Vermisste Familie aus Drage

@Robin76

Robin76 schrieb:Er hätte sie nicht anders nennen können, denn sonst wäre das Motiv ja öffentlich geworden

Er hätte sie beim Namen nennen können, ohne damit etwas preiszugeben.

@Corydalis

Corydalis schrieb:Aber andererseits, im Grunde greift Düker damit nur das auf, was hinterher wohl häufig über Täter eines sog. "Erweiterten Selbstmords" (treffender wäre: Mehrfachmord mit anschließendem Suizid) gesagt wird, nämlich dass ihnen die Familie über alles ging und sie liebevoll und treusorgend waren und es dann eben trotzdem (oder gerade deshalb) getan habe

Davon gehe ich auch aus.
Zum "erweiterten Selbstmord": es gibt auch noch die Formulierung "Tötungsdelikte mit Anschlussfreitod".

Praline schrieb:Er hätte sie beim Namen nennen können, ohne damit etwas preiszugeben.

Aber egal wie auch immer, sie war seine Tochter. Verstehst du was ich meine? Dann darf man sie auch so nennen. Selbst wenn er nicht der biologische Vater gewesen wäre, was ich nicht glaube, wäre sie seine Tochter, sein Kind, das er liebevoll großgezogen hat. Und selbst wenn sich Sylvia von ihm trennen hätte wollen, hätte er ein Umgangsrecht bzw. gemeinsames Sorgerecht erhalten, schließlich wäre sie ja auch als seine Tochter eingetragen gewesen.

@robin

Robin76 schrieb:Aber egal wie auch immer, sie war seine Tochter. Verstehst du was ich meine?

Es ist verständlich wie Du es meinst.

Mir ging es darum was Herr Düker sagte. Und dem ist zu entnehmen, dass es nicht um eine fragliche Vaterschaft geht.
Nicht mehr aber auch nicht weniger möchte ich damit sagen.

Angenommen, das Motiv hinge irgendwie mit einem möglichen Befund bei der ärztlichen Untersuchung von Miriam zusammen, würde dann weiterhin eine ärztliche Schweigepflicht gelten, oder erlischt diese bzw kann bei polizeilichem Interesse aufgehoben werden?

john-erik schrieb:würde dann weiterhin eine ärztliche Schweigepflicht gelten, oder erlischt diese bzw kann bei polizeilichem Interesse aufgehoben werden?

Ja, kann aufgehoben werden, unterliegt aber sehr strengen Kriterien

Ich selbst brauchte für so einen Fall mal einige Genehmigungen, ua die der für mich zuständigen Ärztekammer

Ist schon einige Jahre her. Kann also nicht sagen, ob die Kriterien noch identisch sind, gelockert werden sie sich aber nicht haben

@john-erik
Es ist aber auch immer eine Gewissensfrage. Ich kann mir vorstellen, dass gerade in einem solchen Fall der Wink mit dem Zaunpfahl gegeben wird.

Ist es nicht komisch, daß er sich solche Mühe gibt, die Leichen verschwinden zu lassen , aber das "Motiv" ist im Hause auffindbar?

@Sonoma
Ja da hast du Recht. Wenn es auch etwas war, was sich zugespitzt hat (sein Motiv), dann hat er sich darauf vorbereitet. Aber irgendwie scheint keiner etwas beobachtet zu haben. Kein auffälliger Einkauf, keine ungeklärte Abwesenheit, Transport von Schaufel ... etc.

Sonoma schrieb:Ist es nicht komisch, daß er sich solche Mühe gibt, die Leichen verschwinden zu lassen , aber das "Motiv" ist im Hause auffindbar?

Vielleicht hat er sie gar nicht versteckt. Vielleicht kommt man einfach nur nicht auf den Ort, an dem sie liegen.

Grasmücke schrieb:Vielleicht kommt man einfach nur nicht auf den Ort, an dem sie liegen.

Damit hätte er aber trotzdem einen "Familien - untypischen" Ort gewählt, denn ich bin mir sicher, dass an allen möglichen Aufenthaltsplätzen der Familie gesucht wurde.

Sonoma schrieb:Ist es nicht komisch, daß er sich solche Mühe gibt, die Leichen verschwinden zu lassen , aber das "Motiv" ist im Hause auffindbar?

Wo steht, dass das Motiv "im Hause auffindbar" war?

Gehe auf die Suchfunktion und gebe ein : Düker Motiv Haus

@Sonoma
Vielleicht hatte er eine Abneigung gegenüber Friedhöfen oder es hatte einen finanziellen Grund, die Beerdigungen hätten um die 6000 ? € gekostet, die die Tochter aufbringen hätte müssen oder wäre vom Erbe abgegangen.

@Sonoma

Es ist ein mögliches Motiv für eine Tat, die noch nicht nachgewiesen ist. Es muss sich nicht um das wirkliche Motiv handeln, und die Arbeitshypothese "erweiterter Suizid" muss auch nicht zwangsläufig stimmen. Wenn man nichts Sicheres hat, nimmt man eben das Wahrscheinlichste, bis sich neue Gewissheiten auftun.

Lt. Kommissar Krüger war ein Verbrechen aufgrund der "ganzen Umstände", die das Haus der Familie Schulze offenbart hat,
schon in den ersten Tagen nicht ausgeschlossen. Was auch immer mit den "ganzen Umständen" gemeint ist.

Bei dem Haus einer Familie, die ihr Haus einfach mal kurz verlässt, um in absehbarer Zeit wiederzukommen,
würde man aufgrund "alltäglicher/normaler" Umstände, die man im Haus vorfinden würde, wohl kaum ein Verbrechen annehmen.

AKTE-Video - Minute 1:17-1:32 VERSCHWUNDEN ODER UMGEBRACHT - DAS RÄTSEL UM DIE FAMILIE SCHULZE (Archiv-Version vom 25.10.2016)

Ich finde auch nicht, dass Hr. Schulze sich Mühe gegeben haben muss, die beiden zu verstecken. Wie man an zahlreichen anderen Fällen sehen kann, waren die Körper nicht unbedingt versteckt und wurden doch erst mitunter viele Jahre später gefunden - und das auch nur zufällig.

Zum möglichen Motiv kann man nur spekulieren. "Im persönlichen Bereich der Familie" kann ja vieles sein, jedoch sind laut Hr. Düker weder Trennungsabsichten noch finanzielle Probleme bekannt bzw. gibt es keine Hinweise darauf.

Eine Spekulation, die mir gerade in den Sinn kommt, wenn man nicht von einem erweiterten Suizid ausgehen möchte:
Miriam ging es tatsächlich schlechter, Marco wollte ihr das Leid ersparen (die Ärzte konnten sowieso bisher nicht helfen)... oder aber sie verstarb vielleicht an diesen ominösen Bauchschmerzen oder an einer falschen Medikation (unabsichtlich). Dann kam Sylvia nach Hause, er geriet in Erklärungsnot, die Sache eskalierte. Da keine entsprechenden Spuren im Haus gefunden wurden, könnte er Miriam schon vorher an einen anderen Ort verbracht haben und mit seiner Frau dann z.B. dorthin gegangen/gefahren sein. Danach wollte er dann selbst nicht mehr weiter leben.
Im Hinblick auf das mögliche Motiv könnte ich mir das so oder so ähnlich vorstellen... allerdings weiß ich nicht, wie das mit dem Mühlenteich-Szenario vereinbar wäre, sofern man sich nicht im Tag geirrt hat.

Praline schrieb:Dass Marco Schulze sie getötet haben soll, will ihnen nicht in den Kopf. Düker hält dagegen: "Das schließt nicht aus, dass er seine Tochter aus bestimmten Gründen umgebracht hat." Immer wieder töteten Menschen Nahestehende, die sie sehr liebten.

Bei diesem Satz fällt mir auf, dass nicht von einem bestimmten Grund, sondern von Gründen gesprochen wird. Evtl. ist das aber auch nur allgemein gefasst und muss nichts heißen.

Sonoma schrieb:Gehe auf die Suchfunktion und gebe ein : Düker Motiv Haus

Ich kenne die Aussagen von Düker zu einem möglichen Motiv. Kannst du ganz konkret eine Quelle nennen, wo er sagt, dass man das Motiv im Haus habe finden können?

Also irgendwie spielten Miriams Bauchschmerzen schon eine wichtige Rolle. Hier ein Beitrag von Hope am 3.12.16:

... komisch ist nur seine letzte whatsapp an mich erstmal war er an dem Tag komisch ich glaube der Montag vorher er sagte er bleibt zuhause Miri geht's noch nicht gut genug er würde zum Arzt fahren hat mich über jeden Schritt den er an dem Tag bezüglich Miri gemacht hat aufgeklärt -so sind jetzt beim Arzt man ist das voll / dann : so wieder zuhause Miri alle gut soweit kann nix finden / dann Miri geht's schlechter und so weiter bis abends immer mal wieder Nachrichten was untypisch ist sonst hab ich ne Nachricht bekommen wenn was relevantes wichtiges zu berichten ist aber er hat mich unaufgefordert den ganzen Tag auf dem laufenden gehalten ich dachte dann abends das ich das komisch finde aber sagte zu meinem Mann naja Mama ist abeiten vielleicht wollte er von einer auch Mama und Frau ( mir) Bestätigung das das was er tut gut ist

Obwohl: bei Mädchen in der beginnenden Pubertät sind Bauchschmerzen auch normal.

Ich weiß nicht, ob es da um die Bauchschmerzen ging. Vielleicht wollte Herr Schulze bloß den letzten Tag noch intensiveren Kontakt zu Hope haben, weil er ja wusste, bald kommt der Abschied. Oder, er schrieb viel, weil er damit seine eigene Nervosität verringern wollte. Später am Tag könnte das auch eine gewisse "Alibifunktion" gehabt haben - dass er schrieb, was gerade angeblich passiert, obwohl es real ganz anders war.

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Aloceria schrieb:haben, weil er ja wusste, bald kommt der Abschied. Oder, er schrieb viel, weil er damit seine eigene Nervosität verringern wollte. Später am Tag könnte das auch eine gewisse "Alibifunktion" gehabt haben - dass er schrieb, was gerade angeblich passiert, obwohl es real ganz anders war.

Für Montag brauchte er ja noch kein Alibi. Die Familie war ja dann erst ab Mittwoch verschwunden.

Minara schrieb:Eine Spekulation, die mir gerade in den Sinn kommt, wenn man nicht von einem erweiterten Suizid ausgehen möchte:
Miriam ging es tatsächlich schlechter, Marco wollte ihr das Leid ersparen (die Ärzte konnten sowieso bisher nicht helfen)... oder aber sie verstarb

Ich glaube an keine schlimme Krankheit von Miriam. Ich glaube, was Hope geschrieben hat. Es wurden keine organischen Ursachen gefunden. Aber Kinder haben auch öfters bei Problemen Kopf- oder Bauchschmerzen.