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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

11.655 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Wald, Entführung, München ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

17.03.2018 um 21:01
Ich habe mal ueber verschiedene Dinge nachgedacht. Wieviel hat diese Entfuehrung den Taeter eigentlich gekostet?

Diese Frage mag zynisch erscheinen, ist aber wichtig, um zu rekonstruieren, was genau er zur Verfuegung hatte. Die Kiste wurde mit einem Fahrzeug an den naechstgelegenen Weg verbracht und dann das letzte Stueck geschleift. Hier haben wir also schon mal zumindest einen Zugang zu einem Auto oder einem Traktor und eine Person mit einem Fuehrerschein. Die Kiste wurde irgendwo in einer Werkstatt oder einem Hobbykeller oder einer Garage angefertigt. Dazu wurden nur gaengige Werkzeuge verwendet. Das muss also auch vorhanden gewesen sein. Ich wuerde sagen, dass man dazu zwei Leute gebraucht haette, und einen ganzen Tag Arbeitszeit. Dazu musste noch ein Loch ausgehoben werden, was zu zweit wahrscheinlich auch einen Arbeitstag gebraucht haette.

Wieso zwei Personen? So eine grosse Kiste koennte man auch alleine bauen, es waere allerdings unhandlich und schwieriger. Fuer den Transport und das Ausheben des Loches gilt das gleiche.

Nun zu den Materialien und der Innenausstattung. Vieles wird der Taeter wahrscheinlich irgendwo aus einer Werkstatt zusammengeklaubt haben, zum Beispiel das Klebeband, Schrauben usw. Gekauft wurden wahrscheinlich die Spanplatten und die Rohrstuecke. Das Radio war entweder vom Flohmarkt oder irgendein Altbestand. Dann braeuchte er noch die Autobatterie und die anderen Bauteile. Ich glaube, er hat fuer dieses gesamte Unterfangen nicht viel ausgegeben, und die Batterie sowie die Spanplatten und die Rohre waren das teuerste.

Die Nahrungsmittel waren nicht teuer, man haette sie entweder kaufen oder in einem Haushalt "abzweigen" koennen. Alles ist haltbar. Wenn sie gekauft wurden, dann wurden sie wahrscheinlich mit einem Auto transportiert.

Relativ teuer, im Verhaeltnis zum Rest, waren allerdings die Groschenromane. 21 Stueck, bei einem Preis von je 3 DM ist das ein ganzer Batzen Geld. Niemand kauft 21 Groschenromane/Comics auf einmal. Die muessen ueber einer gewisse Zeit hin erworben worden sein. Man koennte sie sicherlich irgendwo "abzweigen". Hier frage ich mich allerdings, ob der Taeter keine Angst vor Spuren gehabt hat. Wasserflaschen und Schokolade kann man einfach abwischen, und dann sind die Fingerabdruecke weg. Bei Comicheften geht es nicht so schnell.

Die wichtigsten Ansatzpunkte in diesem Fall sind meines Erachtens die Dinge, die offenbar nicht neu angeschafft wurden, also zB das Radio. Daran koennte sich jemand erinnern. Das war ein altes und relativ billiges Radio, das irgendwo benutzt wurde. Jemand hat diese Buchstaben eingeritzt.

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17.03.2018 um 21:32
Zum zweiten... Ich habe mir heute endlich mal den Film zum Spur/Spur Treffer angesehen. Darin wird auch der Tatort gezeigt, und es gibt einige weitere Informationen.

Nicht ganz klar war mir die Auffindesituation des Rades. Der Polizist sagt, es habe an einem Baum gelegen. Das Photo zeigt ein Klapprad, das an einem Baum lehnte. @2r2n welche dieser Varianten ist korrekt?

Ich gehe mal davon aus, dass sich das Gelaende nicht weiter veraendert hat. Im Film ist der Weg mit Laub bedeckt, er scheint auch nicht gepflastert zu sein. Es gibt einige Buesche, aber nicht viele. Man koennte sich wahrscheinlich dort verstecken, aber nicht sehr gut. Der Taeter muesste relativ schnell mit dem Opfer weiter in den Wald vordringen, und dann ein 30kg schweres Kind 800m weit tragen. Mazurek ist heute gehbehindert. War das damals auch schon so? Besonders sportlich sieht er auch nicht aus, und er war ja damals wohl auch schon etwas uebergewichtig.

Koennte er das Kind gewaltsam vom Rad bekommen, ohne das es verletzt wird? Ich glaube, es waere schwierig, und man braeuchte dazu einen starken, schnellen und wendigen Taeter. Es haette sonst auch bei all dem Laub Abschuerfungen und blaue Flecken gegeben.

Der Taeter muesste ebenfalls das Rad aus dem Weg schaffen, und das waere mE fuer eine Person sehr schwierig. Kam die zweite Person nach, um bei Aufraeumen zu helfen? Oder waren es insgesamt drei?

Ich frage mich gerade, ob es nicht wahrscheinlicher ist, dass sie mit einer List angehalten wurde.

Ich gehe davon aus, das sie relativ schnell blitzartig betaeubt wurde, und das sie bewusstlos in die Kiste gesetzt wurde, und dann nicht mehr aufwachte. Wahrscheinlich hat er noch Lachgas in die Kiste geleitet, bevor er sie verschloss. Wieso? Weil ihr Kopf nach hinten gebeugt war. Wenn man aufrecht mit dem Ruecken zur Wand sitzt, ist das keine natuerliche Haltung, und der Kopf wuerde bei Bewusstlosigkeit eher nach vorne fallen. Es sieht mir so aus, als haette man sie so hingesetzt und dann den Kopf ueberstreckt, wie man es im Erste Hilfe Kurs lernt, und die Atemwege bei Bewusstlosigkeit freizuhalten.

Die Kiste hatte Lueftungsloecher, auch wenn diese nicht ausreichend waren. Der Taeter wollte also, dass das Opfer ueberlebt. Er brauchte ja auch vielleicht noch Ueberlebenszeichen oder weitere Informationen. Aber wollte er sie schlussendlich freilassen? Oder haette er sie nach Erhalt des Geldes ermordet? Wenn dem so waere, dann haette er sich nicht vermummen muessen.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

17.03.2018 um 21:44
Zum dritten... Wie lange dauerte die Entfuehrung? Wir haben also zwei bis drei Entfuehrer, die dort auf der Lauer lagen, bis das naechste Kind alleine vorbeikommt. Wir wissen nicht, woher sie kamen, aber gehen wir mal mindestens von fuenf Minuten Hinweg, fuenf Minuten vor Ort auf der Lauer aus. Dann die Entfuerung selbst, und anschliessend 800m auf leicht ansteigendem Gelaende durch den Wald. Rennen kann man so nicht, und ich gehe mal von etwa 10 Minuten Wegstrecke aus. Dann fuenf Minuten, um die Kiste zu verbergen, und der Rueckweg nachhause. Vereinfacht gesagt, sie haetten zumindestens fuer eine halbe Stunde kein Alibi gehabt, und waeren dann dreckig und erschoepft wieder aufgetaucht. Es war Abend, oder genauer gesagt Abendbrot Zeit. Wer war nicht zuhause?


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

17.03.2018 um 22:05
Zitat von roberndrobernd schrieb:Ich komme mir ziemlich dumm vor, mich so lange über Banalitäten von Klebebändern, Drähten und hätte und würde auszulassen. Damit bin ich aber in hochkarätiger Gesellschaft.
Ich glaube wir haben mittlerweile alle mitbekommen dass Sie eine Koryphäe sind die die Gutachter meuchelt. Aber darum geht es in meiner Frage nicht.

Die Frage war ob am "Klingeldraht" und an der Antenne dasselbe Klebeband verwendet wurde, das wurde zuerst bejaht, woraus geschlossen wurde, dass diese Gegenstände von denselben Personen, den Tätern stammen dürften. Wenn das der Fall sein sollte werden die für die 3-4 Handgriffe des Justieren s der Antenne und dem Draht vermutlich dasselbe Klebeband verwendet haben. Wenn nicht können zwischen den beiden Bandjustierungen theoretisch Jahre liegen und dann ist die Farbe kein wirkliches Kriterium. Ich entnehme Ihrer Antwort dass zweiteres der Fall ist.


Punkt zwei ist dass mir (endlich!) ein FM Oberweldfebel versichert hat dass ein FELDTELEFON notfalls auch mit "Klingeldraht" geht - wenn die Distanz kurz und der Draht verdrillt ist. Deshalb sind auch alle Hinweise bezüglich Qualität und Richtigkeit der Fertigung, ob "man das macht" uninteressant - ich denke die Erbauer wollten ihr Konstrukt nicht beim TÜV anmelden. Sondern vermutlich nur ein wenig Ostfront spielen. Das wollte WM wahrscheinlich nicht. Deshalb bitte ich auch sich die Bilder in meinem Link anzusehen.

Wenn es überhaupt geplant war dass das Ding funktionsfähig sein soll und nicht bloße Kulisse wie am TÜPL. Die Möglichkeit gäbe es nämlich auch.

Daraus folgt: Wenn nicht klar ist, dass die Errichtung des Drahtes zwingend mit der Tat zu tun hat, sondern der Draht möglicherweise schon vorher da war fällt Mazureks Ausrede, wozu soll er einen "Spanndraht" benutzen wenn er Walkie Talkies benutzt weg.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

17.03.2018 um 22:22
@ErwinKöster

Ich faende es schon erstaunlich, wenn dieser Draht dort zufaellig angebracht worden waere. Er hat eine ganz eindeutige strategische Funktion, man kann den Weg hinter der Biegung nicht einsehen, und deshalb musste man einen zweiten Mann dort abstellen, der dann Bescheid geben mussste, ob das Maedchen wirklich alleine ist und niemand folgt.

Diese Biegung ist das strategische Problem an diesem Waldweg. Trotzdem hat er an diesem Tatort festgehalten. Weshalb? Weil er sich dort auskannte, sich sicher fuehlte, wusste, dass dort moegliche Opfer vorbeikommen, und weil es in der Naehe einer noch sichereren Stelle lag, an der er in Ruhe graben konnte.

Das Anbringen des Drahtes war ein erhebliches Risiko, und ich gehe davon aus, dass es im Dunkeln geschah, also im Sommer recht spaet am Abend. Der Wald ist auf diese Distanz in diesem Gebiet nicht blickdicht.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

17.03.2018 um 22:23
Waren die Comic Ausgaben die in der Kiste waren neueren Datums 1980 oder ältere Ausgaben? Es müßte ja anosnsten DNA oder Fingerabdrücke gegeben haben, falls einer die vorher schon gelesen hat.


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17.03.2018 um 22:36
@SCMP77

Koennten wir noch mal zum Begriff der Korrelation zurueckkommen? Wie genau verstehst Du das? In meinem Bereich beschreibt er zwei gleichzeitig auftretende Ereignisse, die keinen direkten Kausalzusammenhang haben.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

17.03.2018 um 22:52
Zitat von AnnaKomneneAnnaKomnene schrieb:Er hat eine ganz eindeutige strategische Funktion, man kann den Weg hinter der Biegung nicht einsehen, und deshalb musste man einen zweiten Mann
Kennst du den Tatort bzw. warst du schon mal dort? Der liegt doch ca auf der Höhe des Bootshauses. Auf der Skizze sieht die Straße gerade aus. Die Kurve ist danach.


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17.03.2018 um 23:11
@AnnaKomnene

Außerdem hat 2r2n folgendes geschrieben.
Zitat von 2r2n2r2n schrieb am 22.02.2018:Wieso soll der Täter gerade am 15.09. (mit seinem Komplizen am anderen Ende des Klingeldrahts, obwohl übrigens nur der Weg von Eching nach Schondorf mit dem Draht korrespondiert und nicht der Rückweg
Das wäre also genau der verkehrte Weg - isn Argument.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

17.03.2018 um 23:26
@ErwinKöster

Beitrag von ErwinKöster (Seite 24)

Nein, ich war noch nie dort. Ich habe mich hier auf die Skizze verlassen. Und da sieht es doch sehr danach aus, dass der Draht die Ueberwachung der Strasse auf beiden Seiten der Kurve ermoeglichen soll.

Ich kann damit aber komplett falsch liegen. Wie gesagt, ich kenne den Tatort nur von den Skizzen, die hier bereitgestellt wurden, und aus dem 37 Grad Video, das weiter oben verlinkt ist. Ich war ueberhaupt noch nie am Ammersee.


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18.03.2018 um 09:33
@ErwinKöster
@robernd

Pampt euch nicht gegenseitig an, sondern bleibt bitte auf einer sachlichen Ebene.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

18.03.2018 um 11:27
Zitat von roberndrobernd schrieb:Ich komme mir ziemlich dumm vor, mich so lange über Banalitäten von Klebebändern, Drähten und hätte und würde auszulassen. Damit bin ich aber in hochkarätiger Gesellschaft.
Sorry, wenn sich das missverstehen lässt. Diese Kritik richtet sich nicht gegen Forenmitglieder. Mit hochkarätiger Gesellschaft meine ich mehrere Leute, die für magere Werke mindestens 2 000 000 EUR in Rechnung gestellt haben dürften (nicht persönlich). Das schließe ich aus Teilrechnungen, die sich zwischen den technischen Unterlagen versteckt haben.
Ich meine inzwischen um die 20 Seiten über Klingeldraht und Klebeband gelesen zu haben. Darin und in meiner Aufarbeitung sehe ich eine gewisse Zeitverschwendung, solange es weit wichtiger Themenbereiche gibt.
Zitat von ErwinKösterErwinKöster schrieb:Ich glaube wir haben mittlerweile alle mitbekommen dass Sie eine Koryphäe sind die die Gutachter meuchelt.
Ich würde mal so sagen: Von Koryphäen unterscheide ich mich durch eine recht gute praktische Erfahrung. Das bringt dann schon einmal gesträubte Nackenhaare mit sich, wenn auf höchstem Niveau um des Kaisers Barthaare philosophiert wird (auch damit meine ich nicht das Forum).
Zitat von hallo-hohallo-ho schrieb:Pampt euch nicht gegenseitig an, sondern bleibt bitte auf einer sachlichen Ebene.
Auch wenn ich mich nicht angepampt fühle, hat diese Ermahnung sicher ihre Berechtigung. Und wir geloben Besserung.

Noch etwas: Innerhalb von Internetforen (auch in diesem) ist die Anrede du üblich. Deshalb biete ich allen Mitgliedern hiermit ausdrücklich das "Du" an.

Gruß RoBernd


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

18.03.2018 um 12:39
Ich wollte auch noch etwas generelles zu Motiven und moeglichen Zusammenhaengen schreiben. Bei jedem Fall findet man eine Hand voll moeglicher Zusammenhaenge, die durchaus plausibel erscheinen. Oft sind sie aber einfach nur irrelevant. Neid, Stolz, Erbschaft, zusammengebrochene, unglueckliche oder erhoffte Beziehungen... so etwas gibt es ueberall in eigentlich allen Teilen der Gesellschaft, und in den allerwenigsten Faellen fuehrt das zu einem Kapitalverbrechen oder einem Selbstmord oder gar einem freiwilligen Verschwinden. Hier waere ich auf jeden Fall vorsichtig. Und die meisten Menschen brauchen Geld, oder haetten zumindest gerne mehr davon, aber nur ein sehr geringer Anteil wuerde dafuer ein Verbrechen begehen.

Und dann gibt es staerker ausgepraegte Zusammenhaenge, die dann weiter untersucht werden sollten. Aber auch hier kann es Zufaelle geben. Manchmal findet man jemanden, der wirklich gut als Taeter passen wuerde, und es stellt sich dann aber heraus, dass er es nicht war.

Und manchmal passieren Fehler in den Ermittlungen. Hier frage ich mich immer, wie hoch wohl die Dunkelzifffer sein mag.

Hier noch einmal zwei Beispiele:

- im Fall Peggy wird eine DNS Spur eines NSU Mitgliedes an der Leiche gefunden. In der Naehe des Fundortes ist eine Huette, zu der dieses NSU Mitglied einen Bezug hatte. Dieses NSU Mitglied war im Besitz von Kinderpornographie. Fazit: Zufall und Kontamination im Wagen der Spurensicherung.

- in den USA wird eine Studentin entfuehrt und ermordet. Ihre Leiche wird auf einer schwer zugaenglichen Kuhweide entdeckt. Das Gelaende ist sehr duenn besiedelt, und man kann sicher davon ausgehen, dass der Taeter den Ablageort kannte. Etwas weiter die Strasse entlang wohnt ein vorbestrafter gewalttaetiger Sexualstraftaeter im selben Alter wie die Studentin. Er ist dort aufgewachsen. Er arbeitet ganz in der Naehe der Stelle, an der sie entfuehrt wurde. Fazit: Er war es nachweislich nicht.

Wenn ich mir M im vorliegenden Fall einmal genauer ansehe, dann ist eigentlich nicht viel uebrig, was gegen ihn spricht. Jemand hat ihn belastet. Der Betreffende fuehlte sich aber selbst in die Enge getrieben, weil man ihn wohl mit einem Spaten gesehen hat. Er war ebenso Alkoholiker und hatte Halluzinationen. Das Gestaendnis wurde nicht einmal richtig aufgenommen und anscheinend auch noch widerrufen. M ist ein unangenehmer Zeitgenosse, und er brauchte Geld.

Es wird immer wieder eine Analogie zum Hund in der Gefriertruhe angefuehrt. Genauer betrachtet hinkt diese aber. Bei dem Hund war es eine gewalttaetige Affekttat unter Alkoholeinfluss. Es gab hier keine Planung, und nur ein Ziel, den Hund zu quaelen. Bei der Entfuehrung der UH gab es eine sehr lange Planungsphase, keine Anzeichen fuer Gewalteinwirkung, und man hat dem Opfer Verpflegung und Lesestoff gegeben.

Das sind zwei ganz unterschiedliche Verhaltensmuster. Im Fall UH haben wir jemanden, der lange plant und in seiner schwer gestoerten Denkart versucht, es dem Opfer angenehm zu machen. Er hat solange geplant, dass er dabei Fehlerquellen eingebaut hat. Er hatte auch zumindest einen Mittaeter.

Wir suchen also jemanden, der einerseits keine Skrupel hatte, ein Kind zu entfuehren und in einer Kiste zu vergraben (mir wird gleich schlecht, wenn ich so etwas schreibe), des Geldes wegen, der aber lange plant und es mit sehr unreif wirkenden Mitteln versucht, es dem Kind angenehm zu machen.

Wenn es ihm nur um das Geld ginge, dann haette es Alternativen gegeben, wie er es sich illegal verschaffen koennte, ohne dabei ein Kind zu schaedigen... Betrug, ganz altmodische Erpressung mit kompromittierenden Photos usw. All das hat er nicht getan. Er hat sich dieses Waldstueck und diesen Weg angesehen, und kam dann auf die Idee einer Entfuehrung. Und das hat er dann von langer Hand vorbereitet.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

18.03.2018 um 12:43
Zitat von ErwinKösterErwinKöster schrieb:Wenn das der Fall sein sollte werden die für die 3-4 Handgriffe des Justieren s der Antenne und dem Draht vermutlich dasselbe Klebeband verwendet haben. Wenn nicht können zwischen den beiden Bandjustierungen theoretisch Jahre liegen und dann ist die Farbe kein wirkliches Kriterium. Ich entnehme Ihrer Antwort dass zweiteres der Fall ist.
Wer wann was wirklich gemacht hat, kann ich nicht abschätzen. Das Klebeband im Radio wurde sicher in einer Werkstatt angebracht. Zum Antennenumbau muss man das Radio aufschrauben und den Antennendraht anlöten. Nicht aber, um später den bereits vorhandenen Antennendraht zu verlängern (was ohne Klebeband passiert ist).
Das Band an der Signalleitung wurde sicher im Freien angebracht. Möglicherweise erst nachdem die Leitung durch Kurzschluss nicht funktioniert hat. Das Gericht geht davon aus, dass die Klebebandstücke identisch sind. Ich halte das eher für Zufall. Trotzdem nehme ich an, dass die Leitung von den Entführern verlegt wurde. Was an deren Enden hing, steht in den Sternen. Klingel? Sprechanlage? Warum die Täter den Draht nicht sofort entfernt haben, ist mir auch unklar.
Zitat von SCMP77SCMP77 schrieb:Aber das sieht ganz deutlich danach aus, als hätte das mal ein Kind in die Hände bekommen und hat da mal drauf Schreibversuche unternommen. Unter dieser Annahme wird die Bedeutungder Buchstaben auch klar, das steht für Papa und Mama. Der ursprüngliche Besitzer dürfte vermutlich Kinder besitzen.
Da bleibt mir erst einmal die Luft weg. Eine neue Idee, die weitreichende Konsequenzen haben kann! Das Radio ist äußerlich ziemlich mitgenommen. Ein Kinderzimmer als Ursache wäre naheliegend. Ich halte es für plausibel, wenn die Kids auch die Antenne abgeknickt hätten. Dann hätten Papa oder Onkel die Antenne durch einen Draht ersetzt, damit das Radio wieder funktioniert. Dieser Vorgang hätte mit der Entführung nichts zu tun gehabt. Bislang hat es immer nur geheißen, dass die Antenne ersetzt wurde, um den Empfang in der Kiste zu ermöglichen.
Tja, ab einem gewissen Alter kennt man sich mit Kinderschrift wenig aus.
Zitat von ErwinKösterErwinKöster schrieb:Punkt zwei ist dass mir (endlich!) ein FM Oberweldfebel versichert hat dass ein FELDTELEFON notfalls auch mit "Klingeldraht" geht - wenn die Distanz kurz und der Draht verdrillt ist.
Ich hatte schon früher klargestellt, dass Telefone (Feldtelefone sind deutlich anspruchsloser) auch mit langen Drähten, die nicht einmal verdrillt zu sein brauchen, funktionieren. Das Waldstück ist so klein, dass man die Leitung sicher 10x im Zicksack verlegen könnte.
Zitat von ErwinKösterErwinKöster schrieb:Sondern vermutlich nur ein wenig Ostfront spielen.
Mit dem Gedanken kann und will ich mich nicht anfreunden. Die Leitung verlief parallel zum Seeweg in ungefähr 20 m Abstand. Und dort ist reger Betrieb. Was wirklich nervt, sind wahnsinnig vielen Radfahrer, die von Fußgängern erwarten, dass sie Platz machen. Zum Krieg Spielen würde zumindest ich mich weiter in den Wald verziehen.

Blanker Kupferdraht (an den Verbindungsstellen) korrodiert recht schnell. Ich meine mich zu erinnern, dass der Draht dort nur wenige Monate lang gehangen haben kann.
Ursprünglich war es keine Telefon- oder Klingelleitung. Es waren Einzeldrähte, die erst manuell paarweise verdrillt wurden. Die einzelnen Drähte wurden von einem gekauften Ring nicht sauber abgewickelt, sondern seitlich weggezogen. Man hat dann also eine Spirale, die in die Länge gezogen wird. Das erkennt man daran, dass jeder Einzeldraht in sich verdreht ist. Wer das gemacht hat, hatte es also eilig. Das klingt nicht nach Freizeitbeschäftigung.

Gruß RoBdernd


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

18.03.2018 um 13:13
Zitat von roberndrobernd schrieb:Tja, ab einem gewissen Alter kennt man sich mit Kinderschrift wenig aus.
Ich habe auch schon etwas höheres Alter > 60 erreicht. Aber ich hatte vor kurzem das Haus meines Vaters ausräumen müssen und da viel mir ein Blatt meiner ersten Schreibversuche in die Hand. Meine Mutter hatte sie aufgehoben. In Druckschrift geschrieben und nur die Worte Mama und Papa enthaltend, täuschend ähnlich wie die Ritzer auf dem Radio. Als ich das Foto sah, fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Auch die Kratzer auf der Lautsprecherblende sehen nicht wie wirkliche Zeichen aus, sondern eher, wie von Kinderhand eingeritzt, von einem Kind, das noch nicht wusste, dass man das nicht verunstalten sollte. Mei Buder hatte auch mal damals ein Röhrenradio mit diesen hellgelben Stoffbespannungen verunstaltet, indem er sie mit Wasserfarben angemalt hatte.

Erwachsene hätten aus meiner Sicht niemals in diser Art auf die Skala solche Buchstaben eingeritzt. Und für Kinderhände auch ganz typisch, dieses unterschiedliche Höhenniveaus der Buchstaben, weil die Hilfslinien einfach fehlten und auch mit, ging das auch häufig noch daneben.

Und mit der Antenne könntest Du auch recht haben. Es war ja sicher eine Teleskopantenne und ja, in Kinderhand brachen die im ausgezogenen Zustand einfach recht schnell ab (wenn man sie wieder zusammengeschoben hat). Und ein Draht entsprechender Länge tat es dann eben auch.

Ich denke, das Teil ist dann irgenwann aud dem Wertstoffhof gelandet. Ich kann mich noch erinnern, es dürfte so 1983 gewesen sein, da konnte man dann Sachen zu einem geringen Betrag am Wertstoffhof kaufen, welche die Angestellten aus dem dort abgegegeben ausgesondert hatten.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

18.03.2018 um 15:38
@ErwinKöster
@robernd
Zum Klingeldraht möchte ich noch ergänzen:
Er wurde von Landheimschülern im März oder April 1982 entdeckt und mitgenommen. Im Januar 1983 wurde er der Kripo übergeben und bei der Recherche kam heraus, dass die Kripo ihn schon am 16.09.1981 wahrgenommen hat, aber einfach in den Bäumen beließ, weil ihm keine Bedeutung beigemessen wurde. Zu diesem Zeitpunkt, war noch nicht klar, dass es sich um eine Entführung handelt. Das war erst am 18.09. klar, als der erste Erpresserbrief ankam. Und da hatte man den Klingeldraht offensichtlich schon wieder vergessen.
Dass er eine Warnanlage war und zwar doch für Leute, die aus der Richtung von Eching kamen, wird ersichtlich, wenn man die Entführungsstelle bedenkt. Durch den Knick im Wegverlauf hätte man einen Radfahrer der von Eching kommt und dann Zeuge einer Entführung wird, sonst zu spät wahrgenommen. Richtung Schondorf war hingegen freie Sicht.
Es ist davon auszugehen, dass beide diskutierten Klebebänder von der Tätergruppe stammen. (Es gab zudem mehrere, unterschiedlich geartete Analysemethoden, die diese These stützen)

@robernd
Sie haben den Draht nicht entfernt, weil ihr Plan schon am 15.09. misslungen ist: Schon eine Stunde nach der Entführung suchten Menschen den Wald ab (ich war dabei). Das war aus meiner Sicht nicht einkalkuliert. Sie glaubten, die Vermissung ihres Opfers fällt erst später auf. Nochmal in diesen Teil des Waldes zu gehen, war ihnen nach der Entführung sicherlich zu gefährlich.
Und noch was: ich kann mir durchaus vorstellen, dass "Kriegspielen" oder auch Abenteuersuche gerne mal damit zu tun hat, riskante Sachen zu machen. Im Vorfeld der Entführung ist das durchaus nachvollziehbar.

@AnnaKomnene
Das Rad lehnte schräg an einem Baum.
Das Gelände hat sich übrigens ziemlich verändert: Früher war es wesentlich dichter als heute.
Die Kiste hatte keine Lüftungslöcher. Nur das zur Belüftung gedachte Rohr hatte Löcher, aber die dienten im Zusammenhang mit den Stoffteilen als primitiver Absorptionsschalldämpfer. Es ist davon auszugehen, dass der fürsorgliche Teil der Entführer das Überleben des Opfers geplant hat (Eventuell einer aus der Tätergruppe). Deshalb war aus meiner Sicht die Vermummung der Täter notwendig. Ich habe übrigens 2009 in den Akten gelesen, dass Landheimschüler einmal mit Plastiktüten auf dem Kopf (mit Luftlöchern) im Weingarten gesichtet wurden. Ich weiß allerdings nicht mehr, wo ich das damals gefunden habe. Muss ich nochmal recherchieren.

@SCMP77
@robernd
Ich denke, das Transistorradio stammt aus einem früheren Kinderzimmer und müsste aufgrund der Gebrauchsspuren deutlich vor 1981 erworben worden sein.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

18.03.2018 um 18:53
@2r2n

Dann werden mehr als zwei Personen an der Entfuehrung beteiligt gewesen sein. Einer um die Ecke, um Schmiere zu stehen. Und dann zwei fuer die Entfuehrung selbst.

Es braucht eine Person, um das Opfer wegzutragen. Die Plastiktuete muss dabei auf dem Kopf bleiben, und es muss jemand dabeibleiben, falls sie doch aufwacht. Lachgas hoert sofort auf zu wirken, wenn es abgesetzt wird. Dann braucht man noch jemanden, um das Fahrrad in den Wald zu schieben und an einen Baum zu lehnen. Da hat jemand in Ruhe gehandelt. In Eile haette er es hinter den naechsten Busch geworfen.

Dann waere auch einfacher zu verstehen, wie er doch relativ schnell mit 30kg 800m weit gelaufen ist - er haette sich beim Tragen mit der anderen Person abwechseln koennen.

Ich weiss es ist eine schreckliche Frage, aber dennoch: Meinst Du, er koennte sich der Suche angeschlossen haben? Je nachdem, wo hinterher hinmusste, haette er eine Stunde spaeter schon wieder zuhause gewesen sein koennen. Oder war das nur die Familie?

Im Fall Jutta Hoffmann aus Lindenfels waren auch eine kurze Zeit spaeter schon die Maenner aus der Familie und die Polizei auf der Suche. Auch wenn alles so schnell ging und nahegelegen war, hat er es dennoch geschafft, sie in diesem Stadtwald zu verscharren.

Noch ein Nachtrag dazu, weshalb ich glaube, dass sie sozusagen sofort betaeubt wurde und dann nicht mehr aufwachte. Die Todesursache war Hypoxie nicht Hyperkapnie. Sie ist nicht durch das Co2 aus der eigenen Atemluft vergiftet worden, sondern sie hat nicht genuegend Sauerstoff in die Lunge bekommen. Da sie keine Verletzungen hatte, bleibt per Ausschlussverfahren eigentlich nur eine Verdraengung von Sauerstoff durch das Lachgas.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

19.03.2018 um 01:49
@2r2n
@SCMP77
@robernd
.
Zitat von roberndrobernd schrieb:Deshalb biete ich allen Mitgliedern hiermit ausdrücklich das "Du" an.
Gerne akzeptiert! Ich schliesse mich gleich an wenns erlaubt ist.

Nochmal zum Klingeldraht:
Zitat von roberndrobernd schrieb am 17.01.2018: Die blanken Drahtenden waren zu Ösen gebogen, ineinander gehängt und dann verdrillt worden (siehee Bild). Genau diese Art von Verbindung wurde in einem Fernmeldelehrgang der Polizei gelehrt, den Harald W. besucht hatte.
Ich habe da ein Handbuch der Fernmelder gefunden, das genau beschreibt wie in der Wehrmacht Freileitungen gelegt wurden.

http://der-fernmelder.de/info/ausbildungstafen/feldkabelbau/

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Im Bild sieht man wie die Drahtenden in ähnlicher Weise verdrillt werden wie in deiner Skizze. Es gibt auch den Hinweis dass die Enden mit Klebeband präpariert werden müssen. Offensichtlich Wehrmachts know-how, also auch mit Sicherheit in der BW.

An die Klingel- oder Fernsprechversion glaube ich trotz der plausiblen Erklärung mit den Zeugen immer weniger. Viel zu aufwändig und das Risiko gesehen zu werden ist zu groß.

Bei den WSGlern wäre letzteres weniger tragisch, die hatten vermutlich Deckung von oben.

@2r2n

Das hieße also die Ermittler haben dem Klingeldraht bzw. Einzeldraht auch dann keine Beachtung geschenkt als die Entführung feststand? Und es gibt keinen genauen Aktenvermerk mit Bildern? Das ist aber nicht so toll.
Meine Frage wäre nämlich gewesen ob man Erdungen gefunden hat, ohne die geht es normalerweise nicht. Das Profi-Equipment seht ihr oben im Handbuch, man kann aber auch einen langen Mannschaftszelt-Herring nehmen optimalerweise mit ein paar Löchern drin.

Und wie das Kabel an den Bäumen befestigt war, da liesse sich mit dem FM Handbuch auch ein bisschen was ablesen.

Wenn nämlich die Jungs keine Erdung gefunden haben sondern nur das Kabel sähe das nach Dummy aus - ein Eindruck der durch robernds Beschreibung der nur schlampigen Verlegung verstärkt wird. Spielerei oder Kulisse? Kann man glaube ich nicht ausschliessen.

Danke für den Hinweis bezüglich der Walddichte. Da sollten auch die 20m ausreichen dass man vom Uferweg den Draht nicht sieht. Und er hing ja auch bis März 1982.

Frage: Was passierte eigentlich mit dem Loch wo die Kiste drin war? Wurde das zugeschüttet oder ist es heute noch vorhanden?

Bezüglich der Buchstaben am Radio - klingt plausibel. Aber es ist nicht geschrieben sondern geritzt. Und Geritze mit einem spitzen Gegenstand sieht auch bei Erwachsenen meistens eher infantil aus. Man kann die Linienführung genausowenig kontrollieren wie ein Kind, man hat nur mehr Kraft.

Aber vielleicht sollten wir einen Gutachter fragen? ;-)

Denkbar wäre auch ein altes, halb-hines Werkstattradio. Ich habe schon viele Geräte gesehen wo der Eigentümer mit Nagel oder Schraubenzieher eingraviert wurde und es sah noch schlimmer aus als PA MA.
"Privatapparat Mazurek". Wie wäre das? Damit sein Radio unter so vielen nicht abhanden kommt?
Contra: Natürlich gibt es keine DNA drauf und würde er so einen Fehler begehen?

Gruß EK


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

19.03.2018 um 06:29
Zitat von ErwinKösterErwinKöster schrieb:Bezüglich der Buchstaben am Radio - klingt plausibel. Aber es ist nicht geschrieben sondern geritzt. Und Geritze mit einem spitzen Gegenstand sieht auch bei Erwachsenen meistens eher infantil aus. Man kann die Linienführung genausowenig kontrollieren wie ein Kind, man hat nur mehr Kraft.
Erwachsene dürften das miot der Höhe zumindest besser hinbekommen, da hier nur der Stiftansatz eine Rolle spielt und der verläuft nunmal beim P unsd A von oben nach unten. Allenfalls an den unteren Enden würde man hier evtl Hühenunterschiede erwarten. Außerdem würde ein Erwachsener niemals ausgerechnet diese Skala verunstalten, weil sie eine wesentliche Funktion besitzt und zwar zur Orientierung des Sendereinstellung. Es sind also schon zwei Hinweise, die klar auf Kinderhände hindeuten und dann das X auf der Lautsprecheblende und ausgerechnet PA und MA, das mit hoher Wahrscheinlichkeit für Papa und Mama steht, Worte, die ein Kind gerade bei den Schreibanfängen nutzt.

Du könntest ja mal überlegen, was es für einen Erwachsnen für einen Sinn macht ausgerechent an dieser Stelle irgendwas einzuritzen. Den einzigen Sinn genau dort sochen Zeichen einzuritzen, den ich ursprünglich angenommen hatte, dass es sich um eine Markierung der Sender hanndelt, ist es offensichtlich nicht. Initialen, wie Du es ursprünglich angenommen hattest, bringt man normalerweise an Stellen an, welche nicht die Bedienung beeinträchtigen. Klar kann man immer anneghmen, das Erwachsne do doof sind oder es doch einen Grund gab, den wir nicht kenne, aber wir sollten etwas realitischen denken.
Zitat von ErwinKösterErwinKöster schrieb:"Privatapparat Mazurek". Wie wäre das? Damit sein Radio unter so vielen nicht abhanden kommt?
Letzendlich kannst Du es nicht lassen und es zeigt einfach nur Deine schwerste Voreingenommenheit, natürlich kann man für eine solche Buchstabenkombination irgendwelche Kombinationen finden, die für M sprechen, aber wenn man das macht, geht man von vornherein aus, dass M der Täter ist. Aber genau da muss man bei dem Versuch Fälle zu lösen vermeiden, weil eine Lösung dann unmöglich wird. das Thema hatten wir hier aber schon im naderen Zusammenhang (Readers-Digest-Hefte).


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

19.03.2018 um 09:26
@ErwinKöster
Von einer Erdung ist mir nichts bekannt. Aber wäre der Klingeldraht nicht tauglich gewesen für ein optisches Signal? Mit einer kleinen Glühbirne?
Ich habe das Loch übrigens 2015, also ich mit dem BR für das Magazin Kontrovers einen Beitrag drehte, nicht gefunden. Ich vermute, es ist hat sich mit der Zeit - es sind ja doch mehrere Jahrzehnte - eingeebnet.
Was das Radio betrifft, denke ich auch eher an Kinderhände bei der Einritzung. Aber das lässt ja auch mehrere Schlussfolgerungen zu und führt uns nur weiter, wenn eine Entstehungsgeschichte deutlich plausibler erscheint, als die anderen.


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