen, dass MS mit der gleichen Kleidung auch in die Elbe ist

Könnte man dann noch Wasser und Schlamm aus der Elbe von Wasser und Schlamm aus dem Mühlenteich unterscheiden?

Und wären Anhaftungen, die er trotz einer evtl Anglerhosen gehabt hätte vielleicht so gering gewesen, dass man sie zb auch für Überreste hätte halten können, die bei einem normalen Spaziergang am See auch passiert sein könnten?

Nev82 schrieb:Hier könnte man evtl noch anführen, dass MS mit der gleichen Kleidung auch in die Elbe ist

Er wurde doch erst 2-3 Wochen später aus der Elbe gezogen. Da wird es einen eventuellen Schlamm vom Mühlenteich schon weggespült haben. Aber Schlamm vom Mühlenteich hätte im Auto feststellbar sein müssen. Möglicherweise hatt er aber schon eine Beschwerung mit Gurt parat gelegt und musste seine Frau und sein Kind nur noch daran befestigen und stossen.

melody46 schrieb:Habe gerade diesen Artikel gelesen von letzter Woche und bin etwas irritiert, da wird es ja so dargestellt als wäre Frau Schulze am besagten Tag, 22.juli, gar nicht auf der Arbeit erschienen. Das kann doch nicht stimmen.

Dieser Artikel würde ja wieder alles auf den Kopf stellen. Schlampige Recherche, entspricht auch nicht dem XY Film. Es ist und bleibt ein Faktenchaos in diesem Fall. Die Öffentlichkeitsarbeit der Polizei sollte dafür eigentlich verantwortlich sein. In diesem Artikel wird auch wieder erwähnt, dass die Tochter mit einer Freundin vor dem Haus spielte. Die Uhrzeit wird nicht genannt.

Robin76 schrieb:Er wurde doch erst 2-3 Wochen später aus der Elbe gezogen. Da wird es einen eventuellen Schlamm vom Mühlenteich schon weggespült haben

Eben. Das meinte ich ja. Das wird man nicht mehr voneinander unterscheiden können

Robin76 schrieb:Aber Schlamm vom Mühlenteich hätte im Auto feststellbar sein müssen.

Darauf bezog sich ja meine Frage. Also, es wäre zb etwas Schlamm/Dreck/Wasser von seinen Schuhen im Auto gewesen. Hätten diese Reste dann auch davon sein können, weil er ganz normal dort lang gelaufen ist?

Nun ja, je mehr man (sich) Fragen stellt, desto komplizierter wird's bzw wirft es neue Fragen auf

Wir “brauchen“ die Leichen. Vorher werden wir vermutlich nicht annähernd darauf kommen, was tatsächlich passiert ist bzw welchen Handlungsablauf MS an diesem Tag vorgenommen hat

Enterprise1701 schrieb: melody46 schrieb:
Habe gerade diesen Artikel gelesen von letzter Woche und bin etwas irritiert, da wird es ja so dargestellt als wäre Frau Schulze am besagten Tag, 22.juli, gar nicht auf der Arbeit erschienen. Das kann doch nicht stimmen.

Dieser Artikel würde ja wieder alles auf den Kopf stellen. Schlampige Recherche, entspricht auch nicht dem XY Film. Es ist und bleibt ein Faktenchaos in diesem Fall. Die Öffentlichkeitsarbeit der Polizei sollte dafür eigentlich verantwortlich sein. In diesem Artikel wird auch wieder erwähnt, dass die Tochter mit einer Freundin vor dem Haus spielte. Die Uhrzeit wird nicht genannt.

An dieser Verwirrung sind jedoch eher die Medien und nicht die Polizei schuld, weil einer vom andren abschreibt und dazu noch alles durcheinanderbringt, nach dem Prinzip "Stille Post" und die breite Masse es dann für sensationelle neue Erkenntnisse hält.

Wer hat denn z. B. die Theorie aufgebracht, daß der Familienvater erst "2-3 Wochen" nach dem Verschwinden aus der Elbe gefischt wurde und nicht schon nach fünf Tagen, wie es zuerst oder nach 9 Tagen, wie es kurz darauf hieß?

h.

histokrat schrieb:er hat denn z. B. die Theorie aufgebracht, daß der Familienvater erst "2-3 Wochen" nach dem Verschwinden aus der Elbe gefischt wurde und nicht schon nach fünf Tagen, wie es zuerst oder nach 9 Tagen, wie es kurz darauf hieß?

Okay. Da habe ich einen Fehler reingebracht. Habe aber geglaubt, das auch so gelesen zu haben. Sorry für diese Ente.

Da sind immerhin mal ausnahmsweise ein paar Daten gesichert, nur der Klarheit halber:

letzte sichere Lebenszeichen: Mittwoch, 22.07.2015, alle drei werden am Morgen von draußen (Nachbar?) beim Frühstück gesehen, SS ist später ab ca. 10 Uhr auf ihrer Arbeitsstelle, MS führt abends um 17:23 und 19:33 zwei Festnetztelefonate.

Das wars dann an wirklich sicheren Lebenszeichen; bis auf die später durch die Polizei vordatierte Sichtung vom zunächst 23.07. (MS fährt im Auto aus Richtung Stove nach Drage) gibt es von allen dreien keine ganz sichere Sichtung mehr, kein Telefonat, keine Handyortung usw., und von manchen wird ja auch schon die Frühstückssichtung in Zweifel gezogen.

Freitag, 31.07., 05:30: eine Spaziergängerin sieht bei Lauenburg in der Elbe eine Leiche im Wasser treiben.

Die reine Faktenlage bzgl. Sichtungen der Familie ist mehr als dürftig. Die Polizei wird natürlich alle Nachbarn zu dem Tag befragt haben. Keine Auskünfte, ob

- S.S tatsächlich mit dem Auto nach Hause kam oder ob gar M.S das Auto steuerte
- niemand sah die Familie nach 17.30 Uhr wegfahren
- niemand sah die Familie bzw das Auto gegen 19.20 wieder ankommen
- niemand sah ein Auto auch nach 19.30 Uhr noch wegfahren
- niemand hat M.S auf dem Rad wahrgenommen in der Nacht

Aber wir haben eine

- Zeugenaussage , die nicht zu passen scheint mit dem Ablauf am Abend (Mühlenteichzeugin)
- Zeuge am Zigarettenautomaten
- ein verschwundenes Fahrrad

@Enterprise1701
und
-die zwei Telefonate
-die SMS an seine Frau

Könnt ihr mir grad nochmal auf die Sprünge helfen mit dem verschwundenen Fahrrad? Das grüne wurde ja gefunden. Welches fehlt? Sorry ich kann es auf die schnelle nicht nachlesen bzw suchen und es ist leider schon soviel Zeit vergangen das ich das wohl vergessen hab

Nein das grüne Fahrrad wurde nicht gefunden, es war eine Trugspur.

Viel geschrieben habe ich hier nicht, den Fall beobachte ich aber.

Ich weiß nicht- die Wahrscheinlichkeit das ich falsch liege ist hoch- aber ich denke bei dem Mühlenteich ?
Ah, [da stimmt doch einfach[/b] etwas nicht.

@Enterprise1701
Ok danke. Hatte es gestern auf Bild.de gelesen. Dann haben sie das falsch geschrieben bzw nicht aktualisiert

@CrimeHunter
@Mel1978

Es ist auch vertrackt. Das mit der Trugspur steht in dem ausführlichen Artikel von 2016 aus dem Winsener Anzeiger, der im Wiki als pdf verlinkt ist, und die Stelle, wo es speziell um das grüne Fahrrad geht, ist im Wiki nochmal als Bild verlinkt. Meines Wissens steht nur in diesem Artikel, dass die zuvor gemeldete Auffindung (in Winsen, nicht am Mühlenteich) und "zweifelsfreie Identifizierung" des grünen Fahrrads eine Trugspur war, aber es steht sehr glaubwürdig drin, weil Herr Düker da wörtlich zitiert wird. Allerdings findet man auf der offiziellen Website der Polizei nach wie vor die demnach veraltete Meldung vom Spätsommer 2015, wonach das grüne Fahrrad gefunden und zweifelsfrei identifiziert sei. Es ist also kein Wunder, wenn Zeitungen das noch schreiben.

@Enterprise1701
Vielleicht gab es am 22.07. einfach keine weiteren Sichtungen der Schulzes in Drage. Das Haus der Familie liegt in einem kleinen Neubaugebiet seitlich am Ortsrand, dort kommt nur hin, wer dort wohnt oder zu jemandem hin will. Es war Ferienanfang und schönes Sommerwetter, also gut möglich, dass viele nicht daheim waren (und wenn doch, nicht auf die Autos ihrer Nachbarn achteten).

Was mich brennend interessieren würde, wäre, wo und bis wann die Handys am 22.07. eingebucht waren. Nur Bruchstücke wurden dazu veröffentlicht.

Hallo. Nochmal zum Thema das die beiden noch im Teich liegen könnten. Hierzu nochmal ein Beitrag von mir vom Dezember 2017:

Hallo zusammen. Ich lese hier nun schon seit Monaten mit und möchte nun auch gerne mal etwas dazu beitragen. Es kommen ja immer wieder die Diskussionen bezüglich des Teiches als Ablageort auf. Ich bin nun seit 18 Jahren als Feuerwehrtaucher tätig und habe in dieser Zeit so manche Suche als Taucher oder Bediener eines Sonargerätes durchgeführt. Wir haben etliche Bergungen von Personen durchgeführt, von frisch ertrunken bis Monate im Wasser vermisst. Und ich kann euch aus Erfahrung sagen das es unmöglich ist 2 Personen in einem Teich dieser Größe und Wassertiefe dauerhaft verschwinden zu lassen. Selbst wenn diese bei der Suche wirklich durch Sonar und Taucher übersehen wurden, wären sie wieder durch Verwesung aufgetrieben. Auch Gewichte hätten daran nichts geändert, denn diese wären einfach mit aufgetrieben so wie bei Marco oder wären abgefault. Hätten die beiden in einem schwer abzusuchenden oder einsehbaren Abschnitt gelegen wäre dieses nach dem auftreiben nicht zu überriechen gewesen. Denn dieses stinkt im weiten Umkreis dermaßen bestialisch das es sofort aufgefallen wäre. Auch die Theorie das die beiden im Schlamm versunken wären und man deswegen das Gewässer trocken legen müsste schließe ich vollständig aus, denn dann wäre das Sediment so weich das es sich nicht anders als Wasser verhält. Wir kriechen als Taucher bei unseren Suchmassnahmen durch eine Leine gesteuert über den Grund und ertasten dabei alles, da die Sicht in der Regel maximal wenige Zentimeter beträgt. Hierbei habe ich es noch niemals erlebt das ich weiter als bis zu den Oberschenkeln im Schlamm eingesackt bin. Und auch zu den Aussagen das es doch sehr komisch wäre sich einen Betonklotz umzubinden und dann ins Wasser zu springen kann ich euch sagen das dieses absolut nicht selten ist. Das kommt einfach ständig vor, mit großen Steinen, Metal oder mit Rucksäcken die mit Steinen gefüllt werden und die Schultergurte dann vor der Brust z.B durch Kabelbinder verbunden werden damit man den Rucksack nicht ohne weiteres in der Panik abwerfen kann. Ich hoffe ich konnte etwas Licht in eure Überlegungen bringen.

MG1980 schrieb:Hallo. Nochmal zum Thema das die beiden noch im Teich liegen könnten. Hierzu nochmal ein Beitrag von mir vom Dezember 2017

Ganz herzlichen Dank nochmals.

Ich persönlich vermute er hat seine Frau und seine tochter in der Elbe "entsorgt". Hier noch einmal ein Bild welches ich früher mal eingestellt habe. Die Hunde haben nicht nur im seppenser mühlenteich angeschlagen sondern an der Elbe ebenfalls.


Original anzeigen (0,4 MB)

@MG1980
Vielen Dank für deinen Beitrag. Der ist wirklich sehr erhellend.
Dann glaube ich auch nicht mehr, dass er sie am Mühlenteich getötet hat. Am hellichten Tag auf einem relativ belebten Weg zwei Leichen in ein Auto zu verbringen und zwar so sorgfältig, dass sie keine Spuren im Wagen hinterlassen, das kann man, denke ich, ausschließen.
Langsam zweifle ich dran, ob er sie überhaupt getötet hat. Dieses unlogische und spärliche Geflecht aus gesicherten Fakten und Zeugenaussagen liefert, wie man es auch dreht und wendet, einfach kein Bild, aus dem man irgendwas ableiten könnte. Allerdings kann ich mir genauso wenig vorstellen, dass Mutter und Tochter spurlos verschwanden und jetzt irgendwo mit falscher Identität leben.

@MG1980
Was meinst du zu einer Verbringung der Leichen in der Elbe? Wie hätte man da vorgehen müssen, damit sie nicht gefunden werden? Es wird ja immer gesagt, dass Leichen durch die Strömung ungesichtet im Meer verschwinden können - ist das so? Wobei sich dann die Frage stellt, warum er dann noch mal nach Hause fährt und mit dem Fahrrad 25 km wieder zurück zur Elbe.

Grasmücke schrieb:Langsam zweifle ich dran, ob er sie überhaupt getötet hat.

Damit stehst du im Gegensatz zu der Annahme der Ermittler, die von einem erweiterten Suizid ausgehen.

Die Schlussfolgerung: Kein Mord am Mühlenteich, ergo kein Mord, erschließt sich mir nicht.

Die Ermordung von Frau und Kind kann, muss aber nicht am Mühlenteich stattgefunden haben. Die endgültige Verbringung der Leichen kann zu einem späteren Zeitpunkt erfolgt sein. Bei entsprechender Planung wäre eine spurenlose Verbringung in ein Fahrzeug möglich gewesen. Auch eine "Zwischenlagerung" am Mühlenteich hätte er so bewerkstelligen können.

swinedog schrieb:Die Schlussfolgerung: Kein Mord am Mühlenteich, ergo kein Mord, erschließt sich mir nicht.

Warum fuhr er dann überhaupt an diesen Mühlenteich? Gehörte dieser gar nicht zu seinem Plan? War die Idee, Hope zu besuchen eigentlich Sylvia`s Idee und er zog kurz zuvor den Schwanz ein und machte diesen Abstecher zum See? Weshalb könnte er sich letztendlich vor einem Besuch bei Hope gedrückt haben? Eskalierte die Situation deswegen?

Aber dagegen spricht, dass er alles geplant haben musste. Er wusste genau, wie er sich selbst umbringen wollte und hatte voraussichtlich diese Betonteile und die Gurte aus seiner Firma fest mit eingeplant. Also müsste auch die Idee, einen Besuch bei Hope zu machen von ihm gekommen sein, um Sylvia und Miriam überhaupt zu einem Ausflug in diese Gegend zu bewegen. Weshalb ausgerechnet diese Gegend, wenn er dann Frau und Kind ganz woanders verbracht hätte? Spielte die Gegend gar keine Rolle? Hatte er im Auto Getränke deponiert, in der Hoffnung dass Sylvia und Miriam davon trinken und einschlafen würden? Was aber wenn eine gar nichts getrunken hätte? Fragen über Fragen.

Robin76 schrieb:Warum fuhr er dann überhaupt an diesen Mühlenteich? Gehörte dieser gar nicht zu seinem Plan? War die Idee, Hope zu besuchen eigentlich Sylvia`s Idee und er zog kurz zuvor den Schwanz ein und machte diesen Abstecher zum See? Weshalb könnte er sich letztendlich vor einem Besuch bei Hope gedrückt haben? Eskalierte die Situation deswegen?

Aber dagegen spricht, dass er alles geplant haben musste.

Genau!!!

Wenn allein er der Planende war, und darauf deutet alles hin, war der Mühlenteich keine bedeutungslose Spontanidee, um einfach nochmal was Nettes mit der Familie zu machen, und auch nicht SS' Idee (sonst hätte Hope mit 99,9 Prozent Wahrscheinlichkeit von einer Besuchsankündigung gewusst), sondern Teil des Plans, der insbesondere einen Ort außer Haus als (teilweisen?) Ausführungsort vorsah, und an diesen Ort musste SS ja erstmal hingelotst werden (MiS dann automatisch im Schlepptau). Dafür eignete sich der Mühlenteich zumindest insofern bestens, weil die Nähe zu Hope einen passenden Vorwand hergab.

Die für eine evtl. Tat absurd kurze Aufenthaltsdauer dort und das Fehlen jeglicher Tatspuren liegt mE. entweder daran, dass er seinen ursprünglichen Plan dort spontan abbrechen musste (Zeugin bemerkt?) und die Tat anderweitig ausgeführt hat, oder dass er einen Helfer hatte (wofür ich ansonsten weit und breit keine Anhaltspunkte sehe), oder dass eben doch die späte Variante zutrifft und er genug Zeit für alles hatte, inklusive eine kampflose und unblutige Tatausführung und anschließendes Verbringen und Verstecken außerhalb der unmittelbaren Mühlenteichumgebung.