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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

11.655 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Wald, Entführung, München ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

23.12.2020 um 23:23
Zitat von julina32julina32 schrieb:Das war meine Einschätzung zu Deiner Antwort. In meiner Eingangsfrage ging es ja darum, wer die umfängliche Kenntnis des Inhalts hat.
Das Fazit von MH im Anschluss daran ist ja bekannt.
Da Du ja anscheinend rhetorische Fragen stellst, willst Du Deine Zuhörer offensichtlich damit beeinflussen. Meine Antwort kann Dir somit keine neue Information bringen. Ich könnte nur Antworten, "es gibt niemanden" oder, "ich glaube es gibt jemanden".
Vielleicht kannst Du Deine Vermutungen direkter formulieren, sonst schäme ich mich, darauf geantwortet zu haben.

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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

23.12.2020 um 23:26
Zitat von julina32julina32 schrieb:Die haben sicherlich nicht die vollumfängliche Akte erhalten.
Das war die Frage von Julina32.
Zitat von julina32julina32 schrieb:Das Fazit von MH im Anschluss daran ist ja bekannt.
Was hat er denn darauf geantwortet?
Zitat von ErwinKösterErwinKöster schrieb:Der einzige, der wirklich umfassende Aktenkenntnis dieses Verfahrens hat ist WM. robernd hat der Einzige nicht umsonst betont. Ziehe bitte deine Schlüsse.
Ich verstehe den Satz nicht. Die Frage könnte lauten: "Hast Du und robernd alles was Michael Herrman hatte von ihm bekommen, oder nicht?"


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

23.12.2020 um 23:33
Zitat von JosephConradJosephConrad schrieb:Da Du ja anscheinend rhetorische Fragen stellst, willst Du Deine Zuhörer offensichtlich damit beeinflussen.
Ich komme mir beinahe so vor, als wäre ich beim Psychiater. Nein, wenn du der Meinung bist, dass noch jemand (neben @robernd) hier die komplette Akteneinsicht hat (oder haben könnte), dann ist doch auch gut. Bekannt gemacht hat er sich damit (Dr. Allwissend) ja anscheinend noch nicht. Sonst wüsstest Du es bestimmt genauer.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

23.12.2020 um 23:37
Zitat von julina32julina32 schrieb:Ich komme mir beinahe so vor, als wäre ich beim Psychiater. Nein, wenn du der Meinung bist, dass noch jemand (neben @robernd) hier die komplette Akteneinsicht hat (oder haben könnte), dann ist doch auch gut. Bekannt gemacht hat er sich damit ja anscheinend noch nicht. Sonst wüsstest Du es bestimmt genauer.
Vielleicht kannst Du das mit Deinem Psychater selbst diskutieren :-)

Aber im Ernst: ich bin jetzt bestimmt zu doof um zu verstehen, was Du wissen wolltest oder worauf Du hinaus willst. Entweder Du formulierst es neu, oder wir lassen das ... ich bin genervt, da ich dich nicht verstehe und Du weißt ja: "wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen ...". Ich nehme gerne alle Schuld auch mich.

P.S.: ich bin davon ausgegangen, dass auch EK die Akten hat, muss er aber selbst beantworten.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

23.12.2020 um 23:43
Zitat von JosephConradJosephConrad schrieb:Aber im Ernst: ich bin jetzt bestimmt zu doof um zu verstehen, was Du wissen wolltest oder worauf Du hinaus willst. Entweder Du formuliert es neu, oder wir lassen das ... ich bin genervt, da ich dich nicht verstehe und Du weißt ja: "wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen ...". Ich nehme gerne alle Schuld auch mich.
Veilleicht beenden wir das Thema doch unter uns in der Weise, dass WM definitiv und MH nach seiner Aussage die vollständige Akte
durchgearbeitet haben.
Beide mit dem Fazit "zusammengereimt".
Wenn derjenige, den du meinst alles gelesen hat, wäre ich am resultierenden Fazit interessiert.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

24.12.2020 um 00:16
Zitat von julina32julina32 schrieb:Veilleicht beenden wir das Thema doch unter uns in der Weise, dass WM definitiv und MH nach seiner Aussage die vollständige Akte
durchgearbeitet haben.
Beide mit dem Fazit "zusammengereimt".
Das überrascht mich jetzt nicht besonders, dass ein Beschuldigter/Angeklagter das „zusammengereimt“ findet, was - ihn betreffend - in den Ermittlungsakten steht. Viel eher würde mich überraschen, wenn er dazu applaudiert :D


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

24.12.2020 um 09:08
"Lieber eine dicke Akte als eine dürre Nackte". Dieser Spruch wurde über Edmund Stoiber verbreitet, intern inoffiziell. 😊
Zitat von OpLibelleOpLibelle schrieb:, nach dem ersten Druchlesen des Urteils, gesagt, ich hätte ihn nicht verurteilt. Nach nochmaligem Lesen bin ich mir nicht mehr so sicher.
Du meinst du wärest jetzt nicht mehr sicher ihn zu verurteilen? Der Beitrag ist etwas unklar. 🙂
Zitat von JosephConradJosephConrad schrieb:Wenn das TK248 schon lange in WMs Besitz war, so ist mMn. der einzige Grund dafür, dass er es aufgehoben hat der, dass er an dem Gerät gehangen hat. Also ein sentimetaler Grund.
Sowas gibts, hatte ich auch schon hier geschrieben. Mein F1-Spiel von 1981 habe ich immer noch. Ob das bei Mazurek der Grund war weiß ich nicht. M und sentimental verhält sich ungefähr so wie Öl und Wasser. Außerdem war er kein Grundig- Fan. "Außen pfundig, innen Grundig" soll er in der Fernsehklinik gesagt haben.
Zitat von SkupinSkupin schrieb:Also ein Fernglas wäre hier völlig nutzlos gewesen um nach einem Opfer aus dieser Richtung Ausschau zu halten.
Von den zwei Fichtengruppen aus hatte man einen derart eingeschränkten Blickwinkel, dass nur wenige Meter des Seeweges sichtbar waren. Wie bereits geschrieben: sie hätten Ursula von dort an fūnf Dienstagen ein paar Sekunden lang gesehen. Ob das für die Auswahl eines Entführungsopfers ausreicht wage ich zu bezweifeln. Wozu brauche ich da ein Fernglas, wenn dazu der Wald noch völlig undurchdringlich ist? Noch dazu ohne Trageriemen? Weiters befindet sich Richtung Eching eine Linkskurve mit einer Kuppe.

Und die Fichte am Wegrand konnte ja noch nicht Ende Juni eingesteckt worden sein. Ich weiß aufgrund von privaten Holzarbeiten in unserem Wald bis ins Detail, wie eine Fichte im Herbst aussieht, die über den Sommer abgeschnitten im Wald liegt.

Ich folgere daraus, dass diese Sichtverhältnisse der Grund waren warum der Klingeldraht installiert wurde. Sonst hätte man ihn nicht gebraucht.Und dass die Theorie vom Zufallsopfer die zutreffende ist.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

24.12.2020 um 09:16
Zitat von SkupinSkupin schrieb:Es handelt sich dabi nicht um einen Waldweg, sondern um einen extra angelegten (oder wieder neu freigeschnitten) Trampelpfad mit besagter Fichte davor.
Umso besser. Ein Trampelpfad ist geeigneter als ein richtiger Weg, mit dem höheren Risiko, Spaziergängern zu begegnen. Genau dort wollte man rein in den Wald, den Pfad hat man genutzt und entsprechend präpariert. Die Kiste war weit genug von der Entführungsstelle entfernt, so dass sie nicht so schnell gefunden wird, außerdem gab es den praktischen Zugang vom Parkplatz Aumühle. Das hatte Mazurek also alles gut durchdacht.
Zitat von margarethamargaretha schrieb:Die Stelle macht schon auch Sinn, wenn man einen der Landheim Schüler auf dem Weg zur Hütte/zurück uns Internat abfangen will.
Zitat von roberndrobernd schrieb:Man bräuchte nur zu warten, bis ein Kind alleine ist.
Ich verstehe hier manchmal die Logik nicht. Ursula soll kein ausgewähltes Opfer sein, weil da mal ein weiteres Mädchen mit ihr zum Turnen gefahren sein könnte und ihre Gewohnheiten für die Täter nach fünfmaligem Turnen noch viel zu unberechenbar seien. Aber diese Internatsschüler, die böten sich an, weil die Täter ja nur warten müssten, bis da irgendwann mal einer allein am Treffpunkt sitzt.

Wenn ich mir so viel Mühe mit etwas mache, überlasse ich es doch nicht dem Zufall, ob sich an dem Abend, an dem ich mit meinen Leuten Posten beziehe - mit Klingeldraht, Fernglas, Fichtenattrappe und gerade ins mühsam aufgebuddelte Erdreich eingelassener Kiste - auch ein Opfer findet.

Ne, erst das geeignete Opfer mit kalkulierbaren Gewohnheiten, dann die Arbeit.
Zitat von ErwinKösterErwinKöster schrieb:Wozu brauche ich da ein Fernglas, wenn dazu der Wald noch völlig undurchdringlich ist?
Um auch alle Richtungen auf mögliche Zeugen abzusuchen. Der Täter war jedenfalls der Meinung, es sei nützlich, ein Fernglas dabei zu haben.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

24.12.2020 um 09:46
Zitat von roberndrobernd schrieb:Das war natürlich nicht die Cousine. Die wohnt in Schondorf und ist nur von zu Hause mit zur Turnhalle gefahren. Das zweiten Mädchen stammt aus Eching. Die Cousine und das zweite Mädchen hätte WM übrigens zu Gesicht bekommen, wenn er die Turnhalle überwacht hätte. Es ist wohl etwas weit her geholt, daraus zu schließen, dass er leicht ein Einzelkind entführen könnte.
Zitat von PalioPalio schrieb:Aha, danke. Das Mädchen ist aber ja nicht jedes Mal mitgefahren. An welchen konkreten Tagen im Juni und Juli ist dieses Mädchen mitgefahren, nur auf dem Hinweg oder auch auf dem Rückweg? Wie alt ist das Mädchen?
Zitat von PalioPalio schrieb:Mich würde dann noch interessieren, wo das Mädchen wohnte, wo sie sich getroffen haben und warum es am 15.09. nicht mitfuhr.
Kannst du vielleicht dazu die Stelle aus der Akte posten (soweit kein Name auftaucht)? Danke!
Ich habe nochmal den Thread abgesucht und dabei ist mir dann klargeworden, warum @robernd und @ErwinKöster
auf diese Fragen nicht antworten. Es steht gar nichts davon in der Akte, richtig? Die Angabe, es sei "manchmal ein anderes Mädchen mitgefahren", kommt hierher:
Zitat von 2r2n2r2n schrieb am 22.09.2018:Aber in den Wochen vor den Sommerferien fuhr in meiner Erinnerung manchmal ein zweites Mädchen mit

Das klingt ja nun sehr vage. Sicher scheint sich 2r2n da gar nicht zu sein, nicht wer, nicht wie oft und woher das Mädchen kommt. Vielleicht erinnert er sich falsch, vielleicht fuhr Ursula doch immer allein und wenn nicht, könnte Mazurek auch das einkalkuliert haben.

Folgende These: Mazurek hat die Sporthalle als Ausgangspunkt für seine Recherchen genommen, er hat Ursula im Juni gesehen, wusste, dass sie aus Eching gleich bei ihm um die Ecke kommt und hat sie dann weiter beobachtet. Er konnte leicht ihre Hinfahrt kontrollieren, da er ja praktisch neben ihr wohnte. Dafür musste er nur zur Abfahrzeit (der Beginn der Turnstunde war ihm dann natürlich bekannt) mal kurz in die Kaagangerstraße. Dass sie den Seeweg allein langfährt, war ihm auch bekannt. Er hat dann am 15.09. folglich schon bei der Hinfahrt registriert, dass Ursula zur üblichen Zeit und allein fährt und ihm war klar, dass sie dann auch irgendwann vom Turnunterricht wieder zurückkommen wird.

Den Erpresserbrief hat er deswegen nicht vollständig vorbereitet, weil die Sache ja immer noch hätte schiefgehen können, Ursula z. B. nach den Ferien nicht mehr zum Turnunterricht geht und dann hätten sie umdisponieren und sich die ganze Mühe mit den Briefen nochmal machen müssen. Es war also reiner Pragmatismus, diese zusätzlichen Daten erst nach erfolgreichem Transport des Mädchens in die Kiste einzusetzen.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

24.12.2020 um 10:11
Zitat von PalioPalio schrieb:Folgende These: Mazurek hat die Sporthalle als Ausgangspunkt für seine Recherchen genommen, er hat Ursula im Juni gesehen, wusste, dass sie aus Eching gleich bei ihm um die Ecke kommt und hat sie dann weiter beobachtet.
Wir entfernen uns wieder vom Urteil und bewegen uns dann wieder auf dem schwankenden Boden der Spekulation. Wie wird denn vom Gericht begründet, dass Ursula kein Zufallsopfer war?
Zitat von julina32julina32 schrieb:Veilleicht beenden wir das Thema doch unter uns in der Weise, dass WM definitiv und MH nach seiner Aussage die vollständige Akte durchgearbeitet haben.
Akteneinsicht haben nach § 147 und § 406e StPO der Verteidiger und der anwaltliche Vertreter der Nebenklage. Nicht M. und auch keine Forenmitglieder. Zu den Voraussetzungen und Grenzen siehe in den genannten Normen.

Anwälte dürfen die Akten kopieren und dürfen ihre Mandanten über den Inhalt in Kenntnis setzen. Dies darf auch durch Überlassung einer Kopie erfolgen. Das ist gesetzlich zwar nicht erlaubt, aber auch nicht verboten (die StA kann in begründeten Fällen die Akteneinsicht beschränken). Im Zeitalter von Scanns und E-Mail erweitert sich dann faktisch der Kreis der Mitleser.

Aus Rechtsgründen hat hier aber niemand die Akte zu "haben".


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

24.12.2020 um 10:24
Zitat von PalioPalio schrieb:Ne, erst das geeignete Opfer mit kalkulierbaren Gewohnheiten, dann die Arbeit
Wie erklärst du dir dann, dass WM bereits im März/April an P den Auftrag zum Graben + die Stelle für die Kiste gezeigt haben soll - noch lange bevor Ursula Ende Juni überhaupt erst zur Turnstunde fuhr? Wenn man die Aussage von P in ihrem Kern für wahr nimmt, dann würde das ja bedeuten, dass ursprünglich nicht Ursula Teil des Plans gewesen sein kann.
Ich denke, dass es sogar aus Sicht der Entführer ziemlich dumm war Ursula zu nehmen, da sie so nah wohnt. Da muss nämlich jemandem wie WM, dem ja unterstellt wird, er kannte Ursula, die Gepflogenheiten, die Familie, usw., von Anfang an klar gewesen sein, dass sehr schnell nach ihr vor Ort gesucht wird. Da man auf ihre Rückkehr wartet und die Familie, so wie es dann auch geschah, sehr schnell auf dem Seeweg sein konnte, da sie quasi um die Ecke wohnen, um nach ihr zu suchen. Dadurch konnten die Entführer dann auch das Fahrrad nicht mehr entsorgen, weil alles so schnell ging. Nur durch das Fahrrad wusste man ja überhaupt, an welcher Stelle sie entführt wurde. Das kann nicht Teil des ursprünglichen Planes gewesen sein.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

24.12.2020 um 10:39
Zitat von monstramonstra schrieb:Akteneinsicht haben nach § 147 und § 406e StPO der Verteidiger und der anwaltliche Vertreter der Nebenklage. Nicht M. und auch keine Forenmitglieder. Zu den Voraussetzungen und Grenzen siehe in den genannten Normen.

Anwälte dürfen die Akten kopieren und dürfen ihre Mandanten über den Inhalt in Kenntnis setzen. Dies darf auch durch Überlassung einer Kopie erfolgen. Das ist gesetzlich zwar nicht erlaubt, aber auch nicht verboten (die StA kann in begründeten Fällen die Akteneinsicht beschränken). Im Zeitalter von Scanns und E-Mail erweitert sich dann faktisch der Kreis der Mitleser.

Aus Rechtsgründen hat hier aber niemand die Akte zu "haben".
Verstanden, also besser gar nicht danach fragen. :)
Zitat von AndanteAndante schrieb:Viel eher würde mich überraschen, wenn er dazu applaudiert :D
Beeindruckt wäre ich über eine Erklärung (weg von der Juristenbrille "Pappenheimer") zur Besonderheit, dass MH auf "zusammengereimt" endet. Das ist für einen Nebenkläger
aus dem Opferkreis sicherlich sehr ungewöhnlich. Aber vielleicht sind es die technische Versiertheit, das logische Denkvermögen und
das gesonderte Interesse an analytischer Wahrheitsfindung, was ihn von anderen Opfern unterscheidet, die mit einem Leidensthema nur noch abschließen wollen.
Zitat von monstramonstra schrieb:Wir entfernen uns wieder vom Urteil und bewegen uns dann wieder auf dem schwankenden Boden der Spekulation. Wie wird denn vom Gericht begründet, dass Ursula kein Zufallsopfer war?
Guter Vorschlag. Es beginnt ja mit Festlegung auf ein Mädchen.
Dagegen sollte man die Aussagen des WM halten mit den Kenntnissen zur Familie Herrmann (S.13).
https://www.radonmaster.de/werner-mazurek/erklaerungen_werner-mazureks/mazureks_erwiderung_zur_anklageschrift.pdf

Lehrer, Familienvater von 4 Kindern, niedriger Putzlohn: 2 Millionen Lösegeld?


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

24.12.2020 um 11:17
Wurde eigentlich jemals in Erwägung gezogen, dass der bzw. die Täter es ursprünglich auf ein Opfer abgesehen haben könnten, das von dort, vom See aus kam? Legten an diesem Steg im Ammersee Boote an? Gab es ein Bootshaus an dem Steg oder diente er nur zum Baden? Und falls es ein Bootshaus an dieser Stelle gab, von welchem Personenkreis wurde es benutzt?


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24.12.2020 um 11:21
Der Steg befand sich in unmittelbarer Nähe des Ortes an dem der Überfall auf das Opfer stattfand. Insofern hätte sich diese Frage stellen müssen, auch wenn klar war, dass Ursula Hermann mit dem Fahrrad auf dem Seeweg unterwegs gewesen war.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

24.12.2020 um 11:50
Zitat von meerminmeermin schrieb:Der Steg befand sich in unmittelbarer Nähe des Ortes an dem der Überfall auf das Opfer stattfand. Insofern hätte sich diese Frage stellen müssen, auch wenn klar war, dass Ursula Hermann mit dem Fahrrad auf dem Seeweg unterwegs gewesen war.
Ich würde zumindest davon ausgehen, dass Boote höchst selten von Einzelkindern verlassen werden. Noch wichtiger als das Geschlecht erscheinen mir Statur und Körpergröße aufgrund der Kistendimension - vgl. Bild 178.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

24.12.2020 um 12:28
Zitat von julina32julina32 schrieb:Aber vielleicht sind es die technische Versiertheit, das logische Denkvermögen und
das gesonderte Interesse an analytischer Wahrheitsfindung, was ihn von anderen Opfern unterscheidet, die mit einem Leidensthema nur noch abschließen wollen.
Vollständige Aktenkenntnis und die ihm von dir zugeschriebenen Eigenschaften und Fähigkeiten haben allerdings bisher nicht dazu geführt, aus den ach so zusammengereimten Akten DEN Hebel für ein erfolgreiches WA-Verfahren zu finden. Vielleicht sollte dich das auch etwas überraschen.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

24.12.2020 um 13:36
Zitat von julina32julina32 schrieb:Ich würde zumindest davon ausgehen, dass Boote höchst selten von Einzelkindern verlassen werden. Noch wichtiger als das Geschlecht erscheinen mir Statur und Körpergröße aufgrund der Kistendimension - vgl. Bild 178.
Der bzw. die Täter legten Kleidung in Grösse 164 in die Kiste, für das spätere Opfer viel zu gross.

Bilder eines Stegs am Ammersee zeigen ausser Ruder- auch Segelboote und der Bootstyp Optimist wird von Kindern und Jugendlichen bis 15 Jahren als Einstiegsboot gerne benutzt. Optimisten sind meines Wissens nach Einerboote.

Es wäre also rein theoretisch auch möglich gewesen, dass ein Jugendlicher alleine auf dem See unterwegs gewesen wäre, zumindest hätte man das hinsichtlich der vorhandenen Bootstypen nicht ausschliessen können.


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24.12.2020 um 13:40
Zitat von PalioPalio schrieb:Folgende These: Mazurek hat die Sporthalle als Ausgangspunkt für seine Recherchen genommen, er hat Ursula im Juni gesehen, wusste, dass sie aus Eching gleich bei ihm um die Ecke kommt und hat sie dann weiter beobachtet. Er konnte leicht ihre Hinfahrt kontrollieren, da er ja praktisch neben ihr wohnte. Dafür musste er nur zur Abfahrzeit (der Beginn der Turnstunde war ihm dann natürlich bekannt) mal kurz in die Kaagangerstraße. Dass sie den Seeweg allein langfährt, war ihm auch bekannt. Er hat dann am 15.09. folglich schon bei der Hinfahrt registriert, dass Ursula zur üblichen Zeit und allein fährt und ihm war klar, dass sie dann auch irgendwann vom Turnunterricht wieder zurückkommen wird.

Den Erpresserbrief hat er deswegen nicht vollständig vorbereitet, weil die Sache ja immer noch hätte schiefgehen können, Ursula z. B. nach den Ferien nicht mehr zum Turnunterricht geht und dann hätten sie umdisponieren und sich die ganze Mühe mit den Briefen nochmal machen müssen. Es war also reiner Pragmatismus, diese zusätzlichen Daten erst nach erfolgreichem Transport des Mädchens in die Kiste einzusetzen.
Folgende Vetos:

-Dann hätte er aber auch den Erpresserbrief rechtzeitig abschicken können, weil diese These vorausgesetzt wusste er ja wen er entführt (hat).
-Wenn er den Erpresserbrief schon nicht vollständig vorbereitet, weil ja Ursula z. B. nach den Ferien nicht mehr zum Turnunterricht geht, warum ließ er dann von KP das Loch buddeln?


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

24.12.2020 um 14:38
Das was @margaretha sagt. Außerdem wäre es ziemlich unsinnig, jemanden zu entführen, den man kennt (was ja die Spur zu ihm führen könnte), der in der Nähe wohnt und von dem man weiß, dass die Eltern nicht viel Geld haben. Gerade wenn es in der Nähe das LEH gibt mit potentiellen Entführungsopfern, bei denen all dies nicht der Fall ist. Dies und die Tatsache, dass die Gegenstände in der Kiste eher nicht für ein 10jähriges Mädchen geeignet scheinen sprechen für mich dagegen, dass Ursula ein geplantes Opfer waren. Vielleicht gab es ein geplantes Opfer und das hat, aus welchen Gründen auch immer, nicht geklappt. Und da nahm man die erstbeste Person, die alleine war. Oder es war gar nicht geplant.

Man weiß ja, von wann die Zeitungen waren, die für den Erpresserbrief verwendet wurden. Weiß man, von wann genau die Zeitung(en) waren, aus denen das Wort „Tochter“ stammt bzw. weiß man, ob das später eingeklebt wurde (sorry, falls das schon erörtert wurde)?


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

24.12.2020 um 14:57
Mazurek wurde geriet schon kurz nach der Entführung in den Fokus der Behörden. Obwohl Pfaffinger ihn schwer belastet hatte und sein Geständnis widerrief, kam Mazurek bis auf die U-Haft damals glimpflich davon. Von diesem Moment an wog er sich in Sicherheit mit seiner Bauernschläue. Auch wenn die Entführung teilweise raffinierte Elemente hatte, musste Mazurek zum Beispiel wegen seinen Körpermaßen in die Trickkiste greifen und sich behelfsmäßig hinter einer in die Erde gesteckte Fichte verstecken, um dann ein wehrloses Kind zu verschleppen und es in einem unterirdischen Verließ zu verstecken.

Warum dem Kind nicht eine Mütze über den Kopf gezogen wurde und es in irgendeiner angemieteten Wohnung gehalten wurde war klar, denn in der Kiste konnte das Kind ohne großen Aufwand zu betreiben, alleine gelassen werden und man musste sich nicht um ein Alibi bemühen bzw. vor anderen rechtfertigen, wo man gerade war.
Nun geriet Mazurek 2007 wieder in den Fokus der Behörden und wusste nichts Besseres zu tun, als sich um Verjährung am Telefon zu unterhalten. Ist eigentlich einleuchtend, denn der Gedanke an die Verjährung begleitete Mazurek von 1981 an.

Nun hat er prophezeit, dass sie wegen Dummheit verurteilt werden könnten, was dann auch zutraf, nur war es erpresserischer Menschenraub mit Todesfolge.

Mazurek wurde aus dem Verkehr gezogen und zu lebenslänglich verurteilt und hat auch genügend Zeit die 30000 Seiten zu studieren, was hier im Thread von zwei Teilnehmern als was besonders hervorgehoben wird. Dabei ist es normal, dass Verurteilte, die zB nicht mit dem Strafmaß zufrieden sind, ihre Akte lesen und versuchen sie zu analysieren, um Fehler zu Lasten der StA/dem Gericht zu makeln.

Hier werden die kleinsten Details seitenfüllend durchgewälzt – ein totaler Leerlauf – und dann wieder von vorne. Ich meine, wenn ich mich im Lager des „unschuldigen“ Mazurek befinde, muss ich nicht wochenlang das Thema TK 248 durchkauen und mir die Frage aller Fragen stellen, ob die oberste Lackschicht untersucht worden ist oder nicht und der Wiedergabe/Aufnahmekopf nachträglich verstellt worden ist, wenn ich doch weiß, das Mazurek das Gerät auf einem Flohmarkt von einem Sinti aus Detmold erstanden hat und es zuhause nicht mehr angerührt hat.
Die Antwort ist doch ganz einfach: ein schlichtes Nein.

Mazurek wollte groß absahnen, auf einen Schlag 2 Millionen, jedoch auf Kosten eines Kindes und dessen verzweifelten Familie. Es ist doch irrelevant, ob das Kind speziell dafür ausgesucht worden ist oder nicht, oder ob es weniger geeignet gewesen ist als ein Kind vom LEH, Fakt ist, das Kind ist gestorben. Und das änderte damals alles, auch das Verhalten Mazureks, der nicht mal mehr seine gewohnte Bildzeitung bei der ortsansässigen Händlerin kaufte, sondern den Laden überhaupt nicht mehr betrat.

Ein Zitat aus dem Urteil:
Auch aus der Qualität der Angaben des Klaus Pfaffinger im Rahmen seines Geständnisses ergibt sich, dass das von ihm geschilderte Geschehen erlebnisfundiert ist.
Ich denke, dass man auch sagen kann, dass die Verhandlung für die beteiligten Richter erlebnisfundiert war und sie dementsprechend ihr Urteil fällten, nämlich lebenslänglich.
Mazurek kann noch froh sein, dass ihm lediglich Fahrlässigkeit beim Tod des Kindes nachgewiesen wurde.

JagBlack


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